Das Ende einer Ära: MFJ schließt die Produktion in Mississippi – Was bedeutet das für die Amateurfunkwelt?

Ein Funkenschlag durch die Welt der Amateurfunkgemeinschaft! MFJ, bekannt für innovative und zugleich günstiges Amateurfunkzubehör, kündigt das Ende seiner Produktion in Mississippi an. Was wird aus der beliebten Serie an Zubehör für Funkgeräte?

Das Ende einer Ära: MFJ schließt die Produktion in Mississippi

Kaum zu glauben, dass MFJ, einer der führenden Hersteller von Amateurfunkzubehör wie ihre beliebten Antennentunern, seine Produktion in Mississippi einstellt. Dieser Schritt hinterlässt eine Lücke in der Amateurfunkwelt, die schwer zu füllen sein wird. Besonders die Antennentuner von MFJ waren ein fester Bestandteil vieler Amateurfunkstationen, und ihre Filter und Empfänger erfreuten sich großer Beliebtheit. Mit dem Aus der Produktion bei MFJ fragen sich Funk-Enthusiasten nun, wo sie zukünftig günstiges Zubehör finden werden. Vor allem Hersteller aus dem asiatischen Raum könnten von dem Produktionsende profitieren, aber es bleibt abzuwarten, ob sie die Lücke vollständig schließen können. Die Produkte von MFJ waren für viele Funkamateure eine verlässliche Anlaufstelle für Zubehör rund um die Amateurfunkstation.

Screenshot von mfjenterprises.com

Webseite des Herstellers von Amateurfunkzubehör MFJ

Bedeutung von MFJ für die Amateurfunkwelt

MFJ war und ist ein wichtiger Hersteller von Zubehör für die heimische, mobile oder portable Amateurfunkstation. Dieses gilt auch für die Produkte der Schwesterunternehmen Ameritron, Hygain, Cushcraft, Mirage und Vectronics. Die breite Auswahl an Antennentunern und Stehwellenmessgeräten hat unzähligen Enthusiasten geholfen, ihre Empfänger und Sender optimal einzustellen. Vor allem die bekannten Antennentuner der MFJ-Serie waren bei Funkamateuren sehr beliebt. Durch das Produktionsende von MFJ in Mississippi wird eine Lücke entstehen, die nicht so leicht zu füllen sein wird. Viele Funkamateure haben sich an die Zuverlässigkeit der MFJ-Produkte zu günstigem Preis gewöhnt und fragen sich nun, wo sie ähnliche Produkte finden können. Traditionshersteller wie Icom, Kenwood und Yaesu bieten zwar auch Zubehör an, aber MFJ schloss viele Lücken die nun offen bleiben. Es bleibt abzuwarten, wie die Amateurfunkwelt auf das Ende von MFJ reagieren wird.

Screenshot von mfjenterprises.com

Verstärker und Röhren von Ameritron

Auswirkungen des Produktionsendes auf Amateurfunk-Enthusiasten

Die Schließung der Produktionsstätte von MFJ in Mississippi sendet Funkwellen durch die Amateurfunk-Gemeinschaft. Funkamateure, die auf zuverlässige Antennentuner, Messgeräte und Antennentuner von MFJ schworen, stehen vor einer ungewissen Zukunft. Die Frage nach Zubehör für ihre Funkgeräte wirft dunkle Wolken über ihre Funkaktivitäten. Mit dem Wegfall von MFJ aus dem Markt könnten auch die Preise für gebrauchte Geräte von MFJ in die Höhe schnellen. Die bisher vertrauten Produkte aus dem MFJ-Sortiment könnten bald nur noch Erinnerungen sein. In dieser Zeit des Umbruchs müssen Funkamateure ihre Ausrüstung neu überdenken und sich auf mögliche Veränderungen vorbereiten.

Screenshot von mfjenterprises.com

HF und VHF/UHF Verstärker von Mirage

MFJ: Eine Institution in der Amateurfunkgemeinschaft

Mit einer beeindruckenden Serie von Antennentunern und Messgeräten hat MFJ sich als unverzichtbarer Hersteller in der Welt des Amateurfunks etabliert. Funkgeräte von Icom, Yaesu und Kenwood und Antennen finden in Kombination mit MFJ-Produkten perfekte Resonanz. MFJ bietet eine Vielzahl an Zubehör für jeden Funkamateur – vom Anfänger bis zum Experten. Die Zuverlässigkeit von MFJ-Tunern ist legendär, und die Vielfalt des angebotenen Zubehörs lässt keine Wünsche offen. Mit dem Ende der Produktion in Mississippi wird ein Stück Geschichte geschrieben, denn MFJ war nicht nur ein Unternehmen, sondern eine Institution in der Amateurfunkgemeinschaft. Die Frage bleibt jetzt: Wie wird die Welt des Amateurfunks auf das Ende der Produktion von MFJ, Ameritron, Hygain, Cushcraft, Mirage und Vectronics Produkten reagieren?

Screenshot von mfjenterprises.com

Antennen von Cushcraft

Fazit: Wie wird die Amateurfunkwelt auf das Ende von MFJ reagieren?

Welche Auswirkungen wird das Ende der Produktion von MFJ-Produkten auf die Amateurfunkwelt haben? Die Amateurfunkgemeinschaft steht vor ungewissen Zeiten, denn MFJ war nicht nur ein Hersteller von Antennen und Tunern, sondern eine Institution. Mit dem Aus der Produktion in Mississippi werden Lücken gerissen, die nicht leicht zu füllen sind. Die Expertise von MFJ bei der Herstellung von Amateurfunkzubehör mit gutem Preis-Leistungsverhältnis wird fehlen. Funkamateure müssen sich nun umorientieren. Die Serie von MFJ-Produkten wird eine Geschichte hinterlassen, die nicht so schnell vergessen wird. Wie die Amateurfunkwelt darauf reagieren wird, bleibt abzuwarten, aber eins ist sicher: Die Funkwellen des MFJ-Zubehörs werden noch lange nachhallen.

Screenshot von mfjenterprises.com

Die neusten Produkte von MFJ

Habt ihr auch Produkte der Firma MFJ, Ameritron, Hygain, Cushcraft, Mirage oder Vectronics im Einsatz? Und plant ihr einen Hamsterkauf bevor alle Produkte vergriffen sind? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesen Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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Buchstabensalat: Neues Abkürzungsverzeichnis DLNW

Im Amateurfunk sind wir täglich umgeben von Abkürzungen und Begriffen und Fachwörtern. Aber was bedeuten sie?

Als Funkamateur wird man ständig von irgendwelchen Abkürzungen und Begriffen umgeben. Beschränkte man sich früher #StephanErzähltVonFrüher noch auf die in der Morsetelegrafie verwendeten Q-Gruppen und Abkürzungen, die nicht nur dabei halfen, den Funkverkehr per Morsetelegrafie besonders effizient zu machen, sondern auch noch Sprachbarrieren zu überwinden, sah man sich mit zunehmendem Funktionsumfang der Amateurfunktransceiver mit weiteren neuen Abkürzungen konfrontiert.

Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber wenn ich zu viele Abkürzungen hintereinander höre, muss ich immer unweigerlich an die Fantastischen Vier und ihren Hit MfG denken 🎵

Aber zurück zum Thema: Durch den Einzug der Digitaltechnik im Amateurfunk wird dieses nicht besser. Aber was bedeuten eigentlich Abkürzungen und Begriffe wie AMBE, BER, C4FM, DMO, TAC und so weiter?

Damit ihr im Urwald der Abkürzungen und Begriffe nicht den Überblick verliert, haben wir für euch unser Glossar komplett überarbeitet. Das ist neu:

  • Abkürzungen und Begriffe werden schon direkt im Beitrag hervorgehoben. Wenn ihr mit eurer Maus darüberfahrt, dann erscheint die Erklärung direkt (Tooltip), dieses jeweils aber nur beim erstmaligen erscheinen der Abkürzung bzw. des Begriffes im Beitrag. Beispiel: TNC
  • Die Glossar-Seite wurde neu gestaltet.
  • Es wurden etliche neue Begriffe samt Erklärungen hinzugefügt.

Unser Glossar könnt ihr wie gehabt direkt im linken Navigationsbereich der Seite erreichen.

Screenshot von dl-nordwest.com

DL-Nordwest Verzeichnis mit Abkürzungen und Begriffen

Solltet ihr weitere Abkürzungen oder Begrifflichkeiten kennen, die wir noch mit Auflisten sollen, dann schreibt sie uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder sendet sie uns via E-Mail oder Telegram.

Euer Team DL-Nordwest


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CS800D Plus – Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen!

In diesem Beitrag berichten wir euch von unseren ersten Gehversuchen mit dem Connect Systems CD800D Plus, Analog und DMR Dualband Mobilgerät.

Aber bevor wir anfangen, das aller Wichtigste zuerst 😎

CS800D Plus – Abziehen der Display-Schutzfolie

So, nach der ersten Befriedigung (dem Abziehen der Display-Schutzfolie) können wir das Gerät nun endlich mal verkabeln und schauen, was es so zu bieten hat. Über das Menü lässt sich die aktuell installierte Firmware-Version in Erfahrung bringen. In meinem Fall wurde das Gerät wie folgt ausgeliefert:

  • Hardware: v2.3
  • Firmware: MS.40.51 vom 05.07.2022
  • Radio DataBase: D4.3.02
  • Bootloader: R2.05D
  • Bedienteil: v2.00.25
FrontPanel Version des CS800D Plus. Das monochrome hintergrundbeleuchtete Display ist gut ablesbar.

Ein Blick auf die Download-Seite des CS800D Plus offenbart, dass es sich offenbar um die erste verfügbare Firmware-Version vom 5. Juli 2022 handelt. Ich muss schon arg mit meinem inneren Monk kämpfen, widerstehe aber dem Versuch, die Firmware zu Aktualisieren, noch bevor ich das Gerät getestet habe 😬

Auf der Produktseite des CS800D Plus gibt es Anleitungen zur ersten Version (first release) des Gerätes, so auch zum s.g. VFO-Modus. Dieser würde es mir ermöglichen, auch ohne vorheriger Programmierung des Funkgerätes und wie bei Amateurfunkgeräten üblich, eine beliebige Frequenz einzustellen und darauf los zu funken. So dachte ich zumindest 🙄 … Leider schien der VFO-Modus in meiner Firmware-Version noch nicht implementiert zu sein. Bei näherer Betrachtung stammt die Anleitung vom 1. Januar 2024. Die Angabe „[…] first release […]“ bezieht sich damit wohl eher auf die erste Version der Firmware mit erweitertem Funktionsumfang.

Produktseite des Connect Systems CS800D Plus, Stand 22.03.2024

Also doch programmieren: Die CPS war schnell installiert. Passend zu meiner Firmware-Version installierte ich zunächst die CPS-Version, die bei dessen Erscheinen aktuell war, hier also die MS.40.51. Nun noch das Programmierkabel mit dem 15-poligen Sub-D HD Stecker rückseitig in den Transceiver gesteckt und in einen freien vorderen USB-Port meiner Windows-Mühle und der Spaß kann beginnen 😉

CS800D Plus – Programmierkabel für rückseitigen Anschluss

Da dies nicht meine erste Berührung mit Funkgeräten und dessen Programmiersoftware ist, suche ich im Windows Gerätemanager nach dem zugewiesenen Com-Port, um diesen in der Software einzustellen. Doch weit gefehlt: Zu meiner Verwunderung wurde das Gerät nicht als Datengerät, sondern als Festplatte erkannt und erhielt einen Laufwerksbuchstaben. An dem Treiber konnte es nicht liegen, denn dieser wird auf der Download-Seite des CS800D Plus gar nicht erst angeboten. Und auch die CPS bietet mir keine Möglichkeit, eine Com-Port Nummer anzugeben. Es musste also auch so funktionieren 🤞

Das CS800D Plus wird unter Windows 10 64 Bit als Laufwerk eingebunden

Das tat es auch. Na ja, oder zumindest so halb 😕 Nach der Betätigung von „Auslesen“ in der CPS fing die Übertragung vom Funkgerät zum PC erst an, brach dann aber vor Fertigstellung ab. Also noch einmal, doch dieses mal klappte es. Wer schon einmal ein DMR Funkgerät programmiert hat und sich mit dessen Programmiersoftware auskennt, der findet sich auch in der CPS des CS800D Plus schnell zurecht. Wer hier jedoch eine kleine Auffrischung benötigt, dem kann ich Bernds Vortragsreihe wärmstens empfehlen, die ihr hier bei uns im Download-Bereich findet. In „6.) DMR – Der Codeplug“ führt euch Bernd Schritt-für-Schritt durch die Programmierung eines Codeplugs für DMR-Geräte.

Nach Eingabe der DMR-ID und der Anlage von digitalen Sende- und Empfangskontakten, einiger analoger und digitaler Kanäle sowie Zonen schrieb ich meinen Codeplug zurück ins Funkgerät. Also, teilweise zumindest: Leider gab es auch beim Schreibvorgang einen Abbruch und auch nach mehrmaligen Versuchen gelang es mir leider nicht, den Codeplug vollständig in das Gerät zu schreiben 😞

Was dann bei der Suche nach einer Lösung für mein Problem passierte erspare ich euch lieber im Detail, hier nur kurz einige Stichworte:

  • 💩 Testen weiterer vorderseitiger USB-Ports
  • 🤯 Neueste CPS verwenden
  • 🥺 Hersteller um Rat bitten
  • 👿 … Nein! – Doch! – Ohh!

Durch die ganzen Fehlversuche beim Aufspielen des Codeplugs mit verschiedenen Versionen wusste das Funkgerät mittlerweile gar nicht mehr, dass es eines ist und auch der Rat des Herstellers, es durch Aufspielen einer speziellen RCDB-Firmware, welche die interne Datenbank löscht, zurückzusetzen, scheiterte daran, dass die Firmware nicht vollständig zum Funkgerät übertragen werden konnte 😱

CS800D Plus nach mehrmaligem und unvollständigem Aufspielen des Codeplugs

Als letztes Mittel half nur noch meine Gott-gegebene Bequemlichkeit zu überwinden und doch mal einen der USB-Ports an der Rückseite meines Computers zu versuchen. Und siehe da, schon klappt es 👍

Ich habe das Gerät dann erst einmal mit der letzten „stabilen“ Firmware MS.40.55 vom 15.08.2023 bespielt. Um euch und uns zu Helfen, bei den ganzen verschiedenen Programmen und Firmware-Versionen den Überblick zu behalten, haben wir bereits eine Informations- und Download-Seite zu diesem Gerät angelegt, die wir fortlaufend aktualisieren werden.

Screenshot von dl-nordwest.com

Informationen und Downloads zum Connect Systems CS800D Plus

Nachdem nun endlich alles zusammen passte (das Funkgerät wusste wieder, dass es ein Funkgerät ist, Firmware, Datenbankversion und CPS), habe ich einen neuen minimalen Codeplug erstellt und erfolgreich zum Funkgerät übertragen.

So, jetzt aber endlich Funken! In den folgenden Videos zeigen wir euch zwei Echo-Tests, einmal in analog FM via Eigenbau SvxLink-Hotspot mit Sprachpagagei und einmal digital in DMR via XLX421 Modul Z.

CS800D Plus – Echo-Test Analog FM
CS800D Plus – Echo-Test Digital DMR

Puh.. Test erfolgreich 🥳, Ente gut, alles gut 😃! Im nächsten Beitrag zeigen wir euch dann Schritt-für-Schritt, wie ihr die Firmware eures Connect Systems CS800D Plus Transceivers aktualisieren könnt und testen einige der erweiterten Funktionen, die bereits implementiert wurden.

Das wars für heute und wir ersparen euch den Call-to-Action. Ihr wisst was ich von euch möchte: Unter diesem Beitrag kommentieren und in unserer Telegram-Gruppe mitdiskutieren. Also macht jetzt! 😘

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

B.B.Link: Kenwood TH-D74/75 mit der aprs.fi App auf dem iPhone verbinden

In diesem Beitrag stellen wir euch den Nachfolger des BLE-BT-TNC vor und unterziehen ihm einen Test im Freien.

Neulich haben wir euch in dem Beitrag TH-D74 mit aprs.fi auf dem iPhone koppeln eine Möglichkeit aufgezeigt, wie ihr euer Kenwood TH-D74 via Bluetooth mit eurem iPhone verbinden könnt, um es mit Anwendungen wie aprs.fi (iOS) oder z.B. RadioMail (iOS) zu verwenden. Wir haben euch außerdem erklärt, warum ihr euer Kenwood Handfunkgerät nicht direkt verbinden könnt. Leider unterstützt auch sein Nachfolger, der Kenwood TH-D75, kein Bluetooth BLE, so dass das dort beschriebene auch für das TH-D75 zum tragen kommt.

Seit unserem letzten Beitrag ist einige Zeit vergangen und mittlerweile hat Georges WH6AZ seine Firmware komplett überarbeitet und seinem Projekt einen neuen Namen gegeben: B.B. Link

Im Vergleich zum Vorgänger BLE-BT-TNC bietet B.B. Link die folgenden weitere Funktionen:

  • Automatischer Verbindungsaufbau mit dem TH-D74 bzw. TH-D75 nach einmaliger Paarung
  • Fernsteuerung des Funkgerätes, (Aktivierung KISS-Mode, Frequenzeinstellung) falls gewünscht
  • Ein- und Ausschalten das Adapters über kapazitiven Taster
  • LED-Signalisierung für Verbindungsstatus, Datenpakete, Fehler und Batteriestatus
  • Konfiguration und Firmware-Aktualisierung des TinyPICO über Konfigurations-App B.B. Link Configurator (iOS)

In dem folgenden Video beschreibt Georges WH6AZ Schritt-für-Schritt in englischer Sprache die Hintergründe des Projektes, wie man die Firmware herunterladen, auf den TinyPICO ESP32 flashen und ihn in ein 3D-Druck Gehäuse einbauen kann. Außerdem demonstriert er die Verwendung mit den Apps aprs.fi (iOS) und RadioMail (iOS).

