Tokio Ham Fair 2024 – Kenwood, Icom, Yaesu, Azden, …

Vom 24. bis 25. August fand die bedeutendste Amateurfunkmesse des Jahres statt. Wir haben für euch die spannendsten Neuheiten und Highlights kompakt zusammengefasst.

Am 24. und 25. August 2024 öffnete die weltweit bedeutendste und größte Amateurfunkmesse Asiens erneut ihre Türen. Allerdings gab es in diesem Jahr eine wichtige Veränderung: Nach 21 Jahren im internationalen Messezentrum Tokio Big Sight zog das Event in das Ariake Gymnastics Centre (Ariake GYM-EX) in Koto-ku, Tokio um. Trotz einer rund 9% kleineren Fläche und dem Mangel an Verpflegungsmöglichkeiten erwies sich der neue Standort als ebenso geeignet und bot den Besuchern eine ebenso eindrucksvolle Messeerfahrung.

Schon am ersten Messetag strömten beeindruckende 33.000 Besucher in die Hallen, was eine Steigerung von 2.000 Besuchern im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Insgesamt besuchten 45.000 Besucher die Messe was einen neuen Rekord für dieses zweitägige Event darstellt. Dieser Zuwachs unterstreicht nicht nur das nach wie vor große Interesse am Amateurfunk, sondern auch die Bedeutung der Messe. Wie gewohnt zog die Messe auch in diesem Jahr wieder ein großes internationales Publikum an. Teilnehmer aus zahlreichen Ländern nutzten die Gelegenheit, um sich auszutauschen, neueste Technologien zu entdecken und sich von den Trends und Innovationen inspirieren zu lassen, die die Amateurfunkwelt prägen.

Ariake Gymnastics Centre im Stadtteil Ariake des Bezirks Kōtō der Präfektur Tokio. Quelle: Wikipedia

Kenwood, Icom, Yaesu (KIY)

An diesem Wochenende richtet sich der Blick der gesamten Amateurfunkgemeinschaft auch deswegen nach Japan, weil die drei großen und bedeutenden Hersteller von Amateurfunkgeräten, Kenwood, Icom und Yaesu (KIY) diese Plattform nutzen, um ihre neuesten Innovationen vorzustellen.

Kenwood präsentierte ein Mock-up ihres neuen Mobilfunktransceivers, der neben analogem APRS jetzt auch D-Star unterstützt. Das Gerät soll voraussichtlich erst im kommenden Jahr auf den Markt kommen und wird bei Markteinführung wahrscheinlich knapp 1000 Euro oder mehr kosten. Weitere Details könnt ihr in unserem ausführlichen Artikel nachlesen, den wir für euch noch einmal aktualisiert haben. Sobald neue Informationen verfügbar sind, werden wir auf dl-nordwest.com natürlich darüber berichten.

Icom präsentierte stolz ihren neuen HF/50 MHz Kurzwellentransceiver IC-7760, mit dem der 60. Jahrestag des Unternehmens gebührend gefeiert werden soll. Zuvor wurde bereits das D-Star Handfunkgerät ID-52 Plus bekannt gegeben, dass ebenfalls in einer Jubiläumsedition erscheinen wird. Alle Details könnt ihr hier nachlesen:

Aber das ist noch nicht alles: Icom hat mit dem IC-2730B außerdem ein reines Dualband VHF/UHF FM analog Mobilfunkgerät präsentiert. Es handelt sich um eine Aktualisierung ihres noch erhältlichen IC-2730E, der im Vergleich zu seinem Vorgänger jetzt aber über ein Farbdisplay verfügt. Hier gibt es ein kurzes Video darüber.

ICOM IC-2730B – Analoger FM Duobander mit Farbdisplay. Quelle: hamlife.jp

Für umgerechnet etwa 315 Euro soll im Dezember diesen Jahres in dem japanischen Online-Shop musen-mall.com, der sich auf den Verkauf von Amateurfunkgeräten, Zubehör und verwandten Produkten spezialisiert hat, zudem eine Armbanduhr erhältlich sein, die aus der Zusammenarbeit mit Icom und dem Uhrenhersteller Seiko resultiert und ebenfalls Icom’s 60-jähriges Jubiläum würdigt.

Seiko Armbanduhr zu Icom’s 60. Jubiläum. Quelle: hamlife.jp

Schon einen Tag vor Eröffnung der Tokio Ham-Fair kursierte die Information von Yaesu‘s neuem portablen Kurzwellen bis einschließlich 430 MHz Transceivers durch das Internet. Er trägt die Modellbezeichnung FTX-1F und ist ein würdiger Nachfolger der von 2002 bis 2014 produzierten FT-897D Serie. Er stellt aber wohl auch einen direkten Konkurrenten zu Icom’s IC-705 dar. Er erlaubt das simultane Empfangen von zwei Bändern gleichzeitig und wird außerdem C4FM und APRS mit an Bord haben. Wie beim IC-705 lässt sich auch hier ein Akku direkt ans Gerät anstecken. Zusätzlich können an der Rückseite des Transceivers noch ein automatischer Antennentuner sowie ein Lüfter nachgerüstet werden, die optional erhältlich sind. Alle Details könnt ihr dem Beitrag entnehmen.

Das Gerät soll Anfang 2025 auf den Markt kommen. Der Preis steht aktuell noch nicht fest.

Alinco und Co.

In Deutschland weit weniger Interessant dürften die von der Firma Alinco vorgestellten neuen Produkte sein: Das DR-DPM80, ein digitales simplex Mobilfunkgerät für das 351 MHz-Band und das Air-InCom.Lite kompatible DJ-P422W, ein Handfunkgerät, das sich über Bluetooth mit einem Smartphone koppeln lässt um es als PoC zu verwenden, wenn gerade kein direkter Empfang möglich ist.

Die Firma Azden präsentierte an ihrem Stand Monoband Linearverstärker für 50 MHz (1 kW), 144 MHz (500 W) und 430 MHz (500 W). Alle Endstufen verwenden die LDMOS Verstärkertechnologie sowie Schaltnetzteile, wodurch sie leichter sind (~8 kg) und kompakt in den Abmessungen. Die VHF (AZR-205) und UHF (AZR-705) Version ist hauptsächlich für den internationalen Markt bestimmt und soll vor allem für EME-Enthusiasten interessant sein. Die Preise und die Verfügbarkeit stehen zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest.

Auch QRP-Freunde kamen auf ihre Kosten: Yukio Kawakami JR0DBK stellte seinen KTR-12 Bausatz für einen portablen 50 MHz 0,5 W AM Transceiver vor. Bei dem Bausatz handelt es sich nicht um einen vollständigen Bausatz der alle Komponenten beinhaltet, so dass diese teilweise selbst beschafft werden müssen. Er richtet sich generell an Funkamateure mit Erfahrung. Weitere Informationen darüber gibt es hier.

Welche dieser Neuheiten weckt euer Interesse am meisten?
28 votes · 28 answers
×

Die Tokio Ham Fair ist eine bedeutende Messe, nicht zuletzt, weil sie in Japan, der Heimat vieler großer und immer noch einflussreicher Hersteller von Amateurfunkgeräten, stattfindet. Diese Hersteller nutzen die Messe als Plattform, um ihre neuesten Entwicklungen erstmals der Öffentlichkeit vorzustellen – selbst wenn es, wie im Fall von Kenwood, nur ein noch nicht funktionsfähiger Prototyp ist.

Wer bereits persönlich auf der Tokio Ham Fair war, bemerkt schnell, dass die Atmosphäre in der Messehalle sich stark von der auf der Ham Radio in Deutschland oder der Ham Convention in den USA unterscheidet. Die japanische Technikbegeisterung ist unverkennbar und verleiht der Veranstaltung einen einzigartigen Charme.

Welches der kommenden Produkte weckt euer Interesse? Liebäugelt ihr mit einer Anschaffung? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/DG1BGS


Möchtest du das Projekt DL-Nordwest unterstützen? Dann teile gerne unsere Beiträge und oder oder hinterlasse uns eine (kleine) Spende 🤑 Danke! 😘

Yaesu FTX-1F – HF/50/144/430 MHz Allmode SDR Transceiver

Noch vor dem Start der Ham-Fair in Tokio kommt aus Japan die Interessante Meldung von Yaesu über den Nachfolger des FT-818 zu uns durch.

Der FT-X1F ist ein Allmode QRP Transceiver mit Kurzwelle, 6m und den VHF/UHF Bändern. Sein 5670 mAh großer Akku sorgt für bis zu 10 Stunden Funkbetrieb. Die Ausgangsleistung soll bis zu 6 Watt im Akkubetrieb und bis zu 10 Watt mit DC Stromversorgung betragen. Natürlich kann der neue auch C4FM.

Im Gegensatz zu den Mitbewerbern kann dieses Gerät simultan zwei Bänder empfangen, auch in unterschiedlichen Betriebsarten. Dafür sind auch zwei Lautsprecher vorhanden.

Ansonsten hat der neue die üblichen Ausstattungsmerkmale und ein erfrischendes Design. Der Preis steht noch nicht ansatzweise fest, das Gerät selbst soll wohl im Frühjahr 2025 auf den Markt kommen.

Zuerst gelesen bei simonthewizard, deshalb hier auch der Link:

https://simonthewizard.com/2024/08/23/news-from-lamco-yaesu-ftx-1f/

Zu den grundlegenden und bemerkenswerten Merkmalen des neuen FTX-1F zählen:

  • Betrieb in den digitalen Modi SSB, CW, AM, FM und C4FM
  • SDR-Technologie und 3DSS (3-Dimensional Spectrum Stream) auf einem 4,3-Zoll-Touchscreen mit hoher Auflösung und Vollfarbdisplay
  • Zwei unabhängige Empfängerschaltkreise ermöglichen echten simultanen Dualbandbetrieb, egal ob im selben Band oder in unterschiedlichen Bändern. Beispiel: SSB-Kommunikation auf HF-Bändern gleichzeitig mit C4FM-Digitalkommunikation auf V/UHF-Bändern (*HF+V, HF+U, V+V, U+U, V+U, U+V)
  • Zwei Lautsprecher sorgen für eine klare und kraftvolle Audioausgabe
  • Ein optionaler automatischer Antennentuner kann mit dem 5670 mAh Lithium-Ionen-Akku mit hoher Kapazität an der Rückseite des Transceivers angebracht werden. Der optionale Kühllüfter, der für einen komfortablen FT8-Betrieb erforderlich ist, kann ebenfalls mit dem Antennentuner kombiniert werden. (All-in-One-Design auf der Rückseite)
  • RF-Frontend und rauscharmer Referenzoszillator ermöglichen phänomenale Mehrsignal-Empfangseigenschaften
  • Effektive QRM-Unterdrückung durch High-Speed-32-Bit-IF-DSP (YAESUs bekannte Interferenzunterdrückungssysteme
    : SHIFT / WIDTH / NOTCH / CONTROUR / APF / DNR / NB)
  • Kompatibel mit WiRES-X-Betrieb
  • Die PMG-Funktion (Primary Memory Group) kann bis zu 5 häufig verwendete Frequenzen registrieren und überwachen
  • Mit der MAG-Funktion (Memory Auto Grouping) können Speicherkanäle in jedem Band kategorisiert und schnell nach Bandgruppen (HF/VHF/UHF/AIR/OTHERS) abgerufen werden.
  • USB-Anschlüsse unterstützen CAT-Betrieb, Audio-Ein-/Ausgang und TX-Steuerung

Was haltet ihr vom Nachfolger des FT-817/ND/818? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Bernd DK5BS


Möchtest du das Projekt DL-Nordwest unterstützen? Dann teile gerne unsere Beiträge und oder oder hinterlasse uns eine (kleine) Spende 🤑 Danke! 😘

Yaesu FTM-500DE – Firmware Update August 2024

Yaesu hat ein Firmwareupdate für den Mobilfunktransceiver FTM-500DE veröffentlicht, der einige Fehler behebt.

Yaesu hat am 20. August 2024 ein Firmwareupdate für den Mobilfunktransceiver FTM-500 herausgegeben, dass unter anderem die folgenden Fehler beheben soll:

  • Aufhängen des Gerätes nach dem Aussenden mit einer spezifischen Tonfrequenz in Kombination mit Speicherkanälen mit DCS-Ton
  • Fehlverhalten der Hoch- und Heruntertasten am Mikrofon nach Aufrufen des Einstellmenüs, Betätigung der Funktionstaste und anschließendem Zurückkehren in den Speicher-Modus (MR)
  • Kein Bestätigungston bei Betätigung der PMG-Taste in Kombination mit aktiviertem Bandspektrum und aktivierter AESS-Funktion
  • Kein Signalton beim Überschreiten einer Bandgrenze im VFO/PMS Scanbetrieb

Zusätzlich sollen noch weitere Funktionen verbessert worden sein, die von Yaesu aber nicht näher beschrieben werden.

Die Downloads zum Yeasu FTM-500DE findet ihr auf unsere Downloadseite.

Screenshot von dl-nordwest.com

Downloadseite FTM-500DE

Seid ihr im Besitz eines Yaesu FTM-500? Wie zufrieden seid ihr damit und führt ihr regelmäßige Firmwareupdates an euren Geräten durch? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/DG1BGS


Möchtest du das Projekt DL-Nordwest unterstützen? Dann teile gerne unsere Beiträge und oder oder hinterlasse uns eine (kleine) Spende 🤑 Danke! 😘

Unser Besuch auf der Ham Radio 2024

Lest in diesem Beitrag über unseren Impressionen vom Besuch der diesjährigen Ham Radio.

Am 29. Juni machten wir, Otmar DJ1OF, und ich, Stephan DG1BGS/9V1LH, uns bei strahlendem Sonnenschein mit dem Katamaran von Konstanz auf den Weg zur Ham Radio 2024 in Friedrichshafen. Im Shuttle-Bus trafen wir bereits viele Funkamateure, darunter den bekannten DXpeditionär Mac JA3USA.

Mit dem Katamaran ging es von Konstanz nach Friedrichshafen

An der Pinnwand war ich überrascht, dass Singapur bereits mit zwei Pins vertreten war. Eine Rückfrage in der Singapur Ham-Telegram-Gruppe ergab, dass tatsächlich zwei meiner Funkkollegen aus meiner neuen Heimat vor Ort waren.

Die erste Flohmarkthalle (Halle A2) war im Vergleich zu meinem letzten Ham Radio-Besuch deutlich luftiger. Wir machten am Flohmarktstand vom OV A48 Pfullendorf halt. Dessen OVV Thomas DL2GTS feierte einen runden Geburtstag und gab Gratulanten ein Bier aus. An dieser Stelle noch einmal alles Gute vom Team DL-Nordwest. Der Flohmarkt war wie gewohnt: alte Funktechnik, Röhren und Bücher, Bausätze, kommerzielle Funktechnik, PCs und PC-Komponenten, Mess- und Löttechnik usw.

Der Flohmarkt in Halle A2 war eher luftig

Leider schafften wir es zeitlich nur bis zur Hälfte der ersten der beiden Flohmarkthallen, denn nun war es Zeit für ein paar Vorträge. Zunächst nahmen wir an der Session “KI Applikationen für DV – Übersicht, Diskussion und Zukunftsaussichten” teil, geleitet von Jochen DL1YBL. Das TetraPack-Team sprach über die neuen Möglichkeiten der Vernetzung von Tetra TMO. Die Präsentation erfolgte auf Englisch durch Elliott 2E0YCA und wurde von Ralph DK5RAS ins Deutsche übersetzt. Die Präsentation kann hier heruntergeladen werden. Mehr Informationen über das Projekt gibt es zudem hier.

Vortrag über das TetraPack TMO-System

Der Hauptprogrammierer Artöm (Artem) R3ABM/DL5ABM verkündete Freibier am BrandMeister-Stand zum Anlass ihres zehnjährigen Jubiläums, was mit großem Applaus gewürdigt wurde. Schließlich referierte Jochen DL1YBL über seine Experimente mit Künstlicher Intelligenz im Amateurfunk und rief zur Bildung einer Arbeitsgruppe auf. Interessenten können sich per Email bei ihm melden.

Vortrag über Künstliche Intelligenz im Amateurfunk

Michael DF4WX referierte über “Remotebetrieb nach der neuen Amateurfunkverordnung – rechtliche und technische Grundlagen“. Der voll besetzte Vortragsraum und die zahlreichen Wortmeldungen der Zuhörer zeugten vom großen Interesse. Es wurden die neue Gesetzgebung und technische Tipps zur Umsetzung einer eigenen Station besprochen.

Danach besuchten wir die Halle A1 mit den kommerziellen Ausstellern. ICOM zeigte die bereits auf der Dayton präsentierten Komponenten des kommenden Konzeptmodells zum 60. Jahrestag sowie eine Ausstellung der Funktechnik der vergangenen 60 Jahre. Der Kenwood-Stand fiel eher mickrig aus und es gab keine neuen Informationen zum kommenden Mobilfunktransceiver (Tribander). Yaesu präsentierte ihr komplettes Spektrum an aktuellen Hand- und Mobilfunkgeräten, Zubehör, Wires-X sowie Digitalrelais DR-2X.

WIRES-X Setup am Stand von YAESU

Am Stand von Funk24 aus Aachen herrschte reger Betrieb. Hier konnte man aktuelle Funktechnik sowie Raspberry Pis, Anderson PowerPoles und Zubehör erwerben. Der Mitbegründer von SDRplay Jon (Jo) G4ABQ beantwortete Fragen der interessierten Käufer. Kai DK1TEO erklärte Interessenten seinen Bausatz, der Funkgeräte mit einer Freisprecheinrichtung ausstattet. Mehr Informationen darüber sind hier zu finden.

Reger Betrieb am Stand von Funk24

Sehr interessant waren auch die technischen Aufbauten der Interessengemeinschaften. Hier wurde u.a. das M17-Projekt sowie die Prototypen der Hardware vor- und ausgestellt. Am Stand des ÖVSV wurden aktuelle Projekte wie LoRaWAN und MeshCom 4.0 präsentiert. Aber auch digitales Amateurfunk-Fernsehen, SDR-Transceiver Charly25, Amateurfunk-Satelliten und der Notfunk kamen nicht zu kurz.

M17-Hardware

Weitere Impressionen bietet unsere Bildergalerie:

Fazit: Auch wenn wir an einem Tag nicht alles in Ruhe anschauen konnten, hatten wir einen fantastischen Tag mit vielen guten Gesprächen mit OMs, die man sonst nur vom Funkgerät kennt. Solche Veranstaltungen sind sehr wichtig und sollten nicht an Bedeutung verlieren. Die Karte zeigte außerdem, wie international die Veranstaltung besucht wurde.

Seid ihr auch auf der Ham Radio gewesen? Und was waren eure persönlichen Highlights? Schreibt sie uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/DG1BGS


Möchtest du das Projekt DL-Nordwest unterstützen? Dann teile gerne unsere Beiträge und oder oder hinterlasse uns eine (kleine) Spende 🤑 Danke! 😘

Brüllend laut!! So stellt ihr das Mic Gain richtig ein

Lest in diesem Beitrag, auf welchen Wert ihr die Mikrofonempfindlichkeit eurer YAESU- und Icom-Geräte ideal einstellt.

Brüllend laut!! So oder manchmal auch zu leise hört man in allen möglichen Räumen die User und natürlich auch auf allen FM Relais. Das ist bei uns im digitalen Bereich natürlich genauso wie auf FM. In einem Multi Chat Raum wie DL-Nordwest ist das natürlich noch etwas anspruchsvoller die User etwa auf das gleiche Lautstärkelevel zu bringen.

Wir haben jetzt in vielen Gesprächen mal so einiges an Einstellungen gesammelt, bei denen wir denken so etwa sollte das passen. Das sind natürlich nur Empfehlungen nach denen ihr euch richten könnt 😇

Zunächst einmal die Betriebsart DMR. Hier zu sollte man wissen, dass das Lautstärke Verhältnis von C4FM zu DMR etwa 60 zu 100 ist. Die Masse der User steigt bei uns in C4FM ein, deswegen sollte man sich auch an diese Lautstärke anpassen. Viele User sind in den DMR Netzen schon deutlich zu laut, in Räumen mit Brücken ist das natürlich viel schlimmer. Deswegen bitte einfach mal 10 dB runter stellen und beim Gesprächspartner nachfragen. Dieser sollte dann natürlich gerade auf C4FM sein.

Hier mal eine kurze Übersicht, der von uns gesammelten Einstellungen.

Mic Gain Einstellung Digitale Geräte

Geräte TypDigitalFM
YAESUFT-70 D28
FT1XD55
FT2D28
FT3D44
FT5D44
FTM-100Dnormalnormal
FTM-200Dnormalnormal
FTM-300Dnormalnormal
FTM-400Dnormalnormal
FTM-500Dnormalnormal
FT-991 (A)50-6080
IcomID-512
ID-522
ID-4100D2
ID-5100D2
IC-70520
IC-710020-3080-100
IC-970016
DMR GeräteAnyTone 868/8781-2
GD77 Firmware (auch auf Retevis)-6 dB

Besonders schlimm ist das natürlich bei Geräten wie dem FT-70 oder auch dem FT-2, wo man zwischen Analog und Digital so einen riesigen Unterschied in den Einstellungen hat. Hier bitte immer nochmal vor der ersten Aussendung prüfen, ob der Pegel auch zur Modulationsart passt. Übrigens: Die Echo Funktion (Modul Z) ist hier auch nur bedingt zu benutzen, weil man ja keinen Vergleich mit anderen Stationen hat. Tests mit BlueDV (Windows) machen auch nicht wirklich Sinn, weil das was retour kommt auch durch eine Art Audio Leveling zurück gesendet wird, also ziemlich alles gleich laut. Mehrere Gegenstationen zu befragen bringt also wirklich am meisten.

Wir versuchen natürlich diese Tabelle weiter zu aktualisieren !! Habt ihr Erfahrungswerte zu Geräten, die in unserer Auflistung noch fehlen oder habt ihr für euch andere passende Werte ermittelt? Dann schreibt sie uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag sowie in unsere Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Bernd DK5BS


Möchtest du das Projekt DL-Nordwest unterstützen? Dann teile gerne unsere Beiträge und oder oder hinterlasse uns eine (kleine) Spende 🤑 Danke! 😘

WIRES-X Installationsanleitung

In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie ihr in WIRES-X qrv werden könnt.

Ein Buch mit sieben Siegeln? Nein ganz bestimmt nicht, aber es gibt ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Diese Tage hatte ich mal wieder die Gelegenheit 2 Old Man bei der Einrichtung von WIRES-X in Verbindung mit dem HRI-200 zu unterstützen. Es gibt von Yaesu eine Anleitung im PDF Format mit über 15 MB und 109 Seiten. Danach kann man sich natürlich richten. Ich weiß noch als ich das damals (2015) gemacht habe, war ich irgendwie sehr schnell verwirrt, weil mir diese Anleitung zu ausführlich war. Deshalb hier mal die Kurzform.

Als erstes braucht ihr eine sogenannte WIRES-X ID damit euch das System erkennt. Ohne diese braucht ihr gar nicht erst anzufangen. Die ID könnt ihr hier beantragen:

Screenshot von www.yaesu.com

YAESU WIRES-X Nutzer Registrierung

Nun braucht ihr ein wenig Geduld: Nach etwa zwei Werktagen bekommt ihr zwei Nummern zugeschickt, auch wenn ihr im PDN Mode keinen Raum erstellen könnt. Es ist ja das Yaesu eigene Netz, also gelten auch die Regeln von Yaesu.

Die Verkabelung entnehmt bitte dem Handbuch für den HRI-200 oder dem gesunden Menschenverstand (Tipp: Mini Din 10-polig auf Mini Din 10-polig).

Wichtig ist vor allem, das bei WIRES-X im Router einige Ports frei geschaltet werden müssen, was für den reinen PDN-Mode nicht notwendig wäre. Und zwar sogenannte UDP Ports. Das sind die, die schneller arbeiten und nicht auf eine Bestätigung warten. Auf keinen Fall die TCP Ports auswählen oder gar beides!

Macht euch also wirklich vorher Gedanken, in welches Netz euer Relais soll, denn das mit der Port Freischaltung ist an manchen Standorten gar nicht so einfach zu realisieren. Man bekommt zwar vor Ort vielleicht von einer Firma einen Internet Zugang. Aber wenn es dann heißt, wir müssten einige Ports freischalten, dann bekommt man häufig die Rote Karte und schaut in die Röhre. Alternative wäre dann die MMDVM Lösung. Der Vorteil hierbei, man kann bei Bedarf D-Star oder DMR in Betrieb nehmen (Genehmigung beachten).

Im Router für den WIRES-X Betrieb freizuschaltende UDP-Ports

So sollte das dann aussehen wenn ihr die Ports eingerichtet habt. Um das Ganze zu prüfen, schaut ihr im WIRES-X Programm nach unter Tool und Port Check.

Den Port Check erreicht man über die Menüleiste der WIRES-X Software

Hier müssen die eingerichteten Ports alle auf Grün und OK stehen. Falls das nicht der Fall ist, hört oder sendet das Relais nicht.

So muss das Ergebnis des Port Checks bei euch aussehen

Wenn ihr dann einloggt, bekommt das Programm mitgeteilt, welche Relais und Räume im Yaesu eigenen WIRES-X Netz vorhanden sind. Das kann je nach eurer Internet Anbindung und der Auslastung der Yaesu Server (die übrigens in England stehen) schon mal einige Minuten in Anspruch nehmen.

Und natürlich dürft ihr euer neues Relais oder eure neu eingerichtete PDN gerne zu uns in den WIRES-X Raum DL-Nordwest-YSF (27741) stellen, mit dem ihr dann automatisch die Anbindung an die anderen C4FM-Netze habt und auch in D-Star, DMR, NXDN, P25 und über Peanut erreichbar seid. Nochmal ganz klar: Wenn ihr im Wires-X Netz seid und euer Funkpartner besitzt einen OpenSpot oder einen MMDVM (oder ähnliches) findet ihr nicht zueinander, wenn es keine extra Brücke gibt. Alle bei uns zusammengeschalteten Räume könnt ihr unserer Übersicht entnehmen.

Screenshot von dl-nordwest.com

Die DL-Nordwest Räume

Wir hoffen, diese Kurzanleitung hilft euch weiter. Übrigens: Wer keinen HRI-200 hat kann im s.g. PDN (Private Digital Node) mit seinem Yaesu Mobil- oder Handfunkgerät trotzdem in WIRES-X qrv werden. Was ihr dafür benötigt erfahrt ihr hier:

Wir freuen uns, euch möglichst bald auch im WIRES-X Netz zu hören. Solltet ihr weitere Fragen haben, dann schreibt sie uns diese gerne in die Kommentare unter den Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Bernd DK5BS


Möchtest du das Projekt DL-Nordwest unterstützen? Dann teile gerne unsere Beiträge und oder oder hinterlasse uns eine (kleine) Spende 🤑 Danke! 😘

Wild-PTT – Kein Fehler, ein Feature!

In diesem Beitrag erklären wir euch, warum es passieren kann, dass ihr plötzlich nicht mehr in einem YSF-Raum übertragen werdet und was es mit der s.g. Wild-PTT auf sich hat.

Nein mit dem Ford Ranger Wild-Trak hat das gar nichts zu tun, obwohl es ähnlich klingt, aber Spaß beiseite.

Ist euch das auch schon einmal passiert? Ihr drückt um etwas zu testen und wollt das auf dem Dashboard kontrollieren? Einige Male geht das – irgendwann dann werdet ihr nicht mehr angezeigt… hier eine mögliche Erklärung:

Alle neueren YSF-Reflektoren haben eine Funktion (jetzt schon einige Jahre), die sich Wild-PTT nennt. Hierbei hat sich der Programmierer Folgendes überlegt:

Wenn jemand zum Beispiel im Mobilbetrieb (wo man es noch weniger mitbekommt) oder bei Peanut auf die Taste kommt und eine Daueraussendung machen würde, soll es eine Begrenzung geben. Ebenso bei Räumen, die eine Verknüpfung zum Yaesu eigenen Wires-X Netz haben. Hier gibt es eine Sprechzeitbegrenzung von 3 Minuten, die man auch nicht verändern kann. Also macht es wenig Sinn, wenn man in YSF Reflektoren 5 Minuten sprechen dürfte, es käme auf der Wires-X Seite nie an. Daher solltet ihr auch die Sprechzeitbegrenzung (TOT Funktion) in eurem Funkgerät auf eine maximal Zeit von 3 Minuten einstellen.

Natürlich hat jeder Sysop von so einem YSF-Reflektor die Möglichkeit diese Zeit zu verändern.

Die zweite Funktion von Wild-PTT ist, wie der Name schon erahnen lässt: Wie oft darf ich in einem bestimmten Zeitraum die PTT-Taste drücken? Also wenn jemand beispielsweise innerhalb von einer Minute 10 mal drückt, hat das natürlich nichts mit einem “normalen” QSO zu tun, dann wird er für den Zeitraum X gesperrt, also seine Aussendung wird nicht in den Raum (auch nicht über die Brücken) weiter geleitet. Vorgegeben hat der Programmierer übrigens 30 Minuten. Das erschien uns natürlich gleich zu lang. Bei uns sind es übrigens 5 Minuten (300 Sek. ist eingestellt). Leider kann so eine Funktion nicht unterscheiden ob da jemand jetzt extra gedrückt hat. Waren das Aussetzer durch einen Kabelwackler oder weil im Mobilbetrieb das Signal zu schwach am Repeater angekommen ist?

Übrigens: Der erste User, der seinerzeit in diese “Abseitsfalle” getappt ist, war ich selbst. Ich wusste ja, das mein Mikrofon zu gelegentlichen Aussetzern neigt, nur diese neue Funktion namens Wild-PTT war mir damals natürlich unbekannt. Die kam halt mit einem der Updates still und leise mit in unseren Raum. So suchte ich also eine ganze Weile um den Fehler zu finden, warum mich mein Gesprächspartner auf einmal nicht mehr hörte und wurde erst nach einer ganzen Weile fündig und konnte mich dann natürlich auch an die Veränderung der Parameter machen.

Ein weiteres “Übel” das uns gelegentlich Probleme macht ist der sogenannte GM-Modus, der öfters mal mit dem Einstellen der DG-ID verwechselt wird. Hier bitte unbedingt im Handbuch eures Funkgerätes nachschauen wie das funktioniert, sonst geht euer Funkgerät alle paar Sekunden auf Sendung und sucht andere Benutzer. Also auch sehr unschön und wird deswegen automatisch in YSF-Reflektoren unterdrückt.

Solltet ihr also mal plötzlich nicht mehr übertragen werden, dann wartet einfach mal 5 Minuten ab und probiert es dann noch einmal. Werdet ihr dann wieder wie gewohnt übertragen war es wohl eine Wild-PTT.

Wir wünschen euch schöne und Wild-PTT freie Gespräche. Wir hören uns auf DL-Nordwest.

Team DL-Nordwest, Bernd DK5BS


Möchtest du das Projekt DL-Nordwest unterstützen? Dann teile gerne unsere Beiträge und oder oder hinterlasse uns eine (kleine) Spende 🤑 Danke! 😘

SharkRF openSPOT 4 Pro: Hotspot für die Hosentasche

Wir haben den SharkRF openSPOT 4 Pro für euch getestet. Unsere Erfahrungsbericht.

Wenn es keine Infrastruktur wie Relais in deinem Einzugsbereich gibt, du aber dennoch am Funkbetrieb teilhaben möchtest, bietet sich ein Hotspot an. Dieses, meist kleine, Gerät ermöglicht es dir, deine Funkgeräte und Zubehör zu verwenden, so das richtiges Funk-Feeling aufkommt. Der Unterschied liegt aber darin, dass du dir durch einen Hotspot die Infrastruktur selbst schaffst. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass du für deinen Hotspot selbst entscheidest, in welchem oder welchen digitalen Modi er aktiv ist und z.B. welcher Raum oder welche Sprechgruppen standardmäßig verbunden sein sollen.

In Singapur stellen Hotspots leider fast die einzige Möglichkeit dar, digital QRV zu werden. Digital-Relais gibt es nicht und selbst wenn, Außenantennenanlagen installieren darf man nicht und wenn man so wie ich ganz unten in einem Hochhaus wohnt, fängt man mit Zimmerantennen höchsten die umliegenden Störungen ein. Da ich mich an Wochenenden gerne draußen aufhalte, sollte der Hotspot besonders portabel und leicht sein. Ich hatte zuvor bereits anderen Konfigurationen verwendet, diese hatten aber teilweise technische Probleme oder waren zu schwer und klobig. Ein neuer Hotspot sollte also her.

Bisheriges Setup/p mit openSPOT1, Router, PowerBank und 3G-Dongle

Bei einem Blick auf die Übersichtsliste der aktuell am Markt erhältlichen digitalen Hotspots fiel mein Blick auf den SharkRF openSPOT 4, im Folgenden kurz oSP4 genannt.

Screenshot von dl-nordwest.com

Hotspot Übersicht DLNW

Beim oSP4 handelt es sich bereits, und wie der Name vermuten lässt, um die 4. Generation Hotspot des Estländischen Herstellers. Es gibt ihn sowohl als Standard Version als auch in der Pro-Variante. Der Unterschied liegt im integrierten Transcoder, der unter anderem die Transcodierung zwischen D-Star und DMR, C4FM und NXDN erlaubt. Das alleine rechtfertigt den Preisunterschied von 80 Euro Netto für mich persönlich jedoch noch nicht: Was mich dennoch zum Kauf der Pro-Variante bewogen hat ist die Tatsache, dass man durch den integrierten Transcoder auch ohne Funkgerät über einen Browser zuhören kann. Zusätzlich ist, und sogar auch für iOS-Geräte wie dem iPhone, eine App von SharkRF erhältlich, die auch das Sprechen in digitale Räume erlaubt. Für jemanden wie mich, der oft auf Dienstreisen in Ländern unterwegs ist, die weder unter die CEPT-Regelung fallen, noch in denen ich kurzfristig eine Gastlizenz beantragen kann, ist dieses damit auch die einzige Möglichkeit, nur mit meinem iPhone qrv zu werden.

SharkRF Link App auf dem iPhone

Sonstige Leistungsmerkmale des oSP4:

  • Einsatzbereitschaft in Sekunden Dank dedizierte Hardware (Embedded System, keine SD-Karte)
  • Unterstützte Modi: DMR, D-Star, C4FM, NXDN, P25, POCSAG
  • Cross-Mode Betrieb (von und zu D-Star nur in Pro-Variante)
  • Integrierter Li-ion Akkumulator (1300 mAh), auch als Ersatzteil erhältlich, Ladung über USB-Type C Anschluss
  • WLAN-Schnittstelle, Konfiguration und Überwachung via Internetbrowser

Ich habe mir den oSP4 Pro zum Osterangebots-Preis am Ostermontag bestellt und staunte nicht schlecht, als ich ihn schon am darauffolgenden Mittwoch in Singapur entgegennehmen durfte. Der Hotspot wird in einer kleinen, schlichten und bedruckten Verpackung inkl. eines USB-Typ C Kabels geliefert. Vor der ersten Inbetriebnahme habe ich den Hotspot vollständig aufgeladen.

Der openSPOT 4 Pro wartet darauf, ausgepackt zu werden
openSPOT 4 Pro und mitgeliefertes USB Typ C-Kabel

Die erste Konfiguration ging in Sekunden vonstatten:

  1. Hotspot einschalten
  2. Unter Windows via WLAN mit dem Hotspot Verbinden, automatisches öffnen des Browsers und Weiterleitung auf die Konfigurationsseite
  3. Land für WLAN wählen, automatisches scannen nach verfügbaren WLAN-Netzwerken
  4. Das eigene Netzwerk auswählen und Passwort eingeben, automatisches Verbinden mit zuvor gewähltem Netzwerk und Weiterleitung auf Konfigurationsseite unter neuer IP-Adresse
  5. Rufzeichen eingeben, automatisches Befüllen der DMR- und NXDN-ID
  6. Betriebsmodus, Frequenz und Server/Raum auswählen

Voilà, und schon sind wir mit DE DL-Nordwest 54919 verbunden 😃

Ein erstes Test-QSO mit Bernd DK5BS bestätigte, dass alles funktionierte. Und natürlich musste ich auch die SharkRF Link App sofort testen. Hier passten die Lautstärkewerte nicht, aber passende Einstellung war ebenfalls sehr schnell gefunden.

SharkRF Link iOS App Demo, hier in DMR auf XLX421 Modul Z (Echo-Modul)

Beim ersten Ausflug kam dann die erste Ernüchterung: Der oSP4 Pro sah den von meinem iPhone 15 Pro bereitgestellten WLAN-Hotspot einfach nicht. Nachdem ich Bernd mein Leid geklagt hatte, suchte er sofort nach Lösungen im Internet und wurde auch sofort Fündig: Treffer! Um euch den Ärger zu ersparen, im Folgenden ganz kurz was zur Lösung führt:

  1. In den Einstellungen des iPhone unter Persönlicher Hotspot das Verbinden sowie maximale Kompatibilität erlauben
  2. Im Menü in der oberen rechten Ecke des iPhone das WLAN-Symbol gedrückt halten und Persönlicher Hotspot aktivieren

Nun wird der iPhone-Hotspot vom openSPOT 4 erkannt und man kann ihn nach erfolgreicher Eingabe des WLAN-Passwortes verbinden.

Auf seinem ersten Ausflug zeigte ich dem osP4 Pro den botanischen Garten in Singapur. Begleitet wurde er von einem Yaesu FT-70D. Bei einem ersten QSO mit Bernd meldete sich auch Johann herein. Und bis auf kleinere Aussetzer, die vermutlich auf die Internetverbindung zwischen Singapur und unserem DLNW-Server in Deutschland zurückzuführen sind, klappten die QSOs ohne Probleme. Später auf dem Rückweg in der U-Bahn testete ich dann noch gleich die App und hörte weiteren QSOs auf DL-Nordwest zu.

openSPOT 4 Pro mit Yaesu FT-70D bei einem Ausflug im botanischen Garten von Singapur

Andere Nutzer des oSP4 bemängeln dessen kurze Akku-Laufzeit. Ich habe die Sendeleistung des Hotspots auf die kleinste Stufe gestellt, da ich ihn immer direkt bei mir trage. Zudem ist davon auszugehen, dass ein Transcoden und der Betrieb über die App weniger Strom als das permanente Senden auf HF verbraucht. Ein weiterer Faktor ist zudem, wie viel Betrieb in dem gewählten Raum zur Zeit der Nutzung ist. Auf meinen Tagesausflügen wird die Akku-Kapazität jedenfalls vollkommen ausreichen.

Zum Anschluss noch einige Impressionen vom botanischen Garten in Singapur, leider an diesem Tag jedoch ohne blauen Himmel.

Fazit: Durch das geringe Gewicht und seine ergonomische Form ist der oSP4 Pro der perfekte Hotspot für die Hosentasche. Durch seine dedizierte Hardware ist er in Sekundenschnelle und in jedem unterstützten digitalen Modi einsatzbereit. Und wer den Aufpreis nicht scheut, ist durch den integrierten Transcoder und die App auch dann QRV, wenn man gerade kein Funkgerät dabei hat oder einsetzten darf. Für mich stellt der oSP4 Pro jedenfalls schon jetzt den idealen Wegbegleiter dar.

Habt ihr auch schon Erfahrungen mit dem openSPOT 4 gemacht? Was gefällt euch besonders gut und was sollte noch verbessert werden? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/DG1BGS


Möchtest du das Projekt DL-Nordwest unterstützen? Dann teile gerne unsere Beiträge und oder oder hinterlasse uns eine (kleine) Spende 🤑 Danke! 😘

Funkamateur vs. Krakus: Der Mikrofonumschalter (Teil 1)

Im folgenden Beitrag beschreiben wir, wie sich durch den Einsatz eines (mechanischen) Umschalters, mehrere Funkgeräte mit nur einem Stationsmikrofon verwenden lassen. Im ersten Teil des Beitrages geht es um die konzeptionellen Vorüberlegungen und die Auswahl geeigneter Hardware.

Einführung

Welcher Funkamateur kennt diese Luxusprobleme etwa nicht? Man möchte überall gleichzeitig QRV sein und es sammeln sich die Funkgeräte und damit auch die Handmikrofone auf dem Stationstisch. Wird man dann gerufen oder möchte sich à la “Breako Breako” in ein aktives QSO einklinken, greift man im entscheidenden Moment natürlich zum falschen Mikrofon und unterbricht dabei ggf. sogar noch eine laufende Runde auf einer anderen Frequenz. Wie peinlich!

Krakus “der” Krake kennt dieses Problem natürlich nicht, da er in jedem seiner 8 Tentakel ein Handmikrofon halten kann und einfach überall gleichzeitig drückt. Chapeau!

Aber mal im ernst: Mich persönlich störten auch die zahlreichen Kabel die von den Funkgeräten abgingen, weil ich aus Platzmangel die Mikrofone nicht schön neben dem jeweiligen Gerät montieren konnte und sie stattdessen alle auf einem Haufen lagen. Außerdem kann ich zwar theoretisch zeitgleich mehreren Gesprächen lauschen, sprechen werde ich aber immer nur maximal auf einer QRG. Eine geeignete Lösung musste also her.

Konzeptionelle Vorüberlegungen

1.) Mikrofonauswahl

Zunächst einmal überlegte ich mir, welches Mikrofon ich für alle Geräte nutzen möchte. Vor einigen Jahren erstand ich auf einem Flohmarkt in der Schweiz ein Standmikrofon, welches sich der Vorbesitzer selbst aus einem dynamischen Peiker TM168 Mikrofon mit Schwanenhals gebaut hatte. Als Mikrofonstecker diente ein 8-poliger Foster-Stecker mit Kenwood Pinbelegung. Es gab auch noch zwei Taster für “Hoch” bzw. “Herunter” um den VFO oder den Speicherplatz zu verstellen sowie im Inneren ein Potentiometer zur Einstellung der Mikrofonempfindlichkeit. Die benötigte Vorspannung erhielt das Mikrofon vom Funkgerät (8 V Gleichspannung). Dieses Mikrofon sollte es werden!

Flohmarktfund: Schwanenhalsmikrofon mit Peiker TM168

2.) Geräteauswahl

Als nächstes überlegte ich mir, welche meiner Funkgeräte ich mit dem zuvor ausgewählten Mikrofon betreiben möchte. Bei mir waren das ein:

Funkgeräte bei 9V1LH
  • ICOM ID-4100 DH (RJ45/8 Pin Modular-Mikrofonanschluss)
  • Inrico TM7 (RJ45/8 Pin Modular-Mikrofonanschluss)
  • Yaesu FTM-400 DH (RJ11/6 Pin Modular-Mikrofonanschluss)
  • DVRPTR v1 (3,5 TRS/2,5 TRS Klinkenstecker, Kenwood-Norm)

Während die drei erst genannten Geräte jeweils einen Modularstecker zum Anschluss des Mikrofones verwenden, kommt beim DVRPTR v1 die von Kenwood Handfunkgeräten bekannte Kombination aus einem 3,5 und 2,5 mm Klinkenstecker zum Einsatz. Dieses stellt die benötigte Gleichspannung für das dynamische Mikrofon leider nicht zur Verfügung. Zudem hatten Vorversuche mit dem Inrico TM7 gezeigt, dass eine Versorgung mit der von ihm bereitgestellten 5 V Gleichspannung zum Brummen führen würde. Die Hürde mit der Mikrofon-Vorspannung musste also erst noch genommen werden.

3.) Anzahl der benötigten elektrischen Verbindungen

Möchte man nur das Mikrofon und die Push-To-Talk (PTT)-Taste anschließen, so werden schon vier bzw. fünf Leitungen benötigt (Mikrofon, Mikrofon-Masse, Vorspannung, PTT und Gerätemasse). In meinem Fall bietet nur das ICOM-Gerät eine getrennte Masse für das Mikrofon und die Sende-Empfangsumschaltung. Möchte man die “Hoch”- und “Herunter”-Tasten ebenfalls nutzen, so werden noch zwei weitere Leitungen benötigt, also sechs bis sieben. Bewerkstelligt man die Mikrofon-Vorspannung anderweitig so kann eine Leitung entfallen. In meinem Fall müssen also bis zu maximal sechs Leitungen gleichzeitig zwischen dem Mikrofon und dem Funkgerät verbunden werden.

Kenwood Pin-Belegung, 8-pol Foster

4.) Umstecken vs. Umschalten

Im ersten Schritt kann das Standmikrofon durch das Anfertigen geeigneter Adapterkabel auf alle o.g. Geräte adaptiert werden. So kann man die Kombination aus Mikrofon und Funkgerät nicht nur auf Funktion prüfen, sondern es durch Umstecken auch gleich entsprechend betreiben. Längerfristig wird das Umstecken jedoch lästig und außerdem müssen die Adapterkabel so auch immer zugängig sein. Wir fügen im nächsten Schritt also um eine komfortable Umschaltung hinzu.

5.) Kaufen oder selber bauen?

Eine Internetrecherche förderten für mich keine geeigneten Mikrofonumschalter zu Tage. Zwar gibt es von Anbietern wie MFJ Umschalter die es ermöglichen, entweder zwei Mikrofone an einem Funkgerät, ein Mikrofon an zwei Funkgeräten oder zwei Mikrofone an zwei Funkgeräten zu betreiben, diese bieten aber für meinen Fall nicht die mindestens vier gewünschten Anschlüsse für Funkgeräte und sind zudem auch nicht gerade preisgünstig zu haben.

6.) Komplex oder lieber einfach?

Meine erste Idee sah einen kompletten Eigenbau vor. Die Umschaltung sollte digital erfolgen, z.B. durch den Einsatz von geeigneten und kaskadierbaren Multiplexern als integrierte Schaltungen (ICs). Zur Umschaltung könnte ein Drehgeber zum Einsatz kommen und die Anzeige des aktuell gewählten Kanals bzw. Funkgerätes könnte auf einem OLED-Display erfolgen. Auf einer noch zu entwickelnden Platine könnte der benötigte Mikroprozessor Platz finden, sowie alle Anschüsse für das Display, den Drehgeber, das Mikrofon und alle Funkgeräte. Die Funkgeräteanschlüsse könnten dabei entweder gleich passend zu den bei mir verwendeten Geräten ausgewählt werden, so dass später nur 1-zu-1 Verbindungen erforderlich sind, oder intern über Umsteckbrücken realisiert konfigurierbar gemacht werden. Im Extremfall könnte man sie aber auch über die Firmware des Mikrokontrollers entsprechend konfigurierbar machen. Da die Schaltung für den Betrieb des Mikroprozessors und der integrierten Schaltkreise eine eigene Spannungsversorgung benötigt, könnte diese auch gleich die Mikrofon-Vorspannung bereitstellen, die sich dann je nach verwendetem Mikrofon entweder zu- oder eben abschalten ließe.

Visionärer Mikrofonumschalter à la 9V1LH

Sicherlich ein sehr interessantes Projekt und während ich so darüber schreibe juckt es mir schon wieder in den Fingern, dieses Projekt anzugehen. Leider lässt es meine Freizeit aktuell jedoch nicht zu so viel Zeit in etwas zu investieren, was sich auch einfacher realisieren lässt.

7.) Mechanisch Umschalten

Aus der Zeit in der man noch einen Drucker mit Parallelport an mehreren Computern gleichzeitig betreiben oder zwischen mehreren Geräten mit serieller Schnittstelle an einem Computer hin- und herschalten wollte waren mir die mechanischen Umschalter mit Drehschalter noch gut in Erinnerung. Diese gibt es heute noch neu zu kaufen, man findet sie aber auch häufig noch gebraucht sehr günstig auf Flohmärkten oder entsprechenden Online-Plattformen. Die Umschalter gibt es mit zwei, vier oder sogar mehr Schaltpositionen. Varianten mit 9-poligem Sub-D Anschluss bieten zudem eine ausreichende Anzahl an elektrischen Verbindungen zur Umschaltung der benötigten Signale und sind damit gut geeignet.

Mechanischer 4-fach Drehschalter mit Sub-D Anschluss

Beim “Ali” fand ich zudem Modelle, die, statt mit einem Drehschalter, mit Druckschaltern ausgeführt sind. Diese sind nicht nur deutlich kleiner, sondern erlauben auch eine Schalterstellung, bei der gar kein Kanal verbunden ist. Wer es noch kleiner mag oder benötigt findet ebenfalls Modelle mit dem 8-poligem RJ45 Modular-Anschluss. Damit war das Gesuchte gefunden: Ich bestellte mir je einen 4-fach Umschalter mit 9-poligem Sub-D und RJ45 Anschluss.

Mechanischer 4-fach Umschalter mit RJ45-Modular (unten) vs. Sub-D (oben) Anschluss

4-fach Umschalter bei Aliexpress:

Im zweiten Teil dieses Beitrages befassen wir uns mit der Umsetzung, den gemachten Erfahrungen im Einsatz, was wir bei diesem Projekt gelernt haben und was wir zukünftig anders machen würden.

Betreibt ihr auch eine Mikrofonumschaltung in eurem Funkraum und wenn ja, wie habt ihr es gelöst? Lasst es uns gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag wissen.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/DG1BGS

WIRES-X PDN: Das richtige Kabel

Wer sein YAESU C4FM-Funkgerät mit WIRES-X als Portable Digital Node (PDN) betreiben möchte benötigt ein passendes Kabel. Da dieses bei den neueren Geräten nicht mehr zum Lieferumfang gehört, erklären wir euch in diesem Beitrag, welches Kabel ihr für welche Anwendung und euer Gerät benötigt.

Seit YAESUs Einfürung der WIRES-X PDN ist es nicht mehr zwingend erforderlich, das externe HRI-200 Interface am Funkgerät zu betreiben. Das HRI-200 ist nur noch dann notwendig, wenn ihr im WIRES-X Netzwerk einen eigenen Raum betreiben wollt oder z.B. ein C4FM-Relais an das WIRES-X Netzwerk anbinden möchtet. PDN ermöglicht euch euer PDN-fähiges YAESU Mobil- oder Handfunkgerät mit einem speziellen USB-Kabel direkt mit eurem Windows-PC zu verbinden. Ein weiterer Vorteil bei PDN liegt darin, dass es auch einen Direktmodus gibt, bei dem ihr mit eurem Gerät direkt ins Internet sprechen könnt und damit im Gegensatz zum Accesspoint-Modus kein zweites (C4FM) Funkgerät mehr benötigt. Bei der Auswahl eines geeigneten Kabels sind jedoch einige Kriterien zu beachten:

  • Gerätetyp: Mobilfunk- oder Handfunkgerät
  • Node-Betriebsart: Rein digital oder digital und analog
  • Betriebssystem: Windows Treiber-Kompatibilität

Ihr benötigt also je nach Gerätetyp einen anderen Kabelsatz. Wenn ihr vorhabt euch auch in analoge WIRES-X Räume zu verbinden, oder in Räume, die sowohl analoge als auch digitale Signale zulassen, benötigt ihr zudem ein Anschlusskabelset, welches neben dem USB-Kabel auch noch entsprechende Audiokabel beinhaltet. Im Fall des Analog + Digital Kabelsatzes für ein Handfunkgerät beinhaltet des Set ebenfalls den benötigten Y-Adapter CT-44.

Wenn ihr die WIRES-X Software zudem unter dem neuen Betriebssystem Windows 11 betreiben wollt, benötigt ihr zwingend ein USB-Kabel, dessen Treiber mit Windows 11 kompatibel ist. Wir haben euch die folgende Übersichtstabelle erstellt aus der hervorgeht, welches Kabel für euch das richtige ist:

Die folgenden Bilder zeigen euch Verdrahtungsbeispiele:

Mobilgerät, digital
Mobilgerät, analog + digital
Handfunkgerät, digital
Handfunkgerät, analog + digital (AP-Modus)

Die vollständige Anleitung zum Betrieb einer PDN inkl. der Verkabelung, versetzen des Funkgerätes in den PDN-Modus sowie der Installation und Konfiguration der WIRES-X Software haben wir euch hier abgelegt.

Und hier noch ein Tipp: In Fernost gibt es zu einem günstigen Kurs auch Nachbauten der YAESU-Kabel, die angeben, zu dem YAESU SCU-20 kompatibel zu sein:

Aber jetzt seid ihr dran …

Betreibst du WIRES-X als PDN?
13 votes · 19 answers
×

Teilt uns eure Erfahrung auch gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag mit.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/DG1BGS