CQ Hamvention 2025 – Neuheiten und Trends aus Xenia, Ohio

Wir blicken auf die wichtigsten Neuheiten, Trends und Highlights der Hamvention 2025.

Vom 16. bis 18. Mai 2025 fand in Xenia, Ohio, erneut die Hamvention statt, die größte und bedeutendste Amateurfunkveranstaltung in den USA. Als erste der drei weltweit wichtigsten Messen des Jahres gilt sie traditionell als Vorschau auf das, was Hersteller im laufenden Jahr zu bieten haben. Während bei Kenwood der neue Mobilfunktransceiver TM-D750 im Mittelpunkt stand, sorgte Yaesu mit dem FTX-1 Field und dem Optima für Aufsehen. Bei Icom drehte sich vieles um die Jubiläumsmodelle, die bereits im Vorjahr zum 60-jährigen Bestehen präsentiert worden waren.

Aber der Reihe nach …

Kenwood TM-D750

Unseren ausführlichen Beitrag zur Präsentation des Kenwood TM-D750 auf der Hamvention 2025 findet ihr hier.

Yaesu FTX-1 Field und Optima

Wie zu erwarten, stand bei Yaesu alles im Zeichen des neuen SDR-Transceivers FTX-1 Field und FTX-1 Optima. Daneben präsentierte der Hersteller auch seine neuen analogen Mobilfunktransceiver mit integriertem Audio-Signalprozessor sowie das vollständige C4FM-Line-up.
Weniger erfreulich: Aufgrund eines Diebstahls auf der Hamvention sah sich Yaesu in diesem Jahr offenbar gezwungen, seine Handfunkgeräte in einer Glasvitrine zu präsentieren.
Für Freude sorgten hingegen die Schirmmützen als Gratisbeigabe, dieses Jahr im braun-schwarzen Design mit weißem Yaesu-Schriftzug und rotem Unterstrich.

Als kommerzieller Anbieter von Funktechnik bot Ham Radio Outlet (HRO) bereits erste Exemplare der neuen Geräte Yaesu FTX-1 Field und FTX-1 Optima zum Verkauf an.

Icom

Während im vergangenen Jahr lediglich einzelne Komponenten unter dem Codenamen X60 als Teaser in einer Glasvitrine zu sehen waren, konnte man in diesem Jahr erstmals das Jubiläumsmodell IC-7760 in Aktion erleben. Die Kontrolleinheit, das HF-Deck und eine angeschlossene Endstufe IC-PW2 waren an verschiedenen Stationen des großzügig gestalteten Icom-Stands aufgebaut, unter anderem, um die Möglichkeit der Fernbedienung z.B. über WLAN zu demonstrieren. Besonders beeindruckend: Die Endstufe lässt sich vollständig über eine PC-Software steuern, die direkt im Microsoft Store verfügbar ist.

Übrigens gab es bei Icom in diesem Jahr ein etwas ungewöhnliches, aber praktisches Giveaway: Lippenbalsam als kostenloses Geschenk für die Besucher.

Auch sonst bleibt Icom innovativ, allerdings ohne konkrete Hinweise: In diesem Jahr gab es keine Teaser auf kommende Entwicklungen. Wer gespannt ist, was als Nächstes kommt, muss sich wohl bis zur Ham Fair in Tokio gedulden, die in diesem Jahr vom 23. bis 24. August stattfindet.

FlexRadio Aurora 510(M) / 520(M)

Mit der Aurora Serie bringt FlexRadio neue leistungsstarke SDR Transceiver für HF und 6 m auf den Markt. Im Gegensatz zum FLEX AU-510 beziehungsweise AU-510M ermöglicht der FLEX AU-520 beziehungsweise AU 520M den SO2R Betrieb, also Single Operator Two Radios, was besonders für den Contestbetrieb interessant sein kann. Das M steht jeweils für die integrierte Maestro™ Console mit vollständiger Bedieneinheit inklusive hochauflösendem IPS Touchscreen. Die Modelle ohne M kommen als Blackbox und sind ideal für den Remote Betrieb.

Auf den Kurzwellenbändern liefert das Gerät bis zu 500 W Ausgangsleistung, auf 6 m bis zu 200 W PEP bei einer Effizienz von 80 bis 90 %. Möglich wird dies durch eine Kombination aus Polar Modulation und schaltender Endstufe anstelle klassischer Linearverstärkung. Dadurch bleibt das Gerät auch bei längerer Sendetätigkeit erstaunlich kühl und überzeugt durch kompakte Bauweise. Ein integrierter Antennentuner sowie ein Netzteil sind ebenfalls bereits an Bord.

Alle Infos über die FlexRadio Aurora Serie erhaltet ihr auf der Seite des Herstellers unter: www.flexradio.com/aurora

FlexRadio Aurora AU-520M, Quelle: www.flexradio.com

TEN-TEC Phoenix 594 SDR-Transceiver

Nach Jahren der Stille meldet sich Ten-Tec mit einem neuen Transceiver zurück, der „aus der Asche auferstanden“ ist. Phoenix Modell 594 ist ein hochmoderner SDR-Transceiver für Kurzwelle (HF) und 6 m. Das Gerät basiert auf einer eigens entwickelten Signalverarbeitungseinheit mit Quad-Core-ARM-Prozessor, integriertem DSP und ermöglicht Dualempfang, Fernsteuerung über Webbrowser, eingebaute digitale Betriebsarten wie FT8 und RTTY sowie adaptive Vorverzerrung. Durch das vollständige Client-Server-Design lässt sich der Transceiver einfach remote betreiben.

Weitere Informationen sollen in Kürze auf der offiziellen Ten-Tec-Webseite unter
www.tentec.com veröffentlicht werden.

Ten-Tec Phoenix 594, Quelle: Facebook, Ken Mak

Was es sonst noch zu sehen gab

MMDVM (Multi MOde Digital Voice Modem)

All-Mode-Projekt: Ein USB-Transcoder-Dongle mit leistungsstarkem ARM-Prozessor und einem AMBE-Chip ermöglicht die Umwandlung eines beliebigen digitalen Sprachmodus in einen anderen beliebigen – ohne den Umweg über einen PCM-Stream. Dieses erhöht die Qualität der Umwandlung spürbar.

Neue MMDVM-Hotspots: Auf Basis moderner HF-Chips wie dem STPro oder Semtech SX mit I/Q-Unterstützung sollen künftig die bislang genutzten ADF7021-Chips abgelöst werden. Diese neuen Chips eröffnen die Möglichkeit, neben den bekannten digitalen Betriebsarten auch FM analog, dPMR und TETRA zu unterstützen. Auch das M17-Projekt nutzt mit dem SX1255 bereits einen I/Q-basierten Hotspot.

MMDVM Transcoder und Hotspot, Quelle: YouTube, Ham Radio Crash Course

TNC-Projekt: Ein neues KISS-TNC mit Forward Error Correction (FEC) ist in Entwicklung. Es basiert auf der gleichen Modulationsart wie DMR und verspricht robustere Datenübertragung.

MQTT-Implementierung: Eine innovative Demo zeigt, wie ein MMDVM-Hotspot im D-Star-Betrieb Informationen über einen MQTT-Server auf einem Raspberry Pi verteilt. Statt wie bisher Logdateien auszulesen (z. B. über Pi-Star oder WPSD), werden die Daten effizient an beliebig viele MQTT-Abonnenten übertragen. In der Vorführung wurde beispielsweise ein WLAN-Display genutzt, das die aktuell gehörte Station live anzeigte.

Einen ausführlichen Beitrag zu den kommenden MMDVM-Funktionalitäten findet ihr im folgendem Beitrag.

Mobile Kommunikationseinheiten für den Notfall

Im Außenbereich der Hamvention gab es zahlreiche mobile Kommunikationseinheiten zu sehen – von umgebauten Feuerwehr- und Fernsehübertragungsfahrzeugen bis hin zu komplett selbstgebauten Funkanhängern.

K8YR EmComm-Trailer, Quelle: YouTube, Ham Radio Tube

Hier gibt es den kompletten Rundgang von Ham Radio Tube.

Portables Shack

Auch in diesem Jahr präsentierte Shack-in-a-Box.com wieder seine Lösungen. Dabei werden Transceiver- und Zubehör wie Soundkarten transportsicher in einem 19″-Rack mit meist bis zu 4 Höheneinheiten untergebracht. Neben fertig konfigurierten Boxen bietet der Hersteller auch maßgeschneiderte Lösungen auf Basis kundeneigener Komponenten an.
Nähere Informationen gibt es unter shack-in-a-box.com.

Vom gleichen Hersteller gibt es unter dem Namen Tactical Signal Solutions ebenfalls Systeme für zur Luftraumüberwachung und Kommunikationsunterstützung.
Mehr Informationen dazu unter www.tacticalsignal.solutions.

Ein Import aus den USA dürfte aufgrund von Größe und Gewicht allerdings mit hohen Kosten verbunden sein. Wer den kompletten Selbstbau nicht scheut, findet im folgenden Beitrag von Bernd DK5BS, wertvolle Inspirationen für eine eigene Umsetzung.

N6ARA Electronics präsentierte eine Vielzahl kompakter Produkte, die sich speziell an QRP-Enthusiasten richten. Zu sehen (und zu kaufen) gab es unter anderem das TinyPaddle – ein Morsetasten-Paddle mit Klinkenstecker oder -buchse, sowie das TinyMIDI, ein Paddle mit USB-C-Anschluss zum direkten Betrieb an Smartphone oder Tablet. Ebenfalls im Sortiment war das MiniSWR, ein kleines SWR-Meter, das sich einfach zwischen Transceiver und Antenne einschleifen lässt. Ergänzt wurde das Angebot durch Common Mode Chokes – also Mantelstromfilter, die Störungen auf der Koaxleitung unterdrücken. Alle Produkte sind, wie der Name bereits andeutet, im praktischen Miniaturformat gehalten – ideal für den portablen Einsatz.

N6ARA MiniSWR für 20-80 m, Quelle: n6ara.com

Gleich nebenan bot K6ARK Portable Radio praktisches Zubehör an – darunter Bausätze für Antennenanpassgeräte sowie Staubschutzkappen für Antennenanschlüsse, ideal etwa für den POTA-Einsatz (Parks on the Air).

Darüber hinaus waren auf der Hamvention zahlreiche Anbieter von Morsetasten und Paddles vertreten. Stellvertretend sei hier Palm Radio genannt: Hannes DL9SCO, hatte den weiten Weg auf sich genommen und bot eine limitierte Auflage von Paddles mit transparentem Gehäuse an – ein besonderes Highlight für CW-Fans und Sammler. Palm Radio wird sicher auch auf der diesjährigen Ham Radio in Friedrichshafen vertreten sein.

Leuchtende Paddle am Stand von Palm Radio / QRP-Lab, Quelle: YouTube, Ham Radio Crash Course

Auch unser deutscher Dachverband, der Deutsche Amateur-Radio-Club (DARC), war mit einem eigenen Stand vertreten.

Stand des DARC auf der Hamvention 2025, Quelle: YouTube, KM4ACK
Fast richtig…, Quelle: Discord, KC1AWV

Vollständige Rundgänge über die Hamvention 2025 gibt es unter anderem auf den englischsprachigen YouTube-Kanälen Ham Radio Crash Course und KM4ACK.

Fazit

Auch wenn Hersteller wie Yaesu und FlexRadio ihre neuesten Innovationen bereits vor der Messe präsentiert haben, sorgten andere wie Ten-Tec noch für echte Überraschungen vor Ort. Einige der auf der Hamvention vertretenen Aussteller wird man auf der Ham Radio in Friedrichshafen vom 27. bis 29. Juni vermutlich nicht antreffen, doch die großen Namen der Branche werden auch dort vertreten sein und die Möglichkeit bieten, Geräte wie die Yaesu FTX-1 Serie selbst zu testen. Und wer weiß, vielleicht gibt es auch dort wieder Schirmmützen oder Lippenbalsam zum Mitnehmen.

Nicht zuletzt sind Veranstaltungen wie die Hamvention oder Ham Radio ideale Gelegenheiten, um alte Bekannte zu treffen oder neue Funkfreunde kennenzulernen. Menschen, die man sonst vielleicht nur über das Band kennt. Darüber hinaus lädt ein vielfältiges Vortragsprogramm zur Weiterbildung und Inspiration ein. Das vollständige Rahmenprogramm findet ihr unter:
www.hamradio-friedrichshafen.de/messe-programm/rahmenprogramm

Welche Trends oder Produkte findet ihr besonders spannend? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert darüber mit uns in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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Kenwood TM-D750: Neue Informationen zur Hamvention 2025

Kenwood gab auf der Hamvention 2025 weitere Details zum erwarteten Mobilfunk-Transceiver TM-D750 bekannt.

Auf der diesjährigen Hamvention präsentierte Kenwood, ebenfalls in einer Glasvitrine, einen teilweise funktionsfähigen Prototyp des seit Langem erwarteten neuen Mobilfunk-Transceivers TM-D750. Während es sich bei zuvor gezeigten Modellen lediglich um Mock-ups handelte, ist das Hardware-Design inzwischen deutlich weiter fortgeschritten, und die Ingenieure konzentrieren sich nun auf die Entwicklung der Firmware. Bereits einige Tage zuvor kursierten aktuelle Bilder des Displays im Internet, die Raum für weitere Spekulationen ließen.

Teilweiser funktionaler Prototyp des Kenwood TM-D750

Im Folgenden listen wir euch einige der neuen, von Kenwood bestätigten Informationen auf:

  • Simultaner Empfang und Aufnahme auf VHF und UHF, zum Beispiel für Satellitenfunk, sowie Crossband-Repeater-Funktion
  • Empfangsbereich von 108 MHz bis 1,2 GHz, somit kein HF-Empfang wie beim TH-D74 bzw. TH-D75
  • APRS-Aktivierung auf Knopfdruck inklusive automatischer Frequenzeinstellung
  • Integriertes WLAN und Bluetooth
  • Integriertes KISS-TNC für 1200 und 9600 Baud Packet Radio sowie ein integriertes APRS iGate
  • D-Star Betrieb entweder direkt über Funk oder im Terminal- und Reflektormodus über Bluetooth, USB und WLAN
  • USB Typ-C Anschlussport und SD-Kartenslot, sowohl an der Bedieneinheit als auch am HF-Teil
  • 6-Pin Mini-DIN Dataport, beispielsweise zum Anschluss eines externen TNC, MMDVM-Modems oder M17-Moduls
  • Anschlussmöglichkeit für einen externen GPS-Receiver, ansonsten wird der interne GPS-Empfänger verwendet

Der Transceiver soll voraussichtlich erst im letzten Quartal dieses Jahres in die Massenproduktion gehen. Das englischsprachige Präsentation von Don W6GPS haben wir euch hier eingebettet.

Weitere aktuelle Informationen sowie ein Feature-Video des Kenwood TM-D750 findet ihr in der offiziellen englischsprachigen Facebook-Gruppe Kenwood TM-D750A.

Wir sind gespannt auf eure Meinung zum Kenwood TM-D750! Schreibt eure Meinung gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

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Vorschau HAM RADIO 2025: „Remote Radio – Connecting the World“

Vom 27. bis 29. Juni öffnet Europas größte und internationale Amateurfunk-Ausstellung nun schon zum 48. Mal ihre Tore. Aber was erwartet uns 2025 konkret?

Zahlen und Fakten

Noch 61 Tage, dann startet in Friedrichshafen die HAM RADIO, das wichtigste Treffen der Funkamateure in Europa und darüber hinaus. Auf einer Fläche von 27.400 m² werden in diesem Jahr über 390 Aussteller aus 30 Ländern erwartet. Neben kommerziellen Anbietern mit neuen und innovativen Produkten zeigen auch zahlreiche Amateurfunkverbände ihre Arbeit. Und natürlich darf auch der traditionelle Flohmarkt nicht fehlen. Insgesamt rechnet man mit über 11.100 Besucherinnen und Besucher aus rund 60 Ländern.

Letztes Jahr waren wir für euch vor Ort und haben unsere Eindrücke in diesem Beitrag festgehalten.

Das diesjährige Motto: „Remote Radio – Connecting the World“

Mit der neuen Amateurfunkverordnung (AFuV), die am 24. Juni 2024 in Kraft trat, hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) klare Regeln für den Remote-Betrieb von Amateurfunkstationen festgelegt. Laut § 13a ist der sogenannte „unbesetzte, fernbediente Betrieb“ ortsfester Stationen ausschließlich Funkamateuren der Klasse A erlaubt. Bei Klubstationen darf der Zugriff zudem nur einem definierten Kreis zugelassener Mitglieder eingeräumt werden.

Bereits im vergangenen Jahr wurde das Thema auf der HAM RADIO aufgegriffen: Michael DF4WX referierte dazu in einem vielbeachteten Vortrag. Der voll besetzte Saal und die rege Beteiligung aus dem Publikum zeigten deutlich, wie groß das Interesse am Remote-Betrieb ist.

Dafür gibt es sicher viele Gründe: Etwa der Wunsch, auch im Urlaub oder auf Geschäftsreise QRV zu sein, oder der Betrieb von einem Zweitstandort, an dem der Aufbau einer Antenne nicht möglich ist oder starke Störungen den Funkverkehr erschweren.

Technisch gibt es mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten, eine Remote-Station aufzubauen und zu betreiben. Wir von DL-Nordwest werden uns diesem Thema demnächst in einer eigenen Beitragsreihe widmen und verschiedene Ansätze vorstellen. Wer nicht so lange warten möchte, dem empfehlen wir die Videoreihe von Michael DD0UL auf seinem YouTube-Kanal DD0UL QTC.

Fachvorträge

Die Besucher erwartet erneut ein umfangreiches Vortragsprogramm mit über 100 Fachbeiträgen. Teilweise finden bis zu drei Vorträge parallel statt. Das bedeutet eine große Themenvielfalt, aber auch die Qual der Wahl, wenn gleich mehrere spannende Beiträge gleichzeitig laufen.

Die Themen reichen von Antennenbau, Hardware-Entwicklung über Messtechnik bis hin zu packenden Berichten von DXpeditionen und SOTA/IOTA/POTA Aktivitäten. Für Freunde des Digitalfunks dürfte die von Jochen DL1YBL moderierte Session wieder interessante Einblicke in aktuelle Entwicklungen bieten. Ein fester Bestandteil ist auch die Software Defined Radio Academy (SDRA), die sich am Samstag ganz dem Thema SDR widmet

Das vollständige Vortragsprogramm der HAM RADIO 2025 wird voraussichtlich ab Mai auf der offiziellen Messe-Website veröffentlicht.

Vortrag über das TetraPack TMO-System auf der Ham Radio 2024

Technische Neuheiten und Innovation

Eine hervorragende Gelegenheit, die neuesten Funkgeräte aus nächster Nähe zu erleben und selbst zu testen, bieten traditionell die großen japanischen Hersteller in der Halle A1: ICOM, JVC-Kenwood und YAESU.

💡 Tipp: Um euch die Wartezeit bis zur HAM RADIO zu verkürzen, schaut gerne in unsere bisherigen Beiträge. Dort findet ihr jede Menge Infos und Lesestoff zu den aktuellen Geräten.

Bei ICOM darf man sich auf das Flaggschiff IC-7760 freuen, das zusammen mit dem passenden Meinungsverstärker IC-PW2 ausgestellt sein dürfte. ICOM hatte den Kurzwellen-Transceiver im vergangenen Jahr zu seinem 60-jähriger Firmenjubiläum präsentiert und zuvor unter dem Codenamen X60 angeteasert. Für D-STAR-Enthusiasten wird ICOM zusätzlich sicher das Handfunkgerät ID-52 Plus im Gepäck haben.

KENWOOD wiederum wird voraussichtlich den heiß erwarteten Mobilfunktransceiver TM-D750 zeigen. Ob es sich dabei endlich um einen funktionsfähigen Prototypen handelt oder erneut nur ein Mockup hinter Glas zu sehen ist, wird sich vermutlich schon Mitte Mai auf der Hamvention in Xenia, Ohio, zeigen. Zusätzlich dürfte das neue Handfunkgerät TH-D75 mehrfach, auch in Kombination mit BlueDV Connect von PA7LIM, ausgestellt sein.

Bei YAESU wird das komplette neue Line-up analoger und digitaler Mobilgeräte wie dem FTM-510DE ASP mit der neuen ASP-Technologie (Advanced Signal Processing) präsentiert. Diese lassen sich vor Ort am Stand ausgiebig testen. Besonderes Interesse dürfte sich auf den neuen Allmode-SDR-Transceiver FTX-1F richten, um den sich sicher eine Menschentraube bilden wird.

DL-Nordwest Umfrage zur HAM RADIO 2025

Mach mit bei unserer kurzen Umfrage und sag uns, ob wir dich auf der HAM RADIO in Friedrichshafen treffen werden!

Wie sieht’s bei dir aus, bist du dieses Jahr auf der HAM RADIO in Friedrichshafen dabei?
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Weitere Amateurfunk-Events in 2025

Neben der HAM RADIO, die als größtes Amateurfunkevent Europas gilt, lohnt sich auch ein Blick nach Westen und Osten. Was bei uns die HAM RADIO ist, ist in den USA die Hamvention, die dieses Jahr vom 16.-18. Mai in Xenia Ohio stattfindet. Wir berichteten im vergangenen Jahr bereits ausführlich über dieses Event. Erfahrungsgemäß zeigt sich dort schon, was bei den japanischen Herstellern nur einen Monat später auch in Friedrichshafen zu sehen sein wird. Wer sich die Überraschung nicht vorwegnehmen lassen möchte, meidet in der Zeit zwischen Hamvention und HAM RADIO besser YouTube und soziale Medien.

Im Osten hingegen findet vom 23.-24. August die Tokyo Ham Fair statt. Auch über dieses Event berichteten wir im vergangenen Jahr bereits. Da Japan das Ursprungsland vieler innovativer Amateurfunktechnologien ist, lassen es sich die Hersteller nicht nehmen, ihre neuesten Entwicklungen und Geräte zuerst dort der Öffentlichkeit vorzustellen.

💡 Tipp: Mit unserer Terminübersicht behaltet ihr den Überblick und verpasst garantiert kein Event mehr. Praktisch: Einzelne Programmpunkte lassen sich direkt per Mausklick in euren Kalender übernehmen.

Screenshot von dl-nordwest.com

Terminübersicht von DL-Nordwest

Alle Informationen zum Event

Alle Informationen zur HAM RADIO 2025, inklusive Programm, Ausstellerübersicht und Online-Ticketshop, findet ihr auf der offiziellen Website: www.hamradio-friedrichshafen.de. Dort könnt ihr auch eure Tickets vorab kaufen. Dieses ist sehr zu empfehlen, da ihr euch so das teils lange Anstehen an den Kassen vor Ort erspart. Außerdem sind dort praktische Kombi-Tickets erhältlich, etwa für die Anreise mit dem Katamaran ab Konstanz inklusive Bustransfer zum Messegelände und zurück.

Screenshot von www.hamradio-friedrichshafen.de

www.hamradio-friedrichshafen.de

Schreibt uns gern, wenn ihr selbst auf der Messe unterwegs seid! Wir freuen uns auf eure Eindrücke, Erlebnisse und Bilder. Teilt sie gerne in den Kommentare unter diesem Beitrag oder in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

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Kenwood TM-D750 – Update 2025

Neue Informationen zum D-Star/APRS Mobilfunktransceiver von Kenwood

Seit der erstmaligen Enthüllung des neuen Kenwood Mobilfunktransceivers auf der Tokio Ham Fair 2024 war es ruhig geworden. Nun wurde er auf der HamCation 2025 in Orlando, USA, erneut den Besuchern präsentiert.

Hatte das Gerät bisher noch keinen offiziellen Namen, so steht nun fest, dass es, wie von uns vermutet, TM-D750 heißen wird. Eine weitere neue Information ist, dass der TM-D750 über WLAN-Konnektivität verfügen wird für den direkten D-Star Betrieb ins Internet ohne Zusatzgerät.

Alle bisher bekannten Details zusammengefasst:

  • 📱 Modellbezeichnung: TM-D750
  • 📶 Frequenzbereiche: 144 MHz (VHF) / 430 MHz (UHF) Duo-Bander Simultanempfang| +220 MHz, also Tri-Bander in den USA
  • 🎙️ Betriebsarten: FM | D-Star | APRS
  • 🌐 D-Star: Terminal-Mode mit MMDVM-Protokoll via WLAN, USB und Bluetooth
  • 💻 KISS TNC: 1200/9600 Baud für PacketRadio und APRS-iGate Funktion
  • 📍 APRS: Integrierte GPS-Antenne und Standalone-Digipeater
  • 📺 Bedieneinheit: 183,3 x 93 mm, abgesetzt mit großem 3,45″ TFT-Farbdisplay und Frontlautsprecher
  • 🔌 Konnektivität: Bluetooth und WLAN, USB Typ-C und Micro-SD-Kartenslot, sowohl an der HF- als auch an der Bedieneinheit
  • 🗣️ Sprachführung: Mit einstellbarer Geschwindigkeit und über 900 Phrasen

Hier gibt es ein Interview mit Don Arnold W6GPS von der HamCation 2025:

Zur im Mai ebenfalls in den USA stattfindenden Dayton Hamvention erwarten wir dann weitere spannende Details. Zusätzlich wurden eine private Facebook und groups.io Gruppe gegründet, in der aktuelle Informationen geteilt werden. Sobald wir neue Informationen haben, werden wir euch hier natürlich ebenfalls informieren.

Welche Funktionen erwartet ihr euch vom Kenwood TM-D750? Schreibt es gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

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APRS ToGo: QRV mit APRSdroid, AIOC und Handfunkgerät

Wie man mit einem Android-Gerät, dem AIOC und einem Handfunkgerät in APRS QRV wird.

In unseren bisherigen Beiträgen zum AIOC haben wir euch gezeigt, wie ihr es bestellt, die Firmware installiert, Klinkenstecker anlötet und bei Problemen eine Lösung findet. Heute gehen wir einen Schritt weiter und widmen uns Anwendungen im Amateurfunk, die mit verschiedenen Betriebssystemen funktionieren. Nachdem wir bereits EchoLink unter Windows vorgestellt haben, zeigt euch Christian DO1CML in diesem Beitrag, wie ihr das AIOC mit einem Handfunkgerät und der App APRSdroid auf einem Android-Smartphone oder Tablet nutzen könnt.

Wer die Artikel noch einmal nachlesen möchte findet sie hier:

  1. AIOC – Der Wunderadapter für Handfunkgeräte – Teil 1 (Einführung und Bestellung)
  2. AIOC – Der Wunderadapter für Handfunkgeräte – Teil 2 (Aufspielen der Firmware)
  3. AIOC – Der Wunderadapter für Handfunkgeräte – Teil 3 (Lötarbeiten und Gehäuse)
  4. AIOC – Der Wunderadapter für Handfunkgeräte – Teil 4 (Fehlersuche)
  5. EchoLink Node mit AIOC unter Windows

Benötigte Komponenten

Für mein Setup nutze ich ein Android-Gerät mit der beliebten APRS-App APRSdroid, die von Georg Lukas DO1GL entwickelt wurde, das AIOC und ein Handfunkgerät. Grundsätzlich eignet sich jedes Funkgerät, das die Kenwood-Mikrofonstecker Norm und eine integrierte VOX besitzt – ich verwende hier ein QuanSheng UV-K5. Als Android-Gerät kommt bei mir ein Tablet zum Einsatz. Das hat den Vorteil, dass die Kartendarstellung schön groß ist, sodass ich einen größeren Bereich und viele Details auf einen Blick erkennen kann. Ein Android-Smartphone wäre allerdings auch vollkommen ausreichend.

Schlankes Setup bestehend aus QuanSheng UV-K5, AIOC und Android-Tablet

Einstellungen APRSdroid

Ich setze voraus, dass ihr APRSdroid bereits erfolgreich installiert und konfiguriert habt. Wichtig ist, dass ihr mindestens euer eigenes Rufzeichen, die SSID (z. B. 7 für ein Handfunkgerät) sowie das gewünschte Symbol eingestellt habt. Eine Übersicht mit allen verfügbaren Symbolen findet ihr hier.

Spannender wird es nun bei den Verbindungseinstellungen:

  • Verbindungsprotokoll: Audio (AFSK)
  • Audio-Ausgabe: Musik
  • Hochqualitativer Demodulator: Aktivieren (nur bei modernen Geräten mit min. 800 MHz CPU)
  • Frame-Sync-Präfix: 800

Diese Einstellungen sind notwendig, damit die Audiosignale, die das Handfunkgerät empfängt, über die integrierte Soundkarte des AIOC von APRSdroid decodiert werden. Umgekehrt ermöglicht es diese Konfiguration, die generierten Audiosignale vom Smartphone oder Tablet an das Funkgerät zu übertragen und auszusenden. Der Wert für Frame-Sync-Präfix steuert die Verzögerung zwischen der Tastung des Senders und der Übertragung der eigentlichen Nutzdaten. Dieser Wert kann je nach verwendetem Funkgerät unterschiedlich sein.

Tipp: Startet mit einem größeren Wert und reduziert ihn schrittweise, bis die gesendeten Pakete noch sauber decodiert werden können.

Jetzt stellen wir die Audioausgabe am verwendeten Android-Gerät noch auf maximal, damit genug NF-Hub erzeugt wird. Damit ist die Konfiguration von APRSdroid dann aber auch schon abgeschlossen, und wir können uns nun dem Handfunkgerät widmen.

Einstellungen Funkgerät

Am Funkgerät sind nun die folgenden Einstellungen vorzunehmen (bei Bedarf das Handbuch des Funkgeräts konsultieren):

  • Frequenz: 144,800 MHz
  • Rauschsperre (Squelch) Level: 1
  • Bandbreite: Wide
  • VOX Ansprechschwelle: 1
  • Lautstärkeregler: 3/4

Das war’s auch schon! Jetzt können wir das AIOC in das Handfunkgerät einstecken und sowohl das AIOC als auch das Smartphone bzw. Tablet mit einem USB-Datenkabel verbinden.

Inbetriebnahme

In der APRSdroid-App können wir nun das Tracking starten. Nach kurzer Zeit sollten bereits die ersten Stationen auf der Karte bzw. im Terminal angezeigt werden. Falls nötig, könnt ihr den Lautstärkeregler des Funkgeräts noch etwas nachjustieren. Ein guter Indikator dafür ist die Pegelanzeige in der Statusleiste der App, die anzeigt, ob und wie laut das Funkgerät Signale empfängt.

Wenn ihr die „Position senden“-Taste betätigt, sollte das Funkgerät auf Sendung gehen und eure Position übertragen. Vorausgesetzt, ein iGate befindet sich in der Nähe und kann euch empfangen, könnt ihr nun auf aprs.fi nachsehen, ob eure Position dort angezeigt wird.

Fehlersuche: Checkliste

Falls keine Stationen empfangen werden:

  • Funkgerät: Ist eine Antenne angeschlossen und das Funkgerät auf der richtigen Frequenz eingestellt? Sind die Rauschunterdrückung und der Lautstärkeregler korrekt eingestellt? Empfängt das Funkgerät generell APRS-Signale? (Zieht das AIOC kurz ab und prüft, ob das Funkgerät starke, unverrauschte Signale empfängt.)
  • AIOC: Ist das AIOC vollständig in das Handfunkgerät eingesteckt und das USB-Datenkabel korrekt verbunden?
  • APRSdroid: Zeigt die Pegelanzeige in der App beim Empfang einen Ausschlag an? Ist das Verbindungsprotokoll in der App korrekt auf Audio (AFSK) eingestellt?

Wenn eure Station nicht empfangen wird:

  • Geht das Funkgerät auf Sendung?
  • Kontrolliert mit einem Zweitempfänger, ob das Audio-Signal klar und ohne Verzerrung übertragen wird.
  • Gibt es APRS-Digipeater in eurer Nähe, die das Signal weiterleiten könnten? Falls die Übertragung immer noch nicht funktioniert, schließt ggf. eine Außenantenne an, um die Reichweite zu verbessern.

Fazit

Mit diesem Setup, das aus nur drei Komponenten besteht – einem Android-Gerät, dem AIOC und einem Handfunkgerät – habt ihr eine einfache, aber effektive Lösung um in APRS aktiv zu werden.

Schlankes APRS-Setup: Android-Gerät, AIOC und Handfunkgerät

Viel Spaß beim Experimentieren und 73 de Christian DO1CML

Welche Anwendungen im Zusammenhang mit dem AIOC sollen wir als Nächstes für euch unter die Lupe nehmen? Schreibt sie uns gerne in die Kommentare unter diesen Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.


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Tokio Ham Fair 2024 – Kenwood, Icom, Yaesu, Azden, …

Vom 24. bis 25. August fand die bedeutendste Amateurfunkmesse des Jahres statt. Wir haben für euch die spannendsten Neuheiten und Highlights kompakt zusammengefasst.

Am 24. und 25. August 2024 öffnete die weltweit bedeutendste und größte Amateurfunkmesse Asiens erneut ihre Türen. Allerdings gab es in diesem Jahr eine wichtige Veränderung: Nach 21 Jahren im internationalen Messezentrum Tokio Big Sight zog das Event in das Ariake Gymnastics Centre (Ariake GYM-EX) in Koto-ku, Tokio um. Trotz einer rund 9% kleineren Fläche und dem Mangel an Verpflegungsmöglichkeiten erwies sich der neue Standort als ebenso geeignet und bot den Besuchern eine ebenso eindrucksvolle Messeerfahrung.

Schon am ersten Messetag strömten beeindruckende 33.000 Besucher in die Hallen, was eine Steigerung von 2.000 Besuchern im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Insgesamt besuchten 45.000 Besucher die Messe was einen neuen Rekord für dieses zweitägige Event darstellt. Dieser Zuwachs unterstreicht nicht nur das nach wie vor große Interesse am Amateurfunk, sondern auch die Bedeutung der Messe. Wie gewohnt zog die Messe auch in diesem Jahr wieder ein großes internationales Publikum an. Teilnehmer aus zahlreichen Ländern nutzten die Gelegenheit, um sich auszutauschen, neueste Technologien zu entdecken und sich von den Trends und Innovationen inspirieren zu lassen, die die Amateurfunkwelt prägen.

Ariake Gymnastics Centre im Stadtteil Ariake des Bezirks Kōtō der Präfektur Tokio. Quelle: Wikipedia

Kenwood, Icom, Yaesu (KIY)

An diesem Wochenende richtet sich der Blick der gesamten Amateurfunkgemeinschaft auch deswegen nach Japan, weil die drei großen und bedeutenden Hersteller von Amateurfunkgeräten, Kenwood, Icom und Yaesu (KIY) diese Plattform nutzen, um ihre neuesten Innovationen vorzustellen.

Kenwood präsentierte ein Mock-up ihres neuen Mobilfunktransceivers, der neben analogem APRS jetzt auch D-Star unterstützt. Das Gerät soll voraussichtlich erst im kommenden Jahr auf den Markt kommen und wird bei Markteinführung wahrscheinlich knapp 1000 Euro oder mehr kosten. Weitere Details könnt ihr in unserem ausführlichen Artikel nachlesen, den wir für euch noch einmal aktualisiert haben. Sobald neue Informationen verfügbar sind, werden wir auf dl-nordwest.com natürlich darüber berichten.

Icom präsentierte stolz ihren neuen HF/50 MHz Kurzwellentransceiver IC-7760, mit dem der 60. Jahrestag des Unternehmens gebührend gefeiert werden soll. Zuvor wurde bereits das D-Star Handfunkgerät ID-52 Plus bekannt gegeben, dass ebenfalls in einer Jubiläumsedition erscheinen wird. Alle Details könnt ihr hier nachlesen:

Aber das ist noch nicht alles: Icom hat mit dem IC-2730B außerdem ein reines Dualband VHF/UHF FM analog Mobilfunkgerät präsentiert. Es handelt sich um eine Aktualisierung ihres noch erhältlichen IC-2730E, der im Vergleich zu seinem Vorgänger jetzt aber über ein Farbdisplay verfügt. Hier gibt es ein kurzes Video darüber.

ICOM IC-2730B – Analoger FM Duobander mit Farbdisplay. Quelle: hamlife.jp

Für umgerechnet etwa 315 Euro soll im Dezember diesen Jahres in dem japanischen Online-Shop musen-mall.com, der sich auf den Verkauf von Amateurfunkgeräten, Zubehör und verwandten Produkten spezialisiert hat, zudem eine Armbanduhr erhältlich sein, die aus der Zusammenarbeit mit Icom und dem Uhrenhersteller Seiko resultiert und ebenfalls Icom’s 60-jähriges Jubiläum würdigt.

Seiko Armbanduhr zu Icom’s 60. Jubiläum. Quelle: hamlife.jp

Schon einen Tag vor Eröffnung der Tokio Ham-Fair kursierte die Information von Yaesu’s neuem portablen Kurzwellen bis einschließlich 430 MHz Transceivers durch das Internet. Er trägt die Modellbezeichnung FTX-1F und ist ein würdiger Nachfolger der von 2002 bis 2014 produzierten FT-897D Serie. Er stellt aber wohl auch einen direkten Konkurrenten zu Icom’s IC-705 dar. Er erlaubt das simultane Empfangen von zwei Bändern gleichzeitig und wird außerdem C4FM und APRS mit an Bord haben. Wie beim IC-705 lässt sich auch hier ein Akku direkt ans Gerät anstecken. Zusätzlich können an der Rückseite des Transceivers noch ein automatischer Antennentuner sowie ein Lüfter nachgerüstet werden, die optional erhältlich sind. Alle Details könnt ihr dem Beitrag entnehmen.

Das Gerät soll Anfang 2025 auf den Markt kommen. Der Preis steht aktuell noch nicht fest.

Alinco und Co.

In Deutschland weit weniger Interessant dürften die von der Firma Alinco vorgestellten neuen Produkte sein: Das DR-DPM80, ein digitales simplex Mobilfunkgerät für das 351 MHz-Band und das Air-InCom.Lite kompatible DJ-P422W, ein Handfunkgerät, das sich über Bluetooth mit einem Smartphone koppeln lässt um es als PoC zu verwenden, wenn gerade kein direkter Empfang möglich ist.

Die Firma Azden präsentierte an ihrem Stand Monoband Linearverstärker für 50 MHz (1 kW), 144 MHz (500 W) und 430 MHz (500 W). Alle Endstufen verwenden die LDMOS Verstärkertechnologie sowie Schaltnetzteile, wodurch sie leichter sind (~8 kg) und kompakt in den Abmessungen. Die VHF (AZR-205) und UHF (AZR-705) Version ist hauptsächlich für den internationalen Markt bestimmt und soll vor allem für EME-Enthusiasten interessant sein. Die Preise und die Verfügbarkeit stehen zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest.

Auch QRP-Freunde kamen auf ihre Kosten: Yukio Kawakami JR0DBK stellte seinen KTR-12 Bausatz für einen portablen 50 MHz 0,5 W AM Transceiver vor. Bei dem Bausatz handelt es sich nicht um einen vollständigen Bausatz der alle Komponenten beinhaltet, so dass diese teilweise selbst beschafft werden müssen. Er richtet sich generell an Funkamateure mit Erfahrung. Weitere Informationen darüber gibt es hier.

Welche dieser Neuheiten weckt euer Interesse am meisten?
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Die Tokio Ham Fair ist eine bedeutende Messe, nicht zuletzt, weil sie in Japan, der Heimat vieler großer und immer noch einflussreicher Hersteller von Amateurfunkgeräten, stattfindet. Diese Hersteller nutzen die Messe als Plattform, um ihre neuesten Entwicklungen erstmals der Öffentlichkeit vorzustellen – selbst wenn es, wie im Fall von Kenwood, nur ein noch nicht funktionsfähiger Prototyp ist.

Wer bereits persönlich auf der Tokio Ham Fair war, bemerkt schnell, dass die Atmosphäre in der Messehalle sich stark von der auf der Ham Radio in Deutschland oder der Ham Convention in den USA unterscheidet. Die japanische Technikbegeisterung ist unverkennbar und verleiht der Veranstaltung einen einzigartigen Charme.

Welches der kommenden Produkte weckt euer Interesse? Liebäugelt ihr mit einer Anschaffung? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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Kenwood – Neuer APRS D-Star Mobilfunktransceiver

Kenwood zeigt auf der Tokyo Ham-Fair 2024 erstmalig den langersehnten Nachfolger des TM-D710G.

Wie bereits im März diesen Jahres angekündigt, arbeitet Kenwood endlich am Nachfolger des zwar beliebten, aber in die Jahre gekommenen und auch nicht mehr erhältlichen Mobilfunktransceivers TM-D710G. Unsere Artikel dazu könnt ihr hier nachlesen.

Nun wurde er auf der diesjährigen Tokyo-Fair in Japan unter einer Vitrine vorgestellt. Es handelt sich tatsächlich um einen Dualband (144/430 MHz) Transceiver bzw. in der US-Version voraussichtlich um einen Tri-bander (144/220/430 MHz). Wie sein Vorgänger wird er APRS mit an Bord haben, aber eben auch D-Star.

Wie beim TM-D710G bilden das Bedienteil und das Grundgerät keine Einheit. Das Bedienteil ist etwa 18,5 cm breit, 10 cm hoch und verfügt über ein großes Display mit einem hintergrundbeleuchtetem Drehgeber links unten. Weiterhin gibt es sowohl links, rechts als auch unten vom Display Tasten, deren aktuelle Funktionen wie gewohnt am Displayrand angezeigt werden. Weiterhin verfügt die Bedieneinheit rechts-oben über zwei getrennte Drehregler zum Einstellen der Lautstärke und der Rauschsperre von Band A und B. Direkt darunter befindet sich ein Lautsprecher.

Bedienteil des neuen Kenwood Mobiltransceivers

An der linken Seite der Bedieneinheit (hier nicht zu sehen im Bild) befinden sich zwei 3,5 mm Klinkenbuchsen zum Anschluss von Lautsprechern, jeweils für Band A und B. Außerdem gibt es noch eine USB Typ C-Buchse und eine Modularbuchse zur Verbindung mit dem HF-Teil.

An der rechten Seite des Bedienteils befindet sich außerdem noch ein Slot für eine SD-Karte.

Das HF-Teil besitzt auf der Vorderseite jeweils eine Modularbuchse zum Anschluss des Mikrofons (links) und des Bedienteils (rechts), einen Slot für eine SD-Karte sowie eine USB Typ C-Buchse.

HF-Teil des neuen Kenwood Mobiltransceivers

Der neue Mobilfunktransceiver soll in D-Star die gleiche Funktionalität wie das TH-D75 besitzen. Damit wäre auch der DV GATEWAY MODE (Terminalmodus) implementiert und das Gerät wäre MMDVM-Kompatibel. Zum aktuellen Zeitpunkt wissen wir allerdings noch nicht, ob das Gerät auch über Bluetooth verfügen wird und falls ja, ob diese Funktion dann ebenfalls über Bluetooth zur Verfügung stehen wird. Wir gehen jedoch sehr stark davon aus, das Bluetooth zumindest zur Unterstützung einer (in Deutschland vorgeschriebenen) Freisprecheinrichtung enthalten sein wird.

Bei dem Gerät soll es sich um einen echten Duobander handeln, mit dem zwei Bänder simultan empfangen werden können. Somit wäre es grundsätzlich auch für Satellitenbetrieb geeignet.

Neuer Kenwood Mobiltransceiver mit separatem Bedienteil

Das Mobilgerät hat aktuell noch keine Modellbezeichnung wie TM-Dxxx und wird aktuell einfach nur als „Car Transceiver“ bezeichnet. Er soll ab 2025 erhältlich sein und der Preis soll über dem des TH-D75 liegen.

Die Bilder stammen aus der YouTube Live-Übertragung von Prep Ham Paul.

Sobald wir bessere Bilder und weitere Informationen haben werden wir den Artikel für euch aktualisieren.

Was haltet ihr vom neuen Kenwood? Wird er den Weg in euer Shack oder euer Auto finden? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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AIOC – Der Wunderadapter für Handfunkgeräte – Teil 3 (Lötarbeiten und Gehäuse)

Im dritten Teil über das AIOC finalisieren wir es, indem wir die Klinkenstecker anlöten und es in ein 3D-Druck Gehäuse packen.

In Teil 1 haben wir euch erklärt, was das AIOC kann und wie man die Leiterplatte samt Bestückung in Auftrag geben kann. Im zweiten Teil haben wir die Firmware auf das AIOC geschrieben und uns vergewissert, dass die Platine unter Linux und Windows richtig erkannt wird. Wer die beiden Beitragsteile noch einmal nachlesen möchte, findet sie hier:

Im dritten Teil kümmern wir uns nun um die finalen Lötarbeiten und statten das AIOC zusätzlich mit einem optionalen 3D-Druck Gehäuse aus.

Wie bereits im ersten Teil dieses Beitrages erwähnt, wurde das AIOC so konzipiert, dass es sich über Klinkenstecker direkt an ein Handfunkgerät anstecken lässt, welches die Kenwood-Norm verwendet. Quasi alle chinesischen Hersteller von, für den Amateurfunk verwendbaren Handfunkgeräte, verwenden diese, also auch die Geräte der Hersteller Quansheng, Anytone, Retevis, Tytera und viele mehr. Da die Klinkenstecker zu diesem Zeitpunkt noch nicht bestückt sind, steht es dem Anwender aber frei, ob er das AIOC so nutzt wie hier vorgesehen oder aber stattdessen ein Verbindungskabel anlötet. Im Folgenden zeigen wir euch die Variante mit den Klinkensteckern.

Grundsätzlich ist es bei den Klinkensteckern sehr wichtig, dass diese nicht nur exakt den richtigen Abstand zueinander haben, sondern auch noch die richtige Ausrichtung und Höhe zueinander. Ohne geeignete Löthilfe ist ein Anlöten der Klinkenstecker nur schwer möglich. So gelingt es trotzdem:

Vorbereitung der Klinkenstecker

Zunächst einmal müsst ihr euch einen geeigneten 3,5 mm und 2,5 mm Stereo Klinkenstecker besorgen und zwar einen, der auf der anderen Seite Anschlussfahnen zum Anlöten besitzt. Diese gibt es im Versandhandel u.a. bei Reichelt Elektronik unter den Bestellnummern KSS 35 und KSS 25. Aus eigener Erfahrung rate ich an dieser Stelle aber dazu, qualitativ hochwertigere Klinkenstecker (z.B. vom Hersteller BKL oder LUMBERG, und ebenfalls beim o.g. Versandhandel erhältlich) zu verwenden. Diese kosten zwar gleich um ein vielfaches mehr, ersparen euch nachher aber viel Frust, wenn es später wegen eines schlechten Kontaktes entweder erst gar nicht oder nur manchmal funktioniert.

Vor dem Anlöten bereiten wir die beiden Klinkenstecker vor: Wir verwenden sowohl für den 3,5 mm als auch 2,5 mm Klinkenstecker, Stereo-Ausführungen, also solche mit drei Anschlusskontakten. Die Zuordnung der Kontakte zu den Lötfahnen könnt ihr der folgenden Abbildung entnehmen.

Wir entfernen zunächst das Plastikgehäuse von den Klinkensteckern, das hier nicht benötigt wird. Die Lötfahne für den inneren Anschlussring (S, Sleeve) ist etwas zu lang und sollte mindestens bis zu der kleinen Bohrung gekürzt werden. Zum Kürzen eignet sich u.a. ein Elektro-Seitenschneider.

Bringt nun jeweils mit einem Lötkolben Lötzinn auf die Außenseite aller Anschlussfahnen auf. Solltet ihr bleifreies Lot verwenden, dann kann es helfen, die Lötfahnen vorher mit etwas Flussmittel zu Benetzen. Achtet beim Löten darauf, dass ihr die Löttemperatur nicht zu hoch wählt (ich empfehle maximal 320 °C) und das Lötzinn möglichst zügig auf die Lötfahnen aufbringt, da sonst der Kunststoff, der die elektrischen Kontakte des Klinkensteckers isoliert, schmelzen und ihn damit beschädigen könnte.

Vorbereitung der Leiterplatte

Nun schnappen wir uns die Leiterplatte und statten sowohl die vier Lötpads für die Klinkenstecker auf der Ober- als auch die zwei auf der Unterseite ebenfalls mit ausreichend Lötzinn aus. Den folgenden zwei Bildern (hier noch ohne Lötzinn) könnt ihr die Zuordnung der Lötpads zu den Klinkenstecker-Kontakten entnehmen.

Anlöten, Methode 1 (nicht empfohlen): Verwendung eines Handfunkgerätes mit Kenwood-Norm als Löthilfe

Steckt dazu die beide Klinkenstecker zunächst in das ausgeschaltete Funkgerät und richtet sie entsprechend aus. Nun schiebt ihr die Platine so zwischen die Anschlussfahnen, dass sie jeweils über dem dazugehörigen Lötpad liegen. Die Anschlussfahne des mittleren Rings gehört jeweils auf das schmale rechteckige Lötpad, die Anschlussfahne der Spitze auf das quadratische. Welche der Anschlussfahnen mit welchem der Kontaktpunkte des Klinkensteckers verbunden sind lässt sich leicht mit einem Durchgangsprüfer testen oder Abbildung 1 entnehmen.

Nun lötet ihr zunächst die Lötfahnen auf der Oberseite der Platine an und dreht das Funkgerät dann herum, um auch die Lötfahnen auf der Unterseite anlöten zu können.

Abbildung 6: Ein Quansheng UV-K5(8) diente hier als Löthilfe (nicht empfohlen)

Anlöten, Methode 2: Verwendung einer 3D-gedruckten Löthilfe

Seid ihr selbst im Besitzt eines 3D-Druckers oder kennt jemanden in eurem Bekanntenkreis, dann empfiehlt es sich, eine Löthilfe auszudrucken und zu verwenden. Diese kann hier als stl-Datei heruntergeladen werden: https://github.com/skuep/AIOC/blob/master/3d/k1-aioc-solder-guide.stl

Schiebt die vorbereiteten Klinkenstecker zunächst an die vorgesehene Position. Auf Grund von Toleranzen beim 3D-Druck kann es sein, dass die Öffnungen der Klinkenstecker etwas zu klein sind. Mit einem Bohrer kann man diese aber leicht etwas vergrößern. Wichtig ist, dass die Klinkenstecker dabei trotzdem noch satt in Position sitzen, macht die Öffnungen also nicht zu groß. Dreht die Klinkenstecker jeweils so, dass die Lötfahne für den inneren Kontakt (S, Sleeve) unten und parallel zur Löthilfe angeordnet sind.

Nun schiebt ihr die Leiterplatte in die richtige Position. Die Löthilfe hat einen runden Pin der in eine der Bohrungen am Rand der Leiterplatte passt (Abbildung 8, links oben). Die oberen Anschlussfahnen lassen sich etwas verbiegen, so dass sie sich leichter anlöten lassen.

Verlötet nun zunächst die Lötfahnen auf der Oberseite.

Nun dreht ihr die Löthilfe herum und verlötet die untenliegenden Anschlussfahnen.

Ihr könnt die Platine samt Klinkenstecker nun aus der Löthilfe ziehen. Kontrolliert noch einmal alle Lötstellen.

Das AIOC ist nun aus elektrischer Sicht einsatzbereit. Um eventuelle Kurzschlüsse zu vermeiden und es zu schützen empfiehlt es sich jedoch, es in ein Gehäuse zu packen.

3D-Druck Gehäuse

Die Druckdateien für ein passendes AIOC 3D-Druck Gehäuse findet ihr hier: https://www.thingiverse.com/thing:6144997

Wir setzen die Platine nun halb-schräg in die Unterschale ein, so dass der USB-Typ C Anschluss der Platine in der entsprechenden Öffnung sitzt. Danach drücken wir die Leiterplatte an der gegenüberliegenden Seite vorsichtig nach unten, so dass beiden Klinkenstecker in ihrer Aussparung liegen und die Platine flach auf dem Gehäuseboden aufliegt.

Nun legt ihr den Deckel zunächst mit der langen Seite an und drückt ihn dann mit etwas Kraft nach unten, so dass er über den Aussparungen für die Klinkenstecker mit einem hörbaren Klack-Geräusch einschnappt.

Steckt das AIOC nun in ein (Hand)Funkgerät mit Kenwood-Norm eurer Wahl. Vergewissert euch beim Einstecken, das beide Klinkenstecker vollständig eingesteckt sind. Jetzt könnt ihr euer AIOC einem ersten Test unterziehen!

Fazit

Das AIOC ist ein kleiner Alleskönner, der, besonders für OMs die gerne mit digitalen Betriebsarten experimentieren, eine echte Bereicherung und günstige Alternative zu anderen auf dem Markt befindlichen Angeboten bietet. Durch das direkte Anstecken an ein Handfunkgerät gehört Kabelsalat der Vergangenheit an und auch das lästige Umstecken vom Programmierkabel zum Modemkabel.

Das AIOC eignet sich auch besonders für eine gemeinsame OV-Aktivität. Dabei könnten OV-Mitglieder je nach Kenntnis entweder verschiedene Aufgaben übernehmen oder aber sich gegenseitig bei den einzelnen Schritten unterstützen. Eventuell hat jemand bereits viel Löterfahrung, ein anderer ist hingegen Computer-affin und unterstützt beim Aufspielen der Firmware. Jemand weiteres besitzt ggf. einen 3D-Drucker und unterstützt beim Ausdrucken der Löthilfe und des Gehäuses. Die hier beschriebenen Schritte können an einem OV-Abend umgesetzt werden. An weiteren OV-Abenden kann man sich dann mit verschiedenen Anwendungen für das AIOC beschäftigen. Interessiert? Der nächste Winter kommt bestimmt.

Wir werden diese Beitragsreihe fortsetzen und euch nach und nach sowohl unter Windows als auch Linux und ggf. sogar Android verschiedenen Anwendungen für das AIOC aufzeigen.

Seid ihr selbst bereits im Besitzt eines AIOC und was sind eure Erfahrungen damit? Gibt es Anwendungen, die wir für euch testen sollen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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Unser Besuch auf der Ham Radio 2024

Lest in diesem Beitrag über unseren Impressionen vom Besuch der diesjährigen Ham Radio.

Am 29. Juni machten wir, Otmar DJ1OF, und ich, Stephan DG1BGS/9V1LH, uns bei strahlendem Sonnenschein mit dem Katamaran von Konstanz auf den Weg zur Ham Radio 2024 in Friedrichshafen. Im Shuttle-Bus trafen wir bereits viele Funkamateure, darunter den bekannten DXpeditionär Mac JA3USA.

Mit dem Katamaran ging es von Konstanz nach Friedrichshafen

An der Pinnwand war ich überrascht, dass Singapur bereits mit zwei Pins vertreten war. Eine Rückfrage in der Singapur Ham-Telegram-Gruppe ergab, dass tatsächlich zwei meiner Funkkollegen aus meiner neuen Heimat vor Ort waren.

Die erste Flohmarkthalle (Halle A2) war im Vergleich zu meinem letzten Ham Radio-Besuch deutlich luftiger. Wir machten am Flohmarktstand vom OV A48 Pfullendorf halt. Dessen OVV Thomas DL2GTS feierte einen runden Geburtstag und gab Gratulanten ein Bier aus. An dieser Stelle noch einmal alles Gute vom Team DL-Nordwest. Der Flohmarkt war wie gewohnt: alte Funktechnik, Röhren und Bücher, Bausätze, kommerzielle Funktechnik, PCs und PC-Komponenten, Mess- und Löttechnik usw.

Der Flohmarkt in Halle A2 war eher luftig

Leider schafften wir es zeitlich nur bis zur Hälfte der ersten der beiden Flohmarkthallen, denn nun war es Zeit für ein paar Vorträge. Zunächst nahmen wir an der Session „KI Applikationen für DV – Übersicht, Diskussion und Zukunftsaussichten“ teil, geleitet von Jochen DL1YBL. Das TetraPack-Team sprach über die neuen Möglichkeiten der Vernetzung von Tetra TMO. Die Präsentation erfolgte auf Englisch durch Elliott 2E0YCA und wurde von Ralph DK5RAS ins Deutsche übersetzt. Die Präsentation kann hier heruntergeladen werden. Mehr Informationen über das Projekt gibt es zudem hier.

Vortrag über das TetraPack TMO-System

Der Hauptprogrammierer Artöm (Artem) R3ABM/DL5ABM verkündete Freibier am BrandMeister-Stand zum Anlass ihres zehnjährigen Jubiläums, was mit großem Applaus gewürdigt wurde. Schließlich referierte Jochen DL1YBL über seine Experimente mit Künstlicher Intelligenz im Amateurfunk und rief zur Bildung einer Arbeitsgruppe auf. Interessenten können sich per Email bei ihm melden.

Vortrag über Künstliche Intelligenz im Amateurfunk

Michael DF4WX referierte über „Remotebetrieb nach der neuen Amateurfunkverordnung – rechtliche und technische Grundlagen„. Der voll besetzte Vortragsraum und die zahlreichen Wortmeldungen der Zuhörer zeugten vom großen Interesse. Es wurden die neue Gesetzgebung und technische Tipps zur Umsetzung einer eigenen Station besprochen.

Danach besuchten wir die Halle A1 mit den kommerziellen Ausstellern. ICOM zeigte die bereits auf der Dayton präsentierten Komponenten des kommenden Konzeptmodells zum 60. Jahrestag sowie eine Ausstellung der Funktechnik der vergangenen 60 Jahre. Der Kenwood-Stand fiel eher mickrig aus und es gab keine neuen Informationen zum kommenden Mobilfunktransceiver (Tribander). Yaesu präsentierte ihr komplettes Spektrum an aktuellen Hand- und Mobilfunkgeräten, Zubehör, Wires-X sowie Digitalrelais DR-2X.

WIRES-X Setup am Stand von YAESU

Am Stand von Funk24 aus Aachen herrschte reger Betrieb. Hier konnte man aktuelle Funktechnik sowie Raspberry Pis, Anderson PowerPoles und Zubehör erwerben. Der Mitbegründer von SDRplay Jon (Jo) G4ABQ beantwortete Fragen der interessierten Käufer. Kai DK1TEO erklärte Interessenten seinen Bausatz, der Funkgeräte mit einer Freisprecheinrichtung ausstattet. Mehr Informationen darüber sind hier zu finden.

Reger Betrieb am Stand von Funk24

Sehr interessant waren auch die technischen Aufbauten der Interessengemeinschaften. Hier wurde u.a. das M17-Projekt sowie die Prototypen der Hardware vor- und ausgestellt. Am Stand des ÖVSV wurden aktuelle Projekte wie LoRaWAN und MeshCom 4.0 präsentiert. Aber auch digitales Amateurfunk-Fernsehen, SDR-Transceiver Charly25, Amateurfunk-Satelliten und der Notfunk kamen nicht zu kurz.

M17-Hardware

Weitere Impressionen bietet unsere Bildergalerie:

Fazit: Auch wenn wir an einem Tag nicht alles in Ruhe anschauen konnten, hatten wir einen fantastischen Tag mit vielen guten Gesprächen mit OMs, die man sonst nur vom Funkgerät kennt. Solche Veranstaltungen sind sehr wichtig und sollten nicht an Bedeutung verlieren. Die Karte zeigte außerdem, wie international die Veranstaltung besucht wurde.

Seid ihr auch auf der Ham Radio gewesen? Und was waren eure persönlichen Highlights? Schreibt sie uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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Brüllend laut!! So stellt ihr das Mic Gain richtig ein

Lest in diesem Beitrag, auf welchen Wert ihr die Mikrofonempfindlichkeit eurer YAESU- und Icom-Geräte ideal einstellt.

Brüllend laut!! So oder manchmal auch zu leise hört man in allen möglichen Räumen die User und natürlich auch auf allen FM Relais. Das ist bei uns im digitalen Bereich natürlich genauso wie auf FM. In einem Multi Chat Raum wie DL-Nordwest ist das natürlich noch etwas anspruchsvoller die User etwa auf das gleiche Lautstärkelevel zu bringen.

Wir haben jetzt in vielen Gesprächen mal so einiges an Einstellungen gesammelt, bei denen wir denken so etwa sollte das passen. Das sind natürlich nur Empfehlungen nach denen ihr euch richten könnt 😇

Zunächst einmal die Betriebsart DMR. Hier zu sollte man wissen, dass das Lautstärke Verhältnis von C4FM zu DMR etwa 60 zu 100 ist. Die Masse der User steigt bei uns in C4FM ein, deswegen sollte man sich auch an diese Lautstärke anpassen. Viele User sind in den DMR Netzen schon deutlich zu laut, in Räumen mit Brücken ist das natürlich viel schlimmer. Deswegen bitte einfach mal 10 dB runter stellen und beim Gesprächspartner nachfragen. Dieser sollte dann natürlich gerade auf C4FM sein.

Hier mal eine kurze Übersicht, der von uns gesammelten Einstellungen.

Mic Gain Einstellung Digitale Geräte

Geräte TypDigitalFM
YAESUFT-70 D28
FT1XD55
FT2D28
FT3D44
FT5D44
FTM-100Dnormalnormal
FTM-200Dnormalnormal
FTM-300Dnormalnormal
FTM-400Dnormalnormal
FTM-500Dnormalnormal
FT-991 (A)50-6080
IcomID-512
ID-522
ID-4100D2
ID-5100D2
IC-70520
IC-710020-3080-100
IC-970016
DMR GeräteAnyTone 868/8781-2
GD77 Firmware (auch auf Retevis)-6 dB

Besonders schlimm ist das natürlich bei Geräten wie dem FT-70 oder auch dem FT-2, wo man zwischen Analog und Digital so einen riesigen Unterschied in den Einstellungen hat. Hier bitte immer nochmal vor der ersten Aussendung prüfen, ob der Pegel auch zur Modulationsart passt. Übrigens: Die Echo Funktion (Modul Z) ist hier auch nur bedingt zu benutzen, weil man ja keinen Vergleich mit anderen Stationen hat. Tests mit BlueDV (Windows) machen auch nicht wirklich Sinn, weil das was retour kommt auch durch eine Art Audio Leveling zurück gesendet wird, also ziemlich alles gleich laut. Mehrere Gegenstationen zu befragen bringt also wirklich am meisten.

Wir versuchen natürlich diese Tabelle weiter zu aktualisieren !! Habt ihr Erfahrungswerte zu Geräten, die in unserer Auflistung noch fehlen oder habt ihr für euch andere passende Werte ermittelt? Dann schreibt sie uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag sowie in unsere Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Bernd DK5BS


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