MeshCom-Client: Nachrichten senden und empfangen ohne Smartphone

Nie wieder eine Nachricht verpassen! Der MeshCom-Client ermöglicht dir den bequemen Nachrichtenaustausch direkt auf deinem PC.

In dem Beitrag „MeshCom 4.0: LoRa-Datenfunknetzwerk der Funkamateure“ haben wir euch MeshCom als Amateurfunk-Alternative zu Meshtastic bereits vorgestellt. Wer ein MeshCom-Gateway oder eine Node lokal betreibt und dabei nicht immer die Handy-App mitlaufen lassen möchte, um keine Nachrichten zu verpassen, findet im MeshCom-Client eine komfortable Lösung. Die Software ist Open Source und wurde von Kim (DG9VH) in Python geschrieben, wodurch sie auf verschiedenen Plattformen lauffähig ist.

Installation

Die Installation oder eine spätere Aktualisierung gestalten sich besonders auf aktuellen Linux-Systemen mittels pipx denkbar einfach. pipx ist ein Tool zur isolierten Installation und Verwaltung von Python-Anwendungen, das sicherstellt, dass Abhängigkeiten nicht mit anderen Python-Paketen in Konflikt geraten. Eine detaillierte Anleitung ist im GitHub MeshCom-Client Repository zu finden.

Screenshot von github.com

MeshCom-Client Repository

Konfiguration der Software

In der Software sind nur wenige Einstellungen erforderlich:

  • Ziel-IP: Die IP-Adresse des Gateways bzw. der Node, an die die Nachrichten gesendet werden sollen.
  • Rufzeichen-SSID: Das Rufzeichen inkl. SSID des Gateways bzw. der Node, über das Nachrichten empfangen und ausgesendet werden, z.B. 9V1LH-12.
  • Watchlist: Hier können Rufzeichen (ohne SSID) eingetragen werden, für die bei Empfang eine akustische Alarmierung erfolgen soll.
  • Lautstärke: Regulierung der Lautstärke der akustischen Alarmierung.

Konfiguration der Hardware

Zusätzlich zur Software-Konfiguration muss auch die Hardware entsprechend eingerichtet werden. In meinem Fall handelt es sich um ein Lilygo T-LoRa T3-S3. Vor der Konfiguration empfiehlt es sich, die Node bzw. das Gateway via Webflasher auf die jeweils neueste Firmware-Version zu aktualisieren. Aktuell ist dies die Version 4.34p (Stand beim Schreiben dieses Artikels).

TTGO LoRa32 V2.1 _ 1,6 auf Aliexpress (Affiliate Link)

Screenshot von oe1kfr.com

MeshCom Webflasher

Neben der Standardkonfiguration müssen die folgenden Befehle in der Node bzw. dem Gateway gesetzt werden:

--extudpip 192.168.1.173 [IP-Adresse des Computers, auf dem der MeshCom-Client betrieben wird]
--extudp on

Die Befehle können über ein Terminal-Programm wie PuTTY oder auch direkt über die Console des Webflashers gesetzt werden, wenn die Hardware mit einem USB-Datenkabel an einen Computer angeschlossen ist.

Funktionsumfang

Zum Zeitpunkt des Artikels liegt der MeshCom-Client in der Version 1.0.11 vor und bietet folgende Funktionen:

  • Gruppierung von Nachrichten in Tabs nach Zielrufzeichen oder Gruppen (GRC)
  • Akustische Benachrichtigung bei neuen Nachrichten
  • Watchlist mit Alarmfunktion für bestimmte Rufzeichen
  • Wiederherstellung des Chatverlaufs beim erneuten Öffnen eines Tabs
  • Gezieltes Öffnen bestimmter Chats auf Anfrage
  • Löschen des gesamten Chatverlaufs (auch aus der Wiederherstellungsquelle)
  • Mehrsprachigkeit (aktuell Deutsch und Englisch)

Fazit und Ausblick

Der MeshCom-Client von DG9VH bietet eine komfortable Möglichkeit, Nachrichten über den PC in das MeshCom-Netzwerk zu senden und zu empfangen. Auch verschiedene Chat-Gruppen, z. B. die 262 für Deutschland, werden übersichtlich in verschiedenen Tabs dargestellt.

In einer künftigen Erweiterung sollen empfangene Positionsdaten auf einer Karte dargestellt werden können.

Wer Nachrichten nicht nur von einem Computer, sondern von einem beliebigen Gerät in seinem lokalen Netzwerk mit einem Browser empfangen und versenden möchte, findet mit meshdash von DL4QB/DH5DAN eine weitere Alternative. Diese werden wir uns in einem späteren Artikel genauer anschauen.

Was haltet ihr vom MeshCom-Client? Habt ihr ihn bereits getestet oder plant ihr es? Schreibt eure Erfahrungen gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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Meshtastic-Firmware direkt über die Linux-Konsole flashen – So geht’s!

Aufspielen der Firmware über das USB-Kabel ohne Web-Flasher.

Wer eine Meshtastic-Node an einem abgelegenen Standort betreibt und die Firmware aktuell halten möchte, ohne für jedes Update persönlich dorthin fahren zu müssen, findet in der folgenden Lösung eine praktische Alternative.

Damit diese Lösung funktioniert, muss die Meshtastic-Node über ein USB-Datenkabel mit einem Rechner verbunden sein, der per Internet erreichbar ist. In meinem Fall betreibe ich bereits einen OpenWebRX+-Server rund um die Uhr auf einem Raspberry Pi 5, an den ich die Node über ein entsprechendes Datenkabel angeschlossen habe.

Die Kommunikation zwischen dem Linux-Rechner und der Meshtastic-Node erfolgt über eine serielle Schnittstelle. Mithilfe der Meshtastic Python CLI lässt sich die Node darüber nicht nur konfigurieren und fernbedienen, sondern mit dem ESPTOOL auch auf eine neue Firmware aktualisieren.

Wir zeigen euch Schritt für Schritt, wie ihr dabei manuell vorgeht.

1. Benötigte Software-Pakete installieren

Zunächst verbindet ihr euch per SSH mit dem Host-Rechner, aktualisiert die Paketliste und installiert anschließend die benötigten Softwarepakete.

sudo apt update
sudo apt install -y python3-full python3-venv python3-pip

2. Python Umgebung einrichten

Falls auf eurem Zielrechner die Python-Umgebung extern verwaltet wird (externally-managed-environment), wie es bei mir mit OpenWebRX+ der Fall ist, solltet ihr zunächst eine neue Python-Umgebung anlegen und aktivieren. Anschließend installiert ihr die Meshtastic CLI und das ESPTOOL innerhalb dieser Umgebung.

python3 -m venv ~/meshtastic-env
source ~/meshtastic-env/bin/activate
pip install --upgrade esptool meshtastic

3. Serielle-Schnittstelle einrichten

Im nächsten Schritt müsst ihr den Port der seriellen Schnittstelle eurer Node auf dem Zielrechner herausfinden. Dazu lassen wir uns mit dem folgenden Befehl zunächst alle zugewiesenen Ports anzeigen.

ls /dev/ttyUSB* /dev/ttyACM*

In meinem Fall handelt es sich bei der Node um ein T-LoRa v2.1_1.6.1 von Lilygo, dem der Port ttyACM1 zugewiesen wurde. Bei euch kann die Portnummer jedoch variieren, und je nach Gerät könnte der Port auch beispielsweise ttyUSBx sein.

Lilygo T-LoRa v2.1_1.6.1

Sobald ihr den Port ermittelt habt, fügt ihr euren Nutzer der Gruppe ‚dialout‘ hinzu und gewährt ihm Schreib- und Leserechte für den zuvor ermittelten Port.

sudo usermod -a -G dialout $USER
sudo chmod a+rw /dev/ttyACM1

4. Aktuelle Firmware herunterladen

Nun benötigen wir noch die für euer Gerät passende Firmware. Geht dazu zunächst auf die Seite github.com/meshtastic/firmware/releases und scrollt zu der gewünschten Firmware-Version. Wer nicht unbedingt die neuesten Features benötigt, sondern lieber auf Nummer sicher gehen möchte, ist mit der neuesten Beta-Version gut beraten. Zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels handelt es sich dabei um die Version 2.5.20.4c97351 Beta.

Screenshot von github.com

Meshtastic Firmware Releases auf Github

In der Sektion ‚Assets‘ der entsprechenden Firmware kopiert ihr nun den für euer Board passenden Link zum ZIP-Archiv, das den Namen ‚firmware-<platform>-<version>.zip‘ trägt. Beim Lilygo T-LoRa v2.1_1.6.1 handelt es sich um ein ESP32-Board, also kopieren wir den Link zur Datei ‚firmware-esp32-2.5.20.4c97351.zip‘.

Ladet euch nun diese Datei in den Homefolder auf eurem Remote-Rechner herunter und entpackt das soeben heruntergeladene Archiv mit:

cd ~
wget https://github.com/meshtastic/firmware/releases/download/v2.5.20.4c97351/firmware-esp32-2.5.20.4c97351.zip
unzip firmware-esp32-2.5.20.4c97351.zip -d firmware-esp32-2.5.20.4c97351
cd firmware-esp32-2.5.20.4c97351
ls -al

Im Archiv befinden sich verschiedene Binärdateien mit der Endung .bin. Jetzt gilt es, die für euch passende Datei auszuwählen. In meinem Fall möchte ich die Firmware nur aktualisieren, sodass meine Einstellungen auf der Node erhalten bleiben. Daher wähle ich die Datei mit der Endung ‚-update.bin‘. Für das Lilygo T-LoRa v2.1_1.6.1 lautet die richtige Firmware-Datei ‚firmware-tlora-v2-1-1_6-2.5.20.4c97351-update.bin‚.

Im nächsten Schritt übertragen wir diese Binärdatei nun auf die Meshtastic-Hardware.

Optional: Node-Einstellungen sichern

Bevor ihr die Firmware auf das Gerät übertragt, könnt ihr optional eure Einstellungen sichern.

meshtastic --export-config > ~/meshtastic-backup.yaml

5. Firmware aufspielen und verifizieren

Nun starten wir den eigentlichen Vorgang zum Aufspielen der Firmware. Passt die unten stehenden Befehle entsprechend dem von euch ermittelten Port (/dev/ttyXXXN) und der Firmware-Datei (xxx.bin) an.

esptool.py --chip auto --port /dev/ttyACM1 --baud 152000 write_flash -z 0x10000 firmware-tlora-v2-1-1_6-2.5.20.4c97351-update.bin

Wurde der Flashvorgang erfolgreich abgeschlossen, könnt ihr mit dem folgenden Befehl die Versionsnummer eurer Meshtastic-Node auslesen und anzeigen lassen:

meshtastic --port /dev/ttyACM1 --info | awk -F'"' '/firmwareVersion/ {print $4}'

Alternative: Komfortables Aufspielen mit Linux-Script

Um diesen Prozess komfortabler zu gestalten, hat der GitHub-User mikcecarper ein Skript geschrieben, das euch mit einem Menü durch die verschiedenen Schritte begleitet. Es übernimmt das Herunterladen und Entpacken der Firmware-Datei sowie das Aufspielen auf euer Board.

Die entsprechenden Dateien sowie eine Anleitung zur Verwendung findet ihr in seinem Repository.

Screenshot von github.com

meshfirmware auf Github

In diesem Beitrag haben wir euch Schritt für Schritt gezeigt, wie ihr die Firmware eurer Meshtastic-Node unter Linux direkt im Terminal aufspielen könnt – ganz ohne Web-Flasher. Voraussetzung dafür ist, dass die Node per USB mit einem Linux-Rechner verbunden ist, dieser über eine Internetverbindung verfügt und gegebenenfalls von außen, z. B. per SSH, erreichbar ist.

Der gezeigte Vorgang lässt sich in gleicher Weise auch für andere ESP32-Firmware nutzen, beispielsweise für eine MeshCom-Node.

Viel Erfolg!

Habt ihr Fragen zu unserem Beitrag oder weitere Anregungen? Schreibt sie uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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DLNW Rückblick 2024, Ausblick 2025

In diesem Beitrag werfen wir einen Blick zurück auf das DL-Nordwest-Jahr 2024 und geben einen Ausblick auf die geplanten Highlights und Entwicklungen für 2025.

Ein weiteres Jahr ist vergangen, und wir fragen uns einmal mehr: Wo ist die Zeit geblieben? Wie gewohnt möchten wir das neue Jahr mit einem Rückblick auf das Vergangene beginnen und einen Ausblick darauf geben, was das Projekt DL-Nordwest im kommenden Jahr für euch bereithält.

Rückblick 2024

Wie in unserem Ausblick für 2024 angekündigt, haben wir intensiv an unserer Serverstruktur gearbeitet, um die Übertragungsqualität im Raum DL-Nordwest weiter zu verbessern. Mitte des Jahres wurden der YSF-Reflektor und der XLX421 miteinander verschmolzen, begleitet von einem Design-Update für die Dashboards.

Das Dashboard des XLX421 präsentiert sich im neuen Design

Zum Jahresende 2024 haben wir einen neuen Server angemietet und die Webseite dl-nordwest.com auf diesen umgezogen. Zusätzlich wurde ein URF eingerichtet. Dieser ermöglicht nicht nur den Einstieg in den Raum DL-Nordwest über die neue Betriebsart M17, sondern ersetzt auch die bestehenden NXDN- und P25-Reflektoren sowie deren Brücken durch die neue Infrastruktur.

Zudem wurde die Anbindung an PEANUT optimiert, und eine neue Brücke zum FM-Funknetz erfolgreich in Betrieb genommen.

Auch unsere Webseite haben wir für euch weiter optimiert: Neben einem neuen Glossar mit mittlerweile 120 Einträgen, die gebräuchliche Abkürzungen im Amateurfunk erklären, wurde die Menüstruktur überarbeitet. Zudem haben wir die Download-Sektion deutlich erweitert und mit Handbüchern sowie Informationen zu aktuellen digitalen Funkgeräten angereichert.

In insgesamt 69 Beiträgen haben wir euch neue Hardware für den Digitalfunk vorgestellt. Dazu gehörten unter anderem der lang ersehnte Nachfolger des TM-D710G Mobilgerätes, das Connect Systems CS800D Plus, das ICOM ID-52 Plus, der SharkRF openSPOT 4 Pro und M1KE. Aber auch Firmware-Updates haben wir ausführlich thematisiert

Auch im Bereich Software waren wir aktiv: Wir haben uns unter anderem mit MMDVM und BlueDV Connect für das TH-D75 beschäftigt. Zudem haben wir den Datenfunk mit LoRa aufgegriffen und in den Beiträgen ‚Wir bauen uns eine Meshtastic-Node‚ und ‚MeshCom 4.0‚ ausführlich behandelt.

Das AIOC, eine kompakte Soundkarte und Programmieradapter, die direkt an Handfunkgeräte mit Kenwood-Norm angesteckt werden kann, war schließlich das Thema einer gesamten Beitragsreihe.

Zudem waren wir für euch auf dem Antennentestwochenende in Delmenhorst und besuchten die Ham Radio 2024 in Friedrichshafen. Ein Gastbeitrag von Matthias AJ4BB brachte uns sogar zur Hamvention in Xenia, USA. Matt DL1BJL erklärte uns, wie man mit dem Kenwood TH-D74 FT8 und FT4 unter Linux decodieren kann, und Kai DK1TEO berichtete über seinen Handsfree Bausatz v2. Schließlich zeigte uns Christian DO1CML in ‚APRS 2 Go‚ eine weitere Anwendung für das AIOC. An dieser Stelle möchten wir allen Gastautoren herzlich danken, die unsere Gemeinschaft in diesem Jahr mit ihren wertvollen Beiträgen bereichert haben 😘.

Aber welche Beiträge waren 2024 eure meist-aufgerufenen Top 5?

  1. KENWOOD – Neues VHF/UHF Mobilgerät mit D-Star, APRS und Bluetooth, 2.306
  2. ICOM IC-7760 – Neuer 200 W HF 50 MHz Transceiver, 1.885
  3. Kenwood – Neuer APRS D-Star Mobilfunktransceiver, 1.531
  4. AIOC – Der Wunderadapter für Handfunkgeräte – Teil 1 (Einführung und Bestellung), 1.513
  5. Yaesu FTX-1F – HF/50/144/430 MHz Allmode SDR Transceiver, 1.366

Eure größtes Interesse gilt also den Beiträgen über neue Amateurfunk-Geräte. Besonders spannend waren die Artikel zum neuen, noch nicht erhältlichen Kenwood D-Star Mobiltransceiver, der sogar die Plätze 1 und 3 in den Aufrufzahlen belegen konnte.

Bei den meistaufgerufenen Seiten bzw. Unterseiten sieht die Reihenfolge wie folgt aus:

  1. Startseite, 5.337
  2. Aktuelles, 1.740
  3. Übersicht digitaler Hotspots mit integriertem TRX, 1.501
  4. DL-Nordwest Dashboards, 1.013
  5. Projekt DL-Nordwest, 1.004

Bei den Downloads haben euch vor allem die Dateien zum Yaesu FT-5DE, FTM-300DE und FTM-500DE am meisten interessiert.

Im Jahr 2024 konnte unsere Webseite beeindruckende 36.470 Besuche mit 62.836 Seitenaufrufen aus 39 Ländern verzeichnen – ein Wachstum von knapp 214 % im Vergleich zum Vorjahr. Dass 82,6 % der Besuche aus Deutschland stammen, überrascht angesichts der rein deutschsprachigen Inhalte kaum. Bemerkenswert ist jedoch die hohe Anzahl an Aufrufen aus den USA (5,7 %), die sich vermutlich durch die große Bevölkerungszahl gegenüber unseren direkten Nachbarn wie Österreich (1,2 %) und der Schweiz (0,8 %) behaupten konnten.

Besucher weltweit: 82,6% stammen aus Deutschland

Auch unsere WhatsApp-Gruppe, die inzwischen 38 Mitglieder zählt, und unsere Telegram-Gruppe mit stolzen 171 Mitgliedern, haben im Jahr 2024 kräftig Zuwachs bekommen. Hier könnt ihr euch austauschen, Fragen stellen und spannende Themen rund um den Amateurfunk diskutieren. Werdet Teil der DL-Nordwest-Gemeinschaft – wir freuen uns auf euch!

Wie ihr seht, war 2024 ein ereignisreiches Jahr mit vielen spannenden Entwicklungen. Doch was bringt das Jahr 2025? Werfen wir einen Blick auf die geplanten Neuerungen und Ziele.

Ausblick 2025

Im Jahr 2025 wollen wir unsere Serverstruktur weiter verbessern, indem wir die Server XLX421 und URF421 zusammenführen. Auch bei den Brücken arbeiten wir an neuen Lösungen, die eine höhere Übertragungsqualität und geringere Latenzen (Verzögerungen) ermöglichen sollen. Diese Optimierungen sollen nicht nur die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit erhöhen, sondern uns auch den Wartungsaufwand erleichtern.

Darüber hinaus möchten wir euch weiterhin spannende Beiträge zu neuer Hard- und Software sowie zu den vielfältigen Projekten und Aspekten des digitalen Amateurfunks bieten. Besonders im Fokus steht die Betriebsart M17. Wir laden euch schon jetzt herzlich ein, gemeinsam mit uns in dieser neuen digitalen Betriebsart zu experimentieren.

Screenshot von m17web-new.kc1awv.net

M17 Infoseite

Insgesamt sind wir äußerst zufrieden mit der positiven Entwicklung, die das Projekt DL-Nordwest bisher genommen hat. Besonders freuen wir uns über die zahlreichen spannenden Gespräche in unserem Raum DL-Nordwest. Eure Unterstützung – sei es durch viele QSOs, Gastbeiträge oder auch Spenden zur Deckung der gestiegenen Serverkosten – motiviert uns, das Projekt weiter voranzutreiben. Vielen Dank dafür!

Aber jetzt seid ihr dran: Was habt ihr euch für dieses Jahr Funk-technisch vorgenommen und welche Wünsche und Anregungen habt ihr an das Projekt DL-Nordwest? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesen Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Euer Team DL-Nordwest


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MeshCom 4.0: LoRa-Datenfunknetzwerk der Funkamateure

Lest in diesem Beitrag, was MeshCom alles zu bieten hat.

In unserem letzten Beitrag „Wir bauen uns eine Meshtastic-Node“ haben wir euch gezeigt, wie ihr mit einem günstigen LoRa-Gerät im Meshtastic-Netzwerk QRV werden könnt. Heute stellen wir euch eine weitere spannende Betriebsart vor, die dieselbe Hardware verwendet, jedoch speziell auf den Amateurfunk zugeschnitten ist: MeshCom 4.0.

Falls ihr unseren vorherigen Beitrag noch einmal nachlesen möchtet, findet ihr ihn hier:

Aber was ist MeshCom 4.0 überhaupt?

MeshCom steht für Mesh Communication und ist ein LoRa Datenfunk-Netzwerk, welches das Versenden und Empfangen von Textnachrichten, Positionsdaten, Telemetriedaten, Wetterdaten und Fernsteuerung ermöglicht. Als Übertragungstechnologie kommt LoRa Spread-Spectrum zum Einsatz, ein Verfahren welches eine robuste Kommunikation mit hohen Reichweiten bei nur geringem Energieverbrauch verwendet.

MeshCom basiert auf einer Idee von Mike OE3MZC und wurde durch Funkamateure des ICSSW (Institute of Citizen Science for Space & Wireless Communication) entwickelt. Mittlerweile wird es unter https://github.com/icssw-org als Open-Source-Projekt weitergeführt.

Mit einer ähnlichen Zielsetzung wie Meshtastic soll MeshCom Funkamateuren die Möglichkeit bieten, robuste Off-Grid-Kommunikation für Textnachrichten, Positionsdaten und Sensordaten zu ermöglichen – jedoch mit einem Protokoll, das speziell an die Bedürfnisse des Amateurfunks angepasst ist.

MeshCom 4.0 Node 9V1LH-1

MeshCom 4.0 basiert auf einer selbstorganisierenden und selbstheilenden Mesh-Netzwerkstruktur. Zur Identifikation werden Rufzeichen mit SSID für die sendende Station (Node), das Gateway und die Zielstation genutzt. Das Protokoll orientiert sich am bewährten AX.25-Standard, der auch bei APRS zum Einsatz kommt. Die Gateways sind idealerweise über das Hamnet mit dem Server verbunden, um im Katastrophenfall eine unabhängige Kommunikation vom Internet sicherzustellen.

MeshCom unterstützt verschiedene Meldungstypen wie Broadcast (Meldung an alle), Gruppenruf, Privatnachricht und Store & Forward (speichern und weiterleiten). Die Firmware ist modular aufgebaut, um einfache Erweiterungen zu ermöglichen, und die Hardware basiert auf offenen Standards mit bevorzugter Nutzung von ESP32-Modulen und LoRa-Transceivern wie dem Semtech SX1262. Die Konfiguration erfolgt über die USB-Schnittstelle des Moduls und oder über die für iOS und Android erhältliche Smartphone-App, und es werden verschiedene Dienste wie Text- und Positionsübertragung sowie frei definierbare Telemetriedaten unterstützt.

Lilygo T-Beam mit aktiver GPS-Antenne, BME280 Sensor und SMA-Anschluss für externe Antenne. Als Gehäuse dient das T-Beam Case mit 3D-Druck-Inlay.

Technische Spezifikationen

In Deutschland erfolgt die Aussendung auf 433,175 MHz mit einer Bandbreite von 250 kHz, einem Spreizungsfaktor von 11 und einer Coding-Rate von 4/6.

Installation und Unterstützung

Ausführliche Installationsanleitung zum Aufspielen der Firmware für verschiedene LoRa Geräte von Liligo, HELTEC und RAK-Wireless in deutscher Sprache findet ihr hier: https://icssw.org/meshcom-4-0-installation/

Unterstützung erhaltet ihr zudem in der groups.io MeshCom-Gruppe und der Telegram-Gruppe.

Hier geht es zur MeshCom Telegram-Gruppe

Das Dashboard

Alle aktiven Clients und Gateways sowie gesendete Textnachrichten sind bequem auf einem zentralen Dashboard einsehbar.

Screenshot von meshcom.oevsv.at

MeshCom 4.0 Dashboard

MechCom 4.0 in Singapur

Ich bin mittlerweile schon seit einiger Zeit in MeshCom aktiv, aktuell aber leider die einzige aktive Station in Singapur. Ich betreibe ein Gateway 9V1LH-12 und ein Client 9V1LH-1. Das Gateway basiert auf einem LILYGO T3-S3, aktuell in Verbindung mit einer J-Pole-Antenne im Zimmer. Für den Client nutze ich den beliebten LILYGO T-Beam, der derzeit ebenfalls nur im heimischen Shack eingesetzt wird.

LILYGO T3-S3 MeshCom Gateway 9V1LH-12

Ausblick und Fazit

Nicht zuletzt dank des Open-Source-Ansatzes wird MeshCom kontinuierlich weiterentwickelt. Zukünftig plane ich, einen zusätzlichen LILYGO T3-S3 als weiteren Client einzurichten. Dieser soll in einem wasserdichten Gehäuse mit einem bidirektionalen, breitbandigen Verstärker, einer entsprechenden Vor-Befilterung und einer Außenantenne an einem exponierteren Standort betrieben werden. Ziel ist es, empfangene Signale aus dem Mesh über Funk an mein Gateway weiterzuleiten – und umgekehrt. Damit könnten ich auch unterwegs und andere von der Mesh-Abdeckung profitieren.

Test der MechCom 4.0 Node 9V1LH-1 an einem kleinen Solarmodul

Da die LoRa-Funkmodule so preiswert erhältlich sind, betreibe ich in meinem Shack sowohl Meshtastic als auch MeshCom parallel. Dadurch lassen sich beide Systeme ausgiebig testen, und man bleibt stets über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Seid ihr eventuell auch schon in MeshCom qrv? Wie ist eure Erfahrung mit dem System? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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Unser Besuch auf der Ham Radio 2024

Lest in diesem Beitrag über unseren Impressionen vom Besuch der diesjährigen Ham Radio.

Am 29. Juni machten wir, Otmar DJ1OF, und ich, Stephan DG1BGS/9V1LH, uns bei strahlendem Sonnenschein mit dem Katamaran von Konstanz auf den Weg zur Ham Radio 2024 in Friedrichshafen. Im Shuttle-Bus trafen wir bereits viele Funkamateure, darunter den bekannten DXpeditionär Mac JA3USA.

Mit dem Katamaran ging es von Konstanz nach Friedrichshafen

An der Pinnwand war ich überrascht, dass Singapur bereits mit zwei Pins vertreten war. Eine Rückfrage in der Singapur Ham-Telegram-Gruppe ergab, dass tatsächlich zwei meiner Funkkollegen aus meiner neuen Heimat vor Ort waren.

Die erste Flohmarkthalle (Halle A2) war im Vergleich zu meinem letzten Ham Radio-Besuch deutlich luftiger. Wir machten am Flohmarktstand vom OV A48 Pfullendorf halt. Dessen OVV Thomas DL2GTS feierte einen runden Geburtstag und gab Gratulanten ein Bier aus. An dieser Stelle noch einmal alles Gute vom Team DL-Nordwest. Der Flohmarkt war wie gewohnt: alte Funktechnik, Röhren und Bücher, Bausätze, kommerzielle Funktechnik, PCs und PC-Komponenten, Mess- und Löttechnik usw.

Der Flohmarkt in Halle A2 war eher luftig

Leider schafften wir es zeitlich nur bis zur Hälfte der ersten der beiden Flohmarkthallen, denn nun war es Zeit für ein paar Vorträge. Zunächst nahmen wir an der Session „KI Applikationen für DV – Übersicht, Diskussion und Zukunftsaussichten“ teil, geleitet von Jochen DL1YBL. Das TetraPack-Team sprach über die neuen Möglichkeiten der Vernetzung von Tetra TMO. Die Präsentation erfolgte auf Englisch durch Elliott 2E0YCA und wurde von Ralph DK5RAS ins Deutsche übersetzt. Die Präsentation kann hier heruntergeladen werden. Mehr Informationen über das Projekt gibt es zudem hier.

Vortrag über das TetraPack TMO-System

Der Hauptprogrammierer Artöm (Artem) R3ABM/DL5ABM verkündete Freibier am BrandMeister-Stand zum Anlass ihres zehnjährigen Jubiläums, was mit großem Applaus gewürdigt wurde. Schließlich referierte Jochen DL1YBL über seine Experimente mit Künstlicher Intelligenz im Amateurfunk und rief zur Bildung einer Arbeitsgruppe auf. Interessenten können sich per Email bei ihm melden.

Vortrag über Künstliche Intelligenz im Amateurfunk

Michael DF4WX referierte über „Remotebetrieb nach der neuen Amateurfunkverordnung – rechtliche und technische Grundlagen„. Der voll besetzte Vortragsraum und die zahlreichen Wortmeldungen der Zuhörer zeugten vom großen Interesse. Es wurden die neue Gesetzgebung und technische Tipps zur Umsetzung einer eigenen Station besprochen.

Danach besuchten wir die Halle A1 mit den kommerziellen Ausstellern. ICOM zeigte die bereits auf der Dayton präsentierten Komponenten des kommenden Konzeptmodells zum 60. Jahrestag sowie eine Ausstellung der Funktechnik der vergangenen 60 Jahre. Der Kenwood-Stand fiel eher mickrig aus und es gab keine neuen Informationen zum kommenden Mobilfunktransceiver (Tribander). Yaesu präsentierte ihr komplettes Spektrum an aktuellen Hand- und Mobilfunkgeräten, Zubehör, Wires-X sowie Digitalrelais DR-2X.

WIRES-X Setup am Stand von YAESU

Am Stand von Funk24 aus Aachen herrschte reger Betrieb. Hier konnte man aktuelle Funktechnik sowie Raspberry Pis, Anderson PowerPoles und Zubehör erwerben. Der Mitbegründer von SDRplay Jon (Jo) G4ABQ beantwortete Fragen der interessierten Käufer. Kai DK1TEO erklärte Interessenten seinen Bausatz, der Funkgeräte mit einer Freisprecheinrichtung ausstattet. Mehr Informationen darüber sind hier zu finden.

Reger Betrieb am Stand von Funk24

Sehr interessant waren auch die technischen Aufbauten der Interessengemeinschaften. Hier wurde u.a. das M17-Projekt sowie die Prototypen der Hardware vor- und ausgestellt. Am Stand des ÖVSV wurden aktuelle Projekte wie LoRaWAN und MeshCom 4.0 präsentiert. Aber auch digitales Amateurfunk-Fernsehen, SDR-Transceiver Charly25, Amateurfunk-Satelliten und der Notfunk kamen nicht zu kurz.

M17-Hardware

Weitere Impressionen bietet unsere Bildergalerie:

Fazit: Auch wenn wir an einem Tag nicht alles in Ruhe anschauen konnten, hatten wir einen fantastischen Tag mit vielen guten Gesprächen mit OMs, die man sonst nur vom Funkgerät kennt. Solche Veranstaltungen sind sehr wichtig und sollten nicht an Bedeutung verlieren. Die Karte zeigte außerdem, wie international die Veranstaltung besucht wurde.

Seid ihr auch auf der Ham Radio gewesen? Und was waren eure persönlichen Highlights? Schreibt sie uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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