Als Besitzer eines Kenwood TH-D74 und großer APRS-Fan musste ich B.B.Link einfach testen. Dafür folgte ich der Videoanleitung von Georges WH6AZ. Neben den in der Anleitung zu installierenden Bibliotheken musste ich zusätzlich noch ArduinoLog.h Bibliothek installieren, bevor es mit dem Kompilieren und Aufspielen der Firmware klappte.

Nun installierte ich die B.B. Link Configurator App (iOS) aus dem App-Store und startete sie.

Bild 2: B.B. Link Configurator App (iOS) nach erfolgreichen Verbindung mit dem Adapter

Der Adapter wurde von der App gleich gefunden. Im Konfigurationsmenü lässt sich der Adapter umbenennen (praktisch bei der Verwendung mehrerer Adapter), bei Bedarf die Firmware aktualisieren und festlegen, ob eine Fernsteuerung des Transceivers über Anwendungen wie RadioMail (iOS) zugelassen werden soll oder nicht.

Auch die Bluetooth Paarung funktionierte wie im Video beschrieben auf Anhieb und ich konnte mich daran machen, den Adapter für den Test vorzubereiten.

Bild 3: v.l.n.r.: 500 mAh Li-Po Akku, TinyPICO ESP32-Board und Buchse für Akku-Stecker

Bild 3 zeigt die verwendeten Komponenten aus der Bastelkiste. Der TinyPICO wird bereits mit einem Steckverbinder für einen Akkumulator geliefert, den man selbst aber noch anlöten muss. In meinem Fall verwende ich einen LiPO-Akku mit 500 mAh. Hier bitte unbedingt auf die richtige Polung des Akkus achten. Ich habe den Steckverbinder so angelötet, dass der Akku-Stecker direkt unter der USB Typ C Buchse eingesteckt wird und musste daher die Polung am Akkustecker zusätzlich umdrehen.

Bild 4: Fertig aufgebauter B.B.Link-Adapter: Als kapazitiver-Taster dient ein einfaches Drahtende

Bild 4 zeigt den fertigen Adapter. Ich habe zunächst nicht das 3D-Druck Gehäuse verwendet und den TinyPICO TNC statt dessen mit zweiseitigem Klebeband direkt auf den Akkumulator geklebt. Den Draht der hier als kapazitiver Taster dient habe ich einfach herausgeführt. Um eventuelle Kurzschlüsse zu vermeiden, habe ich noch alles in einen transparenten Schrumpfschlauch eingeschlumpft.. ähh eingeschrumpft. Fertig!

Also, ab an die frische Luft und an einem Standort mit möglichst gutem Empfang testen.

Bild 5: Kenwood TH-D74 mit Mobilfunkantenne und B.B.Link-Adapter in luftiger Höhe

Wie auch in den vorherigen APRS-Beiträgen fiel die Wahl auf den Raketenturm in OJ11vj Singapur (Bild 5). Von hier lassen sich die APRS-Signale aus dem benachbarten Malaysia gut empfangen und die eigenen Aussendungen werden zudem problemlos durch die benachbarten Digipeater weitergeleitet.

Nach kurzer Zeit hatten sich auf der Karte schon einige Stationen angesammelt (Bild 6). Um nur die Stationen anzuzeigen, die direkt via Funk empfangen wurden, habe ich Mobile-Daten für die aprs.fi (iOS) App deaktiviert (in Bild 6 an der Meldung „Cannot contact service“ links-oben gut zu erkennen).

Bild 7: Empfangene und gesendete Datenpakete in der aprs.fi iOS App

Bild 7 zeigt die empfangenen (blauen) und gesendeten (roten) Datenpakete. Wie man hier erkennt wurde mein Datenpaket von den benachbarten Digipeatern empfangen und weitergeleitet.

Das abschließende Video zeigt das TH-D74 im KISS-Modus auf der hierzulande verwendeten APRS Simplex-Frequenz. Vom Funkgerät empfangene Datenpakete werden von dem TinyPICO durch eine grüne LED signalisiert. Wie ihr seht: Hier ist ganz schön was los in APRS.

Kenwood TH-D74 und B.B.Link-Adapter in Aktion

Fazit: B.B.Link ist eine kostengünstige aber sinnvolle Erweiterung, die auch iPhone-Besitzer in den Genuss der Bluetooth-Funktionalität des Kenwood TH-D74 bzw. TH-D75 kommen lässt. Wer das Projekt selbst verwirklichen möchte findet alle Informationen auf Github.

Wünschenswert wäre aus meiner Sicht, wenn die empfangenen und gesendeten Datenpakete zusätzlich zu Testzwecken über die serielle USB-Schnittstelle des TinyPICO ausgegeben würden. Außerdem wäre ein Modus denkbar, bei dem der TinyPICO die vom Funkgerät im Standalone-Betrieb (APRS- statt KISS-Modus) weitergeleiteten Rohdaten umwandelt und an die aprs.fi App weiterleitet. So könnte man weiterhin APRS am Funkgerät im vollen Umfang nutzen, empfangene Stationen aber bei Bedarf zusätzlich auf der Karte darstellen. Da die Firmware unter der GPL-3.0 Lizenz veröffentlicht wurde, ließen sich gewünschte Erweiterungen selbst ergänzen. Ich habe in meinem Fall aber an den Autor geschrieben, eventuell baut er die Erweiterungen ja ein.


Update 30.03.2024:

Den Artikel mit einer live Demonstration gibt es jetzt auch in Videoform, denn wir waren zu Gast beim DD0UL QTC.

DL-Nordwest über B.B.Link, zu Gast im DD0UL QTC

Was haltet ihr von Georges Projekt? Gibt es weitere Einsatzszenarien oder sogar Apps, mit denen ihr B.B.Link testen möchtet? Falls ja, dann hinterlasst uns gerne einen Kommentar unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

dl-nordwest.com 2024 – Das ist Neu

In unserem Ausblick für 2024 hatten wir von Optimierungen an der Webseite dl-nordwest.com gesprochen. In diesem Beitrag schauen wir uns an, was bisher bereits umgesetzt wurde.

Bereits Ende 2018 haben wir die Projekt-begleitende Webseite dl-nordwest.com ins Leben gerufen, um euch über dieses Projekt zu informieren. Darüber hinaus haben wir Neuigkeiten zu Funkgeräten für die digitale Sprachübertragung und den digitalen Amateurfunknetzen mit euch geteilt sowie die Handbücher aktueller Funkgeräte zum Download angeboten. Während die Webseite damals noch statisch in html programmiert war, entschlossen wir uns 2020 dazu, die Webseite komplett neu aufzusetzen und WordPress als Basis dafür zu verwenden.

Webseite dl-nordwest.com aus dem Jahr 2019

Wie schon bei der früheren Webseite setzen wir auf ein Design, bei dem sich die Menüstruktur auf der linken Seite befindet. Hier ist es uns besonders wichtig, dass ihr auf einen Blick alle Einstiegsmöglichkeiten zu DL-Nordwest erhaltet und von dort über Textlinks auch direkt auf unsere Dashboards gelangt.

Einstiegsmöglichkeiten DL-Nordwest und Raum Deutschland

Mittlerweile findet ihr in diesem Bereich auch die Zugänge zum Raum Deutschland. An unserem Design hat sich seit dem nicht viel geändert, da wir auch immer wieder viel Lob für die aufgeräumte Oberfläche von euch erhalten haben, die ohne viel Schnick-Schnack daher kommt.

Regelmäßigen Besuchern der Webseite wird es aber aufgefallen sein, dass wir bereits Ende Dezember 2023 damit begonnen haben, unsere Menüstruktur anzupassen:

In der Kategorie Aktuelles findet ihr nun alle Beiträge des aktuellen und vergangenen Jahres. Die Beiträge früherer Jahre haben wir hingegen ins Archiv verschoben. Die Kategorie Termine ist wohl selbst erklärend. Auch hier sind wir natürlich auf eure Mithilfe angewiesen. Wenn ihr von einem weiteren Termin wisst oder gar der Veranstalter seid, lasst es uns bitte wissen, wir nehmen ihn gerne mit in unsere Aufstellung auf.

Unter dem Menüpunkt Projekt DL-Nordwest findet ihr alles, was für den Funkbetrieb in DL-Nordwest relevant ist. Hier haben wir die Seite unserer Dashboards für euch neu gestaltet. Am Wichtigsten ist aber die Unterseite Räume: Hier zeigt euch eine Grafik anschaulich, wie die Netze und deren Räume mit einander verschaltet sind und welche Einstiegsmöglichkeiten ihr in DL-Nordwest habt.

Übersichtsgrafik Zugangsmöglichkeiten DL-Nordwest

Unter Raum Deutschland findet ihr alles was ihr zu diesem neuen Projekt finden müsst. Hier haben sich einige Sysops aus verschiedenen Räumen und Regionen zusammen gefunden um erstmals für Deutschland das Projekt von Antonio IU5JAE zu realisieren. Bei diesem s.g. Multi Stream Reflektor werden mehrere YSF Räume gleichzeitig auf einem Dashboard angezeigt und können auf Wunsch auch via DG-ID von hier aus direkt aufgerufen werden. Schaut euch hierzu gerne nochmal den passenden Beitrag an.

Unsere beliebte Kategorie Tipps & Tricks findet ihr jetzt unter Gewusst wie! In diesem Bereich findet ihr allerlei Wissenswertes, nicht nur aus dem Bereich Digitalfunk. Wusstet ihr z.B., wie man sich über Pi-Star mit einem XLX-Server verbinden kann oder wie ihr mit euren Funkgeräten über Crossband-Relais arbeiten könnt? Diese Kategorie ist es auf jeden Fall wert studiert zu werden, denn schließlich lernt man ja nie aus.

Geballtes Wissen in unserer Kategorie „Gewusst wie!“

Um die für euch relevanten Beiträge schneller finden zu können, bieten wir euch diese nach Themen untergliedert zusätzlich in einer weiteren Darstellung an. Wer sich z.B. nur für den Digitalfunk interessiert, wird hier am schnellsten fündig. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich aber auch z.B. unsere Beiträge zum Thema Selbstbau (DIY). Wir werden die Kategorien für euch nach und nach erweitern.

Hier findet jeder etwas: Unterkategorien für die Beiträge

In der Hotspots Übersicht findet ihr eine Tabelle mit aktuell am Markt erhältlichen Hotspots zum Einstieg in den Digitalfunk und im Bereich Downloads erhaltet ihr die Handbücher aktueller Funkgeräte nach Herstellern, Art des Funkgerätes und Produktnamen sortiert.

Downloads in der Unterkategorie ICOM

Den Abschluss macht das Glossar, welches wir Ende 2022 für euch eingeführt haben. Hier findet ihr das Abkürzungsverzeichnis der im (digitalen) Amateurfunk häufig verwendeten Begriffe. Gerne dürft ihr uns hier weitere Vorschläge machen, die wir hier hinzufügen.

Glossar Beispiel: Suche nach „C4FM“

Die Darstellung der Beiträge hat sich ebenfalls geändert. Zudem haben alle ab 2023 veröffentlichten Beiträge ein Beitragsbild erhalten.

Neue Darstellung der Beiträge mit Beitragsbild, hier in der Kategorie Aktuelles

Und das war es dann auch schon: Keine nervigen Popups, keine überladenen Seiten mit animierten Grafiken und Klimbim, aber dafür einfach und übersichtlich. Auch weiterhin werden wir euch hier regelmäßig mit spannenden Beiträgen versorgen. Wenn ihr selbst ein Thema habt, welches ihr hier gerne mit uns teilen möchtet dann, sendet uns euren Beitrag gerne zu und wir veröffentlichen ihn für euch. Wir freuen uns darauf, dieses Projekt aktiv mit euch gestalten zu dürfen.

Neben weiteren Beiträgen werden wir für euch die bestehenden Beiträge auf Aktualität prüfen, bei Bedarf Aktualisieren oder eben Archivieren, damit es übersichtlich bleibt. Eventuell integrieren wir auch unsere Dashboards direkt in die Webseite, so dass ihr zukünftig nur noch eine Anlaufstelle habt, aber das ist aktuell noch Zukunftsmusik.

Habt ihr weitere Wünsche oder Anregungen für unsere Projekt-begleitende Webseite? Dann gerne ab in die Kommentare zu diesem Beitrag damit oder diskutiert es direkt mit uns in unserer Telegram-Gruppe DL-Nordwest.

Euer Team DL-Nordwest

KENWOOD – Neues VHF/UHF Mobilgerät mit D-Star, APRS und Bluetooth

So langsam verdichten sich die Gerüchte um den langersehnten Nachfolger des Mobilgerätes TM-D710G von Kenwood. In diesem Beitrag gehen wir den Gerüchten auf den Grund.

Auf der Dayton Hamvention in den USA stellte Kenwood 2016 erstmalig ihr neues Handfunkgerät TH-D74 vor, welches neben analogem APRS auch erstmalig bei Kenwood D-Star und Bluetooth mit an Bord hatte. Es waren stolze 6 Jahre vergangen, seit der Nachfolger des TH-D72 erschienen war. Schon damals hofften viele, dass der japanische Hersteller im Folgejahr mit einem Mobilgeräte, dem Nachfolger des bereits 2013 erschienenen TM-D710G, nachziehen würde. Doch weit gefehlt: 2017 präsentierte Kenwood gleich gar keine neuen Produkte.

KENWOOD TM-D710G aus 2013

Während bereits Stimmen laut wurden, dass Kenwood sich nun endgültig aus dem Amateurfunkbereich zurückziehen würde, starteten amerikanische OM’s, u.a. Don W6GPS, eine Initiative, um Kenwood unser Interesse und damit zu erwartende Absatzzahlen deutlich zu machen. Funkamateure weltweit wurden dazu aufgerufen, eine Email an das Kenwood Marketingteam zu schreiben mit Angabe des eigenen Namens, Rufzeichens, des Standortes und der Anzahl der Geräte die man kaufen würde (z.B. eines fürs heimisches Shack, eines fürs Auto und eines für die Go-Box 😉 ). Die Initiative wurde nicht nur in Social-Media wie Facebook, Foren wie QRZ Forums und Reddit geteilt, sondern auch von zahlreichen YouTubern, wie das unten stehende Beispiel von Pascal VA2PV zeigt.

Und passiert ist… Nichts! Zumindest hat Kenwood 2018 die Gerüchte widerlegt, sie würden sich vollständig aus dem Amateurfunkbereich zurückziehen und präsentierten stolz ihren neuen Kurzwellentransceiver TS-890S.

KENWOOD ist zurück: Kurzwellen-Transceiver TS-890S aus 2018

2023 folgte dann die Ankündigung zum TH-D75, dem Nachfolger des TH-D74, welches u.a. wegen der Verfügbarkeit darin enthaltener elektrischer Komponenten ungeplant frühzeitig eingestellt werden musste. Mittlerweile ist das TH-D75 in fast allen Ländern in ausreichender Stückzahl verfügbar, die nicht nur die Vorbestellungen bedienen können.

Das Kenwood TH-D75 wurde 2023 vorgestellt

Und es gibt wieder neue Hoffnung, dass Kenwood jetzt endlich mal das Upgrade des TM-G710G in Angriff nimmt. Oder, um es wie Don W6GPS in einem Interview auf der Mitte Februar stattgefundenen HamCation 2024 in Zentral-Florida zu formulieren, „[…] we are talking about a mobile radio […]“. Hier könnt ihr euch die relevante Stelle des zitierten Interviews selbst ansehen:

Aber was dürfen wir nun erwarten? Als ziemlich sicher sollte gelten, dass es ein Tri-Band Mobilgerät sein wird, wobei sich das 220 MHz Band aktuell nur in Amerika nutzen lässt. Das Gerät wird natürlich analoges APRS und, vermutlich im abnehmbaren Bedienteil, einen integrierten GPS-Empfänger mit an Bord haben, aber eben auch D-Star. Es ist auch sehr stark davon auszugehen, dass Kenwood wie beim TH-D75 Bluetooth implementieren wird, welches sich dann im DV Gateway Mode (Terminal-Modus) auch mit PA7LIM’s BlueDV Connect verwenden lässt, aber eben auch mit anderer Software wie Pi-Star, die das MMDVM-Protokoll spricht. Auch dürfte das Gerät über die von White Stickern beim TH-D75 hoch gelobte Sprachausgabe verfügen.

Kenwood’s Sprachausgabe ermöglicht White Stickern die barrierefreie Nutzung

Beim Display wird es sich um ein modernes aber dennoch gut ablesbares Farbdisplay handeln. Ob dieses jedoch auch als Touch-Screen ausgeführt wird, ist fraglich. Schließlich ist gerade im Kfz die Bedienung mit haptischen Bedienelementen deutlich sicherer, da man nicht aufs Display schauen muss, um nicht versehentlich eine falsche Funktion auszuführen bzw. als Bestätigung, ob die Funktion wirklich ausgeführt wurde. Und wenn wir schon von der nicht unüblichen Nutzung eines Mobilgerätes im Kfz sprechen: Das Gerät wird sich via Bluetooth auch mit Headsets oder im besten Falle der Freisprecheinrichtung des Autos koppeln lassen. Don W6GPS wünscht sich außerdem, dass man APRS-Nachrichten über ein externes Bluetooth-Keyboard eingeben kann. Hier könnte stattdessen oder zuzüglich ein Touch-Display aber wirklich Sinn machen.

Don W6GPS wünscht sich die Eingabe von APRS-Nachrichten mit einem Bluetooth-Keyboard

Wenn Kenwood quasi das TH-D75 in ein Mobilgerät gießt, dann würde es auch über einen Breitband-Empfänger verfügen, der von 100 kHz bis 524 MHz reicht und neben FM auch noch AM, SSB und CW abdeckt. Cool 😎

Auch wenn das neue Mobilgerät sicher viele Funktionsmerkmale des TH-D75 übernehmen wird, hoffen viele Interessenten dennoch, dass Kenwood auch Split-Betrieb in verschiedenen Bändern erlaubt sowie das gleichzeitige Senden und Empfangen in zwei unterschiedlichen Bändern ermöglicht, was es für den Betrieb über Amateurfunksatelliten tauglich macht. Dazu müssten aber tatsächlich auch zwei Dual- oder in diesem Fall Tri-Band Send-Empfänger, wie z.B. beim TH-D72, verbaut werden.

Das Kenwood TH-D72 eignet sich wegen seinem Dualband-Empfänger auch für den Betrieb über Amateurfunk-Satelliten

Design-technisch dürften die eckigen Kanten des TM-D710G einer runderen Form weichen um das Gerät, anders als in dem Mockup in unserem Titelbild, moderner wirken zu lassen. Schließlich sieht man dem TM-D710G die 11 Jahre seit Erscheinen auch wirklich an. Bei den Schnittstellen dürfte der Serielle Port in RS232-Ausführung einer USB-Buchse weichen. Und auch wenn sich heute der USB-Typ C Anschluss besonders bei mobilen Geräten durchgesetzt hat, wäre zu hoffen, dass Kenwood hier auf eine deutlich stabilere USB Typ B Buchse setzt. Genug Platz wäre bei einem Mobilgerät schließlich vorhanden und eine höhere Datenrate wäre auch nicht von Nöten.

Auch ein schöner Rücken kann entzücken: Anschlussbuchsen des TM-D710G, Quelle: RigPix SM0OVF

Und wenn wir schon beim Wunschkonzert sind: Ein weiteres Killerfeature wäre, wenn das neue Mobilgerät eine integrierte Soundkarte hätte und sich über einen rückseitigen USB-Anschluss sowohl die Soundkarte als auch das Fernbedienen und Programmieren erledigen ließe. Somit ließe sich das Gerät auch für andere digitale Betriebsarten nutzen, die durch die Geräte-interne Firmware nicht abgedeckt werden. Das TM-D710G verfügte zwar nicht über eine eigene Soundkarte, aber zumindest bot es auf der Rückseite eine RS232-Schnittstelle für die PTT Steuerung und Kanalbelegt-Erkennung, sowie einen Mikrofoneingang und Audioausgang zum einfachen Anschluss eines Computers oder Laptops mit dem optional erhältlichen Kabelsatz PG-5H. Damit eignete es sich u.a. dafür, um ohne zusätzliches Interface eine EchoLink-Node in Betrieb zu nehmen.

Verbindung des TM-D710G mit einem PC

Heute ist es bei fast allen Mobilgeräten mit abnehmbarem Bedienteil Standard, dass die Kommunikation zwischen dem Hauptteil und dem Bedienteil über ein serielles Protokoll erfolgt. Damit ließe sich mit dem Mobilgerät auch eine Remote-Station aufbauen, bei dem der Hauptteil am Remote-Standort verbleibt und das Bedienteil z.B. mit ans Urlaubs-QTH reist, wie es auch schon beim TM-D710G möglich war. Wer hier nicht selbst etwas basteln wollte, fand dazu bei Remote-Rig eine Schlüsselfertige Lösung.

Remote-Station mit einem Kenwood TM-D710G und Remote-Rig. Quelle: remoterig.com

Wo werden wir preislich landen und wo liegt die Schmerzensgrenze bei potenziellen Kunden? Bliebe Kenwood unter der 900 Euro Marke wäre der Preisunterschied zum Handfunkgerät mit etwa gleichem Funktionsumfang kaum gegeben. Auf der anderen Seite ist es kaum vorstellbar, dass jemand bis zu 1.100 Euro oder mehr für ein Mobilgerät ausgibt, welches „nur“ reines FM, D-Star und APRS kann. Wir können an dieser Stelle nur spekulieren.

Wann wird das Gerät erscheinen? Die Hamvention in Dayton USA findet dieses Jahr vom 17. bis zum 19 Mai statt. Ob Kenwood hier bereits einen frühen Prototyp unter Plexiglas und / oder zumindest einen Ankündigungsflyer dabei hat ist zwar fraglich, wir gehen aber stark davon aus. Auf der Tokyo Ham Fair Ende August dürfte das Gerät dann offiziell vorgestellt werden und ab Anfang 2025 in den Fachhandel gelangen.

Sobald wir neue Informationen haben, werden wir euch darüber natürlich umgehend hier auf dl-nordwest.com und in unserer Telegram-Gruppe DL-NORDWEST informieren.

Wie denkt ihr über das neue Mobilgerät? Interessiert ein D-Star/APRS Mobilgerät im Jahre 2024 bzw. 2025 überhaupt noch jemanden? Und kann man es für den Preis überhaupt verkaufen? Und welche Funktionen müsste das Gerät sonst noch mitbringen, die entweder wir oder Kenwood bisher noch nicht auf dem Radar hat? Diskutiert das gerne mit uns in den Kommentaren zu diesem Beitrag.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

XLX421 Dashboard – Willkommen auf der dunklen Seite der Macht!

Das Dashboard des Multiprotokoll-Servers XLX421 präsentiert sich jetzt im „Dark Mode“. Alle Details dazu findet ihr in diesem Beitrag.

Wer in den letzten Tagen das Dashboard unseres Multiprotokoll-Servers XLX421 aufgerufen hat dem wird es sicher schon aufgefallen sein: Das Dashboard hat eine neue Farbgebung bekommen.

Ja, auch wir konnten uns dem Trend der s.g. Darkmode-Darstellung nicht entziehen. Insgesamt wirkt unser Dashboard jetzt also ein wenig dunkler. Willkommen also auf der dunklen Seite der Macht.

Das Dashbaord des XLX421 basiert auf dem xlxd-Dashboard v2.3.9 von Luc LX1IQ und wurde in der Programmiersprache php programmiert. Es wurde damals für die Darstellung auf Desktop-Geräten konzipiert und nicht für die Darstellung z.B. auf einem Smartdevice wie eurem Mobiltelefon. Daher kann die Darstellung auf einem mobilen Endgerät etwas umständlich sein, da man sowohl in X- als auch in Y-Richtung scrollen muss.

Über die Zeit haben wir das Dashboard unseren eigenen Bedürfnissen geringfügig angepasst, uns jetzt aber zu einer kompletten Generalüberholung entschlossen. Neben der offensichtlichen Änderung der Farben des Dashboards haben wir die folgenden Änderungen vorgenommen:

  • Übersetzung des Dashboards ins Deutsche
  • Darstellung des Inhaltsbereiches und aller Tabellen jetzt links-bündig statt mittig
  • Verlegung der Links der geschalteten Verlinkungen, der weiteren XLX-Reflektoren, der Net-Statistik und des Impressums unten in den Fußbereich der Webseite
  • Entfernung einiger Menüpunkten, u.a. zum Live-Log der ircDDB

In dem folgenden Slider haben wir euch das XLX-Dashboard ohne Anpassungen, unser Design bis zum 23.02.2024 und das aktuelle Design nebeneinander gestellt.

XLX-Dashboard Design ohne eigene Anpassungen
Dashboard-Design des XLX421 bis Anfang 2024
Dashboard-Design des XLX421 ab Ende Februar 2024

Zudem gibt es aber auch ein paar technische Neuerungen:

  1. Stationen, welche nicht mit einem D-Star Protokoll wie DCS, DExtra oder DPlus in den XLX421 einloggen, bekommen jetzt einen anderen Modulbuchstaben als, wie bisher, -B zugewiesen. So erhalten Stationen, die in DMR mit dem MMDVM-Protokoll einloggen, jetzt ein -M. Die Zuweisungen der Modulbuchstaben könnt ihr der folgenden Tabelle entnehmen. An dieser Stelle Dank an Michael DJ5KP für den Hinweis.
ProtokollModulbuchstabeBeschreibung
DCS, DExtra, DPlusAD-Star (SHF)
BD-Star (UHF)
CD-Star (VHF)
DD-Star (Dongle)
GD-Star (Gateway)
IMRSIC4FM (IMRS)
DMRmmdvmMDMR (MMDVM)
DMRplusPDMR (Plus)
G3TD-Star (Terminal)
YSFYC4FM (YSF)
  1. Die Tabelle der aktiven Module zeigt nun neben dem Modulbuchstaben auch die Anzahl der verbundenen Nodes in dem jeweiligen Modul. In der Auflistung der Module gibt es zudem eine weitere Spalte für die Anzahl der Nodes. Außerdem haben wir die Bezeichnungen aller aktiven Module etwas aufgeräumt.
  2. Bei allen Links zu aprs.fi werden jetzt nur die Rufzeichen ohne Modebuchstaben übergeben.
  3. Auf mobilen Endgeräten wie Smartdevices werden die beiden Tabellen „Zuletzt gehört“ und „Aktive Module“ jetzt grundsätzlich untereinander statt, wie bisher, nebeneinander dargestellt.
  4. Wenn ihr ein Filter auf ein bestimmtes Modul gesetzt habt, dann bekommt ihr im rechten Teil der Webseite nun eine Liste der Stationen angezeigt, die aktuell mit dem von euch gewählten Modul verbunden sind. Filtert ihr z.B. nach Modul D, so werden nur noch die im Raum DL-Nordwest zuletzt gehörten und im XLX421 mit Modul D verbundenen Stationen angezeigt.
  5. Interessiert ihr euch grundsätzlich nur für ein Modul, könnt ihr euch den Link zur Webseite jetzt so abspeichern, dass das Modulfilter direkt gesetzt wird. Dazu gebt ihr in eurem Browser die url wie folgt ein:

http://xlx.dl-nordwest.com/?SetModuleFilter=D

Für den Buchstaben D könnt ihr natürlich auch jeden anderen beliebigen Modulbuchstaben A-Z bzw. a-z wählen. Eine Auflistung aller Module und deren aktueller Belegung findet ihr hier:

Screenshot von xlx.dl-nordwest.com

Unterseite mit Auflistung aller belegten Module im XLX421

Hier seht ihr die beispielhafte Darstellung des Dashboards bei aktiviertem Modulfilter.

Das Dashboard unseres XLX421 findet ihr hier:

Screenshot von xlx.dl-nordwest.com

Dashboard des XLX421

Wichtiger Hinweis: Sollte das Dashboard bei euch noch nicht wie in dem Titelbild dieses Beitrages dargestellt werden, dann leert bitte den Cache eures Browsers oder ruft das Dashboard in einem privaten Fenster auf.

Wir haben noch viele Ideen, was wir zukünftig am aktuellen Dashboard verbessern könnten. Ganz oben auf der Liste steht die Optimierung zur Darstellung auf mobilen Endgeräten. Dazu würde uns interessieren, wie und ob ihr unser Dashboard aktuell nutzt. Nehmt euch also bitte kurz Zeit zur Teilnahme an der folgenden Umfrage:

Wie nutzt du unser XLX421 Dashboard aktuell?
9 votes · 11 answers
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Achja, vielleicht noch ein Hinweis: Falls ihr euch schon mal über die Anzeige des Rufzeichens N0CALL gewundert habt und es dann vielleicht zu dem Zeitpunkt war als ihr gerade gesprochen habt, könnte es wirklich an euch gelegen haben. Bei unserem aktuellen Dashboard erscheinen jetzt 3 Fragezeichen (???) statt N0CALL. Da wir bei uns teilweise Brücken verwenden, die über das Brandmeister DMR Netz geschaltet werden, ist hier unbedingt eine sogenannte DMR-ID notwendig. Zum eigentlichen Betrieb funktioniert das auch ohne, nur das Rufzeichen wird eben nicht übertragen. Also nur ein Schönheitsfehler? Vor allem ist dieser sehr schnell zu beheben und auch kostenlos. Geht einfach auf Radioid.net und meldet euch dort an. Nach dem Hochladen eurer Genehmigungsurkunde bekommt ihr nach 1-2 Tagen eure persönliche 7-stellige DMR-ID zugeschickt. Ihr müßt nichts machen, aber das System verknüpft nach einigen Tagen diese Nummer mit eurem Rufzeichen und die Anzeige passt.

Wer das Dashboard nicht nutzt, aber dennoch keine Aktivität auf dem XLX421 verpassen möchte, den möchten wir unsere Telegram-Bots empfehlen: Der DL-Nordwest Monitor Bot meldet Stationen in DL-Nordwest und der XLX421 Monitor Bot Stationen auf den anderen beobachteten Modulen.

Wie findet ihr das neue Design unseres Dashboards? Gibt es weitere Funktionen, die ihr euch für die Zukunft wünschen würdet? Falls ja, dann teilt es uns gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag mit oder diskutiert eure Ideen in unserer Telegram-Gruppe.

Euer Team DL-Nordwest

Die Brückenbauer: Digitale Brücke ins FM-Funknetz

Seit kurzem steht unsere Analog-Digital Brücke von XLX421 Modul F ins FM-Funknetz wieder in vollem Umfang zur Verfügung. In diesem Beitrag erläutern wir Hintergründe und geben Tipps zur Verwendung.

Wichtiger Hinweis: Diese Brücke verbindet das analoge FM-Funknetz in der Sprechgruppe 26426 mit dem XLX421 Modul F, aber nicht mit DL-Nordwest Digital! DL-Nordwest Digital bleibt auch weiterhin digitalen Stationen vorbehalten.

In unserem Beitrag „DL-Nordwest jetzt doch Analog?“ vom Sommer 2022 haben wir euch eine neue Möglichkeit aufgezeigt, die digitale mit der analogen Welt zu verknüpfen. So ist es möglich, in DMR, C4FM oder D-Star im XLX421 Modul F mit analogen Stationen zu funken, die sich im FM-Funknetz auf der TG26426 befinden.

Anbindung XLX421 Modul F zu FM-Funknetz und Brandmeister DMR TG26426

Damals wurde die Brücke freundlicherweise von Stefan DL1BH geschaltet. Seit Ende 2023 stand diese aber leider nicht mehr zur Verfügung. Mitte Januar diesen Jahres haben wir dann selbst eine Brücke gebaut, die euch nun wieder im vollem Umfang zur Verfügung steht. Wir haben zudem die Lautstärken angepasst, so dass analoge Stationen jetzt abgeschwächt werden und Digitale etwas verstärkt. Ferner steht euch weiterhin die Möglichkeit zur Verfügung, in DMR über die TG26426 aus dem Brandmeister-Netz einzusteigen. Hier sendet ihr bitte auch mit reduzierter Modulation, da wir die Lautstärken nur zwischen dem XLX421 und dem FM-Funknetz anpassen können.

Natürlich ist eine Wandlung von Digital nach Analog und umgekehrt immer mit gewissen Verlusten behaftet und stellt damit immer auch einen Kompromiss dar. So kann es passieren, dass analoge Stationen die etwas komprimierte digitale Modulation bemängeln, während sich digitale Stationen ggf. über Rauschanteile in der Modulation beklagen. Auf der anderen Seite steht im Amateurfunk die Kommunikation und Technik im Vordergrund und nicht das Erreichen einer Rundfunk-Übertragungsqualität. Wer dieses also Tolerieren kann wird damit belohnt, dass er weiterhin auch mit OM’s kommunizieren kann, die sich dem Digitalfunk bisher bewusst enthalten haben, jedoch analog entweder ein lokales Relais oder einen analogen Hotspot mit einem Zugang zum FM-Funknetz in Reichweite haben.

Eine Übersichtskarte mit den angeschlossenen Stationen findet ihr hier:

Screenshot von livemap.fm-funknetz.de

Live-Map FM-Funknetz

Die Funk-Aktivitäten in der TG26426 könnt ihr am bequemsten über unseren XLX421 Monitor Telegram-Bot live mitverfolgen. Zusätzlich stehen euch die folgenden Dashboards zur Verfügung:

Über das FM-Funknetz

Das FM-Funknetz hat seinen Ursprung im bereits 2015 gegründetem Thueringen.link. Durch die Einführung des Svx-Reflektors im Jahre 2017 mit Talkgroups (TG’s, ähnlich zu DMR) ist es möglich, auch auf analogen Relais (oder eben Hotspots) mehrere Sprechgruppen, z.B. aus unterschiedlichen Regionen, zu abonnieren und bei Aktivität automatisch auf die belegte Talkgroup zu wechseln. Der verwendete Sprachcodec Opus bietet eine sehr gute Audioqualität, der man die Kompression bzw. Digitalisierung und Rückwandlung des Sprachsignals kaum noch anhört. Das FM-Funknetz macht sich diese Technik zu nutze und führt Stationen überregional zu einem Verbund zusammen.

Die Anzahl der angeschlossenen Teilnehmer des Verbundes aus Amateurfunkrelais (überwiegend aus Deutschland) aber eben auch Hotspots ist bereits kurz davor, die 200er-Marke zu knacken (Stand Februar 2024). Eine Auflistung der aktuell verbundenen Stationen sehr ihr hier, eine Liste von möglichen Sprechgruppen hier. An dieser Stelle herzlichen Dank an Jens DJ1JAY und seinen Mitstreitern für die Initiative und das Betreiben des Projektes.

Auch unser Projekt DL-Nordwest ist nun schon seit Mitte 2022 Bestandteil des FM-Funknetzes und bietet euch neben der Sprechgruppe TG26426 nun mit der zusätzlichen Brücke auch wieder die Möglichkeit der barrierefreien Verbindung zwischen digital und analog!

Probiert es doch gerne selbst einmal aus. Ob ihr dabei stundenlange QSO’s fahrt oder nur einmal testen wollt, bleibt natürlich euch überlassen. Wir würden uns jedenfalls über Rückmeldungen von euch in den Kommentaren freuen.

Euer Team DL-Nordwest

CS800D Plus – Wir packen aus!

In „CS800D Plus – Eierlegende Wollmilchsau des Digitalfunks?“ hatten wir über das Connect Systems CS800D Plus berichtet. Wir haben uns ein Gerät besorgt und packen es in diesem Beitrag für euch aus.

Neulich führte mich eine Dienstreise in die Staaten, genauer gesagt nach Kalifornien, wo auch der Hersteller Connect Systems beheimatet ist. Auch wenn ein Versenden derer Produkte weltweit erfolgen kann, lag es nahe, das Funkgerät gleich auf der Dienstreise in Empfang zu nehmen.

Ankunft des Connect Systems CS800D Plus Transceivers in Larkspur Kalifornien USA

Hier ist es nun, das Connect Systems CS800D Plus mit dem Blick aus dem Hotelzimmer bei Sonnenaufgang in Larkspur Kalifornien USA.

Kompakte und robuste Verpackung mit Label

Der Transceiver kommt in einem braunen Karton daher, der mit dem Connect Systems Logo und deren Internetadresse bedruckt ist. Zusätzlich gibt es noch ein weißes Typenschild.

Im oberen Bereich der Box befinden sich ein USB-Programmierkabel und der GPS-Empfänger

Nach dem Öffnen wird man zunächst von Kabeln begrüßt. Hier links im Bild ist das USB-Programmierkabel zu sehen, welches auf der anderen Seite einen 15-poligen High-Density Sub-D Stecker besitzt und damit an dem Zubehöranschluss an der Rückseite des Funkgerätes angeschlossen wird. Rechts befindet sich ein GPS-Empfänger, ebenfalls mit 15-poligem High-Density Sub-D Stecker.

Im rechten Seitenfach kommen ein weiteres USB-Kabel, das DC-Stromkabel und ein Mikrofon mit Zahlenblock zum Vorschein

Im Seitenfach gibt es ein weiteres USB-Kabel, dieses mal aber mit 8-poligem Modularstecker RJ45. Dieses wird vermutlich für Firmware-Updates benötigt, kann zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht bestätigt werden. Es gibt außerdem noch ein DC-Stromkabel, welches sowohl im Plus- als auch im Minuspol über eine wechselbare 15 A KFZ-Sicherung verfügt. Darunter befinden sich ein Handmikrofon mit Zahlenblock sowie dessen Metallhalterung.

Montagebügel und Fach mit Schrauben

Rechts am Boden des Kartons ist ein stabiler Haltebügel aus Metall untergebracht sowie ein Set Schrauben, um diesen zu fixieren.

Englisches Benutzerhandbuch und Transceiver

Im linken unteren Fach kommen wir nun zum spannenderen Teil, dem eigentlichen Funkgerät, welches hier noch von einem englisch-sprachigem Handbuch verdeckt wird.

Sehen wir uns den eigentlichen Transceiver nun etwas näher an.

CS800D Plus – Vorderseite

Auf der Vorderseite erkennen wir links unten den Mikrofonanschluss, der wie bei modernen Mobilfunktransceivern üblich, als Modularbuchse ausgeführt ist. In diesem Fall handelt es sich um eine 8-polige RJ45 Buchse. Über dem Mikrofonanschluss befindet sich ein Drehschalter zum Verstellen der Lautstärke und Bestätigen einer Eingabe.

In der Mitte unten befinden sich 4 frei programmierbare Tasten P1 bis P4, und rechts daneben ein roter runder Taster zum Ein- bzw. Ausschalten des Transceivers. Über den mittleren Tasten befindet sich noch ein monochromes hintergrundbeleuchtetes LCD-Display und eine Hoch- und Heruntertaste rechts davon. Alle Tasten sind gummiert, beleuchtet und haben einen sprürbaren Druckpunkt.

Schließlich gibt es rechts auf der Vorderseite des Transceivers noch einen Lautsprecher, der bei anderen Geräten häufig entweder auf der Unter- oder Oberseite des Gerätes untergebracht ist.

CS800D Plus: Rückseite

Auf der Rückseite links gibt es erfreulicherweise einen N-Norm Antennenanschluss statt der im Amateurfunkbereich oft verwendeten PL- bzw. SO-239 UHF Buchse.

Auf der rechten Rückseite erkennen wir eine 15-polige High-Density Sub-D Buchse wie sie zum Anschluss von VGA-Monitoren verwendet wird. Hier dient sie allerdings dem Anschluss des Programmierkabels oder weiterem Zubehör wie dem GPS-Empfänger.

Darunter befindet sich noch der Kabelschwanz für die Stromversorgung, der hier im Pluspol auch zusätzlich noch einmal mit einer wechselbaren 15 A KFZ-Sicherung abgesichert ist. Ganz rechts und geschützt hinter einer Staubschutz-Gummikappe, befindet sich noch eine 3,5 mm Mono-Klinkenbuchse zum Anschluss eines externen 8 Ohm Lautsprechers.

CS800D Plus: Oberseite

Der Blick von Oben offenbart keine weiteren nennenswerten Merkmale.

CS800D Plus: Unterseite

Die Unterseite des Transceivers besteht quasi nur aus dem massiven Kühlkörper, auf dem auch ein großes Typenschild untergebracht ist. Auch hieran erkennt man die kommerziellen Wurzeln des Gerätes, welches wohl für den rauen Einsatz im Alltag konzipiert wurde.

Zum Abschluss sehen wir uns das Zubehör noch einmal ausgepackt und im Detail an.

Englisches Benutzerhandbuch und DTMF-Handmikrofon

Auch das Handmikrofon vermittelt einen robusten Eindruck und liegt gut in der Hand. Die Tasten auf der Vorderseite sind gummiert und besitzen eine Hintergrundbeleuchtung, haben aber keinen spürbaren Druckpunkt. Wie bei Handmikrofonen üblich befindet sich die PTT-Taste an der linken Oberseite des Mikrofons. Im Gegensatz zu den anderen Tasten jetzt aber mit gut spürbarem Druckpunkt und lautem Klickgeräusch bei dessen Aktivierung. Auf der Oberseite des Handmikrofons befinden sich keine weiteren Tasten.

Englisches Benutzerhandbuch: Dein erstes QSO

Das Handbuch liegt nur in englischer Sprache bei. Nach den üblichen Sicherheitshinweisen, der Auflistung des mitgeliefertem Zubehörs, der Montage des Haltebügels, der Spannungsversorgung und dem Anschluss des weiteren Zubehörs kann es auch schon mit dem ersten QSO losgehen. Im weiteren Verlauf werden die Bedienelemente und Anschlüsse näher erläutert und die DMR-Grundfunktionen erklärt.

DC-Stromkabel mit 15 A KFZ-Sicherungen, USB-Kabel Sub-D 15HD, GPS-Empfänger und USB-Kabel RJ45 (v.l.n.r,o.n.u)

Hier sehen wir noch einmal alle mitgelieferten Kabel sowie den GPS-Empfänger unten links im Bild

Montagebügel inkl. Schraubensatz und Mikrofonhalterung

und schließlich noch die mechanischen Komponenten wie den stabilen Haltebügel, den Schrauben und der Mikrofonhalterung aus Metall.

In unserem nächsten Beitrag über das Connect Systems CS800D Plus schließen wir das Funkgerät für euch an und testen es in analog FM sowie DMR.

Connect Systems CS800D Plus auf Montagebügel mit angestecktem DTMF-Mikrofon

Übrigens haben wir das Unboxing (Auspacken) des Funkgerätes für euch mitgefilmt. Da die Erläuterungen bei den Aufnahmen im Englischen erfolgte, haben wir das Video für euch im Nachhinein auf Deutsch Nach-vertont und euch hier beigefügt. Unten rechts neben der Lautstärkeeinstellung in der Wiedergabeeinstellung könnt ihr das Video in den Vollbildmodus schalten. Vielen Dank an der Stelle auch an Matthias AJ4BB / DL6ZM / DU3ZM für das Filmen.

Unboxing-Video des Connect Systems CS800D Plus in deutscher Sprache

PS: Mittlerweile ist es uns gelungen, das Bedienteil vom Hauptgerät abzuflexen 😉 . Im nächsten Artikel schließen wir das Funkgerät für euch an und unterziehen es einem ersten Test.

Soweit erst einmal. Jetzt können wir es natürlich kaum abwarten, das Gerät endlich in Betrieb zu nehmen.

Gibt es weitere Details die euch interessieren oder bestimmte Dinge, die wir für euch testen sollen? Falls ja, dann teilt uns das gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag mit.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

Funkamateur vs. Krakus: Der Mikrofonumschalter (Teil 2)

Während in Teil 1 dieses Beitrages die konzeptionellen Vorüberlegungen und die Auswahl geeigneter Hardware behandelt wurden, geht es im zweiten und abschließenden Teil um die finale Umsetzung des Projektes Mikrofonumschalter sowie einen Ausblick künftiger Erweiterungen.

Wer den ersten Teil des Beitrages noch nicht gelesen hat oder ihn noch einmal lesen möchte, findet ihn hier.

Umsetzung

1.) Adapterkabel

Um das Standmikrofon und die Funkgeräte später direkt mit dem Umschalter verbinden zu können, verwendete ich den 9-poligen Sub-D Verbinder als gemeinsame Schnittstelle. Wie bereits erwähnt, bietet er eine ausreichende Anzahl an elektrischen Verbindungen, hat zudem aber auch noch den Vorteil, dass dessen Gehäuse genug Platz zum Löten und ggf. sogar einfügen von Bauteilen bietet. Dieses ist z.B. beim ICOM ID-4100D erforderlich, da dessen Mikrofonschnittstelle nicht über getrennte Pins für „Hoch“ und „Herunter“ verfügt und somit einen zusätzlichen Widerstand benötigt. Die Standmikrofon-Seite erhält einen Stecker, die Funkgeräte-Verbindungen entsprechend eine Buchse.

Bevor man sich an die eigentliche Lötarbeit macht empfiehlt es sich, die Adapterkabel so zu skizzieren, dass die Pin-Nummern, die Farben der Leitungen und für die ggf. spätere Fehlersuche auch das Signal selbst mit angegeben werden. Die jeweilige Belegungen der Mikrofonschnittstelle des Funkgerätes lässt sich im besten Fall dessen Handbuch entnehmen. Wird man dort nicht fündig, hilft einem spätestens das Service Manual weiter oder in besonders hartnäckigen Fällen auch Dr. Google.

Bild 1: Adapterkabel Standmikrofon zu ICOM ID-4100D

Beispielhaft ist in Bild 1 die Verbindung zwischen dem Standmikrofon und dem ICOM ID-4100D gezeigt. Ein 470 Ohm Widerstand ist zwischen Pin 2 an der Mikrofonbuchse des ID-4100D und der Herunter (DOWN)-Taste des Standmikrofons zu löten. Die Hoch (UP)-Taste wir hingegen direkt mit dem Pin 2 des ID-4100D verbunden.

2.) Modifikationen am Standmikrofon

Wie im ersten Teil bereits erwähnt wurde, müssen wir uns noch um die Spannungsversorgung des dynamischen Mikrofons kümmern. Da im Gehäuse des Standmikrofons noch etwas Platz vorhanden war, habe ich mich dazu entschlossen, ein Batteriefach für 9V-Block Batterien einzubauen und die Versorgung damit zu gewährleisten. Dieses hat zudem den großen Vorteil, dass eine ungewollte Brummschleifenbildung von vornherein ausgeschlossen ist. Da ich gar nicht so oft auf Sendung gehe, wird eine Batterie bei mir sicher sehr lange halten 😉 .

Bild 2: Modifikation des Standmikrofons: Aussparung für 9V-Block Batteriefach

Wie man in Bild 2 gut erkennen kann, verfüge ich leider nicht über einen Werkplatz und geeignetes Werkzeug. Der Einbau ist mir trotzdem geglückt. Da ich das Standmikrofon sowieso zerlegen musste, habe ich bei der Gelegenheit dann auch gleich die Verdrahtung im Standmikrofon erneuert.

Nun musste ich nur noch alles wieder zusammensetzen und natürlich noch die Anschlussleitung des Standmikrofons kürzen und mit dem 9-poligen Sub-D Stecker versehen. Zusätzlich habe ich noch ein Label auf der Rückseite angebracht, damit ich später im Bedarfsfall die Pinbelegung noch nachvollziehen kann.

Bild 3: Erste Verbindung des Standmikrofons mit dem Mikrofonumschalter

3.) Erster Funktionstest

Für einen ersten Funktionstest schloss ich das ID-4100D zunächst direkt an das Mikrofon an, danach dann über den Umschalter. Da der Test erfolgreich war, fertigte ich nun noch drei weitere Adapterkabel für die verbleibenden Funkgeräte an und testete sie ebenfalls. Da auch hier alles einwandfrei funktionierte, war das gewünschte erreicht und ich konnte mein Standmikrofon durch Umschalten mit allen meinen Funkgeräten betreiben. Im nächsten Schritt kümmere ich mich nun um die Integration in meinen Funktisch.

4.) Integration in den Funktisch

Leider stand am vorgesehene Platz im Funktisch kein ausreichender Platz für den Umschalter in der Ausführung mit den Sub-D Verbindern zur Verfügungn. Die Ausführung mit den Modularbuchsen passte jedoch schon. Ich fertigte also erneut 5 Adapterkabel an, die den Sub-D Steckverbinder auf die RJ45-Modularstecker adaptieren (Bild 4).

Bild 4: Alle RJ45 zu Sub-D Adapterkabel sind eindeutig beschriftet

Damit ich später noch weiß, welcher Schalter zu welchem Gerät gehört, habe ich den Umschalter auch gleich entsprechend beschriftet (Bild 5).

Bild 5: Vorderseite des beschrifteten 4-Wege RJ45 Umschalters

Bevor ich mich jetzt um die endgültigen Integration und den Einbau in den Funktisch kümmere, teste ich noch einmal ausgiebig, ob alles wie gewünscht funktioniert.

Bild 6: Letzter Test vor dem finalen Einbau. Der Umschalter findet direkt unter dem Mikrofon platz.

In meinem Fall platziere ich den Umschalter direkt unterhalb des Inrico TM-7. Dazu konstruierte ich eine Einbauhalterung (Bild 7), die es mir erlaubt, sowohl den Umschalter und das TM-7 in der gewünschten Position zu fixieren, als auch den Anschluss des Standmikrofons auf der Vorderseite neben dem Umschalter zu erlauben.

Bild 7: In DesignSpark Mechanical 6 konstruierte 3D-Druck Halterung

Die Verbindungen zu den Funkgeräten erfolgen dann später hinter dem Umschalter und unterhalb des TM-7, also im nicht sichtbaren Bereich. Die Halterung wurde mit einem 3D-Drucker und aus schwarzen PLA-Material gedruckt.

Bild 8: Integrationstest des 3D-Druck Assemblies

Der erste Positionstest (Bild 8) offenbarte noch Verbesserungspotential der Konstruktion, gibt aber schon einen guten Vorgeschmack darauf, wie es einmal werden soll.

Bild 9: 3D-Druck Assembly mit eingeschraubtem Umschalter und den Frontanschlüssen

Nach Anpassung der Konstruktion und drucken der finale Version, kann die Halterung bestückt werden. Zunächst wird der Umschalter in Position gebracht und eingeschraubt (Bild 9).

Bild 10: 3D-Druck Assembly inkl. eingesetztem und verbundenem Inrico TM-7

Dann können das TM-7 befestigt und alle vorbereiteten Adapterkabel in den Umschalter eingesteckt werden (Bild 10).

Bild 11: Passt, wackelt und hat Luft! Alle Sub-D Verbindungen finden ihren Platz direkt hinter den Bedienteilen.

Nachteilig an den Sub-D Steckverbindern ist, dass sie sehr sperrig sind. Wie man auf Bild 11 gut erkennen kann, wurde der Platz hinter den Geräten ganz schön eng. Dennoch hat alles gepasst und von dem Kabelgewirr sieht man nach dem Einbau schließlich nichts mehr.

Fazit und Ausblick

Bild 12: Finale Integration des Mikrofonumschalters in den Funktisch mit verbundenem Mikrofon

In Bild 12 erkennen wir den Umschalter und das Standmikrofon an ihrem vorgesehenen Platz. Bei Bedarf lässt sich das Funkgerät einfach abstecken und entfernen. Neben dem Anschluss für das Standmikrofon sind ebenfalls noch zwei 3,5 mm TRS-Steckverbinder (auch Klinkenstecker genannt) zu erkennen. Einer dient dem Anschluss eines externen Fußschalters zur Betätigung der PTT, der andere dem Anschluss einer On-Air Lampe. Letztere soll in einem ausführlichen Artikel separat besprochen werden. Folgende Optimierungen bzw. Erweiterungen sind denkbar:

  • Erstellung eines Neuen Kabelsatzes, der die Funkgeräte direkt auf RJ45-Stecker bzw. Buchsen adaptiert
  • Ersetzen des mechanischen Umschalters gegen einen elektrischen (s. Abschnitt 6, Beitrag 1)
  • Erweiterung auf weitere Funkgeräte wie z.B. Handfunkgeräten, die dauerhaft im Shack betrieben werden

Zusätzlich hatte Funkfreund Bernd DK5BS noch vorgeschlagem, die Beschriftung auf dem Umschalter zu negieren (silber auf schwarz statt umgekehrt), um es optisch noch etwas aufzuhübschen.

Habt ihr weitere Verbesserungsvorschläge? Und was hättet ihr andres gelöst. Lasst es uns gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag wissen.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS