Kenwood TM-D750 – Update 2025

Neue Informationen zum D-Star/APRS Mobilfunktransceiver von Kenwood

Seit der erstmaligen Enthüllung des neuen Kenwood Mobilfunktransceivers auf der Tokio Ham Fair 2024 war es ruhig geworden. Nun wurde er auf der HamCation 2025 in Orlando, USA, erneut den Besuchern präsentiert.

Hatte das Gerät bisher noch keinen offiziellen Namen, so steht nun fest, dass es, wie von uns vermutet, TM-D750 heißen wird. Eine weitere neue Information ist, dass der TM-D750 über WLAN-Konnektivität verfügen wird für den direkten D-Star Betrieb ins Internet ohne Zusatzgerät.

Alle bisher bekannten Details zusammengefasst:

  • 📱 Modellbezeichnung: TM-D750
  • 📶 Frequenzbereiche: 144 MHz (VHF) / 430 MHz (UHF) Duo-Bander Simultanempfang| +220 MHz, also Tri-Bander in den USA
  • 🎙️ Betriebsarten: FM | D-Star | APRS
  • 🌐 D-Star: Terminal-Mode mit MMDVM-Protokoll via WLAN, USB und Bluetooth
  • 💻 KISS TNC: 1200/9600 Baud für PacketRadio und APRS-iGate Funktion
  • 📍 APRS: Integrierte GPS-Antenne und Standalone-Digipeater
  • 📺 Bedieneinheit: 183,3 x 93 mm, abgesetzt mit großem 3,45″ TFT-Farbdisplay und Frontlautsprecher
  • 🔌 Konnektivität: Bluetooth und WLAN, USB Typ-C und Micro-SD-Kartenslot, sowohl an der HF- als auch an der Bedieneinheit
  • 🗣️ Sprachführung: Mit einstellbarer Geschwindigkeit und über 900 Phrasen

Hier gibt es ein Interview mit Don Arnold W6GPS von der HamCation 2025:

Zur im Mai ebenfalls in den USA stattfindenden Dayton Hamvention erwarten wir dann weitere spannende Details. Zusätzlich wurden eine private Facebook und groups.io Gruppe gegründet, in der aktuelle Informationen geteilt werden. Sobald wir neue Informationen haben, werden wir euch hier natürlich ebenfalls informieren.

Welche Funktionen erwartet ihr euch vom Kenwood TM-D750? Schreibt es gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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kv4p HT: Open-Source-Funkgerät fürs Handy

Wie du dein Android-Smartphone für einen schmalen Taler in ein Handfunkgerät verwandelst

Die Kombination aus einem Android-Smartphone und einem FM-Funkgerät in einem Gerät ist keine neue Idee – doch bisher war sie oft mit hohen Kosten verbunden. Hinzu kommt, dass Smartphone-Technologie schnell veraltet, und niemand möchte alle zwei Jahre ein teures Gerät ersetzen müssen.

Das kv4p HT wird mit einem Gel-Klebepad direkt rückseitig am Smartphone befestigt

Der Funkamateur Vance Vagell, Rufzeichen KV4P, hat hierfür eine clevere Lösung entwickelt: Ein kleines, erschwingliches Modul auf Basis der beliebten FM-Funkmodule DRA818 oder SA818. Dieses Modul wird direkt an das Smartphone angeschlossen und nutzt dessen Mikrofon, Lautsprecher und Bildschirm, um als vollwertiges Handfunkgerät zu funktionieren.

Vollständig bestückte Leiterplatte

Das Beste daran: Das Projekt ist vollständig Open-Source. Dadurch kann die Community der Funkamateure aktiv an der Weiterentwicklung mitwirken und so das Potenzial dieser innovativen Idee voll ausschöpfen.

Rolf, DL4KR, und ich haben uns dieses spannende Projekt genauer angeschaut und möchten im Folgenden über unsere Erfahrungen berichten.

Zunächst findet man alle benötigten Informationen auf der Webseite von KV4P. Wir haben als Grundlage die neueste Version der Leiterplattendaten heruntergeladen – in unserem Fall die Version 1.7b. Diese Version bietet im Vergleich zu früheren Ausführungen die Möglichkeit, ein HF-Filter-Netzwerk zur Minimierung unerwünschter Oberwellen aufzulöten.

Screenshot von www.kv4p.com

kv4p HT Infoseite

Leiterplattenherstellung

Da die gewählten Komponenten im SMD-Design in Baugröße 0402 sehr klein sind, haben wir uns dazu entschieden, die Bestückung der SMD-Komponenten direkt vom Leiterplattenhersteller durchführen zu lassen. Lediglich die THT-Komponenten – wie das notwendige Mikroprozessor-Board auf Basis eines ESP32, der SMA-Konnektor sowie das Auflöten des FM-Funkmoduls (bei uns ein SA818 in der 1-W-VHF-Version) – haben wir selbst übernommen.

Passende VHF-Funkmodule gibt es u.a. auf Aliexpress

Grundsätzlich hat man die freie Wahl, bei welchem Hersteller man die Leiterplatte fertigen lässt. Wir haben in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen mit JLCPCB gemacht. Sie bieten günstige Preise, schnelle Lieferung und eine hohe Qualität. Allerdings sind dort nicht immer alle benötigten Komponenten auf Lager – so war es auch bei diesem Fall. Daher haben wir uns dieses Mal für PCBWay entschieden. Ein entsprechendes Projekt, das sich direkt in den Warenkorb legen lässt, hat Vance dafür bereits angelegt. So wird der Bestellprozess deutlich vereinfacht.

Auf die einzelnen Schritte zur Fertigung der Leiterplatte bei JLCPCB gehen wir in diesem Beitrag nicht weiter ein. Wer diese Schritte nachlesen möchte, kann der Anleitung im Beitrag „AIOC – Der Wunderadapter für Handfunkgeräte – Teil 1 (Einführung und Bestellung)“ folgen.

Zusammenbau

Nach nur kurzer Zeit waren sowohl die vorbestückte Leiterplatte als auch alle anderen benötigten Komponenten eingetroffen, und die Lötarbeiten konnten beginnen.

Komponenten für das kv4p HT vor dem Zusammenbau

In einem knapp 16-minütigen Video beschreibt Vance den gesamten Prozess detailliert, sodass wir an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen.

Wer einen 3D-Drucker besitzt oder einen befreundeten OM mit einem solchen kennt, sollte sich gleich das passende Gehäuse ausdrucken. Auf der GitHub-Seite des Projekts stehen dazu verschiedene Designs zur Auswahl.

Ein passendes Gehäuse lässt sich mit einem 3D-Drucker erstellen

Firmware

Auch das Aufspielen (Flashen) der Firmware über den Web-Flasher (Quickstart ganz unten) gestaltet sich sehr einfach. Für den Web-Flasher wird ein kompatibler Browser wie Chrome vorausgesetzt. Achtet darauf, dass ihr ein USB-Typ-C-Datenkabel verwendet, damit das ESP32-Board mit dem PC kommunizieren kann. Alternativ kann die Firmware auch direkt mit der Android-App aufgespielt werden. In unserem Fall wurde das Modul jedoch zunächst nicht ordnungsgemäß erkannt. Bei Erscheinen dieses Beitrags liegt die Firmware in der Version 5 vom 30.12.2024 vor.

Mögliche Fehlerquellen

Auch nach dem Aufspielen der Firmware wollte die Android-Anwendung auf unserem Smartphone das kv4p HT einfach nicht erkennen. Uns fiel jedoch auf, dass es durch den von uns bestellten USB-Typ-C-Winkeladapter nicht mit Spannung versorgt wurde. Wir haben daraufhin zunächst kurze Kabeladapter verwendet, um das Problem zu umgehen.

Passende USB-OTG Adapter gibt es u.a. auf Aliexpress

Ein weiterer Punkt, den es zu beachten gilt, ist, dass die Anwendung bei erstmaliger Ausführung nach Berechtigungen fragt, um auf das angeschlossene USB-Gerät, in unserem Fall das kv4p HT, zugreifen zu dürfen. Diese Berechtigung müsst ihr unbedingt erteilen. Falls ihr die Abfrage nicht erhalten habt oder sie weggeklickt habt, kann es helfen, die Anwendung vollständig zu beenden und zu deinstallieren, dann neu zu installieren und erneut auszuführen.

