CS800D Plus – Wir packen aus!

In “CS800D Plus – Eierlegende Wollmilchsau des Digitalfunks?” hatten wir über das Connect Systems CS800D Plus berichtet. Wir haben uns ein Gerät besorgt und packen es in diesem Beitrag für euch aus.

Neulich führte mich eine Dienstreise in die Staaten, genauer gesagt nach Kalifornien, wo auch der Hersteller Connect Systems beheimatet ist. Auch wenn ein Versenden derer Produkte weltweit erfolgen kann, lag es nahe, das Funkgerät gleich auf der Dienstreise in Empfang zu nehmen.

Ankunft des Connect Systems CS800D Plus Transceivers in Larkspur Kalifornien USA

Hier ist es nun, das Connect Systems CS800D Plus mit dem Blick aus dem Hotelzimmer bei Sonnenaufgang in Larkspur Kalifornien USA.

Kompakte und robuste Verpackung mit Label

Der Transceiver kommt in einem braunen Karton daher, der mit dem Connect Systems Logo und deren Internetadresse bedruckt ist. Zusätzlich gibt es noch ein weißes Typenschild.

Im oberen Bereich der Box befinden sich ein USB-Programmierkabel und der GPS-Empfänger

Nach dem Öffnen wird man zunächst von Kabeln begrüßt. Hier links im Bild ist das USB-Programmierkabel zu sehen, welches auf der anderen Seite einen 15-poligen High-Density Sub-D Stecker besitzt und damit an dem Zubehöranschluss an der Rückseite des Funkgerätes angeschlossen wird. Rechts befindet sich ein GPS-Empfänger, ebenfalls mit 15-poligem High-Density Sub-D Stecker.

Im rechten Seitenfach kommen ein weiteres USB-Kabel, das DC-Stromkabel und ein Mikrofon mit Zahlenblock zum Vorschein

Im Seitenfach gibt es ein weiteres USB-Kabel, dieses mal aber mit 8-poligem Modularstecker RJ45. Dieses wird vermutlich für Firmware-Updates benötigt, kann zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht bestätigt werden. Es gibt außerdem noch ein DC-Stromkabel, welches sowohl im Plus- als auch im Minuspol über eine wechselbare 15 A KFZ-Sicherung verfügt. Darunter befinden sich ein Handmikrofon mit Zahlenblock sowie dessen Metallhalterung.

Montagebügel und Fach mit Schrauben

Rechts am Boden des Kartons ist ein stabiler Haltebügel aus Metall untergebracht sowie ein Set Schrauben, um diesen zu fixieren.

Englisches Benutzerhandbuch und Transceiver

Im linken unteren Fach kommen wir nun zum spannenderen Teil, dem eigentlichen Funkgerät, welches hier noch von einem englisch-sprachigem Handbuch verdeckt wird.

Sehen wir uns den eigentlichen Transceiver nun etwas näher an.

CS800D Plus – Vorderseite

Auf der Vorderseite erkennen wir links unten den Mikrofonanschluss, der wie bei modernen Mobilfunktransceivern üblich, als Modularbuchse ausgeführt ist. In diesem Fall handelt es sich um eine 8-polige RJ45 Buchse. Über dem Mikrofonanschluss befindet sich ein Drehschalter zum Verstellen der Lautstärke und Bestätigen einer Eingabe.

In der Mitte unten befinden sich 4 frei programmierbare Tasten P1 bis P4, und rechts daneben ein roter runder Taster zum Ein- bzw. Ausschalten des Transceivers. Über den mittleren Tasten befindet sich noch ein monochromes hintergrundbeleuchtetes LCD-Display und eine Hoch- und Heruntertaste rechts davon. Alle Tasten sind gummiert, beleuchtet und haben einen sprürbaren Druckpunkt.

Schließlich gibt es rechts auf der Vorderseite des Transceivers noch einen Lautsprecher, der bei anderen Geräten häufig entweder auf der Unter- oder Oberseite des Gerätes untergebracht ist.

CS800D Plus: Rückseite

Auf der Rückseite links gibt es erfreulicherweise einen N-Norm Antennenanschluss statt der im Amateurfunkbereich oft verwendeten PL- bzw. SO-239 UHF Buchse.

Auf der rechten Rückseite erkennen wir eine 15-polige High-Density Sub-D Buchse wie sie zum Anschluss von VGA-Monitoren verwendet wird. Hier dient sie allerdings dem Anschluss des Programmierkabels oder weiterem Zubehör wie dem GPS-Empfänger.

Darunter befindet sich noch der Kabelschwanz für die Stromversorgung, der hier im Pluspol auch zusätzlich noch einmal mit einer wechselbaren 15 A KFZ-Sicherung abgesichert ist. Ganz rechts und geschützt hinter einer Staubschutz-Gummikappe, befindet sich noch eine 3,5 mm Mono-Klinkenbuchse zum Anschluss eines externen 8 Ohm Lautsprechers.

CS800D Plus: Oberseite

Der Blick von Oben offenbart keine weiteren nennenswerten Merkmale.

CS800D Plus: Unterseite

Die Unterseite des Transceivers besteht quasi nur aus dem massiven Kühlkörper, auf dem auch ein großes Typenschild untergebracht ist. Auch hieran erkennt man die kommerziellen Wurzeln des Gerätes, welches wohl für den rauen Einsatz im Alltag konzipiert wurde.

Zum Abschluss sehen wir uns das Zubehör noch einmal ausgepackt und im Detail an.

Englisches Benutzerhandbuch und DTMF-Handmikrofon

Auch das Handmikrofon vermittelt einen robusten Eindruck und liegt gut in der Hand. Die Tasten auf der Vorderseite sind gummiert und besitzen eine Hintergrundbeleuchtung, haben aber keinen spürbaren Druckpunkt. Wie bei Handmikrofonen üblich befindet sich die PTT-Taste an der linken Oberseite des Mikrofons. Im Gegensatz zu den anderen Tasten jetzt aber mit gut spürbarem Druckpunkt und lautem Klickgeräusch bei dessen Aktivierung. Auf der Oberseite des Handmikrofons befinden sich keine weiteren Tasten.

Englisches Benutzerhandbuch: Dein erstes QSO

Das Handbuch liegt nur in englischer Sprache bei. Nach den üblichen Sicherheitshinweisen, der Auflistung des mitgeliefertem Zubehörs, der Montage des Haltebügels, der Spannungsversorgung und dem Anschluss des weiteren Zubehörs kann es auch schon mit dem ersten QSO losgehen. Im weiteren Verlauf werden die Bedienelemente und Anschlüsse näher erläutert und die DMR-Grundfunktionen erklärt.

DC-Stromkabel mit 15 A KFZ-Sicherungen, USB-Kabel Sub-D 15HD, GPS-Empfänger und USB-Kabel RJ45 (v.l.n.r,o.n.u)

Hier sehen wir noch einmal alle mitgelieferten Kabel sowie den GPS-Empfänger unten links im Bild

Montagebügel inkl. Schraubensatz und Mikrofonhalterung

und schließlich noch die mechanischen Komponenten wie den stabilen Haltebügel, den Schrauben und der Mikrofonhalterung aus Metall.

In unserem nächsten Beitrag über das Connect Systems CS800D Plus schließen wir das Funkgerät für euch an und testen es in analog FM sowie DMR.

Connect Systems CS800D Plus auf Montagebügel mit angestecktem DTMF-Mikrofon

Übrigens haben wir das Unboxing (Auspacken) des Funkgerätes für euch mitgefilmt. Da die Erläuterungen bei den Aufnahmen im Englischen erfolgte, haben wir das Video für euch im Nachhinein auf Deutsch Nach-vertont und euch hier beigefügt. Unten rechts neben der Lautstärkeeinstellung in der Wiedergabeeinstellung könnt ihr das Video in den Vollbildmodus schalten. Vielen Dank an der Stelle auch an Matthias AJ4BB / DL6ZM / DU3ZM für das Filmen.

Unboxing-Video des Connect Systems CS800D Plus in deutscher Sprache

PS: Mittlerweile ist es uns gelungen, das Bedienteil vom Hauptgerät abzuflexen 😉 . Im nächsten Artikel schließen wir das Funkgerät für euch an und unterziehen es einem ersten Test.

Soweit erst einmal. Jetzt können wir es natürlich kaum abwarten, das Gerät endlich in Betrieb zu nehmen.

Gibt es weitere Details die euch interessieren oder bestimmte Dinge, die wir für euch testen sollen? Falls ja, dann teilt uns das gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag mit.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

CS800D Plus – Eierlegende Wollmilchsau des Digitalfunks?

Ein Dualband Mobilfunkgerät mit abnehmbarem Bedienteil, das sowohl analoges FM, DMR, C4FM, P25, NXDN und D-STAR kann? Du träumst wohl! …Oder etwa nicht?

Nicht wenn es nach Jerry Wanger KK6LFS von Connect Systems Inc. geht: Mit dem CS800D Plus soll der Traum endlich in Erfüllung gehen.

Einführung und Historie

Aber der Reihe nach: Ich selbst hörte von Connect Systems das erste mal in 2014, als mit dem CS7000 ein Gerät angekündigt wurde, dass neben D‐STAR, DMR, C4FM, NXDN, P25 und analogem FM auch andere Betriebsarten wie SSTV und APRS können sollte. Zudem sollte es Funkamateuren möglich sein, eine eigene Firmware für das Gerät zu programmieren, um es auf seine eigenen Bedürfnisse anzupassen. Leider wurde es dann wieder still um das CS7000 und ich verlor es aus den Augen.

Dann kam 2016 die Ankündigung zum DV4mobile und für mich stand sofort fest: Das muss ich haben! Ein 20 W Dualband (bzw. Tri-band in Amerika) Mobilfunkgerät, welches DMR, C4FM, D-STAR, P25 und analoges FM beherrscht in nur einem Gerät? Welches zusätzlich über GPS und eine LAN-Schnittstelle verfügt und sich die Repeaterlisten zudem über ein integriertes LTE-Modem ziehen kann und im Falle einer Funklücke eben auch diese oder die Netzwerkschnittstelle nutzen kann, um am Digitalfunk über das Internet teilzunehmen? Dazu noch in einem äußerst kompakten und äußerlich ansprechenden Formfaktor? Das klang wirklich zu schön um wahr zu sein! Auf der Ham-Radio im gleichen Jahr konnte ich dann einen ersten Prototyp am Stand des ÖVSV bestaunen. Leider ist das Gerät jedoch nie in die Serienproduktion und den Handel gegangen, so dass außer dem Traum nur zwei, mir bekannte und funktionierende, Prototypen verbleiben.

Prototyp des DV4 Mobile Multimode Transceivers

Doch warum haben die uns bekannten kommerziellen Hersteller kein Interesse ein solches Gerät auf den Markt zu bringen, welches sich wie geschnitten Brot verkaufen würde? Zunächst einmal liegt es daran, dass dieses Produkt zu Amateurfunk-spezifisch wäre. Im Kommerziellen Bereich benötigt man keine Dual- oder Tri-bander. Die Geräte werden so programmiert (Codeplug), dass sie nur auf den vorgegebenen Frequenzen arbeiten (kein VFO notwendig) und auch nur in einem vorher definierten Bereich. Zwar hat z.B. KENWOOD mit ihrer NX-5000 Serie Monoband Handfunk- und Mobilgeräte im Angebot, die sowohl FM, NXDN, DMR und P25 unterstützen, es können aber simultan immer nur zwei digitale Betriebsarten + FM betrieben werden. Zudem lässt sich KENWOOD die Aktivierung der zweiten digitalen Betriebsart extra bezahlen.

KENWOOD NX-5000 Serie: Triple-Digital Radio

Auch wenn eine Firma wie KENWOOD bereits vorhandene Hardware für eine Amateurfunk-Version nutzen könnte, die Programmierung einer Amateurfunk-spezifischen Firmware mit dem Funktionsumfang eines DV4mobile würde schlicht zu viel Ressourcen kosten. Also finden wir uns einfach damit ab, der Traum wird nie in Erfüllung gehen.

Connect Systems CS800D Plus

Nicht so schnell und zurück zum CS800D Plus. Nun soll es endlich soweit sein. Connect Systems kündigt nun wieder ein Gerät an, was dem Traum von der Eierlegenden Wollmilchsau schon sehr nahe kommt. Das CS800D Plus ist bereits auf dem Markt, basiert auf dem CS800D, verfügt aber über einen Mikroprozessor mit 4x größerem Speicher (256 MB Flash Memory) und ermöglicht damit eine wesentlich umfangreichere Firmware. Das Gerät ist ein Dualbander (UHF/VHF) mit 45 bzw. 50 W Ausgangsleistung und beherrscht aktuell DMR und analoges FM mit allen gängigen Funktionen. Das abnehmbare Bedienteil verfügt über ein gut ablesbares monochromes LCD-Display mit großen Buchstaben. An der Rückseite des Funkgerätes gibt es einen 15-poligen HD Sub-D Verbinder für künftige Erweiterungen.

Connect Systems CS800D Plus (Quelle: www.connectsystems.com)

Mit einer neuen Firmware und externem Zusatzprozessor (z.B. einem SBC wie dem Raspberry Pi) soll das Gerät aber zukünftig auch weitere digitale Protokolle unterstützen. Zunächst einmal müssen wir verstehen, warum wir überhaupt einen externen Prozessor benötigen, wenn der interne Prozessor doch bereits über einen ausreichend großen Speicher verfügt. Das Funkgerät selbst (Hardware und Firmware) wird nicht von Connect Systems direkt entwickelt und produziert, sondern in deren Auftrag durch den chinesischen Hersteller CoValue. Da dieser befürchtet, man könne das Gerät bei Herausgabe der vollständigen Designunterlagen und dem Quellcode der Firmware einfach bei einem anderen Hersteller fertigen lassen, hält er diese jedoch unter Verschluss. CoValue ist jedoch dazu bereit, mit Connect Systems zusammen zu arbeiten und die interne Firmware des Funkgerätes so zu gestalten, dass sie die von einem externen Prozessor bereitgestellten Daten verarbeiten kann. Wegen aktueller Ressourcenengpässe auf Seite von CoValue haben diese zugestimmt, dass die dazu notwendige Firmware-Routinen durch Connect Systems programmiert werden können und nach ausführlichen Tests dann entsprechend implementiert werden.

Der Unterschied zu anderen Lösungen, wo Funkgeräte mit einer Datenbuchse durch den Anschluss einer externen Hardware z.B. zum M17-Transceiver werden, liegt nun darin, dass beim CS800D Plus weiterhin dessen Bedienpanel, Mikrofon und Lautsprecher verwendet werden. Auch die Programmierung und Einstellungen der anderen digitalen Protokolle (z.B. des bei C4FM benötigten Rufzeichens) erfolgt weiterhin in der Programmiersoftware des CS800D Plus. Der Nutzer des Funkgerätes merkt also quasi nicht, dass um Hintergrund ein weiterer Prozessor die Verarbeitung übernimmt.

C4FM, NXDN und P25 Phase 2 verwenden den gleichen Vocoder wie auch DMR (AMBE+2). Daher kann das Gerät den vorhandenen und bereits mit dem Gerät lizenzierten Vocoder für weitere digitale Protokolle mitnutzen. Für D-STAR, welches den AMBE Codec nutzt, dessen Patent aber schon lange ausgelaufen ist, muss aber auch die Umsetzung des Vocoders extern erfolgen.

Soweit also die Theorie.

Ausblick und Fazit

Connect Systems hat bereits einige Firmware-Routinen programmiert, die derzeit von CoValue getestet werden. Dazu gehören u.a. die Erweiterung von Einstellungen, Monitoring, Scan-Funktionen, GPS-Standortbestimmung und Roaming, VFO-Modus und Erweiterung der möglichen Zonen. Als nächstes kümmert sich Connect Systems um die Programmierung der seriellen Kommunikation mit dem externen Prozessor, dem Aux-Modul, einer Spektrumanzeige, einer Hotspot-Funktion und vielem mehr. Besonders wichtig ist dabei das Aux-Modul, welches die verschiedenen digitalen Protokolle erst ermöglicht. Ein erstes Firmware-Release mit erweitertem Funktionsumfang wird für Ende März diesen Jahres erwartet.

Wir haben das CS800D Plus für euch bestellt und werden über unsere Erfahrungen in einem gesonderten Beitrag berichten. An dieser Stelle sei euch auch unsere Telegram-Gruppe DL-Nordwest noch einmal ans Herz gelegt: Hier erfahrt ihr alle Neuigkeiten zuerst und erhaltet exklusive Einblicke. Fragen beantworten wir auch gerne direkt dort.

Bleibt für uns zu hoffen, dass der Traum dieses mal auch wirklich in Erfüllung geht und die Seifenblase nicht wieder zerplatzt. Eines ist jedenfalls klar: Auch wenn das CS800D Plus die Eierlegende Wolchmilchsau des Digitalfunks wird, aktuell reden wir nur von ungelegten Eiern!


Fragen und Anwtorten (FAQ)

  • Ist das CS800D Plus auch in Europa verfügbar?

Das CS800D Plus verfügt aktuell nicht über die erforderliche CE-Zertifizierung. Als Funkamateure dürfen wir jedoch Geräte auch ohne CE-Zertifizierung importieren. Eine weitere Einschränkung besteht zur Zeit darin, das sich Funktionen wie GPS-Roaming aktuell nicht außerhalb der USA nutzen lassen.

  • Sollte ich mir das CS800D Plus jetzt schon zulegen oder lieber noch etwas warten?

In ferner Zukunft könnte das CS800D Plus durch ein Modell ersetzt werden, welches über einen Prozessor mit noch größerem Speicher verfügt sowie einem Farbdisplay. Für den, der nicht warten möchte, bleibt immer noch das Risiko, dass die von Connect Systems gesteckten und ambitionierten Ziele nicht erreicht werden können. Das Funkgerät ließe sich dann trotzdem weiterhin als Dualband-Mobilgerät für analoges FM und DMR nutzen, ist verglichen mit einem Anytone AT-D578UV II Plus dann aber auch etwas zu teuer für die Funktionen, die es bietet.

  • Wird das Funkgerät künftig auch M17 unterstützen?

Es finden bereits Gespräche mit dem Entwicklerteam von M17 statt. Die Hardware des CS800D Plus ist ähnlich der des MD380. Es gibt noch keine finale Aussage, aber das CS800D Plus könnte das erste Funkgerät auf dem Markt sein, dass M17 out-of-the-box unterstützt.


Über Connect Systems Inc.

Die Firma Connect Systems Inc. wurde 1982 in Kalifornien USA gegründet und entwickelte und vertrieb einen Telefon-Patch für Amateurfunkanwendungen (in den USA erlaubt). 1988 startete die Firma damit mikroprozessorgesteuerte Produkte auf den Markt zu bringen. Sie war auch die erste Firma, die alle CTCSS und DCS Codes zeitgleich auswerten konnte. Während die Firma im Laufe der Zeit diverse Kommunikationsprodukte aber auch z.B. Invertierer für Wohnmobile und Boote auf den Markt gebracht hat, fokussierte man sich seit 2010 auf das Anbieten von günstigen Logic Trunked Radio (LTR) Funkgeräten, seit Ende 2013 auch DMR Funkgeräten, die zu MotoTurbo™ und Hytera kompatibel sind.


Umfrage

Glaubst du, dass Connect Systems den Traum endlich wahr werden lässt und wirst du dir das Gerät kaufen?
54 votes · 60 answers
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Habt ihr weitere Wünsche, Anregungen oder Fragen zum CS800D Plus? Falls ja, dann schreibt es uns gerne in die Kommentare zu diesem Beitrag.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

KENWOOD TH-D75 – User Manual und Software verfügbar

KENWOOD hat mittlerweile das Benutzerhandbuch in englischer Sprache sowie Software-Downloads für das KENWOOD TH-D75 online gestellt. Mehr darüber erfahrt ihr hier in diesem Beitrag.

Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis das KENWOOD TH-D75 auch hierzulande verfügbar sein wird. Wer schon jetzt einen Blick in das, wie von KENWOOD gewohnt, sehr umfangreiche und bebilderte Benutzerhandbuch werfen möchte, der kann es jetzt auf unsere Downloadseite für das TH-D75 herunterladen.

Leider ist das Handbuch bisher nur in englischer Sprache verfügbar. Der Text ist jedoch durchsuchbar und lässt sich aus dem pdf-Dokument herauskopieren. Die Textstellen die euch interessieren könnt ihr so z.B. durch Nutzung von DeepL oder des Google Übersetzers auch einfach ins Deutsche übersetzen lassen.

Von besonderem Interesse dürften der DV GATEWAY MODE (bei ICOM Terminalmodus genannt) sein, dessen Funktion auf Seite 16-13 nur knapp beschrieben wird.

KENWOOD TH-D75: DV GATEWAY MODE

Hier heißt es, dass der DV Gateway mode u.a. auch über Bluetooth unter Windows und Android verfügbar sein soll, ohne das im Detail jedoch darauf eingegangen wird. Stattdessen verweist KENWOOD auf die Beschreibung der Anbieter einer solchen Anwendung. Wie wir bereits wissen arbeitet David PA7LIM an der Software BlueDV Connect. Wir wissen aber auch, dass KENWOOD, statt selbst ein proprietäres Protokoll zu entwickeln, das MMDVM-Protokoll implementiert hat. Damit wäre das Gerät z.B. auch mit BlueDV unter Windows oder aber auch Pi-Star kompatibel.

Gibt es weitere Funktionen die euch interessieren und auf die wir genauer eingehen sollten? Nutzt gerne die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag und teilt es uns mit.

Auch die Programmiersoftware MCP-D75 (Memory Control Program) und die Fernsteuersoftware ARFC-D75 (Frequency Control Program) sind mittlerweile verfügbar. Alle Downloads zum KENWOOD TH-D75 findet ihr hier.

Don Arnold W6GPS hat auf seinem YouTube-Kanal ein Unboxing-Video des TH-D75A geteilt. Wie auch schon beim TH-D74A, wird er in den kommenden Wochen seine ersten Erfahrungen mit uns teilen. Wir dürfen gespannt sein.

Wir werden euch auf dl-nordwest.com weiterhin auf dem Laufenden halten.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

openSPOT DMR: XLX-Server verschwunden! So geht’s …

Aktuell stehen die XLX-Server in der Auswahlliste der MMDVM-Server im openSPOT (v1) nicht mehr zur Verfügung. In diesem Beitrag beschreiben wir, wie ihr einen XLX-Server manuell eintragen und verbinden könnt.

Wie man mit einem openSPOT im Betriebsmodus DMR auf einem XLX-Server qrv wird, haben wir euch bereits hier ausführlich beschrieben. Aktuell stehen die XLX-Server in der Auswahlliste jedoch nicht mehr zur Verfügung. Ihr könnt einen Server jedoch auch manuell eintragen, zur Liste hinzufügen und verbinden. Dazu geht ihr einfach wie folgt vor:

  1. Aktiviert den Advanced Modus
  2. Im Tab Modem wechselt ihr zu DMR Hotspot
  3. Im Tab Connectors wechselt ihr zu Homebrew/MMDVM
  4. Protocol: MMDVM
  5. Server address: xlx421.dl-nordwest.com (oder ein anderer XLX-Server eures Vertrauens)
  6. Port: 62030
  7. Callsign: Euer Rufzeichen
  8. DMR ID: Eure 7-stellige DMR-ID ohne Erweiterung!
  9. Server password: passw0rd

Nun klickt ihr auf den Add server Button und anschließend auf Save. Euer openSPOT verbindet sich nun wieder mit dem gewünschten XLX-Server und der Server steht zudem unter Custom servers in der Server-Auswahlliste ganz oben zur Auswahl bereit.

Tipp: Im gleichen Tab könnt ihr unter Auto connect to ID (0 to disable) noch das gewünschte Start-Modul als Group Call eintragen, also für das Modul D DL-Nordwest die 4004. Damit werdet ihr dann automatisch mit dem gewünschten Modul verbunden.

Viel Erfolg!

Falls ihr einen neueren openSPOT besitzt teilt uns bitte mit, welche Version ihr habt und ob die XLX-Server hier ebenfalls plötzlich fehlen. Weitere Fragen oder Anregungen gerne in die Kommentare zu diesem Beitrag.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

BlueDV Connect für das KENWOOD TH-D75

Neue App von PA7LIM lässt dein Android Smartphone mit dem KENWOOD TH-D75 via Bluetooth zum D-STAR Hotspot werden.

[Update vom 11.03.2024]

In dem folgenden Video demonstriert Kevin KI4LAX BlueDV Connect mit dem KENWOOD TH-D75.

Using the BlueDV Connect with the TH-D75A

[Update vom 22.01.2024]

In dem folgenden Video aus Japan seht ihr eine Demo von BlueDV Connect und dem KENWOOD TH-D75.

BlueDV Connect Video Demo

[Update vom 21.01.2024]

BlueDV Connect steht jetzt zum Download im Google Playstore bereit. Alle Informationen findet ihr hier: https://www.pa7lim.nl/bluedv-connect/

Screenshot von www.pa7lim.nl

Projektseite BlueDV Connect


[Original Beitrag vom 14.01.2024]

Der Niederländer David PA7LIM, u.a. bekannt als Macher der Software BlueDV, PEANUT und Doozy, kündigt nun eine neue Software an: BlueDV Connect soll sein neues Projekt heißen. Die Android App soll es dir ermöglichen, das KENWOOD TH-D75 via Bluetooth mit deinem Smartphone zu verbinden und somit zum D-STAR Hotspot werden zu lassen. Die komplette Bedienung erfolgt dabei weiterhin am Funkgerät. Die App kann dabei im Hintergrund mitlaufen. Weiterhin kündigt er an, auch Smartwatches unterstützen zu wollen.

Wie auch schon seine bisherige Software, soll auch BlueDV Connect kostenlos sein. Wir informieren euch auf dl-nordwest.com, sobald die App verfügbar ist.

Quelle: https://www.pa7lim.nl/new-project/

Anm.d.R.: Als Besitzer eines ICOM ID-52, welches ebenfalls Bluetooth mit an Bord hat, würde ich mir natürlich wünschen, dass dieses ebenfalls mit der App funktionieren würde. Leider unterstützt das ID-52 derzeit aber nicht die Verwendung des Terminal-Modus via Bluetooth. Ein weiterer Nachteil bei ICOM liegt darin, dass die Geräte ein proprietäres Protokoll für den Terminal-Modus verwenden, während man bei KENWOOD auf das MMDVM-Protokoll von Jonathan Naylor G4KLX setzt. Somit ist das TH-D75 von Haus aus zu jeder Software kompatibel, die ebenfalls das MMDVM-Protokoll beherrscht (Pi-Star bzw. MMDVMHost, BlueDV, etc.).

Und was ist mit den iPhone Nutzern? Wie hier bereits ausführlich beschrieben, ist eine uneingeschränkte Bluetooth-Kommunikation zwischen dem iPhone und einem externe Gerät nur dann möglich, wenn dieses über den neueren Bluetooth Low Energy Standard (kurz BLE) kommuniziert. Nach unserem aktuellen Wissensstand tut dieses das KENWOOD TH-D75 jedoch leider nicht!

Ihr habt weitere Informationen oder ergänzende Anmerkungen? Teilt sie uns gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag mit.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

XLX-Zugang mit Pi-Star in DMR

In diesem Beitrag erklären wir euch, wie ihr mit eurem Pi-Star Hotspot in der Betriebsart DMR in einem Modul eines XLX-Servers sprechen könnt.

Um mit einem Pi-Star Hotspot in der Betriebsart DMR an ein XLX Modul senden zu können, müssen die folgenden Einstellungen vorgenommen werden:

  • DMR Master: DMRGateway
  • XLX-Master: XLX_421
  • XLX Startup Module: D für DL-Nordwest
  • XLX Master Enable: aktivieren

Falls nicht anders konfiguriert, könnt ihr den XLX jetzt über die TG 6 auf eurem Funkgerät auf dem gewählten Zeitschlitz ansprechen. Bei Bedarf kann im Expertenmodus aber auch eine andere TG für den XLX-Server eingetragen werden.

Für andere Module des XLX tragt ihr bei XLX Startup Module den Modulbuchstaben des gewünschten Modules ein, also z.B. C für Raum Deutschland.

Eine vollständige Auflistung aller Module sowie deren zugehörige DMR TG findet ihr hier: http://xlx.dl-nordwest.com/index.php?show=modules

Screenshot von xlx.dl-nordwest.com

Euer Team DL-Nordwest

Übersicht digitaler Hotspots mit integriertem TRX

Hier findet er eine Übersicht über die aktuell verfügbaren Hotspots für digitale Sprachübertragung. Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wir werden sie für euch aber fortlaufend aktualisieren. Es lohnt sich also, immer mal wieder herein zu schauen.

Was ist ein Hotspot?

Hotspots ermöglichen euch in eurem nahen Umfeld, also z.B. in eurer Wohnung oder auf eurem Grundstück, eine Funkabdeckung, wo eine Relaisfunkstelle gar nicht oder nur mit sehr großem Aufwand erreichbar ist. Im Prinzip arbeitet ein Hotspot wie das Gerät, das euch zu Hause kabelloses Internet (WLAN) bereitstellt, also eurem Router oder auch Accesspoint (AP).
In der nachfolgenden Tabelle betrachten wir nur solche Hotspots, die über einen eigenen Sende-Empfänger (TRX) im Milliwattbereich verfügen und für die digitale Sprachübertragung ausgelegt sind.

