Funkamateur vs. Krakus: Der Mikrofonumschalter (Teil 2)

Während in Teil 1 dieses Beitrages die konzeptionellen Vorüberlegungen und die Auswahl geeigneter Hardware behandelt wurden, geht es im zweiten und abschließenden Teil um die finale Umsetzung des Projektes Mikrofonumschalter sowie einen Ausblick künftiger Erweiterungen.

Wer den ersten Teil des Beitrages noch nicht gelesen hat oder ihn noch einmal lesen möchte, findet ihn hier.

Umsetzung

1.) Adapterkabel

Um das Standmikrofon und die Funkgeräte später direkt mit dem Umschalter verbinden zu können, verwendete ich den 9-poligen Sub-D Verbinder als gemeinsame Schnittstelle. Wie bereits erwähnt, bietet er eine ausreichende Anzahl an elektrischen Verbindungen, hat zudem aber auch noch den Vorteil, dass dessen Gehäuse genug Platz zum Löten und ggf. sogar einfügen von Bauteilen bietet. Dieses ist z.B. beim ICOM ID-4100D erforderlich, da dessen Mikrofonschnittstelle nicht über getrennte Pins für “Hoch” und “Herunter” verfügt und somit einen zusätzlichen Widerstand benötigt. Die Standmikrofon-Seite erhält einen Stecker, die Funkgeräte-Verbindungen entsprechend eine Buchse.

Bevor man sich an die eigentliche Lötarbeit macht empfiehlt es sich, die Adapterkabel so zu skizzieren, dass die Pin-Nummern, die Farben der Leitungen und für die ggf. spätere Fehlersuche auch das Signal selbst mit angegeben werden. Die jeweilige Belegungen der Mikrofonschnittstelle des Funkgerätes lässt sich im besten Fall dessen Handbuch entnehmen. Wird man dort nicht fündig, hilft einem spätestens das Service Manual weiter oder in besonders hartnäckigen Fällen auch Dr. Google.

Bild 1: Adapterkabel Standmikrofon zu ICOM ID-4100D

Beispielhaft ist in Bild 1 die Verbindung zwischen dem Standmikrofon und dem ICOM ID-4100D gezeigt. Ein 470 Ohm Widerstand ist zwischen Pin 2 an der Mikrofonbuchse des ID-4100D und der Herunter (DOWN)-Taste des Standmikrofons zu löten. Die Hoch (UP)-Taste wir hingegen direkt mit dem Pin 2 des ID-4100D verbunden.

2.) Modifikationen am Standmikrofon

Wie im ersten Teil bereits erwähnt wurde, müssen wir uns noch um die Spannungsversorgung des dynamischen Mikrofons kümmern. Da im Gehäuse des Standmikrofons noch etwas Platz vorhanden war, habe ich mich dazu entschlossen, ein Batteriefach für 9V-Block Batterien einzubauen und die Versorgung damit zu gewährleisten. Dieses hat zudem den großen Vorteil, dass eine ungewollte Brummschleifenbildung von vornherein ausgeschlossen ist. Da ich gar nicht so oft auf Sendung gehe, wird eine Batterie bei mir sicher sehr lange halten 😉 .

Bild 2: Modifikation des Standmikrofons: Aussparung für 9V-Block Batteriefach

Wie man in Bild 2 gut erkennen kann, verfüge ich leider nicht über einen Werkplatz und geeignetes Werkzeug. Der Einbau ist mir trotzdem geglückt. Da ich das Standmikrofon sowieso zerlegen musste, habe ich bei der Gelegenheit dann auch gleich die Verdrahtung im Standmikrofon erneuert.

Nun musste ich nur noch alles wieder zusammensetzen und natürlich noch die Anschlussleitung des Standmikrofons kürzen und mit dem 9-poligen Sub-D Stecker versehen. Zusätzlich habe ich noch ein Label auf der Rückseite angebracht, damit ich später im Bedarfsfall die Pinbelegung noch nachvollziehen kann.

Bild 3: Erste Verbindung des Standmikrofons mit dem Mikrofonumschalter

3.) Erster Funktionstest

Für einen ersten Funktionstest schloss ich das ID-4100D zunächst direkt an das Mikrofon an, danach dann über den Umschalter. Da der Test erfolgreich war, fertigte ich nun noch drei weitere Adapterkabel für die verbleibenden Funkgeräte an und testete sie ebenfalls. Da auch hier alles einwandfrei funktionierte, war das gewünschte erreicht und ich konnte mein Standmikrofon durch Umschalten mit allen meinen Funkgeräten betreiben. Im nächsten Schritt kümmere ich mich nun um die Integration in meinen Funktisch.

4.) Integration in den Funktisch

Leider stand am vorgesehene Platz im Funktisch kein ausreichender Platz für den Umschalter in der Ausführung mit den Sub-D Verbindern zur Verfügungn. Die Ausführung mit den Modularbuchsen passte jedoch schon. Ich fertigte also erneut 5 Adapterkabel an, die den Sub-D Steckverbinder auf die RJ45-Modularstecker adaptieren (Bild 4).

Bild 4: Alle RJ45 zu Sub-D Adapterkabel sind eindeutig beschriftet

Damit ich später noch weiß, welcher Schalter zu welchem Gerät gehört, habe ich den Umschalter auch gleich entsprechend beschriftet (Bild 5).

Bild 5: Vorderseite des beschrifteten 4-Wege RJ45 Umschalters

Bevor ich mich jetzt um die endgültigen Integration und den Einbau in den Funktisch kümmere, teste ich noch einmal ausgiebig, ob alles wie gewünscht funktioniert.

Bild 6: Letzter Test vor dem finalen Einbau. Der Umschalter findet direkt unter dem Mikrofon platz.

In meinem Fall platziere ich den Umschalter direkt unterhalb des Inrico TM-7. Dazu konstruierte ich eine Einbauhalterung (Bild 7), die es mir erlaubt, sowohl den Umschalter und das TM-7 in der gewünschten Position zu fixieren, als auch den Anschluss des Standmikrofons auf der Vorderseite neben dem Umschalter zu erlauben.

Bild 7: In DesignSpark Mechanical 6 konstruierte 3D-Druck Halterung

Die Verbindungen zu den Funkgeräten erfolgen dann später hinter dem Umschalter und unterhalb des TM-7, also im nicht sichtbaren Bereich. Die Halterung wurde mit einem 3D-Drucker und aus schwarzen PLA-Material gedruckt.

Bild 8: Integrationstest des 3D-Druck Assemblies

Der erste Positionstest (Bild 8) offenbarte noch Verbesserungspotential der Konstruktion, gibt aber schon einen guten Vorgeschmack darauf, wie es einmal werden soll.

Bild 9: 3D-Druck Assembly mit eingeschraubtem Umschalter und den Frontanschlüssen

Nach Anpassung der Konstruktion und drucken der finale Version, kann die Halterung bestückt werden. Zunächst wird der Umschalter in Position gebracht und eingeschraubt (Bild 9).

Bild 10: 3D-Druck Assembly inkl. eingesetztem und verbundenem Inrico TM-7

Dann können das TM-7 befestigt und alle vorbereiteten Adapterkabel in den Umschalter eingesteckt werden (Bild 10).

Bild 11: Passt, wackelt und hat Luft! Alle Sub-D Verbindungen finden ihren Platz direkt hinter den Bedienteilen.

Nachteilig an den Sub-D Steckverbindern ist, dass sie sehr sperrig sind. Wie man auf Bild 11 gut erkennen kann, wurde der Platz hinter den Geräten ganz schön eng. Dennoch hat alles gepasst und von dem Kabelgewirr sieht man nach dem Einbau schließlich nichts mehr.

Fazit und Ausblick

Bild 12: Finale Integration des Mikrofonumschalters in den Funktisch mit verbundenem Mikrofon

In Bild 12 erkennen wir den Umschalter und das Standmikrofon an ihrem vorgesehenen Platz. Bei Bedarf lässt sich das Funkgerät einfach abstecken und entfernen. Neben dem Anschluss für das Standmikrofon sind ebenfalls noch zwei 3,5 mm TRS-Steckverbinder (auch Klinkenstecker genannt) zu erkennen. Einer dient dem Anschluss eines externen Fußschalters zur Betätigung der PTT, der andere dem Anschluss einer On-Air Lampe. Letztere soll in einem ausführlichen Artikel separat besprochen werden. Folgende Optimierungen bzw. Erweiterungen sind denkbar:

  • Erstellung eines Neuen Kabelsatzes, der die Funkgeräte direkt auf RJ45-Stecker bzw. Buchsen adaptiert
  • Ersetzen des mechanischen Umschalters gegen einen elektrischen (s. Abschnitt 6, Beitrag 1)
  • Erweiterung auf weitere Funkgeräte wie z.B. Handfunkgeräten, die dauerhaft im Shack betrieben werden

Zusätzlich hatte Funkfreund Bernd DK5BS noch vorgeschlagem, die Beschriftung auf dem Umschalter zu negieren (silber auf schwarz statt umgekehrt), um es optisch noch etwas aufzuhübschen.

Habt ihr weitere Verbesserungsvorschläge? Und was hättet ihr andres gelöst. Lasst es uns gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag wissen.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/DG1BGS

BlueDV Connect für das KENWOOD TH-D75

Neue App von PA7LIM lässt dein Android Smartphone mit dem KENWOOD TH-D75 via Bluetooth zum D-STAR Hotspot werden.

[Update vom 11.03.2024]

In dem folgenden Video demonstriert Kevin KI4LAX BlueDV Connect mit dem KENWOOD TH-D75.

Using the BlueDV Connect with the TH-D75A

[Update vom 22.01.2024]

In dem folgenden Video aus Japan seht ihr eine Demo von BlueDV Connect und dem KENWOOD TH-D75.

BlueDV Connect Video Demo

[Update vom 21.01.2024]

BlueDV Connect steht jetzt zum Download im Google Playstore bereit. Alle Informationen findet ihr hier: https://www.pa7lim.nl/bluedv-connect/

Screenshot von www.pa7lim.nl

Projektseite BlueDV Connect


[Original Beitrag vom 14.01.2024]

Der Niederländer David PA7LIM, u.a. bekannt als Macher der Software BlueDV, PEANUT und Doozy, kündigt nun eine neue Software an: BlueDV Connect soll sein neues Projekt heißen. Die Android App soll es dir ermöglichen, das KENWOOD TH-D75 via Bluetooth mit deinem Smartphone zu verbinden und somit zum D-STAR Hotspot werden zu lassen. Die komplette Bedienung erfolgt dabei weiterhin am Funkgerät. Die App kann dabei im Hintergrund mitlaufen. Weiterhin kündigt er an, auch Smartwatches unterstützen zu wollen.

Wie auch schon seine bisherige Software, soll auch BlueDV Connect kostenlos sein. Wir informieren euch auf dl-nordwest.com, sobald die App verfügbar ist.

Quelle: https://www.pa7lim.nl/new-project/

Anm.d.R.: Als Besitzer eines ICOM ID-52, welches ebenfalls Bluetooth mit an Bord hat, würde ich mir natürlich wünschen, dass dieses ebenfalls mit der App funktionieren würde. Leider unterstützt das ID-52 derzeit aber nicht die Verwendung des Terminal-Modus via Bluetooth. Ein weiterer Nachteil bei ICOM liegt darin, dass die Geräte ein proprietäres Protokoll für den Terminal-Modus verwenden, während man bei KENWOOD auf das MMDVM-Protokoll von Jonathan Naylor G4KLX setzt. Somit ist das TH-D75 von Haus aus zu jeder Software kompatibel, die ebenfalls das MMDVM-Protokoll beherrscht (Pi-Star bzw. MMDVMHost, BlueDV, etc.).

Und was ist mit den iPhone Nutzern? Wie hier bereits ausführlich beschrieben, ist eine uneingeschränkte Bluetooth-Kommunikation zwischen dem iPhone und einem externe Gerät nur dann möglich, wenn dieses über den neueren Bluetooth Low Energy Standard (kurz BLE) kommuniziert. Nach unserem aktuellen Wissensstand tut dieses das KENWOOD TH-D75 jedoch leider nicht!

Ihr habt weitere Informationen oder ergänzende Anmerkungen? Teilt sie uns gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag mit.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/DG1BGS

Funkamateur vs. Krakus: Der Mikrofonumschalter (Teil 1)

Im folgenden Beitrag beschreiben wir, wie sich durch den Einsatz eines (mechanischen) Umschalters, mehrere Funkgeräte mit nur einem Stationsmikrofon verwenden lassen. Im ersten Teil des Beitrages geht es um die konzeptionellen Vorüberlegungen und die Auswahl geeigneter Hardware.

Einführung

Welcher Funkamateur kennt diese Luxusprobleme etwa nicht? Man möchte überall gleichzeitig QRV sein und es sammeln sich die Funkgeräte und damit auch die Handmikrofone auf dem Stationstisch. Wird man dann gerufen oder möchte sich à la “Breako Breako” in ein aktives QSO einklinken, greift man im entscheidenden Moment natürlich zum falschen Mikrofon und unterbricht dabei ggf. sogar noch eine laufende Runde auf einer anderen Frequenz. Wie peinlich!

Krakus “der” Krake kennt dieses Problem natürlich nicht, da er in jedem seiner 8 Tentakel ein Handmikrofon halten kann und einfach überall gleichzeitig drückt. Chapeau!

Aber mal im ernst: Mich persönlich störten auch die zahlreichen Kabel die von den Funkgeräten abgingen, weil ich aus Platzmangel die Mikrofone nicht schön neben dem jeweiligen Gerät montieren konnte und sie stattdessen alle auf einem Haufen lagen. Außerdem kann ich zwar theoretisch zeitgleich mehreren Gesprächen lauschen, sprechen werde ich aber immer nur maximal auf einer QRG. Eine geeignete Lösung musste also her.

Konzeptionelle Vorüberlegungen

1.) Mikrofonauswahl

Zunächst einmal überlegte ich mir, welches Mikrofon ich für alle Geräte nutzen möchte. Vor einigen Jahren erstand ich auf einem Flohmarkt in der Schweiz ein Standmikrofon, welches sich der Vorbesitzer selbst aus einem dynamischen Peiker TM168 Mikrofon mit Schwanenhals gebaut hatte. Als Mikrofonstecker diente ein 8-poliger Foster-Stecker mit Kenwood Pinbelegung. Es gab auch noch zwei Taster für “Hoch” bzw. “Herunter” um den VFO oder den Speicherplatz zu verstellen sowie im Inneren ein Potentiometer zur Einstellung der Mikrofonempfindlichkeit. Die benötigte Vorspannung erhielt das Mikrofon vom Funkgerät (8 V Gleichspannung). Dieses Mikrofon sollte es werden!

Flohmarktfund: Schwanenhalsmikrofon mit Peiker TM168

2.) Geräteauswahl

Als nächstes überlegte ich mir, welche meiner Funkgeräte ich mit dem zuvor ausgewählten Mikrofon betreiben möchte. Bei mir waren das ein:

Funkgeräte bei 9V1LH
  • ICOM ID-4100 DH (RJ45/8 Pin Modular-Mikrofonanschluss)
  • Inrico TM7 (RJ45/8 Pin Modular-Mikrofonanschluss)
  • Yaesu FTM-400 DH (RJ11/6 Pin Modular-Mikrofonanschluss)
  • DVRPTR v1 (3,5 TRS/2,5 TRS Klinkenstecker, Kenwood-Norm)

Während die drei erst genannten Geräte jeweils einen Modularstecker zum Anschluss des Mikrofones verwenden, kommt beim DVRPTR v1 die von Kenwood Handfunkgeräten bekannte Kombination aus einem 3,5 und 2,5 mm Klinkenstecker zum Einsatz. Dieses stellt die benötigte Gleichspannung für das dynamische Mikrofon leider nicht zur Verfügung. Zudem hatten Vorversuche mit dem Inrico TM7 gezeigt, dass eine Versorgung mit der von ihm bereitgestellten 5 V Gleichspannung zum Brummen führen würde. Die Hürde mit der Mikrofon-Vorspannung musste also erst noch genommen werden.

3.) Anzahl der benötigten elektrischen Verbindungen

Möchte man nur das Mikrofon und die Push-To-Talk (PTT)-Taste anschließen, so werden schon vier bzw. fünf Leitungen benötigt (Mikrofon, Mikrofon-Masse, Vorspannung, PTT und Gerätemasse). In meinem Fall bietet nur das ICOM-Gerät eine getrennte Masse für das Mikrofon und die Sende-Empfangsumschaltung. Möchte man die “Hoch”- und “Herunter”-Tasten ebenfalls nutzen, so werden noch zwei weitere Leitungen benötigt, also sechs bis sieben. Bewerkstelligt man die Mikrofon-Vorspannung anderweitig so kann eine Leitung entfallen. In meinem Fall müssen also bis zu maximal sechs Leitungen gleichzeitig zwischen dem Mikrofon und dem Funkgerät verbunden werden.

Kenwood Pin-Belegung, 8-pol Foster

4.) Umstecken vs. Umschalten

Im ersten Schritt kann das Standmikrofon durch das Anfertigen geeigneter Adapterkabel auf alle o.g. Geräte adaptiert werden. So kann man die Kombination aus Mikrofon und Funkgerät nicht nur auf Funktion prüfen, sondern es durch Umstecken auch gleich entsprechend betreiben. Längerfristig wird das Umstecken jedoch lästig und außerdem müssen die Adapterkabel so auch immer zugängig sein. Wir fügen im nächsten Schritt also um eine komfortable Umschaltung hinzu.

5.) Kaufen oder selber bauen?

Eine Internetrecherche förderten für mich keine geeigneten Mikrofonumschalter zu Tage. Zwar gibt es von Anbietern wie MFJ Umschalter die es ermöglichen, entweder zwei Mikrofone an einem Funkgerät, ein Mikrofon an zwei Funkgeräten oder zwei Mikrofone an zwei Funkgeräten zu betreiben, diese bieten aber für meinen Fall nicht die mindestens vier gewünschten Anschlüsse für Funkgeräte und sind zudem auch nicht gerade preisgünstig zu haben.

6.) Komplex oder lieber einfach?

Meine erste Idee sah einen kompletten Eigenbau vor. Die Umschaltung sollte digital erfolgen, z.B. durch den Einsatz von geeigneten und kaskadierbaren Multiplexern als integrierte Schaltungen (ICs). Zur Umschaltung könnte ein Drehgeber zum Einsatz kommen und die Anzeige des aktuell gewählten Kanals bzw. Funkgerätes könnte auf einem OLED-Display erfolgen. Auf einer noch zu entwickelnden Platine könnte der benötigte Mikroprozessor Platz finden, sowie alle Anschüsse für das Display, den Drehgeber, das Mikrofon und alle Funkgeräte. Die Funkgeräteanschlüsse könnten dabei entweder gleich passend zu den bei mir verwendeten Geräten ausgewählt werden, so dass später nur 1-zu-1 Verbindungen erforderlich sind, oder intern über Umsteckbrücken realisiert konfigurierbar gemacht werden. Im Extremfall könnte man sie aber auch über die Firmware des Mikrokontrollers entsprechend konfigurierbar machen. Da die Schaltung für den Betrieb des Mikroprozessors und der integrierten Schaltkreise eine eigene Spannungsversorgung benötigt, könnte diese auch gleich die Mikrofon-Vorspannung bereitstellen, die sich dann je nach verwendetem Mikrofon entweder zu- oder eben abschalten ließe.

Visionärer Mikrofonumschalter à la 9V1LH

Sicherlich ein sehr interessantes Projekt und während ich so darüber schreibe juckt es mir schon wieder in den Fingern, dieses Projekt anzugehen. Leider lässt es meine Freizeit aktuell jedoch nicht zu so viel Zeit in etwas zu investieren, was sich auch einfacher realisieren lässt.

7.) Mechanisch Umschalten

Aus der Zeit in der man noch einen Drucker mit Parallelport an mehreren Computern gleichzeitig betreiben oder zwischen mehreren Geräten mit serieller Schnittstelle an einem Computer hin- und herschalten wollte waren mir die mechanischen Umschalter mit Drehschalter noch gut in Erinnerung. Diese gibt es heute noch neu zu kaufen, man findet sie aber auch häufig noch gebraucht sehr günstig auf Flohmärkten oder entsprechenden Online-Plattformen. Die Umschalter gibt es mit zwei, vier oder sogar mehr Schaltpositionen. Varianten mit 9-poligem Sub-D Anschluss bieten zudem eine ausreichende Anzahl an elektrischen Verbindungen zur Umschaltung der benötigten Signale und sind damit gut geeignet.

Mechanischer 4-fach Drehschalter mit Sub-D Anschluss

Beim “Ali” fand ich zudem Modelle, die, statt mit einem Drehschalter, mit Druckschaltern ausgeführt sind. Diese sind nicht nur deutlich kleiner, sondern erlauben auch eine Schalterstellung, bei der gar kein Kanal verbunden ist. Wer es noch kleiner mag oder benötigt findet ebenfalls Modelle mit dem 8-poligem RJ45 Modular-Anschluss. Damit war das Gesuchte gefunden: Ich bestellte mir je einen 4-fach Umschalter mit 9-poligem Sub-D und RJ45 Anschluss.

Mechanischer 4-fach Umschalter mit RJ45-Modular (unten) vs. Sub-D (oben) Anschluss

4-fach Umschalter bei Aliexpress:

Im zweiten Teil dieses Beitrages befassen wir uns mit der Umsetzung, den gemachten Erfahrungen im Einsatz, was wir bei diesem Projekt gelernt haben und was wir zukünftig anders machen würden.

Betreibt ihr auch eine Mikrofonumschaltung in eurem Funkraum und wenn ja, wie habt ihr es gelöst? Lasst es uns gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag wissen.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/DG1BGS

ICOM: Nachwuchsgewinnung einmal anders

In den Jahren 2002 bis 2011 veröffentlichte ICOM eine Comicheft-Reihe mit dem Titel “The Adventures of Zack and Max“. Die insgesamt 7 Comichefte wurden in englischer Sprache veröffentlicht.

Hauptprotagonist Max (KD7QEZ) wird durch seinen Vater an den Amateurfunk herangeführt. Hier lernt er auch Mady (KC7JPA) kennen. Gemeinsam mit ihr und seinem Freund Max, dem Schwein (Anspielung auf die Bezeichnung HAM RADIO, übersetzt Schinken Radio, statt AMATEUR RADIO) erleben sie verschiedene Abenteuer, in denen die verschiedenen Facetten des Amateurfunkdienstes erläutert werden. In den unterschiedlichen Folgen kommen auch zahlreiche Amateurfunkgeräte der Firma ICOM zum Einsatz, deren Technologien und Funktionen ebenfalls in den Geschichten erläutert werden.

Die Comichefte entstanden durch das Mitwirken des Lake Washington Ham Clubs (KC7OIO), Schülern der 4. und 5. Klasse der Grundschule Ben Franklin Kirkland WA, der Priory L.S.S.T. Schule in Lincoln England und von vielen weiteren.

Die folgende Tabelle gibt einen kurzen Überblick die veröffentlichten Folgen sowie deren Themenschwerpunkte.

#TitelJahrThemaFeature
1The Odyssey Begins2002Einführung in den Amateurfunk:
Ursprung, Anwendungsbeispiele, Bedeutung
IC-706MKII G
IC-718
IC-756PRO II
IC-R3
IC-T90A
IC-V8
IC-V8000
2Lost In Seattle2003Notfunk: Suche nach vermisstem FreundIC-706MKII G
IC-910H
IC-T90A
IC-V8
ID-1
3Mady goes to England2005Kommunikation: WeltweitIC-706MKII G
IC-910H
IC-T90A
4Fun At Filed Day2006Field Day, Contest, GOTAIC-703
IC-718
IC-910H
5Max in Space2007SatellitenfunkD-STAR
IC-910H
IC-V82 +UT-118
6Let’s Go Island Dxing!2008DXpedition, IOTAIC-2200H
IC-2820H
IC-7000
IC-718
IC-756PRO III
IC-V82
7Ham Radio To The Rescue2011Notfunk: TrainingID-1
D-STAR
D-RATS

Fazit: ICOM schafft es hier auf spielerische aber auch typisch japanische Art und Weise (Comics sind in Japan nicht nur bei Kindern sehr beliebt), Kinder und Jugendliche an das Thema Amateurfunk heran zu führen. In den unterschiedlichen Folgen werden nicht nur Grundlagen vermittelt sondern auch Themen wie Field days, DX-Betrieb, Satelliten- und Notfunk behandelt. Auch wenn ICOM hier natürlich nicht ganz selbstlos handelt (Eigenwerbung), finde ich, dass ICOM einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchsförderung geleistet hat. Es ist aus meiner Sicht Schade, dass die Reihe nicht mit weiteren und ggf. aktuellen Themen wie z.B. dem Funkbetrieb über den geostationären Amateurfunk-Satelliten QO-100 weiter fortgesetzt wurde. Ich jedenfalls werde meinem Sohn diese Comics sicher nicht vorenthalten (auch nicht ganz selbstlos)!

Die Folgen 1-7 könnt ihr hier herunterladen. Es stehen jeweils eine Variante als Comic und eine als Malbuch zur Verfügung.

Wie ist eure Meinung zu den Comics? Glaubt ihr, dass ICOM hier einen guten Beitrag geleistet hat? Habt ihr weitere Ideen, wie wir unseren Nachwuchs an den Amateurfunk heranführen können? Lasst es uns gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag wissen.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/DG1BGS

Und (fast) täglich grüßt das Murmeltier… ICOM ID-52 v1.25

Nur eine Woche ist vergangen, seit dem ICOM die Firmware Version 1.24 veröffentlicht hat. Nun gibt es bereits dessen Nachfolger, die Version 1.25.

Hierbei handelt es sich wohl nur um eine Fehlerbehebung, die das automatisierte Senden von D-PRS Positionspaketen (APRS Digital) betrifft.

Die neue Firmware kann hier heruntergeladen werden: https://www.icomjapan.com/support/firmware_driver/3903/

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/DG1BGS

ICOM ID-52: Firmware Update v1.24

Für das ICOM Handfunkgerät ID-52 steht jetzt die Firmware v1.24 vom 28.07.2023 zur Verfügung. Welche Firmware Version ihr aktuell installiert habt könnt ihr einfach im Menü nachsehen: MENU -> SET -> OTHERS -> INFORMATION -> VERSION

Die Verbesserungen betreffen wohl vor allem das Bluetooth-Modul, vorausgesetzt euer ID-52 besitzt das neuere Bluetooth-Modul (erkennbar an der v2.01). Sollte bei euch v1.12 angezeigt werden so habt ihr das ältere Bluetooth-Modul.

Weitere Neuerungen betreffen den Bild Transfer: Dieser soll in Kombination mit der Smartphone-App ST-4001I (iOS) und ST-4001A (Android) jetzt deutlich schneller von statten gehen. Auch der Bild Empfang via Bluetooth soll optimiert worden sein. Wer den Bilder Transfer selbst mal ausprobieren möchte kann dieses in dem dafür vorgesehenen XLX421 Modul E praktizieren.

Die Firmware kann bequem via SD-Karte in das Funkgerät übertragen werden.

Heruntergeladen werden kann das Update hier: https://www.icomjapan.com/support/firmware_driver/3874/

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/DG1BGS

ICOM ID-50E: Neues D-STAR Handfunkgerät

Zuletzt hatte ICOM in der Reihe seiner D-STAR Handfunkgeräte mit dem ID-52 aufgewartet, welches seinem Vorgänger, dem ID-51 v2, unter anderem ein Farbdisplay und Bluetooth spendiert hatte. Nun rudert ICOM mit dem ID-50 scheinbar wieder zurück und besinnt sich auf die Qualitäten des ID-51, gepaart mit der längst überfälligen USB Typ C Ladebuchse. Aber das ist nicht die einzige Neuerung: Vom ID-52 erhält es die Bilder-Teilen über D-STAR und die Wasserfall-Darstellung (beim ID-50 allerdings auf seinem Monochromen- statt Farb-Display).

Schmerzlich vermissen wird man jedoch die Bluetooth-Funktion des ID-52, gerade falls man geplant hatte das Gerät im PKW mit Freisprecheinrichtung einzusetzen. Als sehr positiv hervorzuheben ist jedoch, dass jegliches Zubehör seit Erscheinen des ID-31 über alle Modelle kompatibel ist. Wer also schon ein älteres Modell besitzt und sich ein neueres Modell gönnt kann das oft teure Zubehör einfach weiter verwenden.

Voraussichtlicher Preis: 499 Euro

Quelle: https://www.icomjapan.com/lineup/products/ID-50E/

Was haltet ihr von dem neuesten Nachwuchs aus dem Hause ICOM? Lasst es und gerne in den Kommentaren wissen.

Wie denkst du über das neue ICOM ID-50?
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Neuer TRX von ICOM: IC-905

IC-905 heißt der Neue und hat folgende Merkmale

  • Der erste VHF/UHF/SHF Multiband-Transceiver mit 144/430/1200/2400/5600 MHz und 10 GHz* Bandbereiche.
  • Ausgangsleistung von 10 W für 144-1200 MHz, 2 W für 2400 und 5600 MHz, sowie 0,5 W für 10 GHz*.
  • Farbiges LCD-Touchdisplay, Wasserfallanzeige und intuitive Menüführung nach Vorbild des IC-705.
  • Stromversorgung des RF-Moduls über Ethernet (PoE)
  • ATV (Amateur TV)

*10 GHz möglich mit dem optionalen CX-10G Transverter

Das Gerät soll ab Juni 2023 lieferbar sein und etwa 3.500,- € kosten. Vorbestellungen sind bei einigen Händlern natürlich schon möglich.

Hier noch der Text von Funktechnik Dathe:

Innovativ, Neuartig, Wegweisend: Der neue IC-905

Der erste VHF/UHF/SHF Multiband-Transceiver mit 144/430/1200/2400/5600 MHz und 10 GHz* Bandbreite.
Ausgangsleistung von 10 W für 144-1200 MHz, 2 W für 2400 und 5600 MHz, sowie 0,5 W für 10 GHz*.
Farbiges LCD-Touchdisplay, Wasserfallanzeige und intuitive Menüführung nach Vorbild des IC-705.
Stromversorgung des RF-Moduls über Ethernet (PoE)

Kurzbeschreibung

Der ICOM IC-905 ist ein All-Mode-Transceiver, der für den Einsatz im VHF-, UHF- und SHF-Bereich geeignet ist. Er bietet eine breite Palette an Funktionen und ist ideal für die Verwendung in verschiedenen Kommunikationsszenarien geeignet. Der IC-905 bietet dabei eine Ausgangsleistung von bis zu 10 Watt im VHF- und UHF- Bereich und bis zu 5 Watt im SHF-Bereich. Er verfügt über ein eingebautes 4,3-Zoll-Touchscreen-Display, das eine einfache Bedienung und eine klare Anzeige von Informationen ermöglicht.

Zu den weiteren Funktionen des IC-905 gehören eine integrierte GPS-Funktion, ein D-STAR-Modus, eine digitale Signalverarbeitung (DSP) und vieles mehr. Der Transceiver bietet auch eine Vielzahl von Anschlüssen, darunter USB, Ethernet und HDMI. Der IC-905 ist auch mit der ICOM RS-BA1-Software kompatibel, die eine Fernsteuerung des Transceivers über das Internet ermöglicht. Darüber hinaus bietet der IC-905 auch eine integrierte WLAN-Funktion, die eine drahtlose Übertragung von Daten, Bildern und Videos ermöglicht.

Insgesamt ist der IC-905 ein leistungsstarker und vielseitiger Transceiver, der für den Einsatz in verschiedenen Kommunikationsszenarien geeignet ist. Er bietet eine breite Palette an Funktionen und eine einfache Bedienung, die ihn zu einer ausgezeichneten Wahl für Amateurfunker und andere Kommunikationsanwendungen macht

Technik

Der IC-905 Transceiver besteht aus einem Controller und einer externen HF-Einheit, die in einem eigenen Gehäuse (RF Unit) untergebracht ist. Der Controller übernimmt das Design und die Bedienung des beliebten IC-705. Die HF-Einheit ist wetterfest und befindet sich extern am Mast in unmittelbarer Nähe zu den Antennen, um Verluste über lange Koaxialkabel zu vermeiden. Eine wetterfeste Ethernet-Verbindung zwischen Controller und RF-Unit ermöglicht nicht nur die Steuerung, sondern auch die Stromversorgung durch den “Power over Ethernet” Standard.

Die HF-Einheit verfügt über Sende- und Empfangstechnik für die Bänder 2 m, 70 cm, 23 cm, 13 cm und 6 cm sowie einen GPS-Empfänger zur Frequenzstabilisierung des OCXO. Eine Sendeleistung von 10 Watt steht auf 2 m, 70 cm und 23 cm zur Verfügung, während 2400 und 5600 MHz jeweils 2 Watt und 10 GHz 500 mW erreichen können. Die optional erhältliche CX-10G Einheit kann genutzt werden, um das 10 GHz-Band zu betreiben. Die HF-Einheit und die CX-10G sind über ein Steuerkabel miteinander verbunden.

Der IC-905 verfügt über ein farbiges Touch-Display mit einer Größe von 4,5 Zoll, das eine Spektrum- und Wasserfallanzeige mit einstellbaren Bandbreiten bietet. Zur Stromversorgung benötigt der IC-905 13,8V, während die RF-Unit durch Power over Ethernet mit den benötigten 48 V versorgt wird. Konfigurationsdaten, Speicher, Bilder und weitere Daten können auf einer optionalen SD-Speicherkarte abgelegt werden. Der Controller verfügt auch über einen Ethernet-Port zur Einbindung in die Funkstation und eine USB-C Buchse zum Anschluss an einen lokalen PC. Ein wetterfestes Ethernet-Kabel zur Verbindung zwischen Controller und RF-Unit ist im Lieferumfang enthalten.

Anwendung

Der Icom IC-905 ist ein Allmode-Transceiver, der professionelle HF-Technologie für höchste Frequenzen bietet. Mit Betrieb bis zu 10 GHz wird die gesamte HF-Technik wetterfest am Mast untergebracht, um Kabelverluste zu vermeiden. Die Bedienung erfolgt über einen Controller mit großem, berührungsempfindlichem LC-Display, der alle gängigen Betriebsarten wie SSB, CW, AM, FM und D-Star unterstützt. Der IC-905 bietet auch die Betriebsart FM ATV und kann als Access Point für D-Star agieren.

Eine Besonderheit des IC-905 ist die Unterstützung von analogem Amateurfernsehen (ATV) über AV Ein- und Ausgänge. Das empfangene TV-Bild kann bildschirmfüllend auf dem eingebauten Display angezeigt werden. Mit entsprechenden Antennen lassen sich hervorragend ATV QSOs führen, auch auf große Entfernungen. Mit der kompakten Bauform bietet der IC-905 ideale Möglichkeiten für den Portabel-Betrieb von erhöhten Standorten aus.

Durch die Konzeption des IC-905 werden die höheren Frequenzbänder wie 13 oder 6 cm auch für Funkamateure zugänglich, die bisher auf Eigenbaugeräte angewiesen waren. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für den Betrieb auf den SHF-Bereichen, wie Regenscatter auf 10 GHz oder auch der Betrieb über den QO-100 Satelliten. Der IC-905 wird voraussichtlich dazu beitragen, dass diese Bänder in Zukunft bei Funkamateuren populärer werden.