Wie wird aus Neugier Leidenschaft? Claudia, DN9OC, verrät es – hier im Gastbeitrag!
Als ich meinen Freund Oskar kennenlernte, ahnte ich noch nicht, dass ich bald selbst von einer Leidenschaft erfasst werden würde, die Menschen rund um den Globus verbindet – dem Amateurfunk. Oskar, selbst ein erfahrener Funkamateur, hatte oft sein Funkgerät eingeschaltet. Zunächst war es für mich nur ein Hintergrundgeräusch: das Rauschen des Äthers, geheimnisvolle Signale und entfernte Stimmen in fremden Sprachen. Doch je öfter ich lauschte, desto größer wurde meine Neugier.
Mit der Zeit erkannte ich, welche Faszination dieses Hobby in sich trägt. Ich hörte Gespräche zwischen Funkamateuren aus der Region auf UKW (2-Meter- und 70-Zentimeter-Band), aber auch Verbindungen mit der ganzen Welt auf Kurzwelle. Es war, als hätte ich plötzlich ein Fenster zu einer unsichtbaren Gemeinschaft geöffnet, die über Grenzen hinweg miteinander kommuniziert.
Der Wunsch, nicht nur zuzuhören, sondern selbst auf Sendung zu gehen, wuchs in mir. Also begann ich mit der Vorbereitung auf die Amateurfunkprüfung. Mit der App „50 Ohm„ lernte ich fleißig die technischen Grundlagen und Vorschriften. Tag für Tag vertiefte ich mein Wissen, bis es schließlich so weit war: Im August 2024 trat ich in Hamburg bei der Bundesnetzagentur zur Prüfung an – und bestand! Seitdem trage ich stolz mein eigenes Rufzeichen: DN9OC.
Claudia, DN9OC, vor der BNetzA in Hamburg im August 2024
Heute nutze ich mit großer Begeisterung meine eigene Amateurfunkanlage im Wohnzimmer. Mein Yaesu FTM-200 ermöglicht mir Verbindungen auf den 2-Meter- und 70-Zentimeter-Bändern, und mit meiner Duobandantenne kann ich zuverlässig senden und empfangen. Es macht mich glücklich, nun selbst Teil dieser weltweiten Gemeinschaft zu sein und eigene QSOs zu führen.
Claudia, DN9OC, QRV im heimischen Wohnzimmer mit ihrem Yaesu FTM-200
Doch Amateurfunk ist für mich nicht nur ein stationäres Hobby. Auch im Alltag bleibe ich gelegentlich auf Empfang. Während ich in der Küche stehe und mich um meine lieben Kinder kümmere, habe ich manchmal mein Handfunkgerät dabei – nicht immer, aber hin und wieder lausche ich mit einem Ohr den Funksignalen, die durch den Äther rauschen. Amateurfunk ist für mich mehr als nur Technik – es ist ein Fenster in die Welt und eine Möglichkeit, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Mehr als 100 Funkverbindungen habe ich bereits in meinem eigenen Logbuch dokumentiert – und es werden täglich mehr. Meine Begeisterung ist ungebrochen, denn für mich ist der Amateurfunk eine nie endende Entdeckungsreise. Ich habe meinen Platz in dieser Gemeinschaft gefunden und freue mich auf viele weitere spannende Verbindungen, die noch vor mir liegen. Natürlich bin ich bereits am lernen für die nächste Stufe, der Klasse „E„, das ich dieses Jahr noch bekommen möchte.
Ein Funkgerät, ein Rufzeichen und ein großer Traum – so begann meine Reise in die faszinierende Welt des Amateurfunks. Und sie ist noch lange nicht zu Ende.
Übrigens: Claudia ist digital mit eigenem Hotspot auf DL-Nordwest qrv. Viel Erfolg bei der Klasse E, viele spannende Funkverbindungen und weiterhin viel Spaß an unserem gemeinsamen Hobby!
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Wie man mit einem Android-Gerät, dem AIOC und einem Handfunkgerät in APRS QRV wird.
In unseren bisherigen Beiträgen zum AIOC haben wir euch gezeigt, wie ihr es bestellt, die Firmware installiert, Klinkenstecker anlötet und bei Problemen eine Lösung findet. Heute gehen wir einen Schritt weiter und widmen uns Anwendungen im Amateurfunk, die mit verschiedenen Betriebssystemen funktionieren. Nachdem wir bereits EchoLink unter Windows vorgestellt haben, zeigt euch Christian DO1CML in diesem Beitrag, wie ihr das AIOC mit einem Handfunkgerät und der App APRSdroid auf einem Android-Smartphone oder Tablet nutzen könnt.
Wer die Artikel noch einmal nachlesen möchte findet sie hier:
Für mein Setup nutze ich ein Android-Gerät mit der beliebten APRS-App APRSdroid, die von Georg Lukas DO1GL entwickelt wurde, das AIOC und ein Handfunkgerät. Grundsätzlich eignet sich jedes Funkgerät, das die Kenwood-Mikrofonstecker Norm und eine integrierte VOX besitzt – ich verwende hier ein QuanSheng UV-K5. Als Android-Gerät kommt bei mir ein Tablet zum Einsatz. Das hat den Vorteil, dass die Kartendarstellung schön groß ist, sodass ich einen größeren Bereich und viele Details auf einen Blick erkennen kann. Ein Android-Smartphone wäre allerdings auch vollkommen ausreichend.
Schlankes Setup bestehend aus QuanSheng UV-K5, AIOC und Android-Tablet
Einstellungen APRSdroid
Ich setze voraus, dass ihr APRSdroid bereits erfolgreich installiert und konfiguriert habt. Wichtig ist, dass ihr mindestens euer eigenes Rufzeichen, die SSID (z. B. 7 für ein Handfunkgerät) sowie das gewünschte Symbol eingestellt habt. Eine Übersicht mit allen verfügbaren Symbolen findet ihr hier.
Grundeinstellungen der APRS-Station in APRSdroid
Spannender wird es nun bei den Verbindungseinstellungen:
Verbindungsprotokoll: Audio (AFSK)
Audio-Ausgabe: Musik
Hochqualitativer Demodulator: Aktivieren (nur bei modernen Geräten mit min. 800 MHz CPU)
Frame-Sync-Präfix: 800
Diese Einstellungen sind notwendig, damit die Audiosignale, die das Handfunkgerät empfängt, über die integrierte Soundkarte des AIOC von APRSdroid decodiert werden. Umgekehrt ermöglicht es diese Konfiguration, die generierten Audiosignale vom Smartphone oder Tablet an das Funkgerät zu übertragen und auszusenden. Der Wert für Frame-Sync-Präfix steuert die Verzögerung zwischen der Tastung des Senders und der Übertragung der eigentlichen Nutzdaten. Dieser Wert kann je nach verwendetem Funkgerät unterschiedlich sein.
Tipp: Startet mit einem größeren Wert und reduziert ihn schrittweise, bis die gesendeten Pakete noch sauber decodiert werden können.
Verbindungseinstellungen in APRSdroid
Jetzt stellen wir die Audioausgabe am verwendeten Android-Gerät noch auf maximal, damit genug NF-Hub erzeugt wird. Damit ist die Konfiguration von APRSdroid dann aber auch schon abgeschlossen, und wir können uns nun dem Handfunkgerät widmen.
Einstellungen Funkgerät
Am Funkgerät sind nun die folgenden Einstellungen vorzunehmen (bei Bedarf das Handbuch des Funkgeräts konsultieren):
Frequenz: 144,800 MHz
Rauschsperre (Squelch) Level: 1
Bandbreite: Wide
VOX Ansprechschwelle: 1
Lautstärkeregler: 3/4
Das war’s auch schon! Jetzt können wir das AIOC in das Handfunkgerät einstecken und sowohl das AIOC als auch das Smartphone bzw. Tablet mit einem USB-Datenkabel verbinden.
In der APRSdroid-App können wir nun das Tracking starten. Nach kurzer Zeit sollten bereits die ersten Stationen auf der Karte bzw. im Terminal angezeigt werden. Falls nötig, könnt ihr den Lautstärkeregler des Funkgeräts noch etwas nachjustieren. Ein guter Indikator dafür ist die Pegelanzeige in der Statusleiste der App, die anzeigt, ob und wie laut das Funkgerät Signale empfängt.
Wenn ihr die „Position senden“-Taste betätigt, sollte das Funkgerät auf Sendung gehen und eure Position übertragen. Vorausgesetzt, ein iGate befindet sich in der Nähe und kann euch empfangen, könnt ihr nun auf aprs.fi nachsehen, ob eure Position dort angezeigt wird.
In APRS gehörte Stationen in JO33nm
Fehlersuche: Checkliste
Falls keine Stationen empfangen werden:
Funkgerät: Ist eine Antenne angeschlossen und das Funkgerät auf der richtigen Frequenz eingestellt? Sind die Rauschunterdrückung und der Lautstärkeregler korrekt eingestellt? Empfängt das Funkgerät generell APRS-Signale? (Zieht das AIOC kurz ab und prüft, ob das Funkgerät starke, unverrauschte Signale empfängt.)
AIOC: Ist das AIOC vollständig in das Handfunkgerät eingesteckt und das USB-Datenkabel korrekt verbunden?
APRSdroid: Zeigt die Pegelanzeige in der App beim Empfang einen Ausschlag an? Ist das Verbindungsprotokoll in der App korrekt auf Audio (AFSK) eingestellt?
Wenn eure Station nicht empfangen wird:
Geht das Funkgerät auf Sendung?
Kontrolliert mit einem Zweitempfänger, ob das Audio-Signal klar und ohne Verzerrung übertragen wird.
Gibt es APRS-Digipeater in eurer Nähe, die das Signal weiterleiten könnten? Falls die Übertragung immer noch nicht funktioniert, schließt ggf. eine Außenantenne an, um die Reichweite zu verbessern.
Fazit
Mit diesem Setup, das aus nur drei Komponenten besteht – einem Android-Gerät, dem AIOC und einem Handfunkgerät – habt ihr eine einfache, aber effektive Lösung um in APRS aktiv zu werden.
Schlankes APRS-Setup: Android-Gerät, AIOC und Handfunkgerät
Welche Anwendungen im Zusammenhang mit dem AIOC sollen wir als Nächstes für euch unter die Lupe nehmen? Schreibt sie uns gerne in die Kommentare unter diesen Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.
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Seit 2020 gilt in der Bundesrepublik Deutschland das Mikrofonverbot am Steuer. In diesem Beitrag stellt Kai DK1TEO seinen Bausatz vor, mit dem ihr Funkgeräte mit einer Freisprecheinrichtung ausrüsten könnt.
Hinweis:
Jeder Anwender muss selbst prüfen und sicherstellen, dass die Installation im Fahrzeug oder anderswo den gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Der folgende Beitrag erläutert lediglich die technische Machbarkeit insbesondere beim Einbau in ein Fahrzeug.
Kurzbeschreibung
Der DK1TEO HandsFree Bausatz ist eine Freisprecheinrichtung. Dieser enthält einen integrierten Mikrofonverstärker, sowie einen 1750 Hz Generator, der zur Öffnung von Relais dient. Die Freisprecheinrichtung ist mit nahezu allen gängigen Funkgeräten kompatibel und ermöglicht so den flexiblen Einsatz sowohl mobil als auch zuhause.
Abbildung 1: Fertiger Bausatz in der Version 2 mit geschlossenem Gehäuse
Hintergrund und Entwicklung
Zu Beginn meines Daseins als Funkamateur, war eine meiner ersten Aktionen, ein Funkgerät in mein Auto einzubauen. Damals war das in der Hand halten des Handteils bzw. Mikrofons gängige Praxis. Auch wenn OMs, die unterwegs waren öfter auf Pausen hingewiesen haben, in denen sie beide Hände zum Führen des Fahrzeugs benötigt haben, waren Freisprecheinrichtungen eher die Seltenheit. Im Laufe der Zeit, auch durch eine geplante Gesetzesänderung in Deutschland, wurde das Thema aktuell, ob man ein Mikrofon im KFZ in der Hand halten sollte bzw. darf.
Auch die Hersteller von Funkgeräten haben diesen Markt erkannt und immer öfter für neuere Funkgeräte Freisprecheinrichtungen entwickelt und zum Kauf angeboten. Meistens funktionieren diese Freisprecheinrichtungen nur für ein Gerät oder innerhalb eines Herstellers. Wechselt man das Gerät oder den Hersteller, muss eine neue Freisprecheinrichtung erworben werden.
Von der Idee bis zum fertigen Produkt
Da ich weder ein neues Funkgerät noch eine eigene Freisprecheinrichtung für nur ein Funkgerät kaufen wollte, habe ich mir überlegt selbst eine zu entwickeln, die mit jedem Funkgerät kompatibel ist. Kabelgebunden sollte sie sein. Einen Akku laden, der eventuell nach wenigen Jahren den Geist aufgibt und dann teuer ersetzt werden muss, wollte ich auf keinen Fall. Zumal man nicht vergessen darf: In Autos entstehen gerade im Sommer sehr hohe Temperaturen, die nicht gerade förderlich für die Lebensdauer von Akkus sind. Hinzu kommt, dass Akkus von Geräten oft genau dann leer sind, wenn sie am dringendsten benötigt werden.
Zunächst habe ich mich damit beschäftigt, wie mein Mobilfunkgerät angesteuert werden muss, um Mikrofonsignal, Rufton, sowie PTT an das Gerät zu übergeben. Es hat sich schnell herausgestellt, dass der Rufton bei jedem Gerät anders gesteuert wird. Somit war meine Entscheidung klar, ich muss einen eigenen 1750 Hz Generator in meine Freisprecheinrichtung integrieren. Beim Gerätewechsel hätte ich sonst die Freisprecheinrichtung entsorgen und eine neue entwickeln müssen. Bei der Prüfung der Technische Details des Funkgeräts ist mir aufgefallen, dass die Spannungsversorgung, die für das Handteil zur Verfügung gestellt wird, nicht oder nur knapp ausreicht, um einen Mikrofonverstärker, sowie einen Ruftongenerator zu versorgen. Um kein Risiko einzugehen, habe ich mich dazu entschieden eine eigene Spannungsversorgung zu nutzen. Zur Verhinderung möglicher Störung externer Spannungsversorgungen, sowie um den Verkabelungsaufwand zu reduzieren, habe ich mich für einen 9 V Block entschieden. Nach meiner Erfahrung hält ein 9 V-Block mehrere Jahre, bis ein Austausch notwendig ist.
Die Hardware
Abbildung 2: Schaltplan der HandsFree Platine
Abbildung 2 zeigt den Schaltplan der HandsFree Leiterplatte. Zunächst ist hier ein Step-Down-Wandler (VR1), der die Versorgungsspannung auf 5 V konstant reduziert, die wiederum den Mikrofonverstärker (T1) versorgt. Über das Poti VDR2 wird die Versorgungsspannung des Mikrofons gesteuert. Je nach Mikrofon liegt diese meist zwischen 3,5 V und 4,5 V. Stellt man diese zu hoch oder zu niedrig ein, ist der Klang nicht akzeptabel. Für das Einstellen der Mikrofonspannung hilft ausprobieren.
Mit der Aktivierung des Schalters S1 wird automatisch auch der PTT-Kontakt über den Transistor T2 gegen Masse geschaltet. Bei fast allen Funkgeräten funktioniert die PTT-Aktivierung in dieser Art. Falls beim Öffnen von S1 PTT weiterhin gedrückt bleibt, bietet der Bausatz die Möglichkeit über das Aktivieren von R15 und/oder C15 eine Entstörung vorzunehmen. Dafür sind auf der Platine Lötbrücken vorgesehen. Bisher ist mir kein Fall bekannt, in welchem dies notwendig ist. Dennoch wollte ich die Möglichkeit hierfür schaffen.
Mit dem Poti VDR3 kann die Mikrofonverstärkung eingestellt werden. Genauso wie bei der Mikrofonspannung hilft hier Testen, da jedes Funkgerät einen anderen Pegel benötigt. Wichtig zu wissen ist, dass VDR3 logischerweise in einer Wechselwirkung mit dem Poti VDR1 steht.
Wenn der Schalter S1 geschlossen ist, besteht die Möglichkeit einen 1750 Hz Ton für die Auftastung von Relaisstationen in das Mikrofonsignal einzubringen. Dafür muss zu S1 auch der Taster S2 betätigt werden. Damit wird der Quarz (Qz1), sowie Frequenzteiler (IC1) mit Spannung versorgt, der die 1750 Hz in das Mikrofonsignal einbringt. Genauso wie beim Mikrofon empfiehlt es sich über (in diesem Fall) VDR1 die Modulation einzustellen.
Damit das Einstellen und Testen erleichtert wird sind zwei LEDs, sowie acht Messpunkte auf der Platine angebracht. Die ausführliche Beschreibung kann auf meiner Webseite heruntergeladen werden.
Abbildung 3: Fertiger Bausatz in der Version 2 mit geöffnetem Gehäuse
Kompatibilität
Die Freisprecheinrichtung ist mit nahezu allen Funkgeräten kompatibel. Ich empfehle immer zunächst die technische Beschreibung des Funkgeräts zu studieren, damit beim Anschließen nichts beschädigt wird.
Installation
Der Bausatz wird mit Gehäuse, Mikrofon, Platine, Mikrofonbuchse und Kabeln geliefert. Eine Batterie ist nicht enthalten. Die Ausschnitte im Gehäuse, sowie Befestigung der Platine im Gehäuse muss jeder selbst vornehmen. Um das zu erleichtern habe ich eine 3D druckbares Inlay zur Verfügung gestellt. Es kann auf meiner Webseite kostenlos heruntergeladen werden, genauso wie die Anleitung inklusive Schaltplan.
Abbildung 4: Leiterplatte und enthaltene Anschlusskabel und Schalter/Taster des HandsFree Bausatzes. Quelle: Funk24.netAbbildung 5: Ein passendes Gehäuse, ein Ansteckmikrofon sowie eine Klinkenbuchse zum Anschluss sind ebenfalls im Bausatz enthalten. Quelle: Funk24.net
Die Position des Mikrofons sollte so gewählt werden, dass keine Geräusche, wie Lüftungen oder Vibrationen auf das Mikrofon gelangen.
Da jedes Funkgerät einen anderen Anschluss hat, muss der Nutzer selbst eine Verbindung zum Funkgerät hergestellt werden.
Abbildung 6: Beim Autor eingebaute Freisprecheinrichtung in der Version 1
Ich habe bei meinem Einbau eine zweite Klinkenbuchse dafür verwendet. In Abbildung 4 zu sehen ist die untere Klinkenbuchse (nicht beiliegend).
Mein eingesetztes Funkgerät hat als Mikrofonanschluss einen Westernstecker. Meine Kabel habe ich in den Stecker in entsprechender Reihenfolge hinein gecrimpt.
Unterschiede zur vorherigen Version 1
Was ist der Unterschied zwischen v1 und v2?
Die v1 ist eine komplett selbst zu bestückende Platine via THT-Bauelementen. Die v2 ist eine bereits fertig bestückte Platine via SMD. Funktional ergeben sich keine Unterschiede. Lediglich die Baugröße ist eine andere.
Warum die v2 mit SMD ?
Nachdem die v1 mit THT auf dem Markt war, hat mich öfter die Frage erreicht, ob es den Freisprechbausatz nicht auch fertig gibt. Ehrlicherweise muss man sagen, dass nicht mehr so viele OMs selbst viel löten möchten. Aufgrund dessen habe ich mich dazu entschlossen eine SMD-Version (v2) auf dem Markt zu bringen und die v1 auslaufen zu lassen.
Abbildung 7: SMD-bestückte Leiterplatte des HandsFree Bausatzes
Anwendungsbereiche
Wir haben bereits gesehen, dass ich die Freisprecheinrichtung für den Einsatz im Fahrzeug entwickelt habe. Im Prinzip kann diese Freisprecheinrichtung auch in anderen Situationen eingesetzt werden. Denkbar sind Fieldday, im heimischen Shack oder portabel. Überall dort, wo die Hände frei bleiben sollen.
Wenn man sich vorstellt, dass das Standardmikrofon am Funkgerät eine zu schwache Modulation hat, alle Einstellungen des Funkgeräts bereits auf MAX gestellt sind und man dennoch eine stärkere Modulation möchte, kann die Freisprecheinrichtung Abhilfe schaffen. Wichtig ist auch hier: Technische Dokumentation des Funkgeräts prüfen, damit nichts beschädigt wird.
Wo gibt es das DK1TEO HandsFree ?
Als Vertriebspartner habe ich mich für Funk24 aus Aachen entschieden. Die Gründe möchte ich kurz erläutern: Immer, auch bereits vor der Kooperation mit Funk24, habe ich mich als Kunde dort sehr wohlgefühlt. Der Versand erfolgt schnell, man ist dort immer freundlich und Probleme werden schnell und smart gelöst.
Der Vorteil der DK1TEO HandsFree ist die universelle Einsetzbarkeit hinsichtlich der verschiedenen Funkgeräte, sowie Flexibilität hinsichtlich der Anwendungsbereiche. Zudem ist die Freisprecheinrichtung sehr wartungsarm und bietet einen integrierten Ruftongenerator mit 1750 Hz. Ich persönlich genieße die Freiheit sprechen zu können, ohne eine Hand am Mikrofon haben zu müssen und kann nur empfehlen eine Freisprecheinrichtung zu nutzen. Bei Fragen und Anregungen kontaktiert mich gerne direkt. Meine Mailadresse befindet sich auf meiner Webseite https://dk1teo.com im Impressum.
Über den Autor
Kai Pautsch DK1TEO ist seit 2015 leidenschaftlicher Funkamateur. Er beschäftigt sich mit der Entwicklung von elektrischen Schaltungen, Software für ESP32, sowie dessen Einsatz im Smart Home, um sich den Alltag angenehmer zu gestalten. Viele seiner Projekte veröffentlicht er auf seiner Webseite https://dk1teo.com um anderen die Möglichkeit zu geben, diese nachzubauen und ebenfalls davon zu profitieren. Hauptberuflich arbeitet er in der Beratung in der Softwareindustrie.
Habt ihr weitere Fragen zum HandsFree Bausatz von Kai? Habt ihr euch bereits auch schon mit der Thematik beschäftigt und wie habt ihr es am Ende gelöst? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesen Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.
Hier findet ihr weitere Beiträge aus dem Bereich Selbstbau / DIY:
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In diesem Beitrag beschreibt Matt. DL1BJL, wie ihr unter Linux mit eurem Kenwood TH-D74 oder TH-D75 digitale Betriebsarten wie FT8 und FT4 auf Kurzwelle empfangen könnt.
Um als UKW-Handfunkbenutzer ohne Kurzwellengerät auch mal digitale Betriebsarten auf Kurzwelle ausprobieren zu können, kann man tatsächlich auch die Handfunke benutzen, wenn die das denn unterstützt. Die Geräte von Kenwood TH-D74 und TH-D75 lassen das auf VFO B zu.
Ich möchte hier kurz die Konfiguration unter Debian / Ubuntu aufzeigen (bei mir Kubuntu 24.04 LTS). Hier kam das TH-D75 zum Einsatz, das TH-D74 sollte genau so funktionieren. Unter Windows funktioniert das ähnlich, ist hier aber nicht Gegenstand.
Zuerst muss sichergestellt werden, dass das Gerät nicht als Speichergerät per USB-Kabel mit dem Computer verbunden ist. Das kann man im Menü Nummer 980 nachsehen (COM + AF / IF OUTPUT muss aktiviert sein, das ist aber Standard). Somit lässt sich die Funke per USB steuern und gibt auch Audio per USB aus.
Im Menüpunkt 980 muss COM+AF/IF Output im Unterpunkt USB Function ausgewählt werden
Als nächstes installieren wir die Software. Die Befehle
sudo apt update && sudo apt search wsjtx
aktualisieren die Paketlisten und zeigen, welche WSJTX-Version verfügbar ist. Der Befehl
sudo apt install -y wsjtx
installiert alles, was nötig ist. Anschließend können die Installationspakete mit
sudo apt clean
wieder gelöscht werden, da sie nicht mehr gebraucht werden (die Dateien sind ja installiert).
Alternativ kann auch die JTDX Software benutzt werden, die auf WSJT-X basiert:
sudo apt search jtdx
Die scheint aber nur ab Ubuntu 24.04 „Noble Numbat“ verfügbar zu sein und wurde von der Community weiterentwickelt. Sie ist in meinen Augen komfortabler. Aber das ist sowieso nur von Interesse, wenn man auch senden kann 😉
Jetzt das Programm starten, und über File/Settings konfigurieren:
General kann man konfigurieren, muss man aber nicht. Man sendet ja nicht. „Blank line between decoding periods“ macht aber die Anzeige übersichtlicher.
JTDX Einstellmenü (Setup): Im Reiter „General“ führt die Option „Blank line between decoding periods“ zu einer übersichtlicheren Darstellung
Radio ist wichtig: Zuerst unter „Rig“ Kenwood TH-D74 auswählen. Beim „Serial Port“ muss man ermitteln, wo die Handfunke per USB angeschlossen ist. Dazu auf der Konsole das folgende Kommando eintippen:
sudo ls -l /dev/serial/by-id/
Das wird z.B. „usb-JVCKENWOOD_TH-D75-if00 -> ../../ttyACM0“ liefern oder ttyACM3 oder wie auch immer. ttyACMx wird es sein und die Nummer ist wichtig.
Ermittlung der Com-Port Nummer des TH-D75
Im Tab Radio dann entweder bei „Serial Port“ in der Auswahlliste den Port auswählen oder selbst eintippen: /dev/ttyACMx, wobei x mit dem Port ersetzt wird.
Bei „PTT Method“ wählen wir CAT, weil das die Funke unterstützt und unter Mode USB, den Rest belassen wir so.
JTDX Einstellmenü (Setup): Im Reiter „Radio“ unter „Serial Port“ wird der ermittelte Com-Port des TH-D75 eingetragen
An dieser Stelle kontrolliert bitte noch einmal, dass am Funkgerät VFO B ausgewählt ist und nicht etwa ein Speicherkanal. Jetzt drücken wir den Button „Test CAT“ und der sollte grün werden. Wenn nicht, ist etwas falsch und wir müssen das korrigieren. War er grün, bestätigen wir mit „Ok„. Bitte an dieser Stelle auch noch einmal schauen, ob das der Empfangsmodus des Funkgerätes durch die Software auf USB gestellt wurde. Falls nicht müsst ihr diese Einstellung selbst vornehmen.
JTDX Einstellmenü (Setup): Die Verbindung sollte mit „Test CAT“ im Reiter „Radio“ geprüft werden
Nun muss noch der Audio-Pegel am PC angepasst werden. Die Handfunke sollte als Mikrofon erkannt worden sein und der Pegel im Programm so angepasst werden, dass etwa 50 dB erzielt werden (bei WSJT-X links unten, muss grün sein / bei JTDX rechts unten, sieht orange-farbend aus).
Einstellung der Lautstärkeregler am Beispiel KDE. Das TH-D75 dient hier als Signalquelle.
Jetzt wählt ihr noch die gewünschte Betriebsart aus, also z.B. FT8. Bei WSJT-X ist das der 4. Menüpunkt (File/Configurations/View/Mode…), bei JTDX der 3. (File/View/Mode…).
Auswahl der gewünschten Betriebsart in WSJT-X
Nun sollte man schon die ersten decodierten Rufzeichen sehen. Wichtig: Die Zeit muss synchron sein! Das sollte unter Linux kein Problem sein. Überprüfen kann man das unter http://time.is.
Anwendungsfenster von JTDX
Achja: Die interne Antenne („Bar antenna“) sollte über Menü 104 auf „ANT Connector“ umgestellt werden. Als Antenne reichte bei mir abends ein 3 m langer Draht am SMA-Anschluss, um die Anzeige wie im Bild zu erzeugen.
Viel Spaß beim Experimentieren, 73 de DL1BJL Matt.
Hast du auch bereits andere Betriebsarten mit deinem TH-D74/75 getestet? Hast du weitere Themen, die du wie Matt. DL1BJL gerne in einem Gastbeitrag mit uns teilen würdest. Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.
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Es ist fast schon wie eine jährliche Pilgerreise – der Trip nach Xenia im US-Bundesstaat Ohio, unweit der Stadt Dayton. Zusammen mit der Tokyo Ham Fair und der Hamradio in Friedrichshafen gehört die Messe zu den „top 3“ der Amateurfunkveranstaltungen weltweit.
Dieses Jahr fand auf dem Gelände zudem zeitgleich die ARRL National Convention statt. Von Milwaukee, Wisconsin aus ging es Richtung Dayton, und dank an den ADAC mit Inflations-trotzenden Mietwagenpreisen. Dort angekommen sah der Himmel mal wieder nach typischem Frühlingswetter in Ohio aus, dicke Wolken, Regen und sogleich schaltete ich den treuen Begleiter (mein Yaesu VX3) auf den Wetterkanal der US-Behörde NOAA um; man weiß ja nie, wann ein Tornado kommt (US-Wetterradio, siehe https://www.weather.gov/nwr/ ). Ein solcher hat der alten Hara Arena – dem ursprünglichen Austragungsort ja nach dem Auszug der Hamvention den Rest gegeben, siehe mein Photo einer früheren „Pilgerreise“ aus 2019.
Von Tornado zerstörtes Gebäude der Hara-Arena ehem. Gelände der Hamvention, Photo aus 2019.
Am nächsten Morgen holte ich meinen Funkkollegen Mike Gruber, W1MG von seinem Hotel ab, und los ging es zur Hamvention bei Starkregen – und auch hier wieder danke an den ADAC für ein allradfähiges Vehikel, es hat sich auf dem Schlamm (Wiesenparkplatz) bezahlt gemacht. Trotz des Wetters konnten wir es kaum glauben, welche Besucherströme es dort gab. Dies war der bestimmt erfolgreichste Eröffnungstag – EVER. Wir hatten es bei dem Verkehr und Stau schon ein bisschen geahnt.
Am Mittag hörte es endlich auf zu regnen, also doch kein Woodstock Festival, erstaunlich schnell war alles wieder trocken – so erkundeten wir erst einmal den Flohmarkt, stoppten bei der Milli Amp für ein paar gute Wire-Stripper (Abisolierzangen). Auch die Tube-Betty machte eine gute Figur – aber Vorsicht! Keine Anzüglichkeiten, denn sie ist schwer bewaffnet. Man beachte die Kettensäge. Insgesamt war der Flohmarkt so groß, dass man sich gut und gerne dass ganze Wochenende nur dort aufhalten könnte und man könnte trotzdem nicht alles im Detail sehen. Die Preise variierten von WOW (super niedrig) bis teils überheblich, aber großteils Ham-Spirit gerecht niedrig.
Die Mille Amp Stripperin. Kabel werden perfekt abisoliert.Betty Tube
Jim Hessler, K8JHführte uns seinen Comm-Van vor, einen ehem. Van einer Fernsehstation, mit Pneumatikmast den die DX-Gruppe umsonst bekommen hatte. Dass gab Inspirationen: „unterhalte Dich mit dem Chief Engineer von einer Rundfunk/Fernseh-Station, manchmal bekommt man die umsonst, heutzutage brauchen die ja viele Geräte so in der Form nicht mehr“… 🤤. Ideen für den eigenen Comm-Van.
Comm Van einer Amateurfunkgruppe aus Michigan, mit ehem. Van eines FernsehsendersAusstattung im CommVan
Nun wieder Regen also, ab in die Hallen. Bioenno Power hatte einen neuen kompakten Solarladeregler mit MPPT Tracker ausgestellt sowie kompakte faltbare PV-Module für die nächste SOTA-Aktivierung oder den nächsten Fieldday. Vielen Dank an Kevin Zanjani, KI6DHQ für die extrem wertvollen Informationen zum Batteriezellentest 🔋.
Kompakter MPPT Laderegler der sich auch für Li-Ion und LiFePO4 (LFP)-Akkus eignet
Beim Kenwood Stand angekommen hofften wir, dass dort ein neues Mobilgerät vorgestellt wird. Dass war leider nicht der Fall, aber man bestätigte uns, dass man daran arbeite und hoffe, im Jahr 2025 eines vorstellen zu können. Icom zeigte Teile seines X60 „Puzzles“. Somit führt die Schnitzeljagd vermutlich nach Friedrichshafen oder Tokyo um das Spiel zu komplettieren, so dass wir einen kompletten Transceiver sehen.
Sehr unbemerkt an einen kleinen Stand führte der chinesische Hersteller Choyong uns einen interessanten Weltempfänger vor. Neben AM/FM/SSB auf Kurzwelle und UKW hat das Gerät auch einen eingebautes Internetradio (Verbindung via WiFi oder per LTE-SIM Kartenschlitz). Ebenso eignet sich das Radio als Bluetooth-Lautsprecher und Podcast-Player (mit Mikro-SD Kartenschlitz). Einige Nutzer hatten vor Monaten bemängelt, dass Radio habe kein SSB und die Choyong hat es dann innerhalb von nur zwei Wochen implementiert. Mein Vorschlag war, auch noch DRM (Digital Radio Mondiale) und DAB+ einzubinden. Oder ggfs. Decoder für FT8 und andere digitale Betriebsarten. Man darf gespannt sein. Webseite: https://www.choyongradio.com/.
Neuartiger Weltempänger mit integriertem WiFi/LTE Internetradio
Der Nachbarstand offerierte Amateurfunkurlaub im entlegensten Flecken der Erde – Pitcairn Islands – zu erreichen mit einer 7 Tage Anreise per Versorgungsschiff. Und ich dachte wir würden fernab von allem leben in der Wüste. Touristeninformation: https://www.visitpitcairn.pn/.
Insgesamt neben der Technik geht es in Dayton (Xenia) natürlich auch darum, neue und altbekannte Gesichter zu treffen. U.a. waren das:
Gordon West, WB6NOA ist neuer „National Instructor“ bei der ARRL und füllte fleißig Zertifikate aus für OM’s und (X)YL’s die eine neue Lizenz bekommen hatten oder kürzlich upgegraded haben, siehe http://igc.arrl.org/gordon-west.
Ein bisschen Arbeit: Als „Volunteer“ beim ARRL Laborstand stellten wir die Crime Scenes der Funktechnik vor, CSI Xenia. Also fast. CSI ist die Abkürzung für die Clean Signal Initiative, die sowohl Hersteller als auch Funkamateure dazu motivieren soll, Geräte EMI/RFI-mässig „sauber“ zu halten. Auch Normen sollen daraus generiert werden, siehe https://www.arrl.org/arrl-clean-signal-initiative. Auch führten wir Video Live-Übertragung per AREDN vor. Mit Dank an George Spatta, W1GKS und John Jobin McAuliffe, W1DRF
Der DARC stellte wieder aus, und brachte einen Stapel CQ DL Magazine mit, gut für manchen Besucher etwas deutsch zu lernen oder auszubauen https://www.darc.de/home/. Danke an Stefan Hüpper, DH5FFL , Hanno Vögele, DK3HV und Team dass ihr Deutschland auf der Hamventionwieder vertreten habt.
Mit dem Erfolgsautor Ward Silver, N0AX philosophierten wir, wie wir noch stärker den Amateurfunk in „professionelle“ Veranstaltungen wie die IEEE IMS (International Microwave Symposium) einbringen können. Bücher von Ward Silver: https://tinyurl.com/44936fxx, International Microwave Symposium: https://ims-ieee.org/
Bei der RSGB – der Radio Society of Great Britain hatte dass Team um Steve Thomas, M1ACB, Mark Allgar, M1MPAund Chris Danby, G0DWV wieder eine tolle Auswahl an Fachliteratur vor Ort, welche man ansonsten nur schwer bekommt, inkl. Büchern zu „Testing 123, Measuring Amateur Radio Performance on a Budget” von Andrew Barron, ZL3DW, was für mich als Besitzer diverser tiny SA’s und Nano VNA’s natürlich sehr interessant ist. Grund genug auch mal ein Jahr Mitglied zu werden für ein Gratis-Buch sowie Eintrittskarte für Bletchley Park, sehr bekannt aus dem Alan Turing Film aus dem Jahr 2014 („The Imitation Game“– https://en.wikipedia.org/wiki/The_Imitation_Game ) . RSGB-Webseite: https://rsgb.org/
Ted Randall „on air“Joe Eisenberg K0NEB aus Nebraska mit seinem berühmten HutGordon West WB6NOA und Geoge Thomas W5JDXAm Stand des DARCWard Silver N0AXThe Union Jack. Am Stand der RSGB.
Einige weitere Impressionen in der folgenden Bildergalerie:
Die Polizei, dein Freund und Helfer. Kostenloser Shuttle Service durch das Xenia Sheriff Department. Flaggenparade bei der Hamvention.Hier gibt es Rubber Ducks!Auch dieses Jahr gab es wieder eine grosse Auswahl an Food TrucksRelaxing und mit einer jam-session auf dem Flohmarkt.Ready to eat meals…. Just in case.
Nach dieser Messe machten wir noch einen Abstecher zur ehemaligen Relaisstation der Stimme Amerikas, die VOABethany Relay Station in Cincinnati Ohio (siehe https://voamuseum.org/ ) . Es ist interessant zu sehen, welche Dimensionen alleine die Koaxzuleitung hat für eine 200 kW Station, erbaut von der Crosley Broadcasting Corporation.
Das imposante Gebäude der ehem. Bethany Relay Station, Voice of America
150 Hardline Koax“kabel“
Control Room der VOA Bethany Relay Station
Wir würden uns freuen, noch weitere Besucher aus Deutschland in 2025 zu sehen. Im Mai gab es bislang immer teils gute Flugtarife und wem ein bisschen Anfahrt nichts ausmacht, der kann auch einen größeren Flughafen wie Detroit (Michigan) oder Chicago (Illinois) als Direktflug z.B. von Frankfurt wählen.
Anm.d.R.: Das Team DL-Nordwest dankt Matthias für den Bericht zur Hamvention 2024.
Seid ihr auch schon einmal auf der Hamvention gewesen oder plant ihr dieses Jahr in HAM Radio in Deutschland oder gar die Ham Fair in Tokyo zu besuchen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder teilt es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.
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Vom 3. bis zum 5. Mai 2024 verwandelte sich das Bundeswehrstandortübungsgelände „Große Höhe“ in einen Antennenwald. Hans-Gerd DL9HG war mittendrin und berichtet in seinem Gastbeitrag von seinen Eindrücken.
Bis zu 15 Meter hoch ragten die Antennenkonstruktionen auf, die Funkamateure aus ganz Norddeutschland bei ihrem Treffen auf der großen Höhe aufgestellt haben. Kaum zu glauben: Sogar der Mond wurde als Reflektor „angefunkt“.
Auf der Großen Höhe in Ganderkesee fand von Freitag bis Sonntag wieder das Antennentestwochenende des Deutschen Amateur Radio Clubs (DARC) Ortsverband Delmenhorst statt.
Die Veranstalter konnten über 70 Funkfreunde aus dem norddeutschen Raum begrüßen. Sie reisten mit Wohnmobilen und Zelten an und brachten ca. 30 zum Teil spektakuläre Antennen in die Luft.
Die Teilnehmer präsentierten sowohl bewährte als auch neueste Antennenkonstruktionen, an denen sie monatelang gerechnet und getüftelt hatten. Einige Antennen waren so groß, dass sie im heimischen Garten keinen Platz mehr fanden und mit 15 Meter Höhe nicht zu übersehen waren.
Andere waren so klein, dass sie für den Mobilfunk geeignet waren. Günter Grünfeld (DL6YCL) stellte eine von ihm entwickelte mobile Parabolantenne mit der dazu gehörigen Technik zum Senden und Empfangen über einen Amateurfunksatelliten vor. Mit Hilfe dieser Technik sind Verbindungen bis in die Antarktis möglich.
Mit einer Erde-Mond-Erde-Antenne waren Funkverbindungen zwischen zwei weit entfernten Punkten auf der Erde möglich, wobei der Mond als passiver Reflektor genutzt wurde. Daniel Wendt-Fröhlich (DL2AB) gab einen Einblick in die neueste Technik der virtuellen Realität. Er stellte eine VR-Brille vor.
Die Teilnehmer funkten bis spät in die Nacht auf den unterschiedlichsten UKW- und Kurzwellenbändern und konnten gefüllte Logbücher mit Verbindungen nach Skandinavien, Asien, Neuseeland, Nord- und Südamerika mit nach Hause nehmen.
Im großen Zelt traf man sich zum Fachsimpeln und abends gab es gut besuchte Vorträge: Am Freitagabend referierte Dr. Henning Paul (DC4HP) über die Entwicklung eines Funkgerätes für Software Defined Radio (SDR). Am Samstagabend berichtete Thomas Hillen (DF2TH), Referent für Not- und Katastrophenfunk im Distrikt Nordsee, wie sich Funkamateure mit ihren Funkgeräten im Katastrophenfall einbringen können.
Ein besonderer Dank geht an Dieter Markowiak (DK1IJ), der mit seinen fleißigen Helfern für das leibliche Wohl sorgte. Auch die vielen Salatspenden kamen sehr gut an. Das Organisationsteam konnte auf eine gelungene und von allen Seiten gelobte Veranstaltung zurückblicken.
Hans-Gerd Bruns (DL9HG)
Vielen Dank an Hans-Gerd für das bereit stellen diese Artikels und an Christian DO1CML für das Titelbild.
Mittlerweile hat es sich schon herumgesprochen und war schon auf diversen Kanälen zu lesen, aber leider müssen wir Euch mitteilen, dass Dr. Bob Heil, K9EID am 28. Februar 2024 verstorben ist. Er wurde 83 Jahre alt.
Vielen ist Bob durch seine Karriere im Bereich Tontechnik bekannt. Er arbeitete mit den großen Namen im Showgeschäft zusammen, z.B. Joe Walsh oder den Grateful Dead.
Zunächst hatte sich Bob den Bühnensoundsystemen gewidmet, später kam bei seiner Firma Heil-Sound aus dem US-amerikanischem Bundesstaat Illinois die Amateurfunktechnik hinzu. Zum Beispiel die „HC“-Mikrophonserie wurde eigens für den Amateurfunk entwickelt. Die Heil Amateurfunk-Produkte findet ihr hier.
In der Rock and Roll Hall of Fame in Cleveland, Ohio ausstellen zu dürfen, war wohl das Sahnehäubchen in der Karriere von Dr. Heil. Bob war zudem Mitbegründer des Ham Nation Podcasts, welchen Ihr auf YouTube findet.
Hier gibt es auch einen Tribut an Dr. Heil. Die Folge beginnt mit einer musikalischen Einleitung an einer Wurlitzer-Orgel, denn Bob war zudem auch begeisterter Organist.
Tribute an Bob Heil K9EID
Was mich selbst schwer beeindruckt hat war der riesige Enthusiasmus für gute Tontechnik gepaart mit einem Leben für den Amateurfunk und die Fähigkeit, dass auch alles so erklären zu können, dass es jedermann versteht. Ich selbst habe mehrfach das große Glück gehabt, mich mit Dr. Heil in Dayton bei der Hamventionen unterhalten zu können; auch in Orlando bei der Hamcation sowie in Kalifornien bei der Pacificon sind wir uns über den Weg gelaufen. Das Photo zeigt Dr. Heil bei der Hamvention 2019.
v.l.n.r.: Dr. Heil K9EID und Matthias AJ4BB auf der Hamvention 2019
Wir wünschen Bob alles liebe ins Reich der immer besten Ausbreitungsbedingungen, und sind uns sicher, dass er auch weiterhin „auf der anderen Seite“ die Tontechnik noch weiter verbessert.
OpenWebRX – ein „Schweizer Taschenmesser“ für den Empfang von Funkaussendungen in einem weiten Frequenzbereich und vielen Betriebsarten.
OpenWebRX ist ein Mehrbenutzer-SDR-Empfänger, der von jedem Webbrowser ohne zusätzliche Client-Software bedient werden kann. Es ist die ideale Lösung, um einem breiten Publikum den Zugang zum HF-Spektrum am Standort des OpenWebRX zu ermöglichen. Sie benötigen lediglich einen Computer und einen Webbrowser.
OpenWebRX zielt darauf ab, möglichst viele Frequenzbereiche, Betriebsarten, Modulationen und Kodierungen zu unterstützen und dabei dennoch auf eine einfach zu bedienende Oberfläche zu achten, damit auch unerfahrene Benutzer das HF-Spektrum erkunden können, ohne teure Funkgeräte kaufen zu müssen. Trotzdem sollte man um die Feinheiten der Bedienung wissen. Daher hier mal eine kleine Zusammenstellung……
Ein paar Hinweise zur Bedienung, wenn man im Browser die Adresse aufgerufen hat.
Zuerst schauen wir uns das Fenster in der unteren rechten Ecke an.
Hier sehen wir die derzeit aktuell eingestellte Frequenz (links oben, 144,800 MHz), an der der gelbe Cursor steht.
Das Einstellen einer Frequenz erfolgt mit Linksklick auf ein Signal im Wasserfalldiagramm, oder das Verschieben des gelben Cursors in der Kopfzeile, dem Linksklick auf einen Frequenz-Marker (gelb, grün, blau) oder dem Eintragen einer Frequenz nach dem Linksklick auf die Frequenzangabe.
Mit der Fahne rechts kann man ganz einfach Lesezeichen im eigenen Browser setzen (rechte Maustaste). Die in der Kopfzeile angezeigten blauen Marker sind die vom Benutzer angelegte Marker. Diese sind nur beim jeweiligen Nutzer im Browser hinterlegt
Unter der Frequenz ist noch eine Frequenzangabe, diese bezieht sich auf die Frequenz, auf der der Mauszeiger momentan steht. Hier kann man also schnell die Frequenz eines Signals im Bandspektrum feststellen indem man den Mauscursor auf das entsprechende Signal zeigen lässt.
Dann haben wir ein Drop-down Menü. In diesem werden die möglichen Frequenzbereiche aufgeführt, die man auswählen kann. Es ist übrigens wichtig zu wissen, das bei allen Nutzern die im UKW Bereich (oder allen im KW Bereich) hören, die Anzeige wechselt! Also bitte mal auf die Anzahl der „Clients“ (also Benutzer) in der Anzeige Status achten! Die Hörerschaft wird es einem danken, wenn nicht wahllos die Frequenzbänder gewechselt werden.
Darunter folgt eine Auswahl an Betriebsarten, die mit einem Mausklick ausgewählt werden können. Je nach Betriebsart ändert sich die Darstellung im Wasserfall. In einem zusätzlichen Fenster werden ein gespreiztes Spektrum mit darunterliegendem Fenster für die decodierten Aussendungen angezeigt. Bei C4FM und DMR die Time-Slots und die Daten in der Aussendung.
Das Lautsprechersymbol hat die Aufgabe, die NF ein bzw. auszuschalten (Linksklick). Dies ist beim Empfang von digitalen Betriebsarten sehr hilfreich 😊. Der Regler daneben stellt die Lautstärke ein.
Rechts daneben ist ein Symbol für die automatische Einstellung der Wasserfallfarben (einmal Linksklick). Mit dem Regler daneben kann man nach eigenem Geschmack die Farben ändern. Mit einem Rechtsklick auf das Symbol wird eine automatische Funktion der Anpassung ausgewählt.
Darunter beginnt es mit dem Symbol für die Rauschsperre, einmal Linksklick, dann stellt das System automatisch auf eine Schwelle grad oberhalb des Rauschens ein (natürlich nur wenn grad kein Nutzsignal vorhanden ist). Mit dem Regler daneben lässt sich der Wert noch händisch anpassen (z.B. bei Störungen).
Mit dem rechts danebenliegenden Symbol lässt sich (einmal Linksklick) die Grundeinstellung der Farben zurückstellen.
Übrigens lassen sich die Frequenzeingabe und die vier Regler in der Mitte des Receiver-Tableaus mit dem Scrollrad der Maus verstellen, wenn der Mauszeiger auf dem jeweiligen Regler steht. Ist einfacher, als den Regler anzufassen und zu bewegen.
Mit dem Plus- und Minuszeichen lässt sich die Spreizung des angezeigten Frequenzspektrums anpassen (Mehrfachklicken!). Dies kann man aber auch mit dem Scrollrad der Maus erledigen, wenn der Mauszeiger im Wasserfall steht. Im gespreiztem Modus kann man mit der gedrückten rechten Maustaste den angezeigten Bereich verschieben.
Mit den Tasten daneben stellt man das Spektrum auf breite Spreizung (um den gelben Cursor herum), oder wieder auf die gesamte Übersicht zurück.
Ganz unten befindet sich eine S-Meter Anzeige, in dB anzeigt. Je nach Stärke des Signals ändert sich die Farbe.
Hier sehen wir die Kopfzeile, in der die Frequenzen eingetragen sind. Je nach Spreizung wird die Anzeige noch genauer. Die grünen Marker sind im System hinterlegte Icons, die mit der linken Maustaste angeklickt, automatisch sowohl die Frequenz als auch die Betriebsart einstellen. Die hier gezeigten blauen Marker sind vom Benutzer angelegte Marker, die mit Hilfe des Fahnensymbols angelegt sind. Diese sind nur beim jeweiligen Nutzer im Browser hinterlegt. Der gelbe Cursor steht an der Stelle (Frequenz) die gerade gehört wird. Mit dem Cursor lässt sich übrigens auch die Empfangsbandbreite einstellen, indem man einen der Schenkel mit gedrückter linken Maustaste „anfasst“ und auseinanderzieht oder zusammenschiebt. Macht zum Beispiel Sinn, wenn in der Nähe der gehörten Frequenz ein Störsignal ist, welches man so ausblenden kann (KW).
Hier sehen wir die rechte obere Ecke. Mit Linksklick auf die ersten drei Symbole können die jeweiligen Anzeigen in der linken unteren Ecke aus- und eingeblendet werden. Ist hilfreich, wenn auf Tablets oder Mobiltelefonen mitgehört wird, um Platz auf dem Display zu schaffen.
Mit „Map“ kann eine Karte aufgerufen werden, in der die Standorte der in bestimmten Betriebsarten aufgenommene Stationen angezeigt werden (z.B. FT8 oder Packet, WSPR….). Im nächsten Bild sind die Standorte der FT8 Stationen vom 40 und 80 Meter-Band angezeigt. So kann man sich auch einen Überblick über die eigene Antennenanlage verschaffen, wenn man so einen OWRX an die eigene Antenne hängt.
Hier ein Bild im Modus FT8 auf dem 80m-Band, oben der gespreizte Empfangsbereich, darunter die decodierten Stationen. Beim Linksklick auf das Locatorfeld (blau) öffnet sich eine neue Seite mit einer Weltkarte auf der die Großfelder angezeigt werden (s.a. „Maps“).
Hier ist ein Bild des SSB-Bereiches mit einem dicken Störsignal. Links und rechts davon sind die SSB Signale zu sehen. Eine Abstimmung kann schnell mit einem Mausklick erfolgen. Bei LSB auf die rechte Seite des Signals, bei USB entsprechend auf die linke Seite klicken. Wenn man den Mauszeiger auf die Anzeige der eingestellten Frequenz auf den letzten Stellen nach dem Punkt positioniert (die Farbe ändert sich auf „gelb“), kann man mit dem Scrollrad eine Feinjustierung der Frequenz nach eigenen Hörgewohnheiten einstellen. Entsprechend funktioniert auch auf den anderen Stellen der Anzeige die Einstelloption.
Zu den digitalen Betriebsarten im UKW-Bereich ist hier eine decodierte DMR Aussendung des Bremerhavener Relais zu sehen. Das geht natürlich auch mit C4FM (YSF), D-Star und NXDN Signalen. Bei der Decodierung von APRS Signalen können die übermittelten Inhalte mitgelesen werden.
Wer gerne mal auf den verschiedensten Erdteilen in die Frequenzen hören möchte, dem sei folgende Seite empfohlen:
Bei meinem persönlichen QWRX (RTL-SDR-Stick für UKW und SDR-Play für KW) sind UKW und KW Frequenzen selektierbar, bei meinem OWRX am Standort DB0BHV nur die UKW-Frequenzen. Ich habe die Anzahl der Nutzer jeweils auf 5 begrenzt. Es kann also auch mal eine Fehlermeldung erfolgen wenn besonders viele zuhören.
Wer gerne noch weitere Frequenzbereiche hören möchte (z.B. NOAA Satelliten) möge mir gerne Vorschläge schicken. Im Moment sind beide RX noch „in Bearbeitung“. Das Programm stammt von Jakob Ketterl (DD5JFK). Über seine Webseite kann man mehr zum Aufbau eines eigenen Systems erfahren. (https://www.openwebrx.de/)