Übersicht

HerstellerBezeichnungBetriebsartenBeschreibungLinks
BI7JTADogBoneMMDVM,
alle außer FM
Wahlweise als Simplex mit SMA oder On-Board Antenne oder DuplexShop
Duplex 3D SPOT Model_AMMDVM,
alle außer FM
Batteriebetriebener Duplex-Hotspot als Komplettgerät, verschiedene Displaygrößen wählbar, 3D-Druck-Gehäuse in weiß, rot oder schwarz, mit oder ohne BatterieShop
Duplex Hotspot BoardMMDVM,
alle außer FM
Raspberry / Nano / Orange Pi AufsteckplatineShop
Duplex Model_AMMDVM,
alle außer FM
Duplex-Hotspot als Komplettgerät, verschiedene Displaygrößen wählbarShop
Duplex_Mini Hotspot BoardMMDVM,
alle außer FM
Raspberry / Nano / Orange Pi Aufsteckplatine mit On-board AntenneShop
Model_BATMMDVM,
alle außer FM
Duplex-Hotspot im Hosentaschenformat mit integriertem Akku und 3.5"-DisplayShop
NANO HotspotMMDVM,
alle außer FM
UHF Hotspot mit OLED-Display im Aluminium-Gehäuse mit integrierter AntenneShop
Simplex HotspotMMDVM,
alle außer FM
Aufsteckplatine für Raspberry Pi Zero, 3B, Nano oder Banana PiShop
Simplex Hotspot BPi-M2zMMDVM,
alle außer FM
Duplex-Hotspot mit OLED-Display im Aluminium-Gehäuse und externer AntenneShop
DB9MAT, DF2ETMMDVM_HS_HatMMDVM,
alle außer FM
Aufsteckplatine für den Raspberry-Pi Zero und kompatibleInfo
DVMEGAEuroNodeMMDVM,
alle außer FM
Komplettgerät mit Display im Gehäuse, Pi-Star auf SD-Karte vorinstalliertInfo, Wimo
Raspberry HotspotD-STAR, DMR, C4FMRaspberry-Pi Aufsteckplatine, wahlweise als Single- oder Dualband VersionInfo,
UHF: Funk24, Wimo
UHF/VHF: Funk24, Wimo
JumbospotSingleMMDVM,
alle außer FM
In verschiedenen Konfigurationen erhältlich, mit interner oder externer Antenne, mit OLED-Display oder ohne, als Komplettgerät, Einzelplatine oder Bausatz.
China-Klon des DB9MAT, DF2ET MMDVM_HS_Hat
Info
OSTARDuplexMMDVM,
alle außer FM
In verschiedenen Konfigurationen erhältlich, mit interner oder externer Antenne, mit OLED-Display oder ohne, als Komplettgerät, Einzelplatine oder BausatzShop
SharkRFopenSPOT4DMR, D-STAR, C4FM, NXDN, P25, POCSAGEmbedded System,
kleiner Formfaktor mit integriertem Akku,
APRS-Messaging
Info, Shop
openSPOT4 ProDMR, D-STAR, C4FM, NXDN, P25, POCSAGEmbedded System,
kleiner Formfaktor mit integriertem Akku,
APRS-Messaging,
integrierter AMBE für Cross-Mode zwischen DMR und D-STAR
Betrieb über APP ohne TRX möglich
Info, Shop
ZUM Radio ZUMspotElite 3.5 LCDMMDVM,
alle außer FM
Komplettgerät mit Display im Gehäuse, Pi-Star auf SD-Karte vorinstalliert, Status LEDsInfo
Mini 1.3 OLEDMMDVM,
alle außer FM
Komplettgerät mit Display im Gehäuse, Pi-Star auf SD-Karte vorinstalliert, Status LEDsInfo
USBMMDVM,
alle außer FM
USB-Stick, Status LEDsInfo

Unterscheidungsmerkmale

Die meisten Hotspots basieren auf der Firmware und Host-Software MMDVM von Jonathan G4KLX. Sie unterstützen damit grundsätzlich alle digitalen Modi, die in der jeweils aufgespielten Firmware Version unterstützt bzw. aktiviert wurden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass es zu Einschränkungen je nach verwendetem Microprozessor kommen kann. Neuere Hotspots verwenden einen 32 Bit Prozessor der Firma STMicroelectronics, der bereits über ausreichende Prozessorleistung und Speicherkapazität verfügt.

Eine weitere Einschränkung ist analoges FM: MMDVM unterstützt dieses prinzipiell zwar, das auf den Hotspots verwendete Transceiver-Modul von Analog Devices (ADF7021) jedoch nicht!

Neben den MMDVM-basierten Hotspots gibt es auch s.g. Embedded-Systeme, bei denen sich alles für den Betrieb eines Hotspots erforderliche auf einer Platine befindet. Als Beispiele sind hier die openSPOTs von SharkRF zu nennen. Die Vorteile dieser Systeme sind der viel geringere Stromverbrauch und die schnelle Einsatzbereitschaft nach dem Einschalten (das Betriebssystem bezitzt wirklich nur, was es für den Hotspot benötigt). Ein Nachteil ist, dass diese Systeme oft nicht Open-Source sind und sich damit nicht selbst verändern bzw. erweitern lassen.

Mal abgesehen von den technischen Unterscheidungsmerkmalen gibt es auch qualitative: Es sind viele China-Klone im Umlauf, die die von Funkamateuren in ihrer Privatzeit erstellten Schaltungsdesigns ungefragt kopiert und kommerziell vertrieben haben, obwohl dieses explizit gegen die CC-BY-NC-SA 3.0 Lizens verstößt, mit der diese Designs veröffentlicht wurden. Bei den verwendeten Komponenten kommen oft minderwertige zum Einsatz, besonders bei den Taktgebern, die aber für eine fehlerfreie Kodierung und De-Kodierung der digitalen Sprache verantwortlich sind.

Umfrage

Wie viele und welche digitalen Hotpots verwendest du? (Mahrfachauswahl möglich)
85 votes · 229 answers
×

Kennt ihr noch weiterer und aktuell verfügbare Hotspots für die digitale Sprachübertragung? Dann lasst es uns gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag wissen. Wir nehmen sie dann gerne mit auf.

Euer Team DL-Nordwest


OSTAR: Neuer Hotspot für Duplex-Betrieb

Die meisten von euch kennen ihn natürlich oder haben ihn zumindest schon einmal gesehen – den Jumbospot. Eigentlich eine ganz normale MMDVM Platine, nur mit der Besonderheit das Sie auf einen Raspberry-Pi Zero passt (auf größere Modelle natürlich auch).

Diesen gab es bisher nur als Simplex Modell. Seit kurzer Zeit ist er aber auch als Dual-Hotspot für Duplex-Betrieb erhältlich.

So sieht er aus, der neue Kleine. Auf der rechten Seite der Platine befinden sich Status-LED’s, die u.a. den aktuellen Betriebsmodus anzeigen. Für die Funkschnittstelle befinden sich auf der Aufsteckplatine zwei On-Board Keramik-Antennen (eine für TX und eine für RX), es lassen sich stattdessen aber auch zwei U.FL Sub-Miniatur Verbinder bestücken. Optional ist er auch mit OLED-Display verfügbar, sowie einem Gehäuse und einem Raspberry-Pi Zero, alles eine Frage des Preises.

Achja die Preise… fangen an knapp unter 30 € und gehen dann inklusive dem Zubehör und dem Raspi bis an knapp 100 €. inkl. der Lieferung aus China.

Funktionieren wird er genau wie die anderen Aufsteckplatinen mit MMDVM-Software bzw. PiStar.

Also wer Bedarf sieht und so etwas braucht, sollte jetzt zugreifen. So ist er erhältlich:

TH-D74 mit aprs.fi auf dem iPhone koppeln

In diesem Artikel zeigen wir euch eine technische Lösung, wie ihr euer Kenwood TH-D74 via Bluetooth mit eurem iPhone oder iPad verbinden könnt, z.B. um empfangene APRS-Stationen auf einer Karte darzustellen.

Wer sein KENWOOD TH-D74 für APRS nutzt, wird dessen großes Farbdisplay zur Darstellung der empfangenen Stationen mögen. Es werden u.a. die aktuelle Entfernung und Richtung zum eigenen Standort dargestellt. Oft wünscht man sich allerdings eine Kartendarstellung. Das TH-D74 bietet verschiedene Möglichkeiten, wie sich empfangenen Daten z.B. via USB-Verbindung oder Bluetooth an externe Geräte mit einer entsprechenden APRS-Anwendung weiterleiten lassen. Für die stationäre Nutzung lässt sich unter Windows z.B. APRSISCE/32 und unter Linux YAAC verwenden, um nur einige Beispiele zu nennen. Für mobile Anwendungen bietet sich unter Android die Anwendung APRSdroid an. Was macht man aber als Besitzer eines iPhones oder iPads?

Problem: Klassisches Bluetooth und iOS

Entwickler von Apps für iOS, dem Betriebssystem für das iPhone, mussten in der Vergangenheit mit einigen Einschränkungen leben. APPLE hatte die Verwendung der Bluetooth Funktionalität auf Grund von Sicherheits- und Energieeffizienzbedenken nämlich so stark eingegrenzt, dass viele Anwendungen die eine Bluetooth-Kommunikation benötigen nicht realisiert werden konnten. Das erklärt auch, warum es zwar viele Apps für das Betriebssystem Android gibt, nicht aber für iOS. Mit der Einführung des Bluetooth Low Energy Standards (kurz BLE) änderte sich dieses jedoch. Der Standard ermöglicht nicht nur eine sicherere Kommunikation zwischen den Geräten sondern verbraucht dabei auch wesentlich weniger Energie und ist damit besonders für Anwendungen geeignet, bei denen die Verbindung zwischen zwei Geräten lange aufrechterhalten bleiben muss.

Damit stehen nun auch Amateurfunk-Apps unter iOS zur Verfügung, die via Bluetooth mit externer Hardware kommunizieren können. Eine solche App ist aprs.fi für iOS. Diese ermöglicht u.a. die Verbindung mit einem Mobilinkd Bluetooth APRS TNC, welches die über Funk empfangenen APRS-Datenpakete via Bluetooth an die App weitergeben kann und umgekehrt. Damit ist man beim APRS-Betrieb nicht mehr auf das mobile Datennetz beschränkt. Aber funktioniert das auch mit einem Kenwood TH-D74?

Jein: Das Bluetooth-Interface des Kenwood TH-D74 unterstützt leider nur den Bluetooth 3.0 class 2 Standard, welcher keinen Support für das Low Energy Protokoll liefert. Wie im folgenden beschrieben, funktioniert die Bluetooth-Verbindung zwischen dem TH-D74 und aprs.fi iOS dennoch über einen kleinen technischen Umweg.

Lösung: BLE-BT-TNC (WH6AZ)

Georges, WH6AZ, hat eine Firmware für ein ESP32 basiertes Board entwickelt, welches sich via klassischem Bluetooth mit dem TH-D74 verbindet und gleichzeitig mit aprs.fi iOS via Bluetooth LE. Das kleine Zusatzgerät macht nichts weiteres, als die Datenpakete bidirektional durchzureichen und fungiert damit quasi nur als Übersetzer der beiden Bluetooth-Standards. In diesem YouTube Video könnt ihr das BLE-BT-TNC von WH6AZ im Einsatz sehen:

Kenwood TH-D74 mit BLE-BT-TNC unter aprs.fi iOS

Benötigte Komponenten

Inbetriebnahme und erste Anpassungen der Firmware

Nach Erhalt des von WH6AZ empfohlenen ESP32 Boards habe ich in der Arduino IDE die benötigte Bibliothek für den TiniPICO entsprechend der Anleitung installiert und die Firmware aufgespielt. Dieses gestaltete sich ohne Probleme und das BLE-BT-TNC war sofort einsatzbereit. In der obigen Anleitung erfahren wir außerdem, wie wir das BLE-BT-TNC zunächst mit dem TH-D74 und dann mit dem iPhone koppeln können. Mit der aktuellen BLE-BT-TNC Firmware ist es aktuell noch nicht möglich, dass sich das TH-D74 automatisch mit dem BLE-BT-TNC verbindet, sobald dieses betriebsbereit ist und sich in Reichweite befindet. Wir müssen das TH-D74 deshalb immer zuerst in den Bluetooth Pairing-Modus versetzen (Menüpunkt 934). Zusätzlich muss am TH-D74 im Menüpunkt 983 in den Interfaceoptionen KISS Bluetooth eingestellt und der KISS-Modus im Datenband aktiviert werden, damit die empfangenen Pakete an die App weitergeleitet werden oder aber von der App empfangenen Pakete vom TH-D74 ausgesendet werden können.

Die erfolgreiche Bluetooth-Verbindung wird durch eine konstant leuchtende grüne LED auf dem TinyPICO Board signalisiert. Danach kann die Verbindung mit der App auf dem Smartphone erfolgen, in meinem Fall nutze ich aprs.fi iOS. Nach erfolgreicher Bluetooth-Verbindung mit der App leuchtet die LED konstant blau. Ab jetzt funktionierte das BLE-BT-TNC bereits enwandfrei und empfangenen Stationen wurden in aprs.fi iOS auf der Karte dargestellt und die in der App konfigurierte eigene Positionsbake von dem TH-D74 ausgesendet. Die Versorgung des TinyPICO kann zwar grundsätzlich aus einer Powerbank erfolgen, ich habe mir jedoch einen 3,7 V Li-Po Akkumulator besorgt der sich an dem TinyPICO anschließen und über diesen auch wieder aufladen lässt. Hier bitte unbedingt die Polung der Anschlüsse des Li-Po beachten!

Der TinyPICO ESP32 mit 3.7 V Li-Po Akkumulator ist sehr handlich

Was mich beim Einsatz störte ist, dass die LED auf dem TinyPICO permanent in voller Helligkeit leuchtet und damit unnötig Strom verbaucht. Nach einem Blick in den übersichtlichen Quellcode und eigener Modifikation war es mir aber erfolgreich möglich, sowohl die Helligkeit der LED zu reduzieren, als auch eingehenden und ausgehende Datenpakete durch ein kurzes Aufblinken der LED in orange bzw. rot zu signalisieren.

In der aprs.fi App störte mich zudem, dass hier immer sowohl die über das Internet als auch die lokal empfangenen APRS Stationen angezeigt werden. Um nur letztere anzuzeigen haben ich in den App Berechtigungen die mobilen Daten für aprs.fi iOS deaktiviert.

Fazit und Ausblick

Das BLE-BT-TNC ermöglicht die Bluetooth-Kommunikation zwischen dem TH-D74 und dem iPhone/iPad. Neben der hier gezeigten Anwendung sind viele weitere denkbar. Die erforderliche Hardware ist relativ günstig zu beschaffen und das Aufspielen der Firmware gestaltet sich über die Arduino IDE einfach. Die Firmware ist aktuell noch recht rudimentär, ambitionierte Hobby-Programmierer können diese jedoch beliebig erweitern.

Bei meinen Experimenten kamen mir die folgenden Ideen für mögliche Erweiterungen und Experimente:

  • Testen weiterer APRS Apps mit Bluetooth-Schnittstelle unter iOS
  • Weitere und günstigere ESP32 Boards auf Kompatibilität testen, die sowohl BLE and auch klassisches Bluetooth an Board haben und sich überall beschaffen lassen
  • Umwandlung von Rohdaten in KISS Datenpakete in der Firmware des BLE-BT-TNC, damit das TH-D74 im Standalone APRS Modus betrieben werden und damit intelligent bleiben kann, die APRS Pakete aber zusätzlich auf einer Karte dargestellt werden können
  • Neue Firmware für den Einsatz des TH-D74 als standalone Digipeater, ggf. mit iGate-Funktion via WLAN

Habt ihr weitere Ideen, was man mit diesem kleinen BLE-BT-TNC in Verbindung mit dem TH-D74 anstellen könnte? Kennt ihr weitere APRS iOS-Apps die man damit testen sollte? Oder habt ihr Interesse, an der Firmware für einen Digipeater mitzuwirken? Falls ja, lasst es uns gerne in den Kommentare zu diesem Beitrag wissen.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

ICOM: Nachwuchsgewinnung einmal anders

In den Jahren 2002 bis 2011 veröffentlichte ICOM eine Comicheft-Reihe mit dem Titel “The Adventures of Zack and Max“. Die insgesamt 7 Comichefte wurden in englischer Sprache veröffentlicht.

Hauptprotagonist Max (KD7QEZ) wird durch seinen Vater an den Amateurfunk herangeführt. Hier lernt er auch Mady (KC7JPA) kennen. Gemeinsam mit ihr und seinem Freund Max, dem Schwein (Anspielung auf die Bezeichnung HAM RADIO, übersetzt Schinken Radio, statt AMATEUR RADIO) erleben sie verschiedene Abenteuer, in denen die verschiedenen Facetten des Amateurfunkdienstes erläutert werden. In den unterschiedlichen Folgen kommen auch zahlreiche Amateurfunkgeräte der Firma ICOM zum Einsatz, deren Technologien und Funktionen ebenfalls in den Geschichten erläutert werden.

Die Comichefte entstanden durch das Mitwirken des Lake Washington Ham Clubs (KC7OIO), Schülern der 4. und 5. Klasse der Grundschule Ben Franklin Kirkland WA, der Priory L.S.S.T. Schule in Lincoln England und von vielen weiteren.

Die folgende Tabelle gibt einen kurzen Überblick die veröffentlichten Folgen sowie deren Themenschwerpunkte.

#TitelJahrThemaFeature
1The Odyssey Begins2002Einführung in den Amateurfunk:
Ursprung, Anwendungsbeispiele, Bedeutung
IC-706MKII G
IC-718
IC-756PRO II
IC-R3
IC-T90A
IC-V8
IC-V8000
2Lost In Seattle2003Notfunk: Suche nach vermisstem FreundIC-706MKII G
IC-910H
IC-T90A
IC-V8
ID-1
3Mady goes to England2005Kommunikation: WeltweitIC-706MKII G
IC-910H
IC-T90A
4Fun At Filed Day2006Field Day, Contest, GOTAIC-703
IC-718
IC-910H
5Max in Space2007SatellitenfunkD-STAR
IC-910H
IC-V82 +UT-118
6Let’s Go Island Dxing!2008DXpedition, IOTAIC-2200H
IC-2820H
IC-7000
IC-718
IC-756PRO III
IC-V82
7Ham Radio To The Rescue2011Notfunk: TrainingID-1
D-STAR
D-RATS

Fazit: ICOM schafft es hier auf spielerische aber auch typisch japanische Art und Weise (Comics sind in Japan nicht nur bei Kindern sehr beliebt), Kinder und Jugendliche an das Thema Amateurfunk heran zu führen. In den unterschiedlichen Folgen werden nicht nur Grundlagen vermittelt sondern auch Themen wie Field days, DX-Betrieb, Satelliten- und Notfunk behandelt. Auch wenn ICOM hier natürlich nicht ganz selbstlos handelt (Eigenwerbung), finde ich, dass ICOM einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchsförderung geleistet hat. Es ist aus meiner Sicht Schade, dass die Reihe nicht mit weiteren und ggf. aktuellen Themen wie z.B. dem Funkbetrieb über den geostationären Amateurfunk-Satelliten QO-100 weiter fortgesetzt wurde. Ich jedenfalls werde meinem Sohn diese Comics sicher nicht vorenthalten (auch nicht ganz selbstlos)!

Die Folgen 1-7 könnt ihr hier herunterladen. Es stehen jeweils eine Variante als Comic und eine als Malbuch zur Verfügung.

Wie ist eure Meinung zu den Comics? Glaubt ihr, dass ICOM hier einen guten Beitrag geleistet hat? Habt ihr weitere Ideen, wie wir unseren Nachwuchs an den Amateurfunk heranführen können? Lasst es uns gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag wissen.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS