Nun wurde das Geheimnis um das Konzeptmodell X60 endlich gelüftet und es handelt sich, wie von vielen unserer Leser bereits richtig vermutet, um einen Kurzwellen-Transceiver. Er trägt die Bezeichnung IC-7760 und trägt damit dem 60. Jahrestag von ICOM auch in der Modellnummer Rechnung.
ICOM IC-7760
Der IC-7760 ist der Nachfolger des IC-7610 und verfügt u.a. über die folgenden Funktionen:
Vollständiger Steuerkopf mit separatem HF-Teil für größere Installationsflexibilität
Unterstützt den internen Fernbetrieb über ein kabelgebundenes Netzwerk
Zwei Displays, 7-Zoll breit und 2,4-Zoll, mit Touchscreen-Bedienung
DIGI-SEL und der Vorverstärker können gleichzeitig betrieben werden
Fortschrittliches HF-Direktabtastsystem mit FPGA-Verarbeitung
200 W volle Leistung und voller Betrieb
DPD (Digital Pre-Distortion) für hervorragende IMD-Eigenschaften und saubere Übertragungssignale
ICOM IC-7760: BedieneinheitICOM RC-7760: Anschlussseite des Bedienteils
Das Bedienteil verfügt über zwei Touchdisplays. Das Kleinere der beiden Displays zeigt dabei die aktuelle Filtereinstellung an.
Wie bei allen ICOM-Geräten der neusten Generation bereits üblich, kann der Transceiver ins heimische Netzwerk eingebunden werden und erlaubt zudem auch die komplette Fernbedienung über das Internet und zwar ohne, dass dazu zu Hause ein PC mitlaufen müsste.
ICOM IC-7760:Anschlussseite des HF-Teils
Zusammen mit der ebenfalls erhältlichen Endstufe IC-PW2 bietet ICOM ein vollständig durchdachtes Ecosystem, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist.
ICOM IC-7760: Gesamtsystem mit Meinungsverstärker
Alle Details des ICOM IC-7760 könnt ihr der ICOM Produktseite entnehmen.
Produktinformationen ICOM IC-7760
Der IC-7760 soll schon ab November 2024 an Händler ausgeliefert werden. Den ersten 200 international ausgelieferten Geräten soll zusätzlich eine 60-Jahre Jubiläums Logoplatte beiliegen.
60-Jahre Jubiläum Logoplatte
Was haltet ihr vom IC-7760? Ist es genau das, was Kurzwellen-Fans erwartet haben oder fehlen weitere innovative Funktionen, die ihr bisher vermisst? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.
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Kenwood zeigt auf der Tokyo Ham-Fair 2024 erstmalig den langersehnten Nachfolger des TM-D710G.
Wie bereits im März diesen Jahres angekündigt, arbeitet Kenwood endlich am Nachfolger des zwar beliebten, aber in die Jahre gekommenen und auch nicht mehr erhältlichen Mobilfunktransceivers TM-D710G. Unsere Artikel dazu könnt ihr hier nachlesen.
Nun wurde er auf der diesjährigen Tokyo-Fair in Japan unter einer Vitrine vorgestellt. Es handelt sich tatsächlich um einen Dualband (144/430 MHz) Transceiver bzw. in der US-Version voraussichtlich um einen Tri-bander (144/220/430 MHz). Wie sein Vorgänger wird er APRS mit an Bord haben, aber eben auch D-Star.
Wie beim TM-D710G bilden das Bedienteil und das Grundgerät keine Einheit. Das Bedienteil ist etwa 18,5 cm breit, 10 cm hoch und verfügt über ein großes Display mit einem hintergrundbeleuchtetem Drehgeber links unten. Weiterhin gibt es sowohl links, rechts als auch unten vom Display Tasten, deren aktuelle Funktionen wie gewohnt am Displayrand angezeigt werden. Weiterhin verfügt die Bedieneinheit rechts-oben über zwei getrennte Drehregler zum Einstellen der Lautstärke und der Rauschsperre von Band A und B. Direkt darunter befindet sich ein Lautsprecher.
Bedienteil des neuen Kenwood Mobiltransceivers
An der linken Seite der Bedieneinheit (hier nicht zu sehen im Bild) befinden sich zwei 3,5 mm Klinkenbuchsen zum Anschluss von Lautsprechern, jeweils für Band A und B. Außerdem gibt es noch eine USB Typ C-Buchse und eine Modularbuchse zur Verbindung mit dem HF-Teil.
An der rechten Seite des Bedienteils befindet sich außerdem noch ein Slot für eine SD-Karte.
Das HF-Teil besitzt auf der Vorderseite jeweils eine Modularbuchse zum Anschluss des Mikrofons (links) und des Bedienteils (rechts), einen Slot für eine SD-Karte sowie eine USB Typ C-Buchse.
HF-Teil des neuen Kenwood Mobiltransceivers
Der neue Mobilfunktransceiver soll in D-Star die gleiche Funktionalität wie das TH-D75 besitzen. Damit wäre auch der DV GATEWAY MODE (Terminalmodus) implementiert und das Gerät wäre MMDVM-Kompatibel. Zum aktuellen Zeitpunkt wissen wir allerdings noch nicht, ob das Gerät auch über Bluetooth verfügen wird und falls ja, ob diese Funktion dann ebenfalls über Bluetooth zur Verfügung stehen wird. Wir gehen jedoch sehr stark davon aus, das Bluetooth zumindest zur Unterstützung einer (in Deutschland vorgeschriebenen) Freisprecheinrichtung enthalten sein wird.
Bei dem Gerät soll es sich um einen echten Duobander handeln, mit dem zwei Bänder simultan empfangen werden können. Somit wäre es grundsätzlich auch für Satellitenbetrieb geeignet.
Neuer Kenwood Mobiltransceiver mit separatem Bedienteil
Das Mobilgerät hat aktuell noch keine Modellbezeichnung wie TM-Dxxx und wird aktuell einfach nur als „Car Transceiver“ bezeichnet. Er soll ab 2025 erhältlich sein und der Preis soll über dem des TH-D75 liegen.
Sobald wir bessere Bilder und weitere Informationen haben werden wir den Artikel für euch aktualisieren.
Was haltet ihr vom neuen Kenwood? Wird er den Weg in euer Shack oder euer Auto finden? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.
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Noch vor dem Start der Ham-Fair in Tokio kommt aus Japan die Interessante Meldung von Yaesu über den Nachfolger des FT-818 zu uns durch.
Der FT-X1F ist ein Allmode QRP Transceiver mit Kurzwelle, 6m und den VHF/UHF Bändern. Sein 5670 mAh großer Akku sorgt für bis zu 10 Stunden Funkbetrieb. Die Ausgangsleistung soll bis zu 6 Watt im Akkubetrieb und bis zu 10 Watt mit DC Stromversorgung betragen. Natürlich kann der neue auch C4FM.
Im Gegensatz zu den Mitbewerbern kann dieses Gerät simultan zwei Bänder empfangen, auch in unterschiedlichen Betriebsarten. Dafür sind auch zwei Lautsprecher vorhanden.
Ansonsten hat der neue die üblichen Ausstattungsmerkmale und ein erfrischendes Design. Der Preis steht noch nicht ansatzweise fest, das Gerät selbst soll wohl im Frühjahr 2025 auf den Markt kommen.
Zuerst gelesen bei simonthewizard, deshalb hier auch der Link:
Zu den grundlegenden und bemerkenswerten Merkmalen des neuen FTX-1F zählen:
Betrieb in den digitalen Modi SSB, CW, AM, FM und C4FM
SDR-Technologie und 3DSS (3-Dimensional Spectrum Stream) auf einem 4,3-Zoll-Touchscreen mit hoher Auflösung und Vollfarbdisplay
Zwei unabhängige Empfängerschaltkreise ermöglichen echten simultanen Dualbandbetrieb, egal ob im selben Band oder in unterschiedlichen Bändern. Beispiel: SSB-Kommunikation auf HF-Bändern gleichzeitig mit C4FM-Digitalkommunikation auf V/UHF-Bändern (*HF+V, HF+U, V+V, U+U, V+U, U+V)
Zwei Lautsprecher sorgen für eine klare und kraftvolle Audioausgabe
Ein optionaler automatischer Antennentuner kann mit dem 5670 mAh Lithium-Ionen-Akku mit hoher Kapazität an der Rückseite des Transceivers angebracht werden. Der optionale Kühllüfter, der für einen komfortablen FT8-Betrieb erforderlich ist, kann ebenfalls mit dem Antennentuner kombiniert werden. (All-in-One-Design auf der Rückseite)
RF-Frontend und rauscharmer Referenzoszillator ermöglichen phänomenale Mehrsignal-Empfangseigenschaften
Die PMG-Funktion (Primary Memory Group) kann bis zu 5 häufig verwendete Frequenzen registrieren und überwachen
Mit der MAG-Funktion (Memory Auto Grouping) können Speicherkanäle in jedem Band kategorisiert und schnell nach Bandgruppen (HF/VHF/UHF/AIR/OTHERS) abgerufen werden.
USB-Anschlüsse unterstützen CAT-Betrieb, Audio-Ein-/Ausgang und TX-Steuerung
Was haltet ihr vom Nachfolger des FT-817/ND/818? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.
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Yaesu hat ein Firmwareupdate für den Handfunkgerät FT-5DE veröffentlicht, das die Frequenzanzeige bis 100 kHz im VFO/PMS Scanmodus verändert.
Yaesu scheint aktuell mit Firmware-Fehlerbehebungen an ihren Amateurfunkprodukten beschäftigt zu sein, denn einen Tag vor dem Firmwareupdate des Mobilfunktransceivers FTM-500 wurde bereits ein Update für das Handfunkgerät FT-5DE veröffentlicht. Die Korrekturen fallen hierbei aber deutlich kleiner aus:
Veränderung der Frequenzanzeige im VFO/PMS Scanmodus bis 100 kHz
Zusätzlich sollen noch weitere Funktionen verbessert worden sein, die von Yaesu aber nicht näher beschrieben werden.
Allgeime Hinweise:
Solltet ihr ein Europäisches Gerät haben (DE-Version) bitte unbedingt die EXP-Firmware verwenden.
Das Aufspielen der Firmware erfolgt auf eigene Gefahr!
Die Downloads zum Yeasu FT-5DE findet ihr auf unsere Downloadseite.
Downloadseite FT-5DE
Seid ihr im Besitz eines Yaesu FT-5? Wie zufrieden seid ihr damit und führt ihr regelmäßige Firmwareupdates an euren Geräten durch? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.
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Yaesu hat ein Firmwareupdate für den Mobilfunktransceiver FTM-500DE veröffentlicht, der einige Fehler behebt.
Yaesu hat am 20. August 2024 ein Firmwareupdate für den Mobilfunktransceiver FTM-500 herausgegeben, dass unter anderem die folgenden Fehler beheben soll:
Aufhängen des Gerätes nach dem Aussenden mit einer spezifischen Tonfrequenz in Kombination mit Speicherkanälen mit DCS-Ton
Fehlverhalten der Hoch- und Heruntertasten am Mikrofon nach Aufrufen des Einstellmenüs, Betätigung der Funktionstaste und anschließendem Zurückkehren in den Speicher-Modus (MR)
Kein Bestätigungston bei Betätigung der PMG-Taste in Kombination mit aktiviertem Bandspektrum und aktivierter AESS-Funktion
Kein Signalton beim Überschreiten einer Bandgrenze im VFO/PMS Scanbetrieb
Zusätzlich sollen noch weitere Funktionen verbessert worden sein, die von Yaesu aber nicht näher beschrieben werden.
Hinweise:
Solltet ihr ein Europäisches Gerät haben (DE-Version) bitte unbedingt die EXP-Firmware verwenden.
Das Aufspielen der Firmware erfolgt auf eigene Gefahr!
Die Downloads zum Yeasu FTM-500DE findet ihr auf unsere Downloadseite.
Downloadseite FTM-500DE
Seid ihr im Besitz eines Yaesu FTM-500? Wie zufrieden seid ihr damit und führt ihr regelmäßige Firmwareupdates an euren Geräten durch? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.
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In diesem Beitrag beschreibe ich, wie die Wetterdaten einer LaCrosse WS2300 Wetterstation zusätzlich an das APRS-IS Netzwerk gesendet werden können.
Das Wetter in Ostfriesland ist oft wechselhaft und meist windig, geprägt von milden Sommern, kühlen Wintern und häufigen Regenschauern. Die Nähe zur Nordseeküste sorgt generell für ein maritimes Klima. Als Technik-affiner Funkamateur finde ich es sehr spannend, die Wetterdaten selbst zu erfassen. Damals kaufte ich mir dazu eine gebrauchte LaCrosse WS2300 Wetterstation, da diese in der APRS-Gemeinschaft oft verwendet wurde. Dieses lag nicht zuletzt daran, dass zahlreiche APRS-Hardware den direkten Anschluss und somit die Übertragung der Wetterdaten ins APRS-Netzwerk ermöglichten.
So betrieb ich die Wetterstation einige Jahre an meinem ehemaligen QTH am Bodensee, bevor sie nach dem Umzug in einem Karton verschwand.
Otmar DJ1OF bei der Installation der Wetterstation am alten QTH JN47MR in 2016
Da die Wetteranlage meines Vaters DL9BGG dem rauen Ostfriesischen Wetter auf Dauer nicht gewachsen war entschlossen wir uns im Mai diesen Jahres kurzerhand, meine alte Wetterstation zu testen und an seinem QTH zu installieren.
Ein erster Test im Innenraum wurde erfolgreich bestanden und so Stand einer Installation auf dem Hausdach nichts mehr im Wege.
Die Wetterstation LaCrosse WS2300 im Testaufbau
Da mein Vater keinen APRS-Sender betreibt, ich die Daten aber gerne ins APRS-Netzwerk spielen wollte, um mir auch in Singapur ein Bild über das aktuelle Wetter in Singapur machen zu können, suchte ich nun nach einem Weg, die Daten direkt ins APRS-IS Netzwerk zu senden.
Da ich das Rad, auch aus Zeitgründen, nicht komplett neu erfinden wollte und ich mir sicher war, dass dieses in etlichen Projekten bereits realisiert wurde, recherchierte ich im Internet nach geeigneten Lösungen. Nach nur kurzer Zeit wurde ich im Internet fündig und musste mir die einzelnen Bausteine nur gemäß meiner Konfiguration zusammensetzen.
Wetterstation auf dem Hausdach am neuen QTH in JO33NO
Der slowenische OM Andrej S55MA beschreibt in seinem HAM Blog in dem Beitrag „La Crosse WS2300, WS2307 series APRS with Xastir“ ein vom ihm geschriebenes Script, welches das Programm Fetch2300 nutzt und die Daten der Wetterstation zunächst in eine temporäre Textdatei schreibt. Fetch2300 kommt als Teil des open2300 Projektes von dem Dänen Kenneth Lavrsen, welches nicht mehr weiterentwickelt wird. Das Script von Andrej S55MA öffnet dann diese Textdatei um sie zu lesen, wertet die Daten dann aus und schreibt sie in einen Textstring, der von der Linux APRS-Software Xastir gelesen werden kann. Sein Script stellt außerdem einen Webserver bereit, mit dem sich Xastir dann verbinden kann, um sich die Textzeile mit den Wetterdaten zu holen. In seinem Blog beschreibt er außerdem detailliert die dazu erforderlichen Installationsschritte.
Wetterdaten Anzeigeeinheit der LaCrosse WS2300
Xastir erfordert jedoch die Verwendung einer grafischen Oberfläche (Gui). Da ich das Ganze auf einem Raspberry Pi nebenher laufen lassen wollte, auf dem bereits ein OpenWebRX+ ohne grafische Oberfläche läuft und ich die anderen Funktionalitäten einer vollen APRS-Software in meinem Fall nicht benötige, suchte ich nach einer anderen Möglichkeit. OpenWebRX+ verwendet DireWolf von WB2OSZ, um die mit dem SDR empfangenen APRS-Pakete zu decodieren und ins APRS-IS Netzwerk weiterzuleiten. Was lag also näher, eine entsprechende Bake für die Wetterdaten zu konfigurieren?
Leider führte mich auch das in eine Sackgasse. Zwar konnte ich die Wetterdaten als Bake aussenden, jedoch nicht in dem Bakenformat, um sie als Wetterstation zu erkennen. Eine neue Lösung musste also her. Ich entschied mich kurzerhand, das Script von Andrej S55MA so umzuschreiben, dass es statt der Bereitstellung eines Webservers, über den die Daten abgerufen werden, die Daten gleich selbst ans APRS-IS Netzwerk sendet. Glücklicherweise fand sich unter dem Titel „Send APRS objects or telemetry via Bash„ auch für diese Aufgabe eine passende Anleitung in Andrej’s Blog. Ich musste also nur seine beiden Blog Einträge kombinieren und schon hatte ich Erfolg.
Wetterdaten von DL9BGG-13 auf aprs.fi
DL9BGG-13 auf aprs.fi
Die Anpassung meines Scriptes basiert auf Version 1.6 seines Scriptes. Im Eingangsbereich des Scriptes konfigurieren wir zunächst unser Rufzeichen, die zu verwendende SSID, den dazugehörigen Passcode, den Längen- und Breitengrad der Wetterstation im DDM-Format (Dezimal-Minuten), sowie optional einen statischen Kommentar (z.B., welche Wetterstation verwendet wird). Außerdem definieren wir noch, an welchen APRS-IS Server gesendet werden soll, dessen Port und das Intervall in Sekunden, indem gesendet werden soll. Schließlich benötigt das Script noch den vollständigen Pfad zur open2300 Konfigurationsdatei. Abweichend zu Andrej’s Anleitung habe ich diese in dem Verzeichnis „/usr/local/etc/“ liegen.
Das Auswerten und schreiben der einzelnen Werte ist identisch zu Andrej’s Script mit dem Unterschied, dass ich zusätzlich noch die Tendenz und die Vorhersage auswerte und später mit in den Kommentar schreibe.
Schließlich starte ich das Script einfach durch einen cronjob, wenn der Raspberry Pi hochfährt. Führt dazu den Befehl sudo crontab -e aus und ergänzt in einer neuen Zeile:
@reboot bash /usr/local/sbin/wxdata.sh &
Interessierte können mein modifiziertes Script hier herunterladen.
Linux-Script: WS2300 Wetterdaten an APRS-IS Senden
#This script reads weather data via fetch program which is part of Open2300 suite written by Kenneth Lavrsen (http://www.
#lavrsen.dk/foswiki/bin/view/Open2300/WebHome).
#It outputs the right data needed to feed Xastir for APRS weather reports. The scripts utilizes Ncat utility as server to
#serve the fetched output to Xastir.
#Fetched Data is pushed to Ncat server and then to Xastir. (Fetched data -> Ncat server -> Xastir)
#Ncat is part of Nmap, get it by installing Nmap.
#This script should work for LaCrosse weather stations, WS23xx series. Testing was done with WS2307.
#Written by S55MA and S56IUL, May 2016
#Origin Source: https://s55ma.radioamater.si/2016/05/03/la-crosse-ws2300-ws2307-series-aprs-with-xastir/
# Modified by DG1BGS/9V1LH, 23rd June 2024
# Removed the web server. APRS data is now sent directly to the APRS-IS network using ncat.
# Please update the variables in the section below.
# For more information, visit dl-nordwest.com
Tipp: Vergabe von eindeutigen Com-Port Namen unter Linux
Um sicherzustellen, dass einem externen Gerät unter Linux immer der gleiche Com-Port zugewiesen wird, kann man externen Geräten eindeutige Namen zuweisen. In meinem Fall habe ich in dem Verzeichnis /etc/udev/rules.d eine Datei mit dem Namen 99-usb-serial.rules angelegt und die folgenden Zeilen eingefügt:
#Weather station open2300
#ID 067b:2303 Prolific Technology, Inc. PL2303 Serial Port / Mobile Phone Data Cable
SUBSYSTEM=="tty", ATTRS{idVendor}=="067b", ATTRS{idProduct}=="2303", SYMLINK+="ttyWX"
Die Vendor- und Product-ID eures externen Gerätes erhaltet ihr nach Eingabe des Befehls lsusb. In meinem Fall erhalte ich nach Eingabe des Befehls u.a. die folgende Ausgabe:
Bus 003 Device 002: ID 067b:2303 Prolific Technology, Inc. PL2303 Serial Port / Mobile Phone Data Cable
Ab dem nächsten Neustart des Rechners wird der Wetterstation in diesem Beispiel jetzt immer der Com-Port /dev/ttyWX zugeordnet, den ich auch in der open2300.conf gesetzt habe.
Fazit
Das Projekt war kurzweilig und hat viel Spaß gemacht, da sich nach nur kurzer Zeit ein Erfolg eingestellt hat. Durch die gute Programmierarbeit und Dokumentation von Andrej S55MA war es sehr einfach, das Gewünschte entsprechend der eigenen Umgebung zu implementieren. An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an alle, die ihre Projekte für andere zur Verfügung stellen und dokumentieren.
Durch das übermitteln der Wetterdaten an das APRS-IS Netzwerk sind diese jetzt nicht nur lokal verfügbar, sondern auch von jedermann weltweit abrufbar. Und obendrein erhält man auf aprs.fi noch eine statistische Darstellung der Wetterdaten.
Ich habe auch schon Ideen für künftige Erweiterungen: Die Wetterdaten könnten zusätzlich an einen MQTT-Broker gesendet werden, um sie auch an andere Stelle auszuwerten und darzustellen. Ggf. wäre das auch ein tolles Projekt für ein Wetterdisplay mit ePaper-Display. Außerdem könnte man die APRS-Baken zusätzlich durch den Einsatz eines kleinen Funkmoduls auch über VHF lokal abstrahlen und oder oder sie für eine LoRa-Telemetriebake nutzen.
Betriebt ihr auch eine eigene Wetterstation und nutzt die Daten nicht nur für euch selber? Wenn ja, berichtet gerne in den Kommentare unter diesem Beitrag über euer Projekt oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe. Eventuell habt ihr ja auch Lust, euer eigenes Projekt hier mal vorzustellen.
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In diesem Beitrag schildern wir den Aufbau und die Inbetriebnahme einer Meshtastic-Node.
Meshtastic ist ein innovatives Open-Source-Projekt, das sich auf die Entwicklung eines robusten, kostengünstigen Kommunikationsnetzwerks ohne Internetverbindung konzentriert. Es verwendet Long-Range (LoRa) Funktechnologie, um Nachrichten über weite Entfernungen zu senden, was besonders in abgelegenen oder katastrophengefährdeten Gebieten nützlich ist. Nutzer können mittels kleiner, tragbarer Geräte Textnachrichten austauschen und ihren Standort teilen, auch wenn keine Mobilfunknetze oder WLAN verfügbar sind.
Auch in DL-Nordwest beschäftigt man sich mit Meshtastic. Während Anfangs nur vereinzelte OM’s mit LoRa und Meshtastic experimentiert haben, kommt Dank einer Initiative des OV Leer Z31, nun Bewegung ins Spiel: Auf dem Wasserturm in Leer wurde zur Reichweitenerhöhung eine Node installiert, was etliche OM’s in der Umgebung dazu veranlasst haben sich selbst eine Node zu beschaffen und mit dem Experimentieren zu beginnen. Mittlerweile sind in Ostfriesland und Umgebung schon weit über 60 Clients aktiv, Tendenz steigend. Auch die ersten Stationen in den Niederlanden haben sich schon angeschlossen.
Im Folgenden schildern wir die einzelnen Schritte zur Inbetriebnahme einer Meshtastic-Node.
Hardware
Wer an Meshtastic teilnehmen möchte benötigt zunächst eine geeignete Hardware. Eine Auflistung kompatibler Meshtastic Hardware findet ihr hier: https://meshtastic.org/docs/hardware/devices/. Sehr beliebt sind aktuell das LoRa V3 von HELTEC und das LoRa T3-S3 von LILYGO. Bitte achtet beim Kauf unbedingt darauf, dass ihr die 433 MHz Variante bestellt! Grundsätzlich reichen Varianten ohne integrierten GPS-Empfänger, da selbst bei Portabelbetrieb die Positionsdaten vom Mobiltelefon übernommen werden können.
Heltec LoRa V3, passendes Gehäuse und Adapterkabel
Zum Lieferumfang des Heltec LoRa V3 gehören das LoRa-Modul selbst, eine kurze Antenne, die sich direkt in das Gehäuse einbauen lässt, zwei Pin-Header zum Anlöten und Anschluss von Erweiterungen (z.B. Sensoren) und ein Anschlusskabel für eine Lithium-Batterie. Letztere passt nicht mit ins Gehäuse, ließe sich aber hinter das Gehäuse kleben.
Das Anschlusskabel der mitgelieferten Antenne kann, wie hier gezeigt, in einer Schleife in das Gehäuse gelegt werden, da es für dieses Gehäuse etwas zu lang ausfällt.
Lieferumfang Heltec LoRa V3: Modul, Antenne, Pin-Header und Akku-AnschlusskabelHeltec LoRa V3 mit angeschlossener Antenne im Gehäuse
Wer stattdessen lieber eine externe Antenne anschließen möchte, kann eine kleine Aussparung an der Oberseite des, für die interne Antenne vorgesehenen, Gehäusefaches für das Adapterkabel vorsehen, z.B. durch Herausfeilen, Herausknipsen oder mit einem Messer. Zur mechanischen Zugentlastung des Adapterkabels sollte außerdem noch ein kleiner Kabelbinder angebracht werden.
Nachbearbeitetes Gehäuse zum Anschluss einer externen AntenneHeltec LoRa V3 im Gehäuse mit interner Antenne (oben) und Anschluss für externe Antenne (unten)
Firmware
Als nächstes spielt ihr nun die passende Meshtastic-Firmware auf das Heltec LoRa V3 auf. Dazu schließt ihr das LoRa-Modul über ein USB-Datenkabel an euren Computer an.
Ihr müsst nun zunächst den Com-Port in Erfahrung bringen. Dazu öffnet ihr unter Windows den Gerätemanager (Windows +x Taste drücken und Gerätemanager auswählen). In unserem Fall fehlte der passende Treiber, damit der PC mit dem Heltec-Modul kommunizieren kann.
Das Ausrufezeichen signalisiert, das der CP2102 Treiber nicht ordnungsgemäß installiert ist
Im Fall des Heltect LoRa V3 wird der CP210x Treiber von Silicon Labs benötigt. Diesen könnt ihr hier herunterladen.
Der benötigte CP210x Treiber kann von der Silicon Labs Seite heruntergeladen werden
Nach der erfolgreichen Installation des Treibers wird der dem Heltec-Modul zugeordnete Com-Port im Gerätemanager angezeigt. In unserem Fall ist es Port 5.
Der CP210x-Treiber wurde erfolgreich installiert
Dank eines Web-Flashers gestaltet sich das Aufspielen der Firmware sehr einfach. Aber Achtung, der Webflasher funktioniert nicht in jedem Browser, Chrome und Edge sind aber kompatibel.
Meshtastic Web-Flasher
Im Webflasher wählt ihr zunächst eure Hardware, in unserem Fall also das Heltec V3 und die gewünschte Firmware-Version (die Neuste stabile Firmware ist beim Schreiben dieses Artikels die Version 2.4) .
Einstellung des Gerätes und der gewünschten Firmware im Meshtastic Webflasher
Nach Betätigung des Flash-Buttons bestätigt ihr zunächst das Kleingedruckte (Continue). Im nächsten Fenster aktiviert ihr unter 3 „Full Erase and Install“.
Aktivierung von „Full Erase and Install“ unter Punkt 3
Nun werden euch in einer Liste alle zugeordneten Com-Ports angezeigt. Wählt hier den zuvor ermittelten mit CP2102 und betätigt „Connect“.
Auswahl des zuvor ermittelten Com-Ports
Haben ihr alles richtig gemacht, wird die Firmware nun auf das Modul übertragen.
Die Firmware wurde erfolgreich auf das Gerät geschrieben
Nach Erreichen der 100% sollte euch das Display des Heltec mit Meshtatstic begrüßen und uns dazu auffordern, zunächst die Region festzulegen.
Displayanzeige der unkonfigurierten Meshtastic-Node
Konfiguration
Je nachdem, welches Mobiltelefon ihr verwendet, installiert ihr jetzt die Meshtastic App aus dem Google Play Store (Android) oder dem Apple App Store (iOS). Wir geben hier keine detaillierte Anleitung für den Umgang mit der App, die Konfigurationsschritte sind aber zusammengefasst wie folgt:
Node via Bluetooth mit Mobiltelefon bzw. App verbinden
Die App (iOS) erkennt verfügbare Meshtastic-Nodes
Der auf dem Display angezeigte Code muss für die Bluetooth-Paarung eingegeben werden
LoRa Einstellungen vornehmen
LoRa Region: European Union 433mhz
Presets: Long Range – Moderate
Frequency Override: 434,100 MHz* (Frequency-Slot 6)
Number of hops: 7
Power: Maximale Leistung (30 dBm)
* Die Frequenz ist vorläufig und wird vom VUS-Referat des DARC final koordiniert
User konfigurieren
Licensed Operator: Einschalten (erlaubt die maximale Sendeleistung)
Call Sign: Euer Rufzeichen, ggf. mit Erweiterung, z.B. DG1BGS-JO33NO-I09 (die iOS-App lässt max. 8 Zeichen zu)
Short Name: z.B. BGS (max. 4 Zeichen)
Eingabe des Benutzerkonfiguration (iOS)
Chatgruppen anlegen
Bei dem Anlegen von Chatgruppen ist unbedingt darauf zu achten, dass die Verschlüsselung deaktiviert wird, da diese ist im Amateurfunk nicht zulässig ist! In Ostfriesland habe sich die folgenden Chatgruppen etabliert.
Kanal
Name
0
LongMod
1
Ostfrl
2
Notfunk
3
DL-Nordwest
4
Oldenburg
5
Emsland
Stand: Januar 2025
Die Reihenfolge ist dabei grundsätzlich beliebig, Kanal 0 muss aber immer LongMod sein!
Meshtastic Nordwest Kanäle, Stand Januar 2025
Nun seid ihr in Meshtatstic QRV und solltet in der Node-Liste nach nur kurzer Zeit die ersten empfangenen Nodes sehen.
Nodes Ansicht (iOS): Nun sollten nach und nach die ersten Nodes in der Liste erscheinen
Leitfaden und Neuigkeiten und Supportgruppe
Wer eine ausführlichere Hilfestellung benötigt, findet sie im Leitfaden von Harald DG6BCW, den ihr hier herunterladen könnt.
Wir haben für euch alles noch einmal zusätzlich auf unserer Übersichtsseite Meshtastic Nordwest zusammengefasst, die auch über das Hauptmenü erreichbar ist.
Die Inbetriebnahme einer Meshtatsic-Node gestaltet sich sehr einfach. Zudem ist die Hardware sehr erschwinglich, so dass die Teilnahme am stark wachsenden Netzwerk keine Hürde darstellen sollte. Meshtastic bietet noch weitere Möglichkeiten, u.a. die Übertragung von Telemetriedaten z.B. von Wettersensoren. Es gibt aber auch noch viele weitere Anwendungen für die LoRa-Hardware, über die wir hier auf DL-Nordwest zukünftig berichten werden.
Seid ihr auch schon in Meshtastic qrv? Was sind eure Erfahrungen? Diskutiert es gerne mit uns in den Kommentaren unter diesem Beitrag oder in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.
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Im dritten Teil über das AIOC finalisieren wir es, indem wir die Klinkenstecker anlöten und es in ein 3D-Druck Gehäuse packen.
In Teil 1 haben wir euch erklärt, was das AIOC kann und wie man die Leiterplatte samt Bestückung in Auftrag geben kann. Im zweiten Teil haben wir die Firmware auf das AIOC geschrieben und uns vergewissert, dass die Platine unter Linux und Windows richtig erkannt wird. Wer die beiden Beitragsteile noch einmal nachlesen möchte, findet sie hier:
Im dritten Teil kümmern wir uns nun um die finalen Lötarbeiten und statten das AIOC zusätzlich mit einem optionalen 3D-Druck Gehäuse aus.
Wie bereits im ersten Teil dieses Beitrages erwähnt, wurde das AIOC so konzipiert, dass es sich über Klinkenstecker direkt an ein Handfunkgerät anstecken lässt, welches die Kenwood-Norm verwendet. Quasi alle chinesischen Hersteller von, für den Amateurfunk verwendbaren Handfunkgeräte, verwenden diese, also auch die Geräte der Hersteller Quansheng, Anytone, Retevis, Tytera und viele mehr. Da die Klinkenstecker zu diesem Zeitpunkt noch nicht bestückt sind, steht es dem Anwender aber frei, ob er das AIOC so nutzt wie hier vorgesehen oder aber stattdessen ein Verbindungskabel anlötet. Im Folgenden zeigen wir euch die Variante mit den Klinkensteckern.
Grundsätzlich ist es bei den Klinkensteckern sehr wichtig, dass diese nicht nur exakt den richtigen Abstand zueinander haben, sondern auch noch die richtige Ausrichtung und Höhe zueinander. Ohne geeignete Löthilfe ist ein Anlöten der Klinkenstecker nur schwer möglich. So gelingt es trotzdem:
Vorbereitung der Klinkenstecker
Zunächst einmal müsst ihr euch einen geeigneten 3,5 mm und 2,5 mm Stereo Klinkenstecker besorgen und zwar einen, der auf der anderen Seite Anschlussfahnen zum Anlöten besitzt. Diese gibt es im Versandhandel u.a. bei Reichelt Elektronik unter den Bestellnummern KSS 35 und KSS 25. Aus eigener Erfahrung rate ich an dieser Stelle aber dazu, qualitativ hochwertigere Klinkenstecker (z.B. vom Hersteller BKL oder LUMBERG, und ebenfalls beim o.g. Versandhandel erhältlich) zu verwenden. Diese kosten zwar gleich um ein vielfaches mehr, ersparen euch nachher aber viel Frust, wenn es später wegen eines schlechten Kontaktes entweder erst gar nicht oder nur manchmal funktioniert.
Vor dem Anlöten bereiten wir die beiden Klinkenstecker vor: Wir verwenden sowohl für den 3,5 mm als auch 2,5 mm Klinkenstecker, Stereo-Ausführungen, also solche mit drei Anschlusskontakten. Die Zuordnung der Kontakte zu den Lötfahnen könnt ihr der folgenden Abbildung entnehmen.
Abbildung 1: Belegung der Lötfahnen eines 3,5 mm Stereo Klinkenstecker
Wir entfernen zunächst das Plastikgehäuse von den Klinkensteckern, das hier nicht benötigt wird. Die Lötfahne für den inneren Anschlussring (S, Sleeve) ist etwas zu lang und sollte mindestens bis zu der kleinen Bohrung gekürzt werden. Zum Kürzen eignet sich u.a. ein Elektro-Seitenschneider.
Abbildung 2: Die Lötfahne des inneren Kontaktes wird mit einem Seitenschneider in etwa an der Position der Bohrung gekürztAbbildung 3: Die Lötfahne des inneren Kontaktes (Sleeve) nach dem Kürzen
Bringt nun jeweils mit einem Lötkolben Lötzinn auf die Außenseite aller Anschlussfahnen auf. Solltet ihr bleifreies Lot verwenden, dann kann es helfen, die Lötfahnen vorher mit etwas Flussmittel zu Benetzen. Achtet beim Löten darauf, dass ihr die Löttemperatur nicht zu hoch wählt (ich empfehle maximal 320 °C) und das Lötzinn möglichst zügig auf die Lötfahnen aufbringt, da sonst der Kunststoff, der die elektrischen Kontakte des Klinkensteckers isoliert, schmelzen und ihn damit beschädigen könnte.
Vorbereitung der Leiterplatte
Nun schnappen wir uns die Leiterplatte und statten sowohl die vier Lötpads für die Klinkenstecker auf der Ober- als auch die zwei auf der Unterseite ebenfalls mit ausreichend Lötzinn aus. Den folgenden zwei Bildern (hier noch ohne Lötzinn) könnt ihr die Zuordnung der Lötpads zu den Klinkenstecker-Kontakten entnehmen.
Abbildung 4: Die Spitze (Tip) der Klinkenstecker werden auf dem quadratischen Lötpad angelötet, der mittlere Ring auf den rechteckigenAbbildung 5: Der Bestückungsdruck auf der Unterseite der Platine offenbart, welcher Klinkenstecker an welche Position gehört
Anlöten, Methode 1 (nicht empfohlen): Verwendung eines Handfunkgerätes mit Kenwood-Norm als Löthilfe
Steckt dazu die beide Klinkenstecker zunächst in das ausgeschaltete Funkgerät und richtet sie entsprechend aus. Nun schiebt ihr die Platine so zwischen die Anschlussfahnen, dass sie jeweils über dem dazugehörigen Lötpad liegen. Die Anschlussfahne des mittleren Rings gehört jeweils auf das schmale rechteckige Lötpad, die Anschlussfahne der Spitze auf das quadratische. Welche der Anschlussfahnen mit welchem der Kontaktpunkte des Klinkensteckers verbunden sind lässt sich leicht mit einem Durchgangsprüfer testen oder Abbildung 1 entnehmen.
Nun lötet ihr zunächst die Lötfahnen auf der Oberseite der Platine an und dreht das Funkgerät dann herum, um auch die Lötfahnen auf der Unterseite anlöten zu können.
Abbildung 6: Ein Quansheng UV-K5(8) diente hier als Löthilfe (nicht empfohlen)
Anlöten, Methode 2: Verwendung einer 3D-gedruckten Löthilfe
Seid ihr selbst im Besitzt eines 3D-Druckers oder kennt jemanden in eurem Bekanntenkreis, dann empfiehlt es sich, eine Löthilfe auszudrucken und zu verwenden. Diese kann hier als stl-Datei heruntergeladen werden: https://github.com/skuep/AIOC/blob/master/3d/k1-aioc-solder-guide.stl
Schiebt die vorbereiteten Klinkenstecker zunächst an die vorgesehene Position. Auf Grund von Toleranzen beim 3D-Druck kann es sein, dass die Öffnungen der Klinkenstecker etwas zu klein sind. Mit einem Bohrer kann man diese aber leicht etwas vergrößern. Wichtig ist, dass die Klinkenstecker dabei trotzdem noch satt in Position sitzen, macht die Öffnungen also nicht zu groß. Dreht die Klinkenstecker jeweils so, dass die Lötfahne für den inneren Kontakt (S, Sleeve) unten und parallel zur Löthilfe angeordnet sind.
Nun schiebt ihr die Leiterplatte in die richtige Position. Die Löthilfe hat einen runden Pin der in eine der Bohrungen am Rand der Leiterplatte passt (Abbildung 8, links oben). Die oberen Anschlussfahnen lassen sich etwas verbiegen, so dass sie sich leichter anlöten lassen.
Abbildung 7: Die Lötfahnen lassen sich vor dem Löten in Position biegen
Verlötet nun zunächst die Lötfahnen auf der Oberseite.
Abbildung 8: Die Lötfahnen wurden auf der Oberseite verlötet
Nun dreht ihr die Löthilfe herum und verlötet die untenliegenden Anschlussfahnen.
Abbildung 9: Unterseite vor dem VerlötenAbbildung 10: Jetzt sind auch die Lötfahnen auf der Unterseite verlötet
Ihr könnt die Platine samt Klinkenstecker nun aus der Löthilfe ziehen. Kontrolliert noch einmal alle Lötstellen.
Abbildung 11: Dank Löthilfe haben beide Klinkenstecker die richtige Ausrichtung
Das AIOC ist nun aus elektrischer Sicht einsatzbereit. Um eventuelle Kurzschlüsse zu vermeiden und es zu schützen empfiehlt es sich jedoch, es in ein Gehäuse zu packen.
Abbildung 12: 3D-Druck von zwei kompletten Sets, bestehend aus der Löthilfe sowie dem Gehäuse Ober- und UnterteilAbbildung 13: Noch mehr 3D-Druck-Gehäuse, dieses Mal in Blau. Unterteile unten und Oberteile oben im Bild.
Wir setzen die Platine nun halb-schräg in die Unterschale ein, so dass der USB-Typ C Anschluss der Platine in der entsprechenden Öffnung sitzt. Danach drücken wir die Leiterplatte an der gegenüberliegenden Seite vorsichtig nach unten, so dass beiden Klinkenstecker in ihrer Aussparung liegen und die Platine flach auf dem Gehäuseboden aufliegt.
Abbildung 14: Die Platine passt genau ins 3D-Druck-Gehäuse. Jetzt fehlt nur noch der Deckel.
Nun legt ihr den Deckel zunächst mit der langen Seite an und drückt ihn dann mit etwas Kraft nach unten, so dass er über den Aussparungen für die Klinkenstecker mit einem hörbaren Klack-Geräusch einschnappt.
Abbildung 15: AIOC in eingebautem 3D-Druck-Gehäuse
Steckt das AIOC nun in ein (Hand)Funkgerät mit Kenwood-Norm eurer Wahl. Vergewissert euch beim Einstecken, das beide Klinkenstecker vollständig eingesteckt sind. Jetzt könnt ihr euer AIOC einem ersten Test unterziehen!
Abbildung 16: Anprobe: Einsatzbereites AIOC an einem Quansheng UV-K5 (8)
Fazit
Das AIOC ist ein kleiner Alleskönner, der, besonders für OMs die gerne mit digitalen Betriebsarten experimentieren, eine echte Bereicherung und günstige Alternative zu anderen auf dem Markt befindlichen Angeboten bietet. Durch das direkte Anstecken an ein Handfunkgerät gehört Kabelsalat der Vergangenheit an und auch das lästige Umstecken vom Programmierkabel zum Modemkabel.
Das AIOC eignet sich auch besonders für eine gemeinsame OV-Aktivität. Dabei könnten OV-Mitglieder je nach Kenntnis entweder verschiedene Aufgaben übernehmen oder aber sich gegenseitig bei den einzelnen Schritten unterstützen. Eventuell hat jemand bereits viel Löterfahrung, ein anderer ist hingegen Computer-affin und unterstützt beim Aufspielen der Firmware. Jemand weiteres besitzt ggf. einen 3D-Drucker und unterstützt beim Ausdrucken der Löthilfe und des Gehäuses. Die hier beschriebenen Schritte können an einem OV-Abend umgesetzt werden. An weiteren OV-Abenden kann man sich dann mit verschiedenen Anwendungen für das AIOC beschäftigen. Interessiert? Der nächste Winter kommt bestimmt.
Wir werden diese Beitragsreihe fortsetzen und euch nach und nach sowohl unter Windows als auch Linux und ggf. sogar Android verschiedenen Anwendungen für das AIOC aufzeigen.
Seid ihr selbst bereits im Besitzt eines AIOC und was sind eure Erfahrungen damit? Gibt es Anwendungen, die wir für euch testen sollen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.
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Im zweiten Teil über das AIOC erklären wir euch, wie ihr die Firmware unter Linux und Windows aufspielen könnt.
Im ersten Teil des Beitrages über das AIOC (All-In-One-Cable) von Simon Küppers, haben wir beschrieben, was das AIOC kann und wie ihr euch selbst ein oder mehrere AIOCs fertigen lassen könnt. Wer dieses noch einmal nachlesen möchte findet den Beitrag hier:
Nach nur kurzer Zeit lag das Paket mit den bestellten und vor-bestückten AIOC-Platinen dann auch schon vor unserer Haustür. Die stabile Außenbox schien zunächst etwas über-dimensioniert, war in Anbetracht der inneren Verpackung der Platinen aber auch notwendig.
Die vor-bestückten Platinen wurden in einer blauen Box geliefertDie Platinen selbst sind sehr gut verpackt
Die Platinen wurden mit den für die automatisierte Bestückung benötigten Randleisten ausgeliefert. Diese sind aber angeritzt, so dass sich die eigentliche AIOC-Platine sehr einfach und ohne Werkzeug heraustrennen lässt.
Die Platine wurde hier noch nicht vom Panel herausgetrenntDie Oberseite der herausgetrennten Platine: Die Klinkenstecker müssen selbst bestückt werden.
Wenn die Platine zu euch kommt, hat sie noch keine Firmware oder mit anderen Worten: Das AIOC weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass es eins ist. Wir zeigen euch im Folgenden jeweils unter Linux Debian`10 und Windows 10, wie ihr die Firmware aufspielen könnt.
Wer die Firmware nicht selbst kompilieren möchte, findet auf der Seite https://github.com/skuep/AIOC/releases/ die vor-kompilierten Binaries. Zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels liegt eine stabile Firmware in der Version 1.2.0 vor, die wir im folgenden verwenden. Die experimentelle Version 1.3.0-rc.1 bietet einige Neuerungen, die wir uns aber erst in einem späteren Artikel noch genauer ansehen werden.
Download der vorkompilierten AIOC Firmware
Vorbereitungen
Unabhängig davon, ob ihr die Firmware unter Linux oder Windows aufspielen wollt, müsst ihr durch das Stecken einer Brücke (s. Foto) erwirken, dass der auf der Platine vorhandene Mikroprozessor im Bootloader-Modus startet. Erst jetzt verbinden wir das AIOC mit einem USB Typ-C Kabel mit einem PC. Bitte achtet darauf, dass es sich bei dem USB-Kabel um ein Datenkabel und nicht nur um ein Ladekabel handelt! Wundert euch bitte nicht, wenn nach dem Einstecken keine LED aufleuchtet, das hat zu diesem Zeitpunkt seine Richtigkeit.
Die Steckbrücke verbindet die äußeren beiden Kontakte des Headers neben der USB Typ-C Buchse
Je nachdem ob ihr unter Linux oder Windows fortfahren wollt, könnt ihr jetzt eines der beiden nächsten Kapitel überspringen.
Aufspielen der Firmware unter Linux (Debian10)
Zunächst vergewissern wir uns mit dem folgenden Befehl, dass sich der Mikroprozessor im Bootloader-Modus befindet und erkannt wurde.
dmesg
Jetzt solltet ihr eine Ausgabe wie in dem folgenden Bild erhalten.
Das AIOC meldet sich als „Product: STM32 BOOTLOADER“
Nun installieren wir die benötigten Software-Komponenten.
Die Firmware wurde vollständig auf das AIOC geschrieben
Jetzt könnt ihr das USB-Kabel trennen, die Steckbrücke abziehen und das USB-Kabel wieder anstecken. Nun sollte die grüne LED auf dem AIOC dauerhaft leuchten und die rote LED zweimal kurz aufblinken. Das AIOC meldet sich nun als „Product: All-In-One-Cable“ und stellt sowohl eine Soundkarte als auch einen seriellen COM-Port bereit.
dmesg
Das AIOC wird jetzt als Audio- und Kommunikationsgerät erkannt
Aufspielen der Firmware unter Windows 10
Zunächst öffnet ihr den Windows Gerätemanager. Hier wird der STM32 BOOTLOADER als nicht erkanntes Gerät angezeigt. Bevor ihr die Firmware aufspielen könnt, müsst ihr also zunächst den Treiber korrigieren.
Windows Gerätemanager: STM32 BOOTLOADER mit falschem Treiber
Dieses erledigt ihr mit dem Tool Zadig. Wer schon einmal einen DVB-T USB-Stick als SDR-Receiver unter Windows nutzen wollte, wird dieses Tool sicher schon kennen und ggf. sogar schon auf dem heimischen PC haben. Falls nicht, kann es von hier heruntergeladen werden: https://github.com/pbatard/libwdi/releases/download/v1.5.1/zadig-2.9.exe. Beim schreiben dieses Artikels liegt das Tool in der Version 2.9 vor.
Nach dem Herunterladen führt ihr das Tool aus. Als device wählt ihr hier STM32 BOOTLOADER und als Zieltreiber libusb-win32. Nun betätigt ihr die Schaltfläche „Install Driver“und wartet, bis der Treiber installiert wurde.
Mit dem Zadig-Tool kann der Treiber des STM32 BOOTLOADER installiert werden
Zur Sicherheit prüft ihr im Windows Gerätemanager noch einmal, ob das Gerät STM32 BOOTLOADER jetzt richtig erkannt wurde.
Windows Gerätemanager: Der STM32 BOOTLOADER wurde richtig erkannt
Ist dieses der Fall, ladet ihr euch als nächstes das Tool herunter, mit welchem ihr die Firmwaredatei aufspielen könnt. Dazu eignet sich dfu-util, welches ihr euch als vor-kompilierte Version für Windows 64 Bit von hier herunterladen könnt: https://dfu-util.sourceforge.net/releases/dfu-util-0.9-win64.zip
Entpackt den Inhalt der zip-Datei am besten direkt in das Stammverzeichnis eures C-Laufwerks, also z.B. nach „C:\dfu-util„.
Nun ladet ihr noch die vor-kompilierte Firmwaredatei herunter und legt sie der Einfachheit-halber im gleichen Verzeichnis wie das dfu-util ab.
Das dfu-util und die Firmwaredatei liegen im gleichen Verzeichnis
Als nächstes öffnet ihr die Windows PowerShell oder auch einfach nur die Windows Eingabeaufforderung. Hier wechselt ihr zunächst in das von euch gewählte Verzeichnis (in meinem Fall C:\dfu-util) und führt den folgenden Befehl aus:
cd C:\dfu-util\
./dfu-util.exe -d 1209:7388 -a 0 -s 0x08000000:leave -D aioc-fw-1.2.0.bin
Aufspielen der Firmware in der Windows PowerShell
Erscheint die Meldung „File download successfully“, dann war die übertragung erfolgreich und ihr könnt das USB-Kabel trennen, die Steckbrücke abziehen und das USB-Kabel wieder anstecken. Nun sollte die grüne LED auf dem AIOC dauerhaft leuchten und die rote LED zweimal kurz aufblinken. Ein letzter Blick in den Windows Gerätemanager zeigt unter Audio, Video und Gamecontroller das AIOC sowohl als Eingabegerät (Mikrofon) als auch als Ausgabegerät (Lautsprecher). Ebenso erhaltet ihr unter Anschlüsse (COM & LPT) ein neues Kommunikationsgerät. Um herauszufinden, welche Com-Port Nummer dem AIOC zugeordnet wurde, zieht den USB-Stecker einfach noch einmal ab, steckt ihn dann wieder ein und beobachtet, welches Gerät hinzukommt. In meinem Fall war es COM31.
Windows Gerätemanager: Das AIOC wird als Audio Ein- und Ausgabegerät und als serieller Com-Port erkannt
Im nächsten Teil beschreiben wir dann, wie ihr die Klinkenstecker an das AIOC anlöten könnt um es zu komplementieren und packen es zudem noch in ein 3D-gedrucktes Gehäuse ein.
Habt ihr zu den hier beschriebenen Punkten weitere Fragen? Dann schreibt sie uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.
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Wir stellen euch das „Alles-in-einem-Kabel“ für Handfunkgeräte vor und führen euch Schritt-für-Schritt durch den Bestellprozess.
Wer sein (Hand)Funkgerät neben der reinen Sprachübertragung auch für digitale Betriebsarten wie APRS und SSTV einsetzen möchte, kommt nicht umhin, sein Funkgerät mit einem PC zu verbinden. Waren früher für jede digitale Betriebsart noch Modems (oder TNC s) notwendig, die als Übersetzer der auf Funk empfangenen Signale, dessen Demodulierung und Umwandlung in vom Computer lesbare Datenbits arbeiteten, so kann dieses heute, dank leistungsstarker Prozessoren und hochauflösender Soundkarten, mit Software erfolgen.
APRS Fill-in Digipeater mit Taxifunke ASCOM und TNC 2
Soundkarten unterscheiden sich im Hinblick auf ihren Funktionsumfang. Es gibt sie jeweils mit oder ohne …
Potentiometer für Lautstärkeeinstellung für Ein- und Ausgang
galvanische Trennung (zwischen Funkgerät und Computer)
GPIO, z.B. für PTT-Steuerung und SQL/COR Auswertung
CAT-Steuerung
Programmierschnittstelle für das Funkgerät
Eines von unzähligen Angeboten: digirig Mobile, Soundkarte und CAT-Steuerung in einem
Mittlerweile ist das Angebot an, auch speziell für den Amateurfunk entwickelten, Soundkarten riesig und unüberschaubar. In diesem Beitrag wollen wir euch ein Projekt vorstellen, dass aus der Masse heraussticht.
Beim AIOC, Ham Radio „All-in-one-Cable“, von Simon Küppers, handelt es sich um einen kleinen Adapter mit USB Typ C-Anschluss. Auf einer kleinen Platine werden sowohl eine Soundkarte, eine Programmierschnittstelle und eine PTT-Steuerung vereint. Die Notwendigkeit und das Umstecken mehrerer verschiedener Kabel zur Programmierung und für den Digitalmode-Betrieb gehört damit der Vergangenheit an. Und das Besondere: Der Adapter lässt sich direkt an Handfunkgeräte mit Kenwood-Norm anstecken.
SMD-bestückte AIOC Platine: Die Klinkenstecker werden nachträglich selbst angelötet
Zu den sonstigen Merkmalen zählen:
Offene Quelle (Open-Source) von Hard- und Software, damit erweiter- bzw. änderbar
Besonders Günstig, vom Funktionsumfang aber vergleichbar mit Digirig Mobile
Unterstützung von Handfunkgeräten mit Dual-PTT (getrennter PTT für Band A und B)
Durch direktes Anlöten von NF-Kabeln auch für andere Hand- oder Mobilfunkgeräte oder Feststationen geeignet
Basiert auf Mikroprozessor STM32F302 mit integriertem Analog-Digital (ADC) und Digital-Analog Konverter (DAC)
Beim Schreiben dieses Artikels liegt AIOC in Hardware-Version 1.0 vor.
AIOC auf Github
Bestellvorgang Schritt-für-Schritt
Jetzt möchtet ihr natürlich gerne wissen, wo ihr einen solchen Adapter kaufen könnt. AIOC werden teilweise von Privatpersonen auf den bekannten Handelsplattformen angeboten. Dieses bietet sich vor allem dann an, wenn man nur einen einzigen Adapter zum Experimentieren haben möchte. Am günstigsten ist es jedoch, wenn ihr euch mit mehreren OM s, z.B. in eurem OV, zusammen tut, und den Adapter direkt selbst beim Leiterplattenhersteller und Bestücker in Auftrag gebt. Wir beschreiben euch im Folgenden Schritt-für-Schritt, wie das funktioniert:
Zunächst geht ihr auf die Webseite https://github.com/skuep/AIOC/tree/master und ladet euch von hier die Fertigungsdateien herunter. Diese entpackt ihr dann auf eurem PC.
Download der für die Leiterplattenproduktion benötigten Dateien
Als nächstes ruft ihr die Webseite JLCPCB auf und legt euch dort einen Benutzeraccount an, falls noch nicht geschehen. Aktuell bietet die Seite leider nur die Auswahl zwischen Englisch und Mandarin Chinesisch. Ihr könnt euch die Webseite aber z.B. von Google auf Deutsch übersetzen lassen! Hier gehen wir auf Add gerber file und wählen die Datei GERBER-k1-aioc.zip aus dem entpackten Unterverzeichnis ..\AIOC-master\kicad\k1-aioc\jlcpcb\production_files.
Hochladen der Gerber-Dateien auf die JLCPCB Webseite
Nachdem die Gerber-Datei erfolgreich hochgeladen wurde, konfiguriert ihr die Leiterplatte. Neben der von euch gewünschten Stückzahl, als Vielfaches von 5, ist es wichtig, dass ihr die Leiterplattendicke auf 1,2 mm ändert, damit sich die Klinkenstecker später beim Bestücken gut anlöten lassen. Außerdem könnt ihr noch die Farbe des Lötstopplacks gemäß eurer Vorliebe wählen. In unserem Beispiel wählen wir die Farbe blau.
Konfiguration des Leiterplattenmaterials, der Anzahl der Layer und der gewünschten AnzahlKonfiguration der Leiterplattendicke und er Farbe des LötstopplacksDie „High-spec“ Optionen belassen wir auf die voreingestellten Wert
Als nächstes Konfigurieren wir die Bestückung: Edge Rails/Fiducials stellen wir auf Added by JLCPCB. Dadurch wird die Leiterplatte durch seitliche Vergrößerung und Hinzufügen von Referenzmarken so angepasst, dass sie sich später automatisiert bestücken lässt.
Einstellungen für die Bestückung der LeiterplatteErweiterte Optionen für die Leiterplattenbestückung
Nach Betätigung von Confirm können wir uns zunächst die Ober- und Unterseite der unbestückten Leiterplatte ansehen.
Die Leiterplatte vor der Bestückung im Konfigurator
Im Reiter Bill of Materials wählen wir unter Add BOM File die Datei BOM-k1-aioc.csv und unter Add CPL File die Datei CPL-k1-aioc.csv, jeweils wieder aus dem Unterordner ..\AIOC-master\kicad\k1-aioc\jlcpcb\production_files. Zur Bestätigung drücken wir auf Process BOM & CPL.
Hochladen der Bauteile- Stückliste und Zuordnungsdateien im Bestückungskonfigurator
Jetzt erscheint eine Fehlermeldung über fehlende Bezeichner H1 und H2 in der BOM-Liste und J2, D3, D4 und R17 in der CPL-Datei. Die Fehlermeldung können wir ignorieren. Hintergrund: Bei H1 und H2 handelt es sich um Bohrungen, hier gibt es also nichts zu Bestücken. R17 wird ebenfalls nicht bestückt, da er nur für Funkgeräte mit Dual-PTT benötigt wird. Die LED’s D3 (grün) und D4 (rot) liegen auf der Unterseite der Leiterplatte und stellen eine Alternative zu D1 und D2 auf der Oberseite dar. Wie im Titelbild zu erkennen ist, ist uns die Unterseite der Leiterplatte zugewandt. Daher kann es Sinn ergeben, die TX und RX-LED’s nachträglich statt auf der Oberseite lieber auf der Unterseite zu bestücken.
Die Fehlermeldung können wir durch Betätigen von „Continue“ ignorieren
Nach Betätigung von Next könnt ihr euch nun die bestückte Leiterplatte in 2D und 3D ansehen. In unsrem Fall wird nur die Oberseite der Leiterplatte bestückt. An dieser Stelle empfehlen wir, dass ihr euch noch einmal die Zeit nehmt um zu prüfen, ob alle Bauteile vorhanden sind und richtig platziert wurden. Sieht alles gut aus dann weiter mit Next.
Im Tab „Component Placement“ kann noch einmal überprüft werden, ob alle Bauteile richtig platziert wurden
Im abschließenden Schritt des Leiterplattenbestückungs-Konfigurators könnt ihr noch wählen, wie schnell die Leiterplatte bestückt werden soll. Der Standard sind 2-3 Werktage. Mit einem Aufpreis von etwa 44 Euro sind aber auch 1-2 Werktage möglich.
Angebot für die Bestückung. Bei Aufpreis ist eine Bestückung in nur 1-2 Werktagen möglich.
Unter Product Description müssen wir jetzt noch angeben, um was für eine Anwendung es sich handelt. Dieses ist später für den Import bzw. der Berechnung der Zollgebühren wichtig. Hier wählen wir Research\Education\DIY\Entertainment > DIY – HS Code 902300. Mit Save to Cart könnt ihr die bestückte Leiterplatte jetzt in euren Warenkorb legen.
Bei Abschluss der Bestellung muss der HS-Code für den Zoll angegeben werden
Im Warenkorb erhalten wir nun die Möglichkeit die finale Stückzahl zu ändern und die Bestellung in Auftrag zu geben. Jetzt könnt ihr die Bestellung absenden.
Im letzten Schritt kann die Bestellung der Leiterplattenfertigung mit Bestückung final abgeschlossen werden
Hinweis:
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrages, waren einige Komponenten leider nicht in ausreichender Stückzahl erhältlich, u.a. eine grüne SMD LED in Bauform 0603, die USB Typ C Buchse und ein linearer Spannungsregler. Wer sich auskennt kann nun entsprechende lagerhaltige Ersatzbauteile auswählen. Aber Vorsicht! Die gewählten Ersatzbauteile müssen die gleiche Bauform aufweisen, den gleichen Fußabdruck und Pinbelegung sowie technisch vergleichbare Werte aufweisen. Wählt ihr hier keine alternativen Bauteile, dann werden die Bauteile nicht mit bestückt und ihr müsst sie nach Erhalt der Leiterplatten selbst bestücken.
Um zu verhindern, dass Bauteile vergriffen sind und zu erwirken, dass die benötigten Bauteile für euch bestellt werden, könnt ihr den JLC Parts Manager verwenden. Hier erlaubt euch das BOM Tool die BOM-k1-aioc.csv hochzuladen und ihr könnt angeben, wie viele der Bauteile ihr jeweils vorab kaufen möchtet. Diese stehen euch dann später für das Bestücken eurer Leiterplatte zur Verfügung.
Wir haben die Soundkarten bei JLCPCB bestellt. Nach Eingang berichten wir euch dann im zweiten Teil des Beitrages, wie ihr die Firmware auf das AIOC flashen und die Klinkenstecker auflöten könnt.
Habt ihr Fragen zum AIOC oder habt ihr es eventuell sogar schon im Einsatz? Wenn ja, mit welchem Funkgerät und für welche Anwendungen nutzt ihr es? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.
Möchtest du das DL-Nordwest Projekt unterstützen? Dann freuen wir uns über deinen Gastbeitrag, das Teilen unserer Inhalte oder eine (kleine) Spende 🤑 Vielen Dank für deine Unterstützung! 😘