Aktueller Funktionsumfang

Aktuell ist das kv4p HT nur in einer VHF (2m-Band) Variante erhältlich. Es wird jedoch bereits über eine UHF-Variante nachgedacht. Dabei wäre nicht nur die Bestückung eines anderen Funkmoduls notwendig, sondern auch ein anderes Filternetzwerk sowie eine angepasste Firmware.

Unterstützt wird nicht nur der FM-Foniebetrieb, sondern auch das Versenden und Empfangen von APRS-Nachrichten sowie Positionsdaten mit 1200 Baud. Die Android-Anwendung bietet zudem Scan-Funktionen und Speicherkanäle, um die Bedienung noch komfortabler zu gestalten.

Auswahl von Speicherkanälen
APRS-Nachrichten Empfang und Versand
In den Einstellungen wird dazu „Beacon my position“ aktiviert
ESP32 Firmware v5 und die Android App v1.6.0. unterstützt jetzt auch das Aussenden von APRS-Positionsbaken

Zusammenfassung und Ausblick

Auch wenn jeder von uns sicher schon etliche Handfunkgeräte sein Eigen nennt und diese teilweise sogar günstiger zu haben sind als die für das kv4p HT benötigten Komponenten, bietet das Projekt doch einiges an Mehrwert. Besonders spannend wird es, wenn das kv4p HT eine Anbindung an Anwendungen wie RepeaterBook und APRSdroid bietet.

Leider ist das kv4p HT nur zu Android-Smartphones kompatibel. Ich habe jedoch bereits viele Ideen, das günstige Modul zum Beispiel auch unter Linux zu nutzen. So könnte ich mir vorstellen, daraus unter Linux einen kostengünstigen APRS-Digi mit iGate zu realisieren. Eventuell bietet es auch einen Anreiz für Experimente mit der Software GNU Radio.

Der Aufbau und Test des kv4p HT hat uns viel Spaß bereitet und kann besonders als Gemeinschaftsprojekt im eigenen Ortsverband empfohlen werden.

Probiert es selbst aus und werdet Teil der Open-Source-Funk-Gemeinschaft – lasst uns in den Kommentare unter diesen Beitrag oder in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe gerne wissen, welche kreativen Einsatzmöglichkeiten ihr für das kv4p HT findet!

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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SharkRF M1KE: Digitalfunk ohne Hotspot

Batteriebetriebenen WLAN-IP-Handtransceiver ermöglicht Digitalfunk ohne Infrastruktur.

SharkRF hat mit dem M1KE einen batteriebetriebenen WLAN-IP-Handtransceiver entwickelt, der speziell für Funkamateure und unlizenzierte Nutzer konzipiert wurde. Der M1KE kombiniert die Funktionalitäten eines digitalen Funkgeräts (z. B. DMR) mit denen eines Hotspots wie dem openSPOT4 Pro – und bietet darüber hinaus weitere Möglichkeiten der direkten Kommunikation.

Ein Gerät, grenzenlose Kommunikation

Der M1KE ermöglicht nicht nur die direkte Kommunikation mit anderen M1KE-Geräten – auch ohne Internetverbindung oder drahtlose Infrastruktur –, sondern verbindet sich mühelos mit Funknetzwerken weltweit. Unterstützt werden u. a. die folgenden Netzwerke:

  • DMR: BrandMeister, DMRplus, DMNR-MARC, Phoenix, XLX, TGIF und weitere
  • D-STAR: XLX, DCS, REF/DPlus, XRF/DExtra
  • C4FM: FCS und YSFReflector
  • NXDN
  • Funkruf/Pager: DAPNET
  • APRS: APRS-IS
  • Eigene private Netzwerke und Server (inkl. SharkRF IP Connector)

Leistungsmerkmale

Der M1KE bietet eine Vielzahl an Funktionen:

  • Bis zu 30 Stunden Akkulaufzeit dank leistungsstarkem Li-Ion-Akkumulator
  • Klarer Sound durch DSP-Audioverarbeitung für Mikrofon und Lautsprecher
  • Sonnenlichttaugliches OLED-Display und LED-Statusanzeige
  • Vollständige Web-Interface-Kompatibilität zur Fernsteuerung und Konfiguration
  • Extrem schneller Start und intuitive Bedienung – funktioniert ohne zusätzliche Software oder Apps
  • Automatische Firmware-Updates „Over the Air“
  • Individuelle Anpassungsmöglichkeiten: Anpassbare Startlogos, konfigurierbare Töne, Speicherung von bis zu 900 Servern und PTT-Zielen, automatische Tagesprofile und Zeitpläne

Fazit

Bereits ein openSPOT4 Pro erlaubte es Nutzern, statt mit einem Digitalfunkgerät über ein Smartphone direkt in ein digitales Netzwerk zu kommunizieren. Mit dem M1KE geht SharkRF jetzt noch einen Schritt weiter, denn es verfügt über einen eigenen Lautsprecher, Mikrofon, Display und Bedienelemente. Es wird lediglich noch eine WLAN-Verbindung benötigt, um QRV zu sein. Ein Smartphone mit App oder ein digitales Funkgerät wird hingegen nicht mehr benötigt.

Interessant dürfte auch die Möglichkeit der Kommunikation mehrerer M1KE untereinander sein: Selbst ohne aktive Internetverbindung wird diese ermöglicht, solange sich diese im gleichen WLAN-Netzwerk befinden.

Auch wenn ich persönlich gerne eines meiner vielen Funkgeräte verwende, es gibt Situationen, in denen dieses schlicht nicht möglich ist. Z.B. auf einer meiner zahlreichen Dienstreisen, in Länder, in denen ich auf Grund der Bestimmungen kein Funkgerät verwenden oder mitbringen darf. Durch ein Gerät wie das M1KE ist man trotzdem QRV.

Die Kommunikation von mehreren M1KE untereinander auch für nicht-Funkamateure dürfte nur dann von Interesse sein, wenn das Gerät günstig genug ist. Das Gerät soll aber inklusive Mehrwertsteuer und ohne Versand um die 416 Euro kosten. Damit gibt es deutlich günstigere Lösungen für reine IP-basierte Kommunikationssysteme.

Mehr Informationen finden Sie auf der offiziellen Website von SharkRF.

Screenshot von www.sharkrf.com

SharkRF: M1KE

Was haltet ihr von dem Nachwuchs bei den SharkRF-Produkten? Haltet ihr den aufgerufenen Preis für gerechtfertigt? Seht ihr Anwendungen für euch und werdet ihr zugreifen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesen Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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APRS ToGo: QRV mit APRSdroid, AIOC und Handfunkgerät

Wie man mit einem Android-Gerät, dem AIOC und einem Handfunkgerät in APRS QRV wird.

In unseren bisherigen Beiträgen zum AIOC haben wir euch gezeigt, wie ihr es bestellt, die Firmware installiert, Klinkenstecker anlötet und bei Problemen eine Lösung findet. Heute gehen wir einen Schritt weiter und widmen uns Anwendungen im Amateurfunk, die mit verschiedenen Betriebssystemen funktionieren. Nachdem wir bereits EchoLink unter Windows vorgestellt haben, zeigt euch Christian DO1CML in diesem Beitrag, wie ihr das AIOC mit einem Handfunkgerät und der App APRSdroid auf einem Android-Smartphone oder Tablet nutzen könnt.

Wer die Artikel noch einmal nachlesen möchte findet sie hier:

  1. AIOC – Der Wunderadapter für Handfunkgeräte – Teil 1 (Einführung und Bestellung)
  2. AIOC – Der Wunderadapter für Handfunkgeräte – Teil 2 (Aufspielen der Firmware)
  3. AIOC – Der Wunderadapter für Handfunkgeräte – Teil 3 (Lötarbeiten und Gehäuse)
  4. AIOC – Der Wunderadapter für Handfunkgeräte – Teil 4 (Fehlersuche)
  5. EchoLink Node mit AIOC unter Windows

Benötigte Komponenten

Für mein Setup nutze ich ein Android-Gerät mit der beliebten APRS-App APRSdroid, die von Georg Lukas DO1GL entwickelt wurde, das AIOC und ein Handfunkgerät. Grundsätzlich eignet sich jedes Funkgerät, das die Kenwood-Mikrofonstecker Norm und eine integrierte VOX besitzt – ich verwende hier ein QuanSheng UV-K5. Als Android-Gerät kommt bei mir ein Tablet zum Einsatz. Das hat den Vorteil, dass die Kartendarstellung schön groß ist, sodass ich einen größeren Bereich und viele Details auf einen Blick erkennen kann. Ein Android-Smartphone wäre allerdings auch vollkommen ausreichend.

Schlankes Setup bestehend aus QuanSheng UV-K5, AIOC und Android-Tablet

Einstellungen APRSdroid

Ich setze voraus, dass ihr APRSdroid bereits erfolgreich installiert und konfiguriert habt. Wichtig ist, dass ihr mindestens euer eigenes Rufzeichen, die SSID (z. B. 7 für ein Handfunkgerät) sowie das gewünschte Symbol eingestellt habt. Eine Übersicht mit allen verfügbaren Symbolen findet ihr hier.

Spannender wird es nun bei den Verbindungseinstellungen:

  • Verbindungsprotokoll: Audio (AFSK)
  • Audio-Ausgabe: Musik
  • Hochqualitativer Demodulator: Aktivieren (nur bei modernen Geräten mit min. 800 MHz CPU)
  • Frame-Sync-Präfix: 800

Diese Einstellungen sind notwendig, damit die Audiosignale, die das Handfunkgerät empfängt, über die integrierte Soundkarte des AIOC von APRSdroid decodiert werden. Umgekehrt ermöglicht es diese Konfiguration, die generierten Audiosignale vom Smartphone oder Tablet an das Funkgerät zu übertragen und auszusenden. Der Wert für Frame-Sync-Präfix steuert die Verzögerung zwischen der Tastung des Senders und der Übertragung der eigentlichen Nutzdaten. Dieser Wert kann je nach verwendetem Funkgerät unterschiedlich sein.

Tipp: Startet mit einem größeren Wert und reduziert ihn schrittweise, bis die gesendeten Pakete noch sauber decodiert werden können.

Jetzt stellen wir die Audioausgabe am verwendeten Android-Gerät noch auf maximal, damit genug NF-Hub erzeugt wird. Damit ist die Konfiguration von APRSdroid dann aber auch schon abgeschlossen, und wir können uns nun dem Handfunkgerät widmen.

Einstellungen Funkgerät

Am Funkgerät sind nun die folgenden Einstellungen vorzunehmen (bei Bedarf das Handbuch des Funkgeräts konsultieren):

  • Frequenz: 144,800 MHz
  • Rauschsperre (Squelch) Level: 1
  • Bandbreite: Wide
  • VOX Ansprechschwelle: 1
  • Lautstärkeregler: 3/4

Das war’s auch schon! Jetzt können wir das AIOC in das Handfunkgerät einstecken und sowohl das AIOC als auch das Smartphone bzw. Tablet mit einem USB-Datenkabel verbinden.

Inbetriebnahme

In der APRSdroid-App können wir nun das Tracking starten. Nach kurzer Zeit sollten bereits die ersten Stationen auf der Karte bzw. im Terminal angezeigt werden. Falls nötig, könnt ihr den Lautstärkeregler des Funkgeräts noch etwas nachjustieren. Ein guter Indikator dafür ist die Pegelanzeige in der Statusleiste der App, die anzeigt, ob und wie laut das Funkgerät Signale empfängt.

Wenn ihr die „Position senden“-Taste betätigt, sollte das Funkgerät auf Sendung gehen und eure Position übertragen. Vorausgesetzt, ein iGate befindet sich in der Nähe und kann euch empfangen, könnt ihr nun auf aprs.fi nachsehen, ob eure Position dort angezeigt wird.

Fehlersuche: Checkliste

Falls keine Stationen empfangen werden:

  • Funkgerät: Ist eine Antenne angeschlossen und das Funkgerät auf der richtigen Frequenz eingestellt? Sind die Rauschunterdrückung und der Lautstärkeregler korrekt eingestellt? Empfängt das Funkgerät generell APRS-Signale? (Zieht das AIOC kurz ab und prüft, ob das Funkgerät starke, unverrauschte Signale empfängt.)
  • AIOC: Ist das AIOC vollständig in das Handfunkgerät eingesteckt und das USB-Datenkabel korrekt verbunden?
  • APRSdroid: Zeigt die Pegelanzeige in der App beim Empfang einen Ausschlag an? Ist das Verbindungsprotokoll in der App korrekt auf Audio (AFSK) eingestellt?

Wenn eure Station nicht empfangen wird:

  • Geht das Funkgerät auf Sendung?
  • Kontrolliert mit einem Zweitempfänger, ob das Audio-Signal klar und ohne Verzerrung übertragen wird.
  • Gibt es APRS-Digipeater in eurer Nähe, die das Signal weiterleiten könnten? Falls die Übertragung immer noch nicht funktioniert, schließt ggf. eine Außenantenne an, um die Reichweite zu verbessern.

Fazit

Mit diesem Setup, das aus nur drei Komponenten besteht – einem Android-Gerät, dem AIOC und einem Handfunkgerät – habt ihr eine einfache, aber effektive Lösung um in APRS aktiv zu werden.

Schlankes APRS-Setup: Android-Gerät, AIOC und Handfunkgerät

Viel Spaß beim Experimentieren und 73 de Christian DO1CML

Welche Anwendungen im Zusammenhang mit dem AIOC sollen wir als Nächstes für euch unter die Lupe nehmen? Schreibt sie uns gerne in die Kommentare unter diesen Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.


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Kenwood – Neuer APRS D-Star Mobilfunktransceiver

Kenwood zeigt auf der Tokyo Ham-Fair 2024 erstmalig den langersehnten Nachfolger des TM-D710G.

Wie bereits im März diesen Jahres angekündigt, arbeitet Kenwood endlich am Nachfolger des zwar beliebten, aber in die Jahre gekommenen und auch nicht mehr erhältlichen Mobilfunktransceivers TM-D710G. Unsere Artikel dazu könnt ihr hier nachlesen.

Nun wurde er auf der diesjährigen Tokyo-Fair in Japan unter einer Vitrine vorgestellt. Es handelt sich tatsächlich um einen Dualband (144/430 MHz) Transceiver bzw. in der US-Version voraussichtlich um einen Tri-bander (144/220/430 MHz). Wie sein Vorgänger wird er APRS mit an Bord haben, aber eben auch D-Star.

Wie beim TM-D710G bilden das Bedienteil und das Grundgerät keine Einheit. Das Bedienteil ist etwa 18,5 cm breit, 10 cm hoch und verfügt über ein großes Display mit einem hintergrundbeleuchtetem Drehgeber links unten. Weiterhin gibt es sowohl links, rechts als auch unten vom Display Tasten, deren aktuelle Funktionen wie gewohnt am Displayrand angezeigt werden. Weiterhin verfügt die Bedieneinheit rechts-oben über zwei getrennte Drehregler zum Einstellen der Lautstärke und der Rauschsperre von Band A und B. Direkt darunter befindet sich ein Lautsprecher.

Bedienteil des neuen Kenwood Mobiltransceivers

An der linken Seite der Bedieneinheit (hier nicht zu sehen im Bild) befinden sich zwei 3,5 mm Klinkenbuchsen zum Anschluss von Lautsprechern, jeweils für Band A und B. Außerdem gibt es noch eine USB Typ C-Buchse und eine Modularbuchse zur Verbindung mit dem HF-Teil.

An der rechten Seite des Bedienteils befindet sich außerdem noch ein Slot für eine SD-Karte.

Das HF-Teil besitzt auf der Vorderseite jeweils eine Modularbuchse zum Anschluss des Mikrofons (links) und des Bedienteils (rechts), einen Slot für eine SD-Karte sowie eine USB Typ C-Buchse.

HF-Teil des neuen Kenwood Mobiltransceivers

Der neue Mobilfunktransceiver soll in D-Star die gleiche Funktionalität wie das TH-D75 besitzen. Damit wäre auch der DV GATEWAY MODE (Terminalmodus) implementiert und das Gerät wäre MMDVM-Kompatibel. Zum aktuellen Zeitpunkt wissen wir allerdings noch nicht, ob das Gerät auch über Bluetooth verfügen wird und falls ja, ob diese Funktion dann ebenfalls über Bluetooth zur Verfügung stehen wird. Wir gehen jedoch sehr stark davon aus, das Bluetooth zumindest zur Unterstützung einer (in Deutschland vorgeschriebenen) Freisprecheinrichtung enthalten sein wird.

Bei dem Gerät soll es sich um einen echten Duobander handeln, mit dem zwei Bänder simultan empfangen werden können. Somit wäre es grundsätzlich auch für Satellitenbetrieb geeignet.

Neuer Kenwood Mobiltransceiver mit separatem Bedienteil

Das Mobilgerät hat aktuell noch keine Modellbezeichnung wie TM-Dxxx und wird aktuell einfach nur als „Car Transceiver“ bezeichnet. Er soll ab 2025 erhältlich sein und der Preis soll über dem des TH-D75 liegen.

Die Bilder stammen aus der YouTube Live-Übertragung von Prep Ham Paul.

Sobald wir bessere Bilder und weitere Informationen haben werden wir den Artikel für euch aktualisieren.

Was haltet ihr vom neuen Kenwood? Wird er den Weg in euer Shack oder euer Auto finden? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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APRS-IS Wetterstation mit der LaCrosse WS2300

In diesem Beitrag beschreibe ich, wie die Wetterdaten einer LaCrosse WS2300 Wetterstation zusätzlich an das APRS-IS Netzwerk gesendet werden können.

Das Wetter in Ostfriesland ist oft wechselhaft und meist windig, geprägt von milden Sommern, kühlen Wintern und häufigen Regenschauern. Die Nähe zur Nordseeküste sorgt generell für ein maritimes Klima. Als Technik-affiner Funkamateur finde ich es sehr spannend, die Wetterdaten selbst zu erfassen. Damals kaufte ich mir dazu eine gebrauchte LaCrosse WS2300 Wetterstation, da diese in der APRS-Gemeinschaft oft verwendet wurde. Dieses lag nicht zuletzt daran, dass zahlreiche APRS-Hardware den direkten Anschluss und somit die Übertragung der Wetterdaten ins APRS-Netzwerk ermöglichten.

So betrieb ich die Wetterstation einige Jahre an meinem ehemaligen QTH am Bodensee, bevor sie nach dem Umzug in einem Karton verschwand.

Otmar DJ1OF bei der Installation der Wetterstation am alten QTH JN47MR in 2016

Da die Wetteranlage meines Vaters DL9BGG dem rauen Ostfriesischen Wetter auf Dauer nicht gewachsen war entschlossen wir uns im Mai diesen Jahres kurzerhand, meine alte Wetterstation zu testen und an seinem QTH zu installieren.

Ein erster Test im Innenraum wurde erfolgreich bestanden und so Stand einer Installation auf dem Hausdach nichts mehr im Wege.

Da mein Vater keinen APRS-Sender betreibt, ich die Daten aber gerne ins APRS-Netzwerk spielen wollte, um mir auch in Singapur ein Bild über das aktuelle Wetter in Singapur machen zu können, suchte ich nun nach einem Weg, die Daten direkt ins APRS-IS Netzwerk zu senden.

Da ich das Rad, auch aus Zeitgründen, nicht komplett neu erfinden wollte und ich mir sicher war, dass dieses in etlichen Projekten bereits realisiert wurde, recherchierte ich im Internet nach geeigneten Lösungen. Nach nur kurzer Zeit wurde ich im Internet fündig und musste mir die einzelnen Bausteine nur gemäß meiner Konfiguration zusammensetzen.

Der slowenische OM Andrej S55MA beschreibt in seinem HAM Blog in dem Beitrag „La Crosse WS2300, WS2307 series APRS with Xastir“ ein vom ihm geschriebenes Script, welches das Programm Fetch2300 nutzt und die Daten der Wetterstation zunächst in eine temporäre Textdatei schreibt. Fetch2300 kommt als Teil des open2300 Projektes von dem Dänen Kenneth Lavrsen, welches nicht mehr weiterentwickelt wird. Das Script von Andrej S55MA öffnet dann diese Textdatei um sie zu lesen, wertet die Daten dann aus und schreibt sie in einen Textstring, der von der Linux APRS-Software Xastir gelesen werden kann. Sein Script stellt außerdem einen Webserver bereit, mit dem sich Xastir dann verbinden kann, um sich die Textzeile mit den Wetterdaten zu holen. In seinem Blog beschreibt er außerdem detailliert die dazu erforderlichen Installationsschritte.

Xastir erfordert jedoch die Verwendung einer grafischen Oberfläche (Gui). Da ich das Ganze auf einem Raspberry Pi nebenher laufen lassen wollte, auf dem bereits ein OpenWebRX+ ohne grafische Oberfläche läuft und ich die anderen Funktionalitäten einer vollen APRS-Software in meinem Fall nicht benötige, suchte ich nach einer anderen Möglichkeit. OpenWebRX+ verwendet DireWolf von WB2OSZ, um die mit dem SDR empfangenen APRS-Pakete zu decodieren und ins APRS-IS Netzwerk weiterzuleiten. Was lag also näher, eine entsprechende Bake für die Wetterdaten zu konfigurieren?

Leider führte mich auch das in eine Sackgasse. Zwar konnte ich die Wetterdaten als Bake aussenden, jedoch nicht in dem Bakenformat, um sie als Wetterstation zu erkennen. Eine neue Lösung musste also her. Ich entschied mich kurzerhand, das Script von Andrej S55MA so umzuschreiben, dass es statt der Bereitstellung eines Webservers, über den die Daten abgerufen werden, die Daten gleich selbst ans APRS-IS Netzwerk sendet. Glücklicherweise fand sich unter dem Titel Send APRS objects or telemetry via Bash auch für diese Aufgabe eine passende Anleitung in Andrej’s Blog. Ich musste also nur seine beiden Blog Einträge kombinieren und schon hatte ich Erfolg.

Wetterdaten von DL9BGG-13 auf aprs.fi

Screenshot von aprs.fi

DL9BGG-13 auf aprs.fi

Die Anpassung meines Scriptes basiert auf Version 1.6 seines Scriptes. Im Eingangsbereich des Scriptes konfigurieren wir zunächst unser Rufzeichen, die zu verwendende SSID, den dazugehörigen Passcode, den Längen- und Breitengrad der Wetterstation im DDM-Format (Dezimal-Minuten), sowie optional einen statischen Kommentar (z.B., welche Wetterstation verwendet wird). Außerdem definieren wir noch, an welchen APRS-IS Server gesendet werden soll, dessen Port und das Intervall in Sekunden, indem gesendet werden soll. Schließlich benötigt das Script noch den vollständigen Pfad zur open2300 Konfigurationsdatei. Abweichend zu Andrej’s Anleitung habe ich diese in dem Verzeichnis „/usr/local/etc/“ liegen.

#DEFINE VARIABLES
callsign="xxxxxx"
aprsssid="13"
passcode="xxxxx"
lat="0000.00N"
long="00000.00E"
comment="LaCrosse WS2300"
server="euro.aprs2.net"
port="14580"
interval="60"
ws2300config="/usr/local/etc/open2300.conf"

Das Auswerten und schreiben der einzelnen Werte ist identisch zu Andrej’s Script mit dem Unterschied, dass ich zusätzlich noch die Tendenz und die Vorhersage auswerte und später mit in den Kommentar schreibe.

tendency=$(cat "$fetch_path" | grep -oP 'Tendency\s+\K\S+')
forecast=$(cat "$fetch_path" | grep -oP 'Forecast\s+\K\S+')

Interessanter wird es jetzt beim Zusammenbau des Bakenstrings. Der zusammengebaute Bakentext mit den Werten sieht dann beispielhaft so aus:

DL9BGG-13>APN000,TCPIP*,qAC,T2PRT:@025940z5336.60N/00709.97E_157/009g...t068r000p000P...h71b10544LaCrosse WS2300, Tendency: Falling, Forecast: Rainy

Schließlich starte ich das Script einfach durch einen cronjob, wenn der Raspberry Pi hochfährt. Führt dazu den Befehl sudo crontab -e aus und ergänzt in einer neuen Zeile:

@reboot bash /usr/local/sbin/wxdata.sh &

Interessierte können mein modifiziertes Script hier herunterladen.

Linux-Script: WS2300 Wetterdaten an APRS-IS Senden

#This script reads weather data via fetch program which is part of Open2300 suite written by Kenneth Lavrsen (http://www.
#lavrsen.dk/foswiki/bin/view/Open2300/WebHome).
#It outputs the right data needed to feed Xastir for APRS weather reports. The scripts utilizes Ncat utility as server to
#serve the fetched output to Xastir.
#Fetched Data is pushed to Ncat server and then to Xastir. (Fetched data -> Ncat server -> Xastir)
#Ncat is part of Nmap, get it by installing Nmap.
#This script should work for LaCrosse weather stations, WS23xx series. Testing was done with WS2307.
#Written by S55MA and S56IUL, May 2016
#Origin Source: https://s55ma.radioamater.si/2016/05/03/la-crosse-ws2300-ws2307-series-aprs-with-xastir/

# Modified by DG1BGS/9V1LH, 23rd June 2024
# Removed the web server. APRS data is now sent directly to the APRS-IS network using ncat.
# Please update the variables in the section below.
# For more information, visit dl-nordwest.com

Größe: 12 kB
Version: 2024-07-23

Tipp: Vergabe von eindeutigen Com-Port Namen unter Linux

Um sicherzustellen, dass einem externen Gerät unter Linux immer der gleiche Com-Port zugewiesen wird, kann man externen Geräten eindeutige Namen zuweisen. In meinem Fall habe ich in dem Verzeichnis /etc/udev/rules.d eine Datei mit dem Namen 99-usb-serial.rules angelegt und die folgenden Zeilen eingefügt:

#Weather station open2300
#ID 067b:2303 Prolific Technology, Inc. PL2303 Serial Port / Mobile Phone Data Cable
SUBSYSTEM=="tty", ATTRS{idVendor}=="067b", ATTRS{idProduct}=="2303", SYMLINK+="ttyWX"

Die Vendor- und Product-ID eures externen Gerätes erhaltet ihr nach Eingabe des Befehls lsusb. In meinem Fall erhalte ich nach Eingabe des Befehls u.a. die folgende Ausgabe:

Bus 003 Device 002: ID 067b:2303 Prolific Technology, Inc. PL2303 Serial Port / Mobile Phone Data Cable

Ab dem nächsten Neustart des Rechners wird der Wetterstation in diesem Beispiel jetzt immer der Com-Port /dev/ttyWX zugeordnet, den ich auch in der open2300.conf gesetzt habe.

Fazit

Das Projekt war kurzweilig und hat viel Spaß gemacht, da sich nach nur kurzer Zeit ein Erfolg eingestellt hat. Durch die gute Programmierarbeit und Dokumentation von Andrej S55MA war es sehr einfach, das Gewünschte entsprechend der eigenen Umgebung zu implementieren. An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an alle, die ihre Projekte für andere zur Verfügung stellen und dokumentieren.

Durch das übermitteln der Wetterdaten an das APRS-IS Netzwerk sind diese jetzt nicht nur lokal verfügbar, sondern auch von jedermann weltweit abrufbar. Und obendrein erhält man auf aprs.fi noch eine statistische Darstellung der Wetterdaten.

Ich habe auch schon Ideen für künftige Erweiterungen: Die Wetterdaten könnten zusätzlich an einen MQTT-Broker gesendet werden, um sie auch an andere Stelle auszuwerten und darzustellen. Ggf. wäre das auch ein tolles Projekt für ein Wetterdisplay mit ePaper-Display. Außerdem könnte man die APRS-Baken zusätzlich durch den Einsatz eines kleinen Funkmoduls auch über VHF lokal abstrahlen und oder oder sie für eine LoRa-Telemetriebake nutzen.

Betriebt ihr auch eine eigene Wetterstation und nutzt die Daten nicht nur für euch selber? Wenn ja, berichtet gerne in den Kommentare unter diesem Beitrag über euer Projekt oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe. Eventuell habt ihr ja auch Lust, euer eigenes Projekt hier mal vorzustellen.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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AIOC – Der Wunderadapter für Handfunkgeräte – Teil 1 (Einführung und Bestellung)

Wir stellen euch das „Alles-in-einem-Kabel“ für Handfunkgeräte vor und führen euch Schritt-für-Schritt durch den Bestellprozess.

Wer sein (Hand)Funkgerät neben der reinen Sprachübertragung auch für digitale Betriebsarten wie APRS und SSTV einsetzen möchte, kommt nicht umhin, sein Funkgerät mit einem PC zu verbinden. Waren früher für jede digitale Betriebsart noch Modems (oder TNC s) notwendig, die als Übersetzer der auf Funk empfangenen Signale, dessen Demodulierung und Umwandlung in vom Computer lesbare Datenbits arbeiteten, so kann dieses heute, dank leistungsstarker Prozessoren und hochauflösender Soundkarten, mit Software erfolgen.

APRS Fill-in Digipeater mit Taxifunke ASCOM und TNC 2

Soundkarten unterscheiden sich im Hinblick auf ihren Funktionsumfang. Es gibt sie jeweils mit oder ohne …

  • Potentiometer für Lautstärkeeinstellung für Ein- und Ausgang
  • galvanische Trennung (zwischen Funkgerät und Computer)
  • GPIO, z.B. für PTT-Steuerung und SQL/COR Auswertung
  • CAT-Steuerung
  • Programmierschnittstelle für das Funkgerät
Eines von unzähligen Angeboten: digirig Mobile, Soundkarte und CAT-Steuerung in einem

Mittlerweile ist das Angebot an, auch speziell für den Amateurfunk entwickelten, Soundkarten riesig und unüberschaubar. In diesem Beitrag wollen wir euch ein Projekt vorstellen, dass aus der Masse heraussticht.

Beim AIOC, Ham Radio „All-in-one-Cable“, von Simon Küppers, handelt es sich um einen kleinen Adapter mit USB Typ C-Anschluss. Auf einer kleinen Platine werden sowohl eine Soundkarte, eine Programmierschnittstelle und eine PTT-Steuerung vereint. Die Notwendigkeit und das Umstecken mehrerer verschiedener Kabel zur Programmierung und für den Digitalmode-Betrieb gehört damit der Vergangenheit an. Und das Besondere: Der Adapter lässt sich direkt an Handfunkgeräte mit Kenwood-Norm anstecken.

SMD-bestückte AIOC Platine: Die Klinkenstecker werden nachträglich selbst angelötet

Zu den sonstigen Merkmalen zählen:

  • Offene Quelle (Open-Source) von Hard- und Software, damit erweiter- bzw. änderbar
  • Besonders Günstig, vom Funktionsumfang aber vergleichbar mit Digirig Mobile
  • Unterstützung von Handfunkgeräten mit Dual-PTT (getrennter PTT für Band A und B)
  • Durch direktes Anlöten von NF-Kabeln auch für andere Hand- oder Mobilfunkgeräte oder Feststationen geeignet
  • Basiert auf Mikroprozessor STM32F302 mit integriertem Analog-Digital (ADC) und Digital-Analog Konverter (DAC)

Beim Schreiben dieses Artikels liegt AIOC in Hardware-Version 1.0 vor.

Screenshot von github.com

AIOC auf Github

Bestellvorgang Schritt-für-Schritt

Jetzt möchtet ihr natürlich gerne wissen, wo ihr einen solchen Adapter kaufen könnt. AIOC werden teilweise von Privatpersonen auf den bekannten Handelsplattformen angeboten. Dieses bietet sich vor allem dann an, wenn man nur einen einzigen Adapter zum Experimentieren haben möchte. Am günstigsten ist es jedoch, wenn ihr euch mit mehreren OM s, z.B. in eurem OV, zusammen tut, und den Adapter direkt selbst beim Leiterplattenhersteller und Bestücker in Auftrag gebt. Wir beschreiben euch im Folgenden Schritt-für-Schritt, wie das funktioniert:

  1. Zunächst geht ihr auf die Webseite https://github.com/skuep/AIOC/tree/master und ladet euch von hier die Fertigungsdateien herunter. Diese entpackt ihr dann auf eurem PC.
  1. Als nächstes ruft ihr die Webseite JLCPCB auf und legt euch dort einen Benutzeraccount an, falls noch nicht geschehen. Aktuell bietet die Seite leider nur die Auswahl zwischen Englisch und Mandarin Chinesisch. Ihr könnt euch die Webseite aber z.B. von Google auf Deutsch übersetzen lassen! Hier gehen wir auf Add gerber file und wählen die Datei GERBER-k1-aioc.zip aus dem entpackten Unterverzeichnis ..\AIOC-master\kicad\k1-aioc\jlcpcb\production_files.
  1. Nachdem die Gerber-Datei erfolgreich hochgeladen wurde, konfiguriert ihr die Leiterplatte. Neben der von euch gewünschten Stückzahl, als Vielfaches von 5, ist es wichtig, dass ihr die Leiterplattendicke auf 1,2 mm ändert, damit sich die Klinkenstecker später beim Bestücken gut anlöten lassen. Außerdem könnt ihr noch die Farbe des Lötstopplacks gemäß eurer Vorliebe wählen. In unserem Beispiel wählen wir die Farbe blau.
  1. Als nächstes Konfigurieren wir die Bestückung: Edge Rails/Fiducials stellen wir auf Added by JLCPCB. Dadurch wird die Leiterplatte durch seitliche Vergrößerung und Hinzufügen von Referenzmarken so angepasst, dass sie sich später automatisiert bestücken lässt.
  1. Nach Betätigung von Confirm können wir uns zunächst die Ober- und Unterseite der unbestückten Leiterplatte ansehen.
  1. Im Reiter Bill of Materials wählen wir unter Add BOM File die Datei BOM-k1-aioc.csv und unter Add CPL File die Datei CPL-k1-aioc.csv, jeweils wieder aus dem Unterordner ..\AIOC-master\kicad\k1-aioc\jlcpcb\production_files. Zur Bestätigung drücken wir auf Process BOM & CPL.
  1. Jetzt erscheint eine Fehlermeldung über fehlende Bezeichner H1 und H2 in der BOM-Liste und J2, D3, D4 und R17 in der CPL-Datei. Die Fehlermeldung können wir ignorieren. Hintergrund: Bei H1 und H2 handelt es sich um Bohrungen, hier gibt es also nichts zu Bestücken. R17 wird ebenfalls nicht bestückt, da er nur für Funkgeräte mit Dual-PTT benötigt wird. Die LED’s D3 (grün) und D4 (rot) liegen auf der Unterseite der Leiterplatte und stellen eine Alternative zu D1 und D2 auf der Oberseite dar. Wie im Titelbild zu erkennen ist, ist uns die Unterseite der Leiterplatte zugewandt. Daher kann es Sinn ergeben, die TX und RX-LED’s nachträglich statt auf der Oberseite lieber auf der Unterseite zu bestücken.
  1. Nach Betätigung von Next könnt ihr euch nun die bestückte Leiterplatte in 2D und 3D ansehen. In unsrem Fall wird nur die Oberseite der Leiterplatte bestückt. An dieser Stelle empfehlen wir, dass ihr euch noch einmal die Zeit nehmt um zu prüfen, ob alle Bauteile vorhanden sind und richtig platziert wurden. Sieht alles gut aus dann weiter mit Next.
  1. Im abschließenden Schritt des Leiterplattenbestückungs-Konfigurators könnt ihr noch wählen, wie schnell die Leiterplatte bestückt werden soll. Der Standard sind 2-3 Werktage. Mit einem Aufpreis von etwa 44 Euro sind aber auch 1-2 Werktage möglich.
  1. Unter Product Description müssen wir jetzt noch angeben, um was für eine Anwendung es sich handelt. Dieses ist später für den Import bzw. der Berechnung der Zollgebühren wichtig. Hier wählen wir Research\Education\DIY\Entertainment > DIY – HS Code 902300. Mit Save to Cart könnt ihr die bestückte Leiterplatte jetzt in euren Warenkorb legen.
  1. Im Warenkorb erhalten wir nun die Möglichkeit die finale Stückzahl zu ändern und die Bestellung in Auftrag zu geben. Jetzt könnt ihr die Bestellung absenden.

Wir haben die Soundkarten bei JLCPCB bestellt. Nach Eingang berichten wir euch dann im zweiten Teil des Beitrages, wie ihr die Firmware auf das AIOC flashen und die Klinkenstecker auflöten könnt.

Habt ihr Fragen zum AIOC oder habt ihr es eventuell sogar schon im Einsatz? Wenn ja, mit welchem Funkgerät und für welche Anwendungen nutzt ihr es? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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KENWOOD TH-D75 – Neues Handbuch: Tipps zur Bedienung

Kenwood hat ein neues Dokument in englischer Sprache veröffentlicht, dass Tipps zur Bedienung des TH-D75 gibt.

Originalbeitrag:

Das TH-D75A/E ist der Nachfolger des beliebten TH-D74A/E und bringt zahlreiche Verbesserungen und neue Features mit sich. Wer sein Handfunkgerät in vollem Umfang nutzen möchte kam bisher jedoch nicht umhin, auch mal einen Blick ins ebenso umfangreiche Handbuch zu werfen. Nun bietet Kenwood ein weiteres Dokument an, welches Tipps zu APRS, D-Star sowie weiteren Einstellungen bietet. Es wird aber auch darauf eingegangen, durch welche Maßnahmen z.B. die Batterielaufzeit verlängert werden kann.

Leider ist das zusätzliche Handbuch aktuell nur in englischer Sprache verfügbar. Ihr könnt das Handbuch direkt hier herunterladen oder aber auf unserer Download-Seite zum KENWOOD TH-D75E.


Nachtrag vom 20.05.2024:

Das Handbuch „Tipps zur Bedienung“ ist auch in deutscher Sprache erhältlich. Ihr könnt es hier herunterladen.

Seid ihr schon im Besitz eines Kenwood TH-D75? Falls ja berichtet gerne über eure Erfahrungen in den Kommentare unter diesem Beitrag oder teilt sie mit uns in unserer Telegram-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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B.B.Link: Kenwood TH-D74/75 mit der aprs.fi App auf dem iPhone verbinden

In diesem Beitrag stellen wir euch den Nachfolger des BLE-BT-TNC vor und unterziehen ihm einen Test im Freien.

Neulich haben wir euch in dem Beitrag TH-D74 mit aprs.fi auf dem iPhone koppeln eine Möglichkeit aufgezeigt, wie ihr euer Kenwood TH-D74 via Bluetooth mit eurem iPhone verbinden könnt, um es mit Anwendungen wie aprs.fi (iOS) oder z.B. RadioMail (iOS) zu verwenden. Wir haben euch außerdem erklärt, warum ihr euer Kenwood Handfunkgerät nicht direkt verbinden könnt. Leider unterstützt auch sein Nachfolger, der Kenwood TH-D75, kein Bluetooth BLE, so dass das dort beschriebene auch für das TH-D75 zum tragen kommt.

Seit unserem letzten Beitrag ist einige Zeit vergangen und mittlerweile hat Georges WH6AZ seine Firmware komplett überarbeitet und seinem Projekt einen neuen Namen gegeben: B.B. Link

Im Vergleich zum Vorgänger BLE-BT-TNC bietet B.B. Link die folgenden weitere Funktionen:

  • Automatischer Verbindungsaufbau mit dem TH-D74 bzw. TH-D75 nach einmaliger Paarung
  • Fernsteuerung des Funkgerätes, (Aktivierung KISS-Mode, Frequenzeinstellung) falls gewünscht
  • Ein- und Ausschalten das Adapters über kapazitiven Taster
  • LED-Signalisierung für Verbindungsstatus, Datenpakete, Fehler und Batteriestatus
  • Konfiguration und Firmware-Aktualisierung des TinyPICO über Konfigurations-App B.B. Link Configurator (iOS)

In dem folgenden Video beschreibt Georges WH6AZ Schritt-für-Schritt in englischer Sprache die Hintergründe des Projektes, wie man die Firmware herunterladen, auf den TinyPICO ESP32 flashen und ihn in ein 3D-Druck Gehäuse einbauen kann. Außerdem demonstriert er die Verwendung mit den Apps aprs.fi (iOS) und RadioMail (iOS).

Als Besitzer eines Kenwood TH-D74 und großer APRS-Fan musste ich B.B.Link einfach testen. Dafür folgte ich der Videoanleitung von Georges WH6AZ. Neben den in der Anleitung zu installierenden Bibliotheken musste ich zusätzlich noch ArduinoLog.h Bibliothek installieren, bevor es mit dem Kompilieren und Aufspielen der Firmware klappte.

Nun installierte ich die B.B. Link Configurator App (iOS) aus dem App-Store und startete sie.

Bild 2: B.B. Link Configurator App (iOS) nach erfolgreichen Verbindung mit dem Adapter

Der Adapter wurde von der App gleich gefunden. Im Konfigurationsmenü lässt sich der Adapter umbenennen (praktisch bei der Verwendung mehrerer Adapter), bei Bedarf die Firmware aktualisieren und festlegen, ob eine Fernsteuerung des Transceivers über Anwendungen wie RadioMail (iOS) zugelassen werden soll oder nicht.

Auch die Bluetooth Paarung funktionierte wie im Video beschrieben auf Anhieb und ich konnte mich daran machen, den Adapter für den Test vorzubereiten.

Bild 3: v.l.n.r.: 500 mAh Li-Po Akku, TinyPICO ESP32-Board und Buchse für Akku-Stecker

Bild 3 zeigt die verwendeten Komponenten aus der Bastelkiste. Der TinyPICO wird bereits mit einem Steckverbinder für einen Akkumulator geliefert, den man selbst aber noch anlöten muss. In meinem Fall verwende ich einen LiPO-Akku mit 500 mAh. Hier bitte unbedingt auf die richtige Polung des Akkus achten. Ich habe den Steckverbinder so angelötet, dass der Akku-Stecker direkt unter der USB Typ C Buchse eingesteckt wird und musste daher die Polung am Akkustecker zusätzlich umdrehen.

Bild 4: Fertig aufgebauter B.B.Link-Adapter: Als kapazitiver-Taster dient ein einfaches Drahtende

Bild 4 zeigt den fertigen Adapter. Ich habe zunächst nicht das 3D-Druck Gehäuse verwendet und den TinyPICO TNC statt dessen mit zweiseitigem Klebeband direkt auf den Akkumulator geklebt. Den Draht der hier als kapazitiver Taster dient habe ich einfach herausgeführt. Um eventuelle Kurzschlüsse zu vermeiden, habe ich noch alles in einen transparenten Schrumpfschlauch eingeschlumpft.. ähh eingeschrumpft. Fertig!

Also, ab an die frische Luft und an einem Standort mit möglichst gutem Empfang testen.

Bild 5: Kenwood TH-D74 mit Mobilfunkantenne und B.B.Link-Adapter in luftiger Höhe

Wie auch in den vorherigen APRS-Beiträgen fiel die Wahl auf den Raketenturm in OJ11vj Singapur (Bild 5). Von hier lassen sich die APRS-Signale aus dem benachbarten Malaysia gut empfangen und die eigenen Aussendungen werden zudem problemlos durch die benachbarten Digipeater weitergeleitet.

Nach kurzer Zeit hatten sich auf der Karte schon einige Stationen angesammelt (Bild 6). Um nur die Stationen anzuzeigen, die direkt via Funk empfangen wurden, habe ich Mobile-Daten für die aprs.fi (iOS) App deaktiviert (in Bild 6 an der Meldung „Cannot contact service“ links-oben gut zu erkennen).

Bild 7: Empfangene und gesendete Datenpakete in der aprs.fi iOS App

Bild 7 zeigt die empfangenen (blauen) und gesendeten (roten) Datenpakete. Wie man hier erkennt wurde mein Datenpaket von den benachbarten Digipeatern empfangen und weitergeleitet.

Das abschließende Video zeigt das TH-D74 im KISS-Modus auf der hierzulande verwendeten APRS Simplex-Frequenz. Vom Funkgerät empfangene Datenpakete werden von dem TinyPICO durch eine grüne LED signalisiert. Wie ihr seht: Hier ist ganz schön was los in APRS.

Kenwood TH-D74 und B.B.Link-Adapter in Aktion

Fazit: B.B.Link ist eine kostengünstige aber sinnvolle Erweiterung, die auch iPhone-Besitzer in den Genuss der Bluetooth-Funktionalität des Kenwood TH-D74 bzw. TH-D75 kommen lässt. Wer das Projekt selbst verwirklichen möchte findet alle Informationen auf Github.

Wünschenswert wäre aus meiner Sicht, wenn die empfangenen und gesendeten Datenpakete zusätzlich zu Testzwecken über die serielle USB-Schnittstelle des TinyPICO ausgegeben würden. Außerdem wäre ein Modus denkbar, bei dem der TinyPICO die vom Funkgerät im Standalone-Betrieb (APRS- statt KISS-Modus) weitergeleiteten Rohdaten umwandelt und an die aprs.fi App weiterleitet. So könnte man weiterhin APRS am Funkgerät im vollen Umfang nutzen, empfangene Stationen aber bei Bedarf zusätzlich auf der Karte darstellen. Da die Firmware unter der GPL-3.0 Lizenz veröffentlicht wurde, ließen sich gewünschte Erweiterungen selbst ergänzen. Ich habe in meinem Fall aber an den Autor geschrieben, eventuell baut er die Erweiterungen ja ein.


Update 30.03.2024:

Den Artikel mit einer live Demonstration gibt es jetzt auch in Videoform, denn wir waren zu Gast beim DD0UL QTC.

DL-Nordwest über B.B.Link, zu Gast im DD0UL QTC

Was haltet ihr von Georges Projekt? Gibt es weitere Einsatzszenarien oder sogar Apps, mit denen ihr B.B.Link testen möchtet? Falls ja, dann hinterlasst uns gerne einen Kommentar unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

KENWOOD – Neues VHF/UHF Mobilgerät mit D-Star, APRS und Bluetooth

So langsam verdichten sich die Gerüchte um den langersehnten Nachfolger des Mobilgerätes TM-D710G von Kenwood. In diesem Beitrag gehen wir den Gerüchten auf den Grund.

Auf der Dayton Hamvention in den USA stellte Kenwood 2016 erstmalig ihr neues Handfunkgerät TH-D74 vor, welches neben analogem APRS auch erstmalig bei Kenwood D-Star und Bluetooth mit an Bord hatte. Es waren stolze 6 Jahre vergangen, seit der Nachfolger des TH-D72 erschienen war. Schon damals hofften viele, dass der japanische Hersteller im Folgejahr mit einem Mobilgeräte, dem Nachfolger des bereits 2013 erschienenen TM-D710G, nachziehen würde. Doch weit gefehlt: 2017 präsentierte Kenwood gleich gar keine neuen Produkte.

KENWOOD TM-D710G aus 2013

Während bereits Stimmen laut wurden, dass Kenwood sich nun endgültig aus dem Amateurfunkbereich zurückziehen würde, starteten amerikanische OM’s, u.a. Don W6GPS, eine Initiative, um Kenwood unser Interesse und damit zu erwartende Absatzzahlen deutlich zu machen. Funkamateure weltweit wurden dazu aufgerufen, eine Email an das Kenwood Marketingteam zu schreiben mit Angabe des eigenen Namens, Rufzeichens, des Standortes und der Anzahl der Geräte die man kaufen würde (z.B. eines fürs heimisches Shack, eines fürs Auto und eines für die Go-Box 😉 ). Die Initiative wurde nicht nur in Social-Media wie Facebook, Foren wie QRZ Forums und Reddit geteilt, sondern auch von zahlreichen YouTubern, wie das unten stehende Beispiel von Pascal VA2PV zeigt.

Und passiert ist… Nichts! Zumindest hat Kenwood 2018 die Gerüchte widerlegt, sie würden sich vollständig aus dem Amateurfunkbereich zurückziehen und präsentierten stolz ihren neuen Kurzwellentransceiver TS-890S.

KENWOOD ist zurück: Kurzwellen-Transceiver TS-890S aus 2018

2023 folgte dann die Ankündigung zum TH-D75, dem Nachfolger des TH-D74, welches u.a. wegen der Verfügbarkeit darin enthaltener elektrischer Komponenten ungeplant frühzeitig eingestellt werden musste. Mittlerweile ist das TH-D75 in fast allen Ländern in ausreichender Stückzahl verfügbar, die nicht nur die Vorbestellungen bedienen können.

Das Kenwood TH-D75 wurde 2023 vorgestellt

Und es gibt wieder neue Hoffnung, dass Kenwood jetzt endlich mal das Upgrade des TM-G710G in Angriff nimmt. Oder, um es wie Don W6GPS in einem Interview auf der Mitte Februar stattgefundenen HamCation 2024 in Zentral-Florida zu formulieren, „[…] we are talking about a mobile radio […]“. Hier könnt ihr euch die relevante Stelle des zitierten Interviews selbst ansehen:

Aber was dürfen wir nun erwarten? Als ziemlich sicher sollte gelten, dass es ein Tri-Band Mobilgerät sein wird, wobei sich das 220 MHz Band aktuell nur in Amerika nutzen lässt. Das Gerät wird natürlich analoges APRS und, vermutlich im abnehmbaren Bedienteil, einen integrierten GPS-Empfänger mit an Bord haben, aber eben auch D-Star. Es ist auch sehr stark davon auszugehen, dass Kenwood wie beim TH-D75 Bluetooth implementieren wird, welches sich dann im DV Gateway Mode (Terminal-Modus) auch mit PA7LIM’s BlueDV Connect verwenden lässt, aber eben auch mit anderer Software wie Pi-Star, die das MMDVM-Protokoll spricht. Auch dürfte das Gerät über die von White Stickern beim TH-D75 hoch gelobte Sprachausgabe verfügen.

Kenwood’s Sprachausgabe ermöglicht White Stickern die barrierefreie Nutzung

Beim Display wird es sich um ein modernes aber dennoch gut ablesbares Farbdisplay handeln. Ob dieses jedoch auch als Touch-Screen ausgeführt wird, ist fraglich. Schließlich ist gerade im Kfz die Bedienung mit haptischen Bedienelementen deutlich sicherer, da man nicht aufs Display schauen muss, um nicht versehentlich eine falsche Funktion auszuführen bzw. als Bestätigung, ob die Funktion wirklich ausgeführt wurde. Und wenn wir schon von der nicht unüblichen Nutzung eines Mobilgerätes im Kfz sprechen: Das Gerät wird sich via Bluetooth auch mit Headsets oder im besten Falle der Freisprecheinrichtung des Autos koppeln lassen. Don W6GPS wünscht sich außerdem, dass man APRS-Nachrichten über ein externes Bluetooth-Keyboard eingeben kann. Hier könnte stattdessen oder zuzüglich ein Touch-Display aber wirklich Sinn machen.

Don W6GPS wünscht sich die Eingabe von APRS-Nachrichten mit einem Bluetooth-Keyboard

Wenn Kenwood quasi das TH-D75 in ein Mobilgerät gießt, dann würde es auch über einen Breitband-Empfänger verfügen, der von 100 kHz bis 524 MHz reicht und neben FM auch noch AM, SSB und CW abdeckt. Cool 😎

Auch wenn das neue Mobilgerät sicher viele Funktionsmerkmale des TH-D75 übernehmen wird, hoffen viele Interessenten dennoch, dass Kenwood auch Split-Betrieb in verschiedenen Bändern erlaubt sowie das gleichzeitige Senden und Empfangen in zwei unterschiedlichen Bändern ermöglicht, was es für den Betrieb über Amateurfunksatelliten tauglich macht. Dazu müssten aber tatsächlich auch zwei Dual- oder in diesem Fall Tri-Band Send-Empfänger, wie z.B. beim TH-D72, verbaut werden.

Das Kenwood TH-D72 eignet sich wegen seinem Dualband-Empfänger auch für den Betrieb über Amateurfunk-Satelliten

Design-technisch dürften die eckigen Kanten des TM-D710G einer runderen Form weichen um das Gerät, anders als in dem Mockup in unserem Titelbild, moderner wirken zu lassen. Schließlich sieht man dem TM-D710G die 11 Jahre seit Erscheinen auch wirklich an. Bei den Schnittstellen dürfte der Serielle Port in RS232-Ausführung einer USB-Buchse weichen. Und auch wenn sich heute der USB-Typ C Anschluss besonders bei mobilen Geräten durchgesetzt hat, wäre zu hoffen, dass Kenwood hier auf eine deutlich stabilere USB Typ B Buchse setzt. Genug Platz wäre bei einem Mobilgerät schließlich vorhanden und eine höhere Datenrate wäre auch nicht von Nöten.

Auch ein schöner Rücken kann entzücken: Anschlussbuchsen des TM-D710G, Quelle: RigPix SM0OVF

Und wenn wir schon beim Wunschkonzert sind: Ein weiteres Killerfeature wäre, wenn das neue Mobilgerät eine integrierte Soundkarte hätte und sich über einen rückseitigen USB-Anschluss sowohl die Soundkarte als auch das Fernbedienen und Programmieren erledigen ließe. Somit ließe sich das Gerät auch für andere digitale Betriebsarten nutzen, die durch die Geräte-interne Firmware nicht abgedeckt werden. Das TM-D710G verfügte zwar nicht über eine eigene Soundkarte, aber zumindest bot es auf der Rückseite eine RS232-Schnittstelle für die PTT Steuerung und Kanalbelegt-Erkennung, sowie einen Mikrofoneingang und Audioausgang zum einfachen Anschluss eines Computers oder Laptops mit dem optional erhältlichen Kabelsatz PG-5H. Damit eignete es sich u.a. dafür, um ohne zusätzliches Interface eine EchoLink-Node in Betrieb zu nehmen.

Verbindung des TM-D710G mit einem PC

Heute ist es bei fast allen Mobilgeräten mit abnehmbarem Bedienteil Standard, dass die Kommunikation zwischen dem Hauptteil und dem Bedienteil über ein serielles Protokoll erfolgt. Damit ließe sich mit dem Mobilgerät auch eine Remote-Station aufbauen, bei dem der Hauptteil am Remote-Standort verbleibt und das Bedienteil z.B. mit ans Urlaubs-QTH reist, wie es auch schon beim TM-D710G möglich war. Wer hier nicht selbst etwas basteln wollte, fand dazu bei Remote-Rig eine Schlüsselfertige Lösung.

Remote-Station mit einem Kenwood TM-D710G und Remote-Rig. Quelle: remoterig.com

Wo werden wir preislich landen und wo liegt die Schmerzensgrenze bei potenziellen Kunden? Bliebe Kenwood unter der 900 Euro Marke wäre der Preisunterschied zum Handfunkgerät mit etwa gleichem Funktionsumfang kaum gegeben. Auf der anderen Seite ist es kaum vorstellbar, dass jemand bis zu 1.100 Euro oder mehr für ein Mobilgerät ausgibt, welches „nur“ reines FM, D-Star und APRS kann. Wir können an dieser Stelle nur spekulieren.

Wann wird das Gerät erscheinen? Die Hamvention in Dayton USA findet dieses Jahr vom 17. bis zum 19 Mai statt. Ob Kenwood hier bereits einen frühen Prototyp unter Plexiglas und / oder zumindest einen Ankündigungsflyer dabei hat ist zwar fraglich, wir gehen aber stark davon aus. Auf der Tokyo Ham Fair Ende August dürfte das Gerät dann offiziell vorgestellt werden und ab Anfang 2025 in den Fachhandel gelangen.

Sobald wir neue Informationen haben, werden wir euch darüber natürlich umgehend hier auf dl-nordwest.com und in unserer Telegram-Gruppe DL-NORDWEST informieren.

Wie denkt ihr über das neue Mobilgerät? Interessiert ein D-Star/APRS Mobilgerät im Jahre 2024 bzw. 2025 überhaupt noch jemanden? Und kann man es für den Preis überhaupt verkaufen? Und welche Funktionen müsste das Gerät sonst noch mitbringen, die entweder wir oder Kenwood bisher noch nicht auf dem Radar hat? Diskutiert das gerne mit uns in den Kommentaren zu diesem Beitrag.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS