CS800D Plus – Wir packen aus!

In „CS800D Plus – Eierlegende Wollmilchsau des Digitalfunks?“ hatten wir über das Connect Systems CS800D Plus berichtet. Wir haben uns ein Gerät besorgt und packen es in diesem Beitrag für euch aus.

Neulich führte mich eine Dienstreise in die Staaten, genauer gesagt nach Kalifornien, wo auch der Hersteller Connect Systems beheimatet ist. Auch wenn ein Versenden derer Produkte weltweit erfolgen kann, lag es nahe, das Funkgerät gleich auf der Dienstreise in Empfang zu nehmen.

Ankunft des Connect Systems CS800D Plus Transceivers in Larkspur Kalifornien USA

Hier ist es nun, das Connect Systems CS800D Plus mit dem Blick aus dem Hotelzimmer bei Sonnenaufgang in Larkspur Kalifornien USA.

Kompakte und robuste Verpackung mit Label

Der Transceiver kommt in einem braunen Karton daher, der mit dem Connect Systems Logo und deren Internetadresse bedruckt ist. Zusätzlich gibt es noch ein weißes Typenschild.

Im oberen Bereich der Box befinden sich ein USB-Programmierkabel und der GPS-Empfänger

Nach dem Öffnen wird man zunächst von Kabeln begrüßt. Hier links im Bild ist das USB-Programmierkabel zu sehen, welches auf der anderen Seite einen 15-poligen High-Density Sub-D Stecker besitzt und damit an dem Zubehöranschluss an der Rückseite des Funkgerätes angeschlossen wird. Rechts befindet sich ein GPS-Empfänger, ebenfalls mit 15-poligem High-Density Sub-D Stecker.

Im rechten Seitenfach kommen ein weiteres USB-Kabel, das DC-Stromkabel und ein Mikrofon mit Zahlenblock zum Vorschein

Im Seitenfach gibt es ein weiteres USB-Kabel, dieses mal aber mit 8-poligem Modularstecker RJ45. Dieses wird vermutlich für Firmware-Updates benötigt, kann zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht bestätigt werden. Es gibt außerdem noch ein DC-Stromkabel, welches sowohl im Plus- als auch im Minuspol über eine wechselbare 15 A KFZ-Sicherung verfügt. Darunter befinden sich ein Handmikrofon mit Zahlenblock sowie dessen Metallhalterung.

Montagebügel und Fach mit Schrauben

Rechts am Boden des Kartons ist ein stabiler Haltebügel aus Metall untergebracht sowie ein Set Schrauben, um diesen zu fixieren.

Englisches Benutzerhandbuch und Transceiver

Im linken unteren Fach kommen wir nun zum spannenderen Teil, dem eigentlichen Funkgerät, welches hier noch von einem englisch-sprachigem Handbuch verdeckt wird.

Sehen wir uns den eigentlichen Transceiver nun etwas näher an.

CS800D Plus – Vorderseite

Auf der Vorderseite erkennen wir links unten den Mikrofonanschluss, der wie bei modernen Mobilfunktransceivern üblich, als Modularbuchse ausgeführt ist. In diesem Fall handelt es sich um eine 8-polige RJ45 Buchse. Über dem Mikrofonanschluss befindet sich ein Drehschalter zum Verstellen der Lautstärke und Bestätigen einer Eingabe.

In der Mitte unten befinden sich 4 frei programmierbare Tasten P1 bis P4, und rechts daneben ein roter runder Taster zum Ein- bzw. Ausschalten des Transceivers. Über den mittleren Tasten befindet sich noch ein monochromes hintergrundbeleuchtetes LCD-Display und eine Hoch- und Heruntertaste rechts davon. Alle Tasten sind gummiert, beleuchtet und haben einen sprürbaren Druckpunkt.

Schließlich gibt es rechts auf der Vorderseite des Transceivers noch einen Lautsprecher, der bei anderen Geräten häufig entweder auf der Unter- oder Oberseite des Gerätes untergebracht ist.

CS800D Plus: Rückseite

Auf der Rückseite links gibt es erfreulicherweise einen N-Norm Antennenanschluss statt der im Amateurfunkbereich oft verwendeten PL- bzw. SO-239 UHF Buchse.

Auf der rechten Rückseite erkennen wir eine 15-polige High-Density Sub-D Buchse wie sie zum Anschluss von VGA-Monitoren verwendet wird. Hier dient sie allerdings dem Anschluss des Programmierkabels oder weiterem Zubehör wie dem GPS-Empfänger.

Darunter befindet sich noch der Kabelschwanz für die Stromversorgung, der hier im Pluspol auch zusätzlich noch einmal mit einer wechselbaren 15 A KFZ-Sicherung abgesichert ist. Ganz rechts und geschützt hinter einer Staubschutz-Gummikappe, befindet sich noch eine 3,5 mm Mono-Klinkenbuchse zum Anschluss eines externen 8 Ohm Lautsprechers.

CS800D Plus: Oberseite

Der Blick von Oben offenbart keine weiteren nennenswerten Merkmale.

CS800D Plus: Unterseite

Die Unterseite des Transceivers besteht quasi nur aus dem massiven Kühlkörper, auf dem auch ein großes Typenschild untergebracht ist. Auch hieran erkennt man die kommerziellen Wurzeln des Gerätes, welches wohl für den rauen Einsatz im Alltag konzipiert wurde.

Zum Abschluss sehen wir uns das Zubehör noch einmal ausgepackt und im Detail an.

Englisches Benutzerhandbuch und DTMF-Handmikrofon

Auch das Handmikrofon vermittelt einen robusten Eindruck und liegt gut in der Hand. Die Tasten auf der Vorderseite sind gummiert und besitzen eine Hintergrundbeleuchtung, haben aber keinen spürbaren Druckpunkt. Wie bei Handmikrofonen üblich befindet sich die PTT-Taste an der linken Oberseite des Mikrofons. Im Gegensatz zu den anderen Tasten jetzt aber mit gut spürbarem Druckpunkt und lautem Klickgeräusch bei dessen Aktivierung. Auf der Oberseite des Handmikrofons befinden sich keine weiteren Tasten.

Englisches Benutzerhandbuch: Dein erstes QSO

Das Handbuch liegt nur in englischer Sprache bei. Nach den üblichen Sicherheitshinweisen, der Auflistung des mitgeliefertem Zubehörs, der Montage des Haltebügels, der Spannungsversorgung und dem Anschluss des weiteren Zubehörs kann es auch schon mit dem ersten QSO losgehen. Im weiteren Verlauf werden die Bedienelemente und Anschlüsse näher erläutert und die DMR-Grundfunktionen erklärt.

DC-Stromkabel mit 15 A KFZ-Sicherungen, USB-Kabel Sub-D 15HD, GPS-Empfänger und USB-Kabel RJ45 (v.l.n.r,o.n.u)

Hier sehen wir noch einmal alle mitgelieferten Kabel sowie den GPS-Empfänger unten links im Bild

Montagebügel inkl. Schraubensatz und Mikrofonhalterung

und schließlich noch die mechanischen Komponenten wie den stabilen Haltebügel, den Schrauben und der Mikrofonhalterung aus Metall.

In unserem nächsten Beitrag über das Connect Systems CS800D Plus schließen wir das Funkgerät für euch an und testen es in analog FM sowie DMR.

Connect Systems CS800D Plus auf Montagebügel mit angestecktem DTMF-Mikrofon

Übrigens haben wir das Unboxing (Auspacken) des Funkgerätes für euch mitgefilmt. Da die Erläuterungen bei den Aufnahmen im Englischen erfolgte, haben wir das Video für euch im Nachhinein auf Deutsch Nach-vertont und euch hier beigefügt. Unten rechts neben der Lautstärkeeinstellung in der Wiedergabeeinstellung könnt ihr das Video in den Vollbildmodus schalten. Vielen Dank an der Stelle auch an Matthias AJ4BB / DL6ZM / DU3ZM für das Filmen.

Unboxing-Video des Connect Systems CS800D Plus in deutscher Sprache

PS: Mittlerweile ist es uns gelungen, das Bedienteil vom Hauptgerät abzuflexen 😉 . Im nächsten Artikel schließen wir das Funkgerät für euch an und unterziehen es einem ersten Test.

Soweit erst einmal. Jetzt können wir es natürlich kaum abwarten, das Gerät endlich in Betrieb zu nehmen.

Gibt es weitere Details die euch interessieren oder bestimmte Dinge, die wir für euch testen sollen? Falls ja, dann teilt uns das gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag mit.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

Funkamateur vs. Krakus: Der Mikrofonumschalter (Teil 2)

Während in Teil 1 dieses Beitrages die konzeptionellen Vorüberlegungen und die Auswahl geeigneter Hardware behandelt wurden, geht es im zweiten und abschließenden Teil um die finale Umsetzung des Projektes Mikrofonumschalter sowie einen Ausblick künftiger Erweiterungen.

Wer den ersten Teil des Beitrages noch nicht gelesen hat oder ihn noch einmal lesen möchte, findet ihn hier.

Umsetzung

1.) Adapterkabel

Um das Standmikrofon und die Funkgeräte später direkt mit dem Umschalter verbinden zu können, verwendete ich den 9-poligen Sub-D Verbinder als gemeinsame Schnittstelle. Wie bereits erwähnt, bietet er eine ausreichende Anzahl an elektrischen Verbindungen, hat zudem aber auch noch den Vorteil, dass dessen Gehäuse genug Platz zum Löten und ggf. sogar einfügen von Bauteilen bietet. Dieses ist z.B. beim ICOM ID-4100D erforderlich, da dessen Mikrofonschnittstelle nicht über getrennte Pins für „Hoch“ und „Herunter“ verfügt und somit einen zusätzlichen Widerstand benötigt. Die Standmikrofon-Seite erhält einen Stecker, die Funkgeräte-Verbindungen entsprechend eine Buchse.

Bevor man sich an die eigentliche Lötarbeit macht empfiehlt es sich, die Adapterkabel so zu skizzieren, dass die Pin-Nummern, die Farben der Leitungen und für die ggf. spätere Fehlersuche auch das Signal selbst mit angegeben werden. Die jeweilige Belegungen der Mikrofonschnittstelle des Funkgerätes lässt sich im besten Fall dessen Handbuch entnehmen. Wird man dort nicht fündig, hilft einem spätestens das Service Manual weiter oder in besonders hartnäckigen Fällen auch Dr. Google.

Bild 1: Adapterkabel Standmikrofon zu ICOM ID-4100D

Beispielhaft ist in Bild 1 die Verbindung zwischen dem Standmikrofon und dem ICOM ID-4100D gezeigt. Ein 470 Ohm Widerstand ist zwischen Pin 2 an der Mikrofonbuchse des ID-4100D und der Herunter (DOWN)-Taste des Standmikrofons zu löten. Die Hoch (UP)-Taste wir hingegen direkt mit dem Pin 2 des ID-4100D verbunden.

2.) Modifikationen am Standmikrofon

Wie im ersten Teil bereits erwähnt wurde, müssen wir uns noch um die Spannungsversorgung des dynamischen Mikrofons kümmern. Da im Gehäuse des Standmikrofons noch etwas Platz vorhanden war, habe ich mich dazu entschlossen, ein Batteriefach für 9V-Block Batterien einzubauen und die Versorgung damit zu gewährleisten. Dieses hat zudem den großen Vorteil, dass eine ungewollte Brummschleifenbildung von vornherein ausgeschlossen ist. Da ich gar nicht so oft auf Sendung gehe, wird eine Batterie bei mir sicher sehr lange halten 😉 .

Bild 2: Modifikation des Standmikrofons: Aussparung für 9V-Block Batteriefach

Wie man in Bild 2 gut erkennen kann, verfüge ich leider nicht über einen Werkplatz und geeignetes Werkzeug. Der Einbau ist mir trotzdem geglückt. Da ich das Standmikrofon sowieso zerlegen musste, habe ich bei der Gelegenheit dann auch gleich die Verdrahtung im Standmikrofon erneuert.

Nun musste ich nur noch alles wieder zusammensetzen und natürlich noch die Anschlussleitung des Standmikrofons kürzen und mit dem 9-poligen Sub-D Stecker versehen. Zusätzlich habe ich noch ein Label auf der Rückseite angebracht, damit ich später im Bedarfsfall die Pinbelegung noch nachvollziehen kann.

Bild 3: Erste Verbindung des Standmikrofons mit dem Mikrofonumschalter

3.) Erster Funktionstest

Für einen ersten Funktionstest schloss ich das ID-4100D zunächst direkt an das Mikrofon an, danach dann über den Umschalter. Da der Test erfolgreich war, fertigte ich nun noch drei weitere Adapterkabel für die verbleibenden Funkgeräte an und testete sie ebenfalls. Da auch hier alles einwandfrei funktionierte, war das gewünschte erreicht und ich konnte mein Standmikrofon durch Umschalten mit allen meinen Funkgeräten betreiben. Im nächsten Schritt kümmere ich mich nun um die Integration in meinen Funktisch.

4.) Integration in den Funktisch

Leider stand am vorgesehene Platz im Funktisch kein ausreichender Platz für den Umschalter in der Ausführung mit den Sub-D Verbindern zur Verfügungn. Die Ausführung mit den Modularbuchsen passte jedoch schon. Ich fertigte also erneut 5 Adapterkabel an, die den Sub-D Steckverbinder auf die RJ45-Modularstecker adaptieren (Bild 4).

Bild 4: Alle RJ45 zu Sub-D Adapterkabel sind eindeutig beschriftet

Damit ich später noch weiß, welcher Schalter zu welchem Gerät gehört, habe ich den Umschalter auch gleich entsprechend beschriftet (Bild 5).

Bild 5: Vorderseite des beschrifteten 4-Wege RJ45 Umschalters

Bevor ich mich jetzt um die endgültigen Integration und den Einbau in den Funktisch kümmere, teste ich noch einmal ausgiebig, ob alles wie gewünscht funktioniert.

Bild 6: Letzter Test vor dem finalen Einbau. Der Umschalter findet direkt unter dem Mikrofon platz.

In meinem Fall platziere ich den Umschalter direkt unterhalb des Inrico TM-7. Dazu konstruierte ich eine Einbauhalterung (Bild 7), die es mir erlaubt, sowohl den Umschalter und das TM-7 in der gewünschten Position zu fixieren, als auch den Anschluss des Standmikrofons auf der Vorderseite neben dem Umschalter zu erlauben.

Bild 7: In DesignSpark Mechanical 6 konstruierte 3D-Druck Halterung

Die Verbindungen zu den Funkgeräten erfolgen dann später hinter dem Umschalter und unterhalb des TM-7, also im nicht sichtbaren Bereich. Die Halterung wurde mit einem 3D-Drucker und aus schwarzen PLA-Material gedruckt.

Bild 8: Integrationstest des 3D-Druck Assemblies

Der erste Positionstest (Bild 8) offenbarte noch Verbesserungspotential der Konstruktion, gibt aber schon einen guten Vorgeschmack darauf, wie es einmal werden soll.

Bild 9: 3D-Druck Assembly mit eingeschraubtem Umschalter und den Frontanschlüssen

Nach Anpassung der Konstruktion und drucken der finale Version, kann die Halterung bestückt werden. Zunächst wird der Umschalter in Position gebracht und eingeschraubt (Bild 9).

Bild 10: 3D-Druck Assembly inkl. eingesetztem und verbundenem Inrico TM-7

Dann können das TM-7 befestigt und alle vorbereiteten Adapterkabel in den Umschalter eingesteckt werden (Bild 10).

Bild 11: Passt, wackelt und hat Luft! Alle Sub-D Verbindungen finden ihren Platz direkt hinter den Bedienteilen.

Nachteilig an den Sub-D Steckverbindern ist, dass sie sehr sperrig sind. Wie man auf Bild 11 gut erkennen kann, wurde der Platz hinter den Geräten ganz schön eng. Dennoch hat alles gepasst und von dem Kabelgewirr sieht man nach dem Einbau schließlich nichts mehr.

Fazit und Ausblick

Bild 12: Finale Integration des Mikrofonumschalters in den Funktisch mit verbundenem Mikrofon

In Bild 12 erkennen wir den Umschalter und das Standmikrofon an ihrem vorgesehenen Platz. Bei Bedarf lässt sich das Funkgerät einfach abstecken und entfernen. Neben dem Anschluss für das Standmikrofon sind ebenfalls noch zwei 3,5 mm TRS-Steckverbinder (auch Klinkenstecker genannt) zu erkennen. Einer dient dem Anschluss eines externen Fußschalters zur Betätigung der PTT, der andere dem Anschluss einer On-Air Lampe. Letztere soll in einem ausführlichen Artikel separat besprochen werden. Folgende Optimierungen bzw. Erweiterungen sind denkbar:

  • Erstellung eines Neuen Kabelsatzes, der die Funkgeräte direkt auf RJ45-Stecker bzw. Buchsen adaptiert
  • Ersetzen des mechanischen Umschalters gegen einen elektrischen (s. Abschnitt 6, Beitrag 1)
  • Erweiterung auf weitere Funkgeräte wie z.B. Handfunkgeräten, die dauerhaft im Shack betrieben werden

Zusätzlich hatte Funkfreund Bernd DK5BS noch vorgeschlagem, die Beschriftung auf dem Umschalter zu negieren (silber auf schwarz statt umgekehrt), um es optisch noch etwas aufzuhübschen.

Habt ihr weitere Verbesserungsvorschläge? Und was hättet ihr andres gelöst. Lasst es uns gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag wissen.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

CS800D Plus – Eierlegende Wollmilchsau des Digitalfunks?

Ein Dualband Mobilfunkgerät mit abnehmbarem Bedienteil, das sowohl analoges FM, DMR, C4FM, P25, NXDN und D-STAR kann? Du träumst wohl! …Oder etwa nicht?

Nicht wenn es nach Jerry Wanger KK6LFS von Connect Systems Inc. geht: Mit dem CS800D Plus soll der Traum endlich in Erfüllung gehen.

Einführung und Historie

Aber der Reihe nach: Ich selbst hörte von Connect Systems das erste mal in 2014, als mit dem CS7000 ein Gerät angekündigt wurde, dass neben D‐STAR, DMR, C4FM, NXDN, P25 und analogem FM auch andere Betriebsarten wie SSTV und APRS können sollte. Zudem sollte es Funkamateuren möglich sein, eine eigene Firmware für das Gerät zu programmieren, um es auf seine eigenen Bedürfnisse anzupassen. Leider wurde es dann wieder still um das CS7000 und ich verlor es aus den Augen.

Dann kam 2016 die Ankündigung zum DV4mobile und für mich stand sofort fest: Das muss ich haben! Ein 20 W Dualband (bzw. Tri-band in Amerika) Mobilfunkgerät, welches DMR, C4FM, D-STAR, P25 und analoges FM beherrscht in nur einem Gerät? Welches zusätzlich über GPS und eine LAN-Schnittstelle verfügt und sich die Repeaterlisten zudem über ein integriertes LTE-Modem ziehen kann und im Falle einer Funklücke eben auch diese oder die Netzwerkschnittstelle nutzen kann, um am Digitalfunk über das Internet teilzunehmen? Dazu noch in einem äußerst kompakten und äußerlich ansprechenden Formfaktor? Das klang wirklich zu schön um wahr zu sein! Auf der Ham-Radio im gleichen Jahr konnte ich dann einen ersten Prototyp am Stand des ÖVSV bestaunen. Leider ist das Gerät jedoch nie in die Serienproduktion und den Handel gegangen, so dass außer dem Traum nur zwei, mir bekannte und funktionierende, Prototypen verbleiben.

Prototyp des DV4 Mobile Multimode Transceivers

Doch warum haben die uns bekannten kommerziellen Hersteller kein Interesse ein solches Gerät auf den Markt zu bringen, welches sich wie geschnitten Brot verkaufen würde? Zunächst einmal liegt es daran, dass dieses Produkt zu Amateurfunk-spezifisch wäre. Im Kommerziellen Bereich benötigt man keine Dual- oder Tri-bander. Die Geräte werden so programmiert (Codeplug), dass sie nur auf den vorgegebenen Frequenzen arbeiten (kein VFO notwendig) und auch nur in einem vorher definierten Bereich. Zwar hat z.B. KENWOOD mit ihrer NX-5000 Serie Monoband Handfunk- und Mobilgeräte im Angebot, die sowohl FM, NXDN, DMR und P25 unterstützen, es können aber simultan immer nur zwei digitale Betriebsarten + FM betrieben werden. Zudem lässt sich KENWOOD die Aktivierung der zweiten digitalen Betriebsart extra bezahlen.

KENWOOD NX-5000 Serie: Triple-Digital Radio

Auch wenn eine Firma wie KENWOOD bereits vorhandene Hardware für eine Amateurfunk-Version nutzen könnte, die Programmierung einer Amateurfunk-spezifischen Firmware mit dem Funktionsumfang eines DV4mobile würde schlicht zu viel Ressourcen kosten. Also finden wir uns einfach damit ab, der Traum wird nie in Erfüllung gehen.

Connect Systems CS800D Plus

Nicht so schnell und zurück zum CS800D Plus. Nun soll es endlich soweit sein. Connect Systems kündigt nun wieder ein Gerät an, was dem Traum von der Eierlegenden Wollmilchsau schon sehr nahe kommt. Das CS800D Plus ist bereits auf dem Markt, basiert auf dem CS800D, verfügt aber über einen Mikroprozessor mit 4x größerem Speicher (256 MB Flash Memory) und ermöglicht damit eine wesentlich umfangreichere Firmware. Das Gerät ist ein Dualbander (UHF/VHF) mit 45 bzw. 50 W Ausgangsleistung und beherrscht aktuell DMR und analoges FM mit allen gängigen Funktionen. Das abnehmbare Bedienteil verfügt über ein gut ablesbares monochromes LCD-Display mit großen Buchstaben. An der Rückseite des Funkgerätes gibt es einen 15-poligen HD Sub-D Verbinder für künftige Erweiterungen.

Connect Systems CS800D Plus (Quelle: www.connectsystems.com)

Mit einer neuen Firmware und externem Zusatzprozessor (z.B. einem SBC wie dem Raspberry Pi) soll das Gerät aber zukünftig auch weitere digitale Protokolle unterstützen. Zunächst einmal müssen wir verstehen, warum wir überhaupt einen externen Prozessor benötigen, wenn der interne Prozessor doch bereits über einen ausreichend großen Speicher verfügt. Das Funkgerät selbst (Hardware und Firmware) wird nicht von Connect Systems direkt entwickelt und produziert, sondern in deren Auftrag durch den chinesischen Hersteller CoValue. Da dieser befürchtet, man könne das Gerät bei Herausgabe der vollständigen Designunterlagen und dem Quellcode der Firmware einfach bei einem anderen Hersteller fertigen lassen, hält er diese jedoch unter Verschluss. CoValue ist jedoch dazu bereit, mit Connect Systems zusammen zu arbeiten und die interne Firmware des Funkgerätes so zu gestalten, dass sie die von einem externen Prozessor bereitgestellten Daten verarbeiten kann. Wegen aktueller Ressourcenengpässe auf Seite von CoValue haben diese zugestimmt, dass die dazu notwendige Firmware-Routinen durch Connect Systems programmiert werden können und nach ausführlichen Tests dann entsprechend implementiert werden.

Der Unterschied zu anderen Lösungen, wo Funkgeräte mit einer Datenbuchse durch den Anschluss einer externen Hardware z.B. zum M17-Transceiver werden, liegt nun darin, dass beim CS800D Plus weiterhin dessen Bedienpanel, Mikrofon und Lautsprecher verwendet werden. Auch die Programmierung und Einstellungen der anderen digitalen Protokolle (z.B. des bei C4FM benötigten Rufzeichens) erfolgt weiterhin in der Programmiersoftware des CS800D Plus. Der Nutzer des Funkgerätes merkt also quasi nicht, dass um Hintergrund ein weiterer Prozessor die Verarbeitung übernimmt.

C4FM, NXDN und P25 Phase 2 verwenden den gleichen Vocoder wie auch DMR (AMBE+2). Daher kann das Gerät den vorhandenen und bereits mit dem Gerät lizenzierten Vocoder für weitere digitale Protokolle mitnutzen. Für D-STAR, welches den AMBE Codec nutzt, dessen Patent aber schon lange ausgelaufen ist, muss aber auch die Umsetzung des Vocoders extern erfolgen.

Soweit also die Theorie.

Ausblick und Fazit

Connect Systems hat bereits einige Firmware-Routinen programmiert, die derzeit von CoValue getestet werden. Dazu gehören u.a. die Erweiterung von Einstellungen, Monitoring, Scan-Funktionen, GPS-Standortbestimmung und Roaming, VFO-Modus und Erweiterung der möglichen Zonen. Als nächstes kümmert sich Connect Systems um die Programmierung der seriellen Kommunikation mit dem externen Prozessor, dem Aux-Modul, einer Spektrumanzeige, einer Hotspot-Funktion und vielem mehr. Besonders wichtig ist dabei das Aux-Modul, welches die verschiedenen digitalen Protokolle erst ermöglicht. Ein erstes Firmware-Release mit erweitertem Funktionsumfang wird für Ende März diesen Jahres erwartet.

Wir haben das CS800D Plus für euch bestellt und werden über unsere Erfahrungen in einem gesonderten Beitrag berichten. An dieser Stelle sei euch auch unsere Telegram-Gruppe DL-Nordwest noch einmal ans Herz gelegt: Hier erfahrt ihr alle Neuigkeiten zuerst und erhaltet exklusive Einblicke. Fragen beantworten wir auch gerne direkt dort.

Bleibt für uns zu hoffen, dass der Traum dieses mal auch wirklich in Erfüllung geht und die Seifenblase nicht wieder zerplatzt. Eines ist jedenfalls klar: Auch wenn das CS800D Plus die Eierlegende Wolchmilchsau des Digitalfunks wird, aktuell reden wir nur von ungelegten Eiern!


Fragen und Anwtorten (FAQ)

  • Ist das CS800D Plus auch in Europa verfügbar?

Das CS800D Plus verfügt aktuell nicht über die erforderliche CE-Zertifizierung. Als Funkamateure dürfen wir jedoch Geräte auch ohne CE-Zertifizierung importieren. Eine weitere Einschränkung besteht zur Zeit darin, das sich Funktionen wie GPS-Roaming aktuell nicht außerhalb der USA nutzen lassen.

  • Sollte ich mir das CS800D Plus jetzt schon zulegen oder lieber noch etwas warten?

In ferner Zukunft könnte das CS800D Plus durch ein Modell ersetzt werden, welches über einen Prozessor mit noch größerem Speicher verfügt sowie einem Farbdisplay. Für den, der nicht warten möchte, bleibt immer noch das Risiko, dass die von Connect Systems gesteckten und ambitionierten Ziele nicht erreicht werden können. Das Funkgerät ließe sich dann trotzdem weiterhin als Dualband-Mobilgerät für analoges FM und DMR nutzen, ist verglichen mit einem Anytone AT-D578UV II Plus dann aber auch etwas zu teuer für die Funktionen, die es bietet.

  • Wird das Funkgerät künftig auch M17 unterstützen?

Es finden bereits Gespräche mit dem Entwicklerteam von M17 statt. Die Hardware des CS800D Plus ist ähnlich der des MD380. Es gibt noch keine finale Aussage, aber das CS800D Plus könnte das erste Funkgerät auf dem Markt sein, dass M17 out-of-the-box unterstützt.


Über Connect Systems Inc.

Die Firma Connect Systems Inc. wurde 1982 in Kalifornien USA gegründet und entwickelte und vertrieb einen Telefon-Patch für Amateurfunkanwendungen (in den USA erlaubt). 1988 startete die Firma damit mikroprozessorgesteuerte Produkte auf den Markt zu bringen. Sie war auch die erste Firma, die alle CTCSS und DCS Codes zeitgleich auswerten konnte. Während die Firma im Laufe der Zeit diverse Kommunikationsprodukte aber auch z.B. Invertierer für Wohnmobile und Boote auf den Markt gebracht hat, fokussierte man sich seit 2010 auf das Anbieten von günstigen Logic Trunked Radio (LTR) Funkgeräten, seit Ende 2013 auch DMR Funkgeräten, die zu MotoTurbo™ und Hytera kompatibel sind.


Umfrage

Glaubst du, dass Connect Systems den Traum endlich wahr werden lässt und wirst du dir das Gerät kaufen?
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Habt ihr weitere Wünsche, Anregungen oder Fragen zum CS800D Plus? Falls ja, dann schreibt es uns gerne in die Kommentare zu diesem Beitrag.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

KENWOOD TH-D75 – User Manual und Software verfügbar

KENWOOD hat mittlerweile das Benutzerhandbuch in englischer Sprache sowie Software-Downloads für das KENWOOD TH-D75 online gestellt. Mehr darüber erfahrt ihr hier in diesem Beitrag.

Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis das KENWOOD TH-D75 auch hierzulande verfügbar sein wird. Wer schon jetzt einen Blick in das, wie von KENWOOD gewohnt, sehr umfangreiche und bebilderte Benutzerhandbuch werfen möchte, der kann es jetzt auf unsere Downloadseite für das TH-D75 herunterladen.

Leider ist das Handbuch bisher nur in englischer Sprache verfügbar. Der Text ist jedoch durchsuchbar und lässt sich aus dem pdf-Dokument herauskopieren. Die Textstellen die euch interessieren könnt ihr so z.B. durch Nutzung von DeepL oder des Google Übersetzers auch einfach ins Deutsche übersetzen lassen.

Von besonderem Interesse dürften der DV GATEWAY MODE (bei ICOM Terminalmodus genannt) sein, dessen Funktion auf Seite 16-13 nur knapp beschrieben wird.

KENWOOD TH-D75: DV GATEWAY MODE

Hier heißt es, dass der DV Gateway mode u.a. auch über Bluetooth unter Windows und Android verfügbar sein soll, ohne das im Detail jedoch darauf eingegangen wird. Stattdessen verweist KENWOOD auf die Beschreibung der Anbieter einer solchen Anwendung. Wie wir bereits wissen arbeitet David PA7LIM an der Software BlueDV Connect. Wir wissen aber auch, dass KENWOOD, statt selbst ein proprietäres Protokoll zu entwickeln, das MMDVM-Protokoll implementiert hat. Damit wäre das Gerät z.B. auch mit BlueDV unter Windows oder aber auch Pi-Star kompatibel.

Gibt es weitere Funktionen die euch interessieren und auf die wir genauer eingehen sollten? Nutzt gerne die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag und teilt es uns mit.

Auch die Programmiersoftware MCP-D75 (Memory Control Program) und die Fernsteuersoftware ARFC-D75 (Frequency Control Program) sind mittlerweile verfügbar. Alle Downloads zum KENWOOD TH-D75 findet ihr hier.

Don Arnold W6GPS hat auf seinem YouTube-Kanal ein Unboxing-Video des TH-D75A geteilt. Wie auch schon beim TH-D74A, wird er in den kommenden Wochen seine ersten Erfahrungen mit uns teilen. Wir dürfen gespannt sein.

Wir werden euch auf dl-nordwest.com weiterhin auf dem Laufenden halten.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

openSPOT DMR: XLX-Server verschwunden! So geht’s …

Aktuell stehen die XLX-Server in der Auswahlliste der MMDVM-Server im openSPOT (v1) nicht mehr zur Verfügung. In diesem Beitrag beschreiben wir, wie ihr einen XLX-Server manuell eintragen und verbinden könnt.

Wie man mit einem openSPOT im Betriebsmodus DMR auf einem XLX-Server qrv wird, haben wir euch bereits hier ausführlich beschrieben. Aktuell stehen die XLX-Server in der Auswahlliste jedoch nicht mehr zur Verfügung. Ihr könnt einen Server jedoch auch manuell eintragen, zur Liste hinzufügen und verbinden. Dazu geht ihr einfach wie folgt vor:

  1. Aktiviert den Advanced Modus
  2. Im Tab Modem wechselt ihr zu DMR Hotspot
  3. Im Tab Connectors wechselt ihr zu Homebrew/MMDVM
  4. Protocol: MMDVM
  5. Server address: xlx421.dl-nordwest.com (oder ein anderer XLX-Server eures Vertrauens)
  6. Port: 62030
  7. Callsign: Euer Rufzeichen
  8. DMR ID: Eure 7-stellige DMR-ID ohne Erweiterung!
  9. Server password: passw0rd

Nun klickt ihr auf den Add server Button und anschließend auf Save. Euer openSPOT verbindet sich nun wieder mit dem gewünschten XLX-Server und der Server steht zudem unter Custom servers in der Server-Auswahlliste ganz oben zur Auswahl bereit.

Tipp: Im gleichen Tab könnt ihr unter Auto connect to ID (0 to disable) noch das gewünschte Start-Modul als Group Call eintragen, also für das Modul D DL-Nordwest die 4004. Damit werdet ihr dann automatisch mit dem gewünschten Modul verbunden.

Viel Erfolg!

Falls ihr einen neueren openSPOT besitzt teilt uns bitte mit, welche Version ihr habt und ob die XLX-Server hier ebenfalls plötzlich fehlen. Weitere Fragen oder Anregungen gerne in die Kommentare zu diesem Beitrag.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

BlueDV Connect für das KENWOOD TH-D75

Neue App von PA7LIM lässt dein Android Smartphone mit dem KENWOOD TH-D75 via Bluetooth zum D-STAR Hotspot werden.

[Update vom 11.03.2024]

In dem folgenden Video demonstriert Kevin KI4LAX BlueDV Connect mit dem KENWOOD TH-D75.

Using the BlueDV Connect with the TH-D75A

[Update vom 22.01.2024]

In dem folgenden Video aus Japan seht ihr eine Demo von BlueDV Connect und dem KENWOOD TH-D75.

BlueDV Connect Video Demo

[Update vom 21.01.2024]

BlueDV Connect steht jetzt zum Download im Google Playstore bereit. Alle Informationen findet ihr hier: https://www.pa7lim.nl/bluedv-connect/

Screenshot von www.pa7lim.nl

Projektseite BlueDV Connect


[Original Beitrag vom 14.01.2024]

Der Niederländer David PA7LIM, u.a. bekannt als Macher der Software BlueDV, PEANUT und Doozy, kündigt nun eine neue Software an: BlueDV Connect soll sein neues Projekt heißen. Die Android App soll es dir ermöglichen, das KENWOOD TH-D75 via Bluetooth mit deinem Smartphone zu verbinden und somit zum D-STAR Hotspot werden zu lassen. Die komplette Bedienung erfolgt dabei weiterhin am Funkgerät. Die App kann dabei im Hintergrund mitlaufen. Weiterhin kündigt er an, auch Smartwatches unterstützen zu wollen.

Wie auch schon seine bisherige Software, soll auch BlueDV Connect kostenlos sein. Wir informieren euch auf dl-nordwest.com, sobald die App verfügbar ist.

Quelle: https://www.pa7lim.nl/new-project/

Anm.d.R.: Als Besitzer eines ICOM ID-52, welches ebenfalls Bluetooth mit an Bord hat, würde ich mir natürlich wünschen, dass dieses ebenfalls mit der App funktionieren würde. Leider unterstützt das ID-52 derzeit aber nicht die Verwendung des Terminal-Modus via Bluetooth. Ein weiterer Nachteil bei ICOM liegt darin, dass die Geräte ein proprietäres Protokoll für den Terminal-Modus verwenden, während man bei KENWOOD auf das MMDVM-Protokoll von Jonathan Naylor G4KLX setzt. Somit ist das TH-D75 von Haus aus zu jeder Software kompatibel, die ebenfalls das MMDVM-Protokoll beherrscht (Pi-Star bzw. MMDVMHost, BlueDV, etc.).

Und was ist mit den iPhone Nutzern? Wie hier bereits ausführlich beschrieben, ist eine uneingeschränkte Bluetooth-Kommunikation zwischen dem iPhone und einem externe Gerät nur dann möglich, wenn dieses über den neueren Bluetooth Low Energy Standard (kurz BLE) kommuniziert. Nach unserem aktuellen Wissensstand tut dieses das KENWOOD TH-D75 jedoch leider nicht!

Ihr habt weitere Informationen oder ergänzende Anmerkungen? Teilt sie uns gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag mit.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

XLX-Zugang mit Pi-Star in DMR

In diesem Beitrag erklären wir euch, wie ihr mit eurem Pi-Star Hotspot in der Betriebsart DMR in einem Modul eines XLX-Servers sprechen könnt.

Um mit einem Pi-Star Hotspot in der Betriebsart DMR an ein XLX Modul senden zu können, müssen die folgenden Einstellungen vorgenommen werden:

  • DMR Master: DMRGateway
  • XLX-Master: XLX_421
  • XLX Startup Module: D für DL-Nordwest
  • XLX Master Enable: aktivieren

Falls nicht anders konfiguriert, könnt ihr den XLX jetzt über die TG 6 auf eurem Funkgerät auf dem gewählten Zeitschlitz ansprechen. Bei Bedarf kann im Expertenmodus aber auch eine andere TG für den XLX-Server eingetragen werden.

Für andere Module des XLX tragt ihr bei XLX Startup Module den Modulbuchstaben des gewünschten Modules ein, also z.B. C für Raum Deutschland.

Eine vollständige Auflistung aller Module sowie deren zugehörige DMR TG findet ihr hier: http://xlx.dl-nordwest.com/index.php?show=modules

Screenshot von xlx.dl-nordwest.com

Euer Team DL-Nordwest

Multi Stream Reflector ???

Vorstellung & Anleitung

Was soll das nun wieder sein? Viele die nach unserem Artikel über den neuen YSF-Raum Deutschland auf das Dashboard geschaut haben waren wohl etwas verwundert. Das sieht ja komplett anders aus, als die bisherigen Dashboards.

Antonio (IU5JAE) ist der Mann, der diesen pYSFReflector3 oder auch Multi Stream Reflector programmiert hat. Vielleicht noch nicht zu 100% ausgereift, aber schon auf einem sehr guten Weg. Nun, was hat sich verändert?

Ihr seht hier mehrere QSO in mehreren YSF Räumen gleichzeitig. Soll heißen ihr könnt immer sehen wo gerade etwas los ist. Wenn euer Hotspot oder Relais z.B. in dem YSF-Raum Hessen steht, könnt ihr einfach in den Raum DL-Nordwest wechseln und bei dem QSO mitmachen.

Noch einfacher ist es, wenn ihr euch direkt in den neuen Raum einloggt und über die DG-ID Funktion eures Funkgerätes den Raum auswählt.

Dazu muss z.B. für DL-Nordwest die DG-ID 79 bei TX auf dem Funkgerät ausgewählt werden. Durch ein kurzes Betätigen der PPT-Taste erfolgt ein Wechsel auf die gewünschte DG-ID (blauer Eintrag auf Dashboard mit TD/79), ohne, das eine Aussendung in das Netz erfolgt. Während des QSOs wird euch vor dem Rufzeichen eures Gesprächspartners die DG-ID angezeigt. Übrigens, ein gleichzeitiges „Überwachen“ von mehreren Räumen wie ihr es von YCS her kennt ist hier derzeit nicht möglich, daher könnt ihr die RX DG-ID auf 00 stehen lassen. Bei fast allen Yaesu Geräten müsst ihr dazu die „GM“ Taste etwas länger drücken. Hier erscheint die Auswahl RX/TX. Falls das bei euch so nicht klappt, schaut einfach mal im Bereich Download nach dem passenden Handbuch für euer Gerät. Meist gibt es ja mehr als das mitgelieferte.

Besonderheit beim FT-70: Hier bitte nicht die GM Taste verwenden, sondern die MODE Taste lang drücken – im Display erscheint die Auswahlansicht, jetzt über den VFO Knopf die gewünschte ID auswählen und am Ende nochmal mit Mode Taste lang bestätigen.

Derzeit sind aktuell die Räume Deutschland (63),Hamburg (72), Hessen (76), Schwarzwald (77) Nordwest (79) und Rheinland (92) mit aufgeschaltet.

Übersicht Dashboard “Repeaters, hotspots, bridges“

  • Der Reflektor merkt sich die letzte DG-ID pro Rufzeichen. Bei einer Rückkehr auf den DE-Deutschland Reflektor erhaltet Ihr diese DG-ID wieder zugeordnet. Einsehen könnt Ihr dies im Dashboard unter „Repeaters, Hotspots“ durch Klicken auf die Button rechts oben.
  • Wenn Ihr bei Eurem Hotspot einen Eintrag mit einer DG-ID vornehmt (in dem Feld Options im YSF Client analog zum YCS), wird diese beim Verbinden mit dem Reflektor als Standard DG-ID ausgewählt. Falls Ihr die DG-ID wechselt, werdet Ihr nach 15 Minuten immer wieder zu Eurem persönlichen Reflektor zurück verbunden.
  • Ein Mapping von mehreren DG-ID’s gleichzeitig ist derzeit nicht möglich.

Wir wünschen euch viel Spaß mit den neuen Funktionen dieses Raumes.

Euer Sysop Team Deutschland

Funkamateur vs. Krakus: Der Mikrofonumschalter (Teil 1)

Im folgenden Beitrag beschreiben wir, wie sich durch den Einsatz eines (mechanischen) Umschalters, mehrere Funkgeräte mit nur einem Stationsmikrofon verwenden lassen. Im ersten Teil des Beitrages geht es um die konzeptionellen Vorüberlegungen und die Auswahl geeigneter Hardware.

Einführung

Welcher Funkamateur kennt diese Luxusprobleme etwa nicht? Man möchte überall gleichzeitig QRV sein und es sammeln sich die Funkgeräte und damit auch die Handmikrofone auf dem Stationstisch. Wird man dann gerufen oder möchte sich à la „Breako Breako“ in ein aktives QSO einklinken, greift man im entscheidenden Moment natürlich zum falschen Mikrofon und unterbricht dabei ggf. sogar noch eine laufende Runde auf einer anderen Frequenz. Wie peinlich!

Krakus „der“ Krake kennt dieses Problem natürlich nicht, da er in jedem seiner 8 Tentakel ein Handmikrofon halten kann und einfach überall gleichzeitig drückt. Chapeau!

Aber mal im ernst: Mich persönlich störten auch die zahlreichen Kabel die von den Funkgeräten abgingen, weil ich aus Platzmangel die Mikrofone nicht schön neben dem jeweiligen Gerät montieren konnte und sie stattdessen alle auf einem Haufen lagen. Außerdem kann ich zwar theoretisch zeitgleich mehreren Gesprächen lauschen, sprechen werde ich aber immer nur maximal auf einer QRG. Eine geeignete Lösung musste also her.

Konzeptionelle Vorüberlegungen

1.) Mikrofonauswahl

Zunächst einmal überlegte ich mir, welches Mikrofon ich für alle Geräte nutzen möchte. Vor einigen Jahren erstand ich auf einem Flohmarkt in der Schweiz ein Standmikrofon, welches sich der Vorbesitzer selbst aus einem dynamischen Peiker TM168 Mikrofon mit Schwanenhals gebaut hatte. Als Mikrofonstecker diente ein 8-poliger Foster-Stecker mit Kenwood Pinbelegung. Es gab auch noch zwei Taster für „Hoch“ bzw. „Herunter“ um den VFO oder den Speicherplatz zu verstellen sowie im Inneren ein Potentiometer zur Einstellung der Mikrofonempfindlichkeit. Die benötigte Vorspannung erhielt das Mikrofon vom Funkgerät (8 V Gleichspannung). Dieses Mikrofon sollte es werden!

Flohmarktfund: Schwanenhalsmikrofon mit Peiker TM168

2.) Geräteauswahl

Als nächstes überlegte ich mir, welche meiner Funkgeräte ich mit dem zuvor ausgewählten Mikrofon betreiben möchte. Bei mir waren das ein:

Funkgeräte bei 9V1LH
  • ICOM ID-4100 DH (RJ45/8 Pin Modular-Mikrofonanschluss)
  • Inrico TM7 (RJ45/8 Pin Modular-Mikrofonanschluss)
  • Yaesu FTM-400 DH (RJ11/6 Pin Modular-Mikrofonanschluss)
  • DVRPTR v1 (3,5 TRS/2,5 TRS Klinkenstecker, Kenwood-Norm)

Während die drei erst genannten Geräte jeweils einen Modularstecker zum Anschluss des Mikrofones verwenden, kommt beim DVRPTR v1 die von Kenwood Handfunkgeräten bekannte Kombination aus einem 3,5 und 2,5 mm Klinkenstecker zum Einsatz. Dieses stellt die benötigte Gleichspannung für das dynamische Mikrofon leider nicht zur Verfügung. Zudem hatten Vorversuche mit dem Inrico TM7 gezeigt, dass eine Versorgung mit der von ihm bereitgestellten 5 V Gleichspannung zum Brummen führen würde. Die Hürde mit der Mikrofon-Vorspannung musste also erst noch genommen werden.

3.) Anzahl der benötigten elektrischen Verbindungen

Möchte man nur das Mikrofon und die Push-To-Talk (PTT)-Taste anschließen, so werden schon vier bzw. fünf Leitungen benötigt (Mikrofon, Mikrofon-Masse, Vorspannung, PTT und Gerätemasse). In meinem Fall bietet nur das ICOM-Gerät eine getrennte Masse für das Mikrofon und die Sende-Empfangsumschaltung. Möchte man die „Hoch“- und „Herunter“-Tasten ebenfalls nutzen, so werden noch zwei weitere Leitungen benötigt, also sechs bis sieben. Bewerkstelligt man die Mikrofon-Vorspannung anderweitig so kann eine Leitung entfallen. In meinem Fall müssen also bis zu maximal sechs Leitungen gleichzeitig zwischen dem Mikrofon und dem Funkgerät verbunden werden.

Kenwood Pin-Belegung, 8-pol Foster

4.) Umstecken vs. Umschalten

Im ersten Schritt kann das Standmikrofon durch das Anfertigen geeigneter Adapterkabel auf alle o.g. Geräte adaptiert werden. So kann man die Kombination aus Mikrofon und Funkgerät nicht nur auf Funktion prüfen, sondern es durch Umstecken auch gleich entsprechend betreiben. Längerfristig wird das Umstecken jedoch lästig und außerdem müssen die Adapterkabel so auch immer zugängig sein. Wir fügen im nächsten Schritt also um eine komfortable Umschaltung hinzu.

5.) Kaufen oder selber bauen?

Eine Internetrecherche förderten für mich keine geeigneten Mikrofonumschalter zu Tage. Zwar gibt es von Anbietern wie MFJ Umschalter die es ermöglichen, entweder zwei Mikrofone an einem Funkgerät, ein Mikrofon an zwei Funkgeräten oder zwei Mikrofone an zwei Funkgeräten zu betreiben, diese bieten aber für meinen Fall nicht die mindestens vier gewünschten Anschlüsse für Funkgeräte und sind zudem auch nicht gerade preisgünstig zu haben.

6.) Komplex oder lieber einfach?

Meine erste Idee sah einen kompletten Eigenbau vor. Die Umschaltung sollte digital erfolgen, z.B. durch den Einsatz von geeigneten und kaskadierbaren Multiplexern als integrierte Schaltungen (ICs). Zur Umschaltung könnte ein Drehgeber zum Einsatz kommen und die Anzeige des aktuell gewählten Kanals bzw. Funkgerätes könnte auf einem OLED-Display erfolgen. Auf einer noch zu entwickelnden Platine könnte der benötigte Mikroprozessor Platz finden, sowie alle Anschüsse für das Display, den Drehgeber, das Mikrofon und alle Funkgeräte. Die Funkgeräteanschlüsse könnten dabei entweder gleich passend zu den bei mir verwendeten Geräten ausgewählt werden, so dass später nur 1-zu-1 Verbindungen erforderlich sind, oder intern über Umsteckbrücken realisiert konfigurierbar gemacht werden. Im Extremfall könnte man sie aber auch über die Firmware des Mikrokontrollers entsprechend konfigurierbar machen. Da die Schaltung für den Betrieb des Mikroprozessors und der integrierten Schaltkreise eine eigene Spannungsversorgung benötigt, könnte diese auch gleich die Mikrofon-Vorspannung bereitstellen, die sich dann je nach verwendetem Mikrofon entweder zu- oder eben abschalten ließe.

Visionärer Mikrofonumschalter à la 9V1LH

Sicherlich ein sehr interessantes Projekt und während ich so darüber schreibe juckt es mir schon wieder in den Fingern, dieses Projekt anzugehen. Leider lässt es meine Freizeit aktuell jedoch nicht zu so viel Zeit in etwas zu investieren, was sich auch einfacher realisieren lässt.

7.) Mechanisch Umschalten

Aus der Zeit in der man noch einen Drucker mit Parallelport an mehreren Computern gleichzeitig betreiben oder zwischen mehreren Geräten mit serieller Schnittstelle an einem Computer hin- und herschalten wollte waren mir die mechanischen Umschalter mit Drehschalter noch gut in Erinnerung. Diese gibt es heute noch neu zu kaufen, man findet sie aber auch häufig noch gebraucht sehr günstig auf Flohmärkten oder entsprechenden Online-Plattformen. Die Umschalter gibt es mit zwei, vier oder sogar mehr Schaltpositionen. Varianten mit 9-poligem Sub-D Anschluss bieten zudem eine ausreichende Anzahl an elektrischen Verbindungen zur Umschaltung der benötigten Signale und sind damit gut geeignet.

Mechanischer 4-fach Drehschalter mit Sub-D Anschluss

Beim „Ali“ fand ich zudem Modelle, die, statt mit einem Drehschalter, mit Druckschaltern ausgeführt sind. Diese sind nicht nur deutlich kleiner, sondern erlauben auch eine Schalterstellung, bei der gar kein Kanal verbunden ist. Wer es noch kleiner mag oder benötigt findet ebenfalls Modelle mit dem 8-poligem RJ45 Modular-Anschluss. Damit war das Gesuchte gefunden: Ich bestellte mir je einen 4-fach Umschalter mit 9-poligem Sub-D und RJ45 Anschluss.

Mechanischer 4-fach Umschalter mit RJ45-Modular (unten) vs. Sub-D (oben) Anschluss

4-fach Umschalter bei Aliexpress:

Im zweiten Teil dieses Beitrages befassen wir uns mit der Umsetzung, den gemachten Erfahrungen im Einsatz, was wir bei diesem Projekt gelernt haben und was wir zukünftig anders machen würden.

Betreibt ihr auch eine Mikrofonumschaltung in eurem Funkraum und wenn ja, wie habt ihr es gelöst? Lasst es uns gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag wissen.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

Übersicht digitaler Hotspots mit integriertem TRX

Hier findet er eine Übersicht über die aktuell verfügbaren Hotspots für digitale Sprachübertragung. Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wir werden sie für euch aber fortlaufend aktualisieren. Es lohnt sich also, immer mal wieder herein zu schauen.

Was ist ein Hotspot?

Hotspots ermöglichen euch in eurem nahen Umfeld, also z.B. in eurer Wohnung oder auf eurem Grundstück, eine Funkabdeckung, wo eine Relaisfunkstelle gar nicht oder nur mit sehr großem Aufwand erreichbar ist. Im Prinzip arbeitet ein Hotspot wie das Gerät, das euch zu Hause kabelloses Internet (WLAN) bereitstellt, also eurem Router oder auch Accesspoint (AP).
In der nachfolgenden Tabelle betrachten wir nur solche Hotspots, die über einen eigenen Sende-Empfänger (TRX) im Milliwattbereich verfügen und für die digitale Sprachübertragung ausgelegt sind.

Übersicht

HerstellerBezeichnungBetriebsartenBeschreibungLinks
BD7OAYSingleMMDVM,
alle außer FM
Jumbo-Spot mit OLED-Display im MetallgehäuseShop
DuplexMMDVM,
alle außer FM
Nextion-Display im Metallgehäuse mit Lüfter
BI7JTADogBoneMMDVM,
alle außer FM
Wahlweise als Simplex mit SMA oder On-Board Antenne oder DuplexShop
Duplex 3D SPOT Model_AMMDVM,
alle außer FM
Batteriebetriebener Duplex-Hotspot als Komplettgerät, verschiedene Displaygrößen wählbar, 3D-Druck-Gehäuse in weiß, rot oder schwarz, mit oder ohne BatterieShop
Duplex Hotspot BoardMMDVM,
alle außer FM
Raspberry / Nano / Orange Pi AufsteckplatineShop
Duplex Model_AMMDVM,
alle außer FM
Duplex-Hotspot als Komplettgerät, verschiedene Displaygrößen wählbarShop
Duplex_Mini Hotspot BoardMMDVM,
alle außer FM
Raspberry / Nano / Orange Pi Aufsteckplatine mit On-board AntenneShop
Model_BATMMDVM,
alle außer FM
Duplex-Hotspot im Hosentaschenformat mit integriertem Akku und 3.5"-DisplayShop
NANO HotspotMMDVM,
alle außer FM
UHF Hotspot mit OLED-Display im Aluminium-Gehäuse mit integrierter AntenneShop
Simplex HotspotMMDVM,
alle außer FM
Aufsteckplatine für Raspberry Pi Zero, 3B, Nano oder Banana PiShop
Simplex Hotspot BPi-M2zMMDVM,
alle außer FM
Duplex-Hotspot mit OLED-Display im Aluminium-Gehäuse und externer AntenneShop
DB9MAT, DF2ETMMDVM_HS_HatMMDVM,
alle außer FM
Aufsteckplatine für den Raspberry-Pi Zero und kompatibleInfo
DVMEGAEuroNodeMMDVM,
alle außer FM
Komplettgerät mit Display im Gehäuse, Pi-Star auf SD-Karte vorinstalliertInfo, Wimo
Raspberry HotspotD-STAR, DMR, C4FMRaspberry-Pi Aufsteckplatine, wahlweise als Single- oder Dualband VersionInfo,
UHF: Funk24, Wimo
UHF/VHF: Funk24, Wimo
JumbospotSingleMMDVM,
alle außer FM
In verschiedenen Konfigurationen erhältlich, mit interner oder externer Antenne, mit OLED-Display oder ohne, als Komplettgerät, Einzelplatine oder Bausatz.
China-Klon des DB9MAT, DF2ET MMDVM_HS_Hat
Info
M17 ProjectCC1200M17, APRS, FMVerwendet CC1200 HF-Modul statt ADF7021 für bessere HF-PerformanceBeitrag, Github, PCBWay
SX1255Allmode inkl. TETRA400-510 MHz, Default sample rate 125 kHz, RPi -> RF I2S (full duplex)Github, PCBWay
OSTARDuplexMMDVM,
alle außer FM
In verschiedenen Konfigurationen erhältlich, mit interner oder externer Antenne, mit OLED-Display oder ohne, als Komplettgerät, Einzelplatine oder BausatzShop
SharkRFopenSPOT4DMR, D-STAR, C4FM, NXDN, P25, POCSAGEmbedded System,
kleiner Formfaktor mit integriertem Akku,
APRS-Messaging
Info, Shop
openSPOT4 ProDMR, D-STAR, C4FM, NXDN, P25, POCSAGEmbedded System,
kleiner Formfaktor mit integriertem Akku,
APRS-Messaging,
integrierter AMBE für Cross-Mode zwischen DMR und D-STAR
Betrieb über APP ohne TRX möglich
Info, Shop
ZUM Radio ZUMspotElite 3.5 LCDMMDVM,
alle außer FM
Komplettgerät mit Display im Gehäuse, Pi-Star auf SD-Karte vorinstalliert, Status LEDsInfo
Mini 1.3 OLEDMMDVM,
alle außer FM
Komplettgerät mit Display im Gehäuse, Pi-Star auf SD-Karte vorinstalliert, Status LEDsInfo
USBMMDVM,
alle außer FM
USB-Stick, Status LEDsInfo

Unterscheidungsmerkmale

Die meisten Hotspots basieren auf der Firmware und Host-Software MMDVM von Jonathan G4KLX. Sie unterstützen damit grundsätzlich alle digitalen Modi, die in der jeweils aufgespielten Firmware Version unterstützt bzw. aktiviert wurden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass es zu Einschränkungen je nach verwendetem Microprozessor kommen kann. Neuere Hotspots verwenden einen 32 Bit Prozessor der Firma STMicroelectronics, der bereits über ausreichende Prozessorleistung und Speicherkapazität verfügt.

Eine weitere Einschränkung ist analoges FM: MMDVM unterstützt dieses prinzipiell zwar, das auf den Hotspots verwendete Transceiver-Modul von Analog Devices (ADF7021) jedoch nicht!

Neben den MMDVM-basierten Hotspots gibt es auch s.g. Embedded-Systeme, bei denen sich alles für den Betrieb eines Hotspots erforderliche auf einer Platine befindet. Als Beispiele sind hier die openSPOTs von SharkRF zu nennen. Die Vorteile dieser Systeme sind der viel geringere Stromverbrauch und die schnelle Einsatzbereitschaft nach dem Einschalten (das Betriebssystem bezitzt wirklich nur, was es für den Hotspot benötigt). Ein Nachteil ist, dass diese Systeme oft nicht Open-Source sind und sich damit nicht selbst verändern bzw. erweitern lassen.

Mal abgesehen von den technischen Unterscheidungsmerkmalen gibt es auch qualitative: Es sind viele China-Klone im Umlauf, die die von Funkamateuren in ihrer Privatzeit erstellten Schaltungsdesigns ungefragt kopiert und kommerziell vertrieben haben, obwohl dieses explizit gegen die CC-BY-NC-SA 3.0 Lizens verstößt, mit der diese Designs veröffentlicht wurden. Bei den verwendeten Komponenten kommen oft minderwertige zum Einsatz, besonders bei den Taktgebern, die aber für eine fehlerfreie Kodierung und De-Kodierung der digitalen Sprache verantwortlich sind.

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Kennt ihr noch weiterer und aktuell verfügbare Hotspots für die digitale Sprachübertragung? Dann lasst es uns gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag wissen. Wir nehmen sie dann gerne mit auf.

Euer Team DL-Nordwest