CQ Hamvention 2025 – Neuheiten und Trends aus Xenia, Ohio

Wir blicken auf die wichtigsten Neuheiten, Trends und Highlights der Hamvention 2025.

Vom 16. bis 18. Mai 2025 fand in Xenia, Ohio, erneut die Hamvention statt, die größte und bedeutendste Amateurfunkveranstaltung in den USA. Als erste der drei weltweit wichtigsten Messen des Jahres gilt sie traditionell als Vorschau auf das, was Hersteller im laufenden Jahr zu bieten haben. Während bei Kenwood der neue Mobilfunktransceiver TM-D750 im Mittelpunkt stand, sorgte Yaesu mit dem FTX-1 Field und dem Optima für Aufsehen. Bei Icom drehte sich vieles um die Jubiläumsmodelle, die bereits im Vorjahr zum 60-jährigen Bestehen präsentiert worden waren.

Aber der Reihe nach …

Kenwood TM-D750

Unseren ausführlichen Beitrag zur Präsentation des Kenwood TM-D750 auf der Hamvention 2025 findet ihr hier.

Yaesu FTX-1 Field und Optima

Wie zu erwarten, stand bei Yaesu alles im Zeichen des neuen SDR-Transceivers FTX-1 Field und FTX-1 Optima. Daneben präsentierte der Hersteller auch seine neuen analogen Mobilfunktransceiver mit integriertem Audio-Signalprozessor sowie das vollständige C4FM-Line-up.
Weniger erfreulich: Aufgrund eines Diebstahls auf der Hamvention sah sich Yaesu in diesem Jahr offenbar gezwungen, seine Handfunkgeräte in einer Glasvitrine zu präsentieren.
Für Freude sorgten hingegen die Schirmmützen als Gratisbeigabe, dieses Jahr im braun-schwarzen Design mit weißem Yaesu-Schriftzug und rotem Unterstrich.

Als kommerzieller Anbieter von Funktechnik bot Ham Radio Outlet (HRO) bereits erste Exemplare der neuen Geräte Yaesu FTX-1 Field und FTX-1 Optima zum Verkauf an.

Icom

Während im vergangenen Jahr lediglich einzelne Komponenten unter dem Codenamen X60 als Teaser in einer Glasvitrine zu sehen waren, konnte man in diesem Jahr erstmals das Jubiläumsmodell IC-7760 in Aktion erleben. Die Kontrolleinheit, das HF-Deck und eine angeschlossene Endstufe IC-PW2 waren an verschiedenen Stationen des großzügig gestalteten Icom-Stands aufgebaut, unter anderem, um die Möglichkeit der Fernbedienung z.B. über WLAN zu demonstrieren. Besonders beeindruckend: Die Endstufe lässt sich vollständig über eine PC-Software steuern, die direkt im Microsoft Store verfügbar ist.

Übrigens gab es bei Icom in diesem Jahr ein etwas ungewöhnliches, aber praktisches Giveaway: Lippenbalsam als kostenloses Geschenk für die Besucher.

Auch sonst bleibt Icom innovativ, allerdings ohne konkrete Hinweise: In diesem Jahr gab es keine Teaser auf kommende Entwicklungen. Wer gespannt ist, was als Nächstes kommt, muss sich wohl bis zur Ham Fair in Tokio gedulden, die in diesem Jahr vom 23. bis 24. August stattfindet.

FlexRadio Aurora 510(M) / 520(M)

Mit der Aurora Serie bringt FlexRadio neue leistungsstarke SDR Transceiver für HF und 6 m auf den Markt. Im Gegensatz zum FLEX AU-510 beziehungsweise AU-510M ermöglicht der FLEX AU-520 beziehungsweise AU 520M den SO2R Betrieb, also Single Operator Two Radios, was besonders für den Contestbetrieb interessant sein kann. Das M steht jeweils für die integrierte Maestro™ Console mit vollständiger Bedieneinheit inklusive hochauflösendem IPS Touchscreen. Die Modelle ohne M kommen als Blackbox und sind ideal für den Remote Betrieb.

Auf den Kurzwellenbändern liefert das Gerät bis zu 500 W Ausgangsleistung, auf 6 m bis zu 200 W PEP bei einer Effizienz von 80 bis 90 %. Möglich wird dies durch eine Kombination aus Polar Modulation und schaltender Endstufe anstelle klassischer Linearverstärkung. Dadurch bleibt das Gerät auch bei längerer Sendetätigkeit erstaunlich kühl und überzeugt durch kompakte Bauweise. Ein integrierter Antennentuner sowie ein Netzteil sind ebenfalls bereits an Bord.

Alle Infos über die FlexRadio Aurora Serie erhaltet ihr auf der Seite des Herstellers unter: www.flexradio.com/aurora

FlexRadio Aurora AU-520M, Quelle: www.flexradio.com

TEN-TEC Phoenix 594 SDR-Transceiver

Nach Jahren der Stille meldet sich Ten-Tec mit einem neuen Transceiver zurück, der „aus der Asche auferstanden“ ist. Phoenix Modell 594 ist ein hochmoderner SDR-Transceiver für Kurzwelle (HF) und 6 m. Das Gerät basiert auf einer eigens entwickelten Signalverarbeitungseinheit mit Quad-Core-ARM-Prozessor, integriertem DSP und ermöglicht Dualempfang, Fernsteuerung über Webbrowser, eingebaute digitale Betriebsarten wie FT8 und RTTY sowie adaptive Vorverzerrung. Durch das vollständige Client-Server-Design lässt sich der Transceiver einfach remote betreiben.

Weitere Informationen sollen in Kürze auf der offiziellen Ten-Tec-Webseite unter
www.tentec.com veröffentlicht werden.

Ten-Tec Phoenix 594, Quelle: Facebook, Ken Mak

Was es sonst noch zu sehen gab

MMDVM (Multi MOde Digital Voice Modem)

All-Mode-Projekt: Ein USB-Transcoder-Dongle mit leistungsstarkem ARM-Prozessor und einem AMBE-Chip ermöglicht die Umwandlung eines beliebigen digitalen Sprachmodus in einen anderen beliebigen – ohne den Umweg über einen PCM-Stream. Dieses erhöht die Qualität der Umwandlung spürbar.

Neue MMDVM-Hotspots: Auf Basis moderner HF-Chips wie dem STPro oder Semtech SX mit I/Q-Unterstützung sollen künftig die bislang genutzten ADF7021-Chips abgelöst werden. Diese neuen Chips eröffnen die Möglichkeit, neben den bekannten digitalen Betriebsarten auch FM analog, dPMR und TETRA zu unterstützen. Auch das M17-Projekt nutzt mit dem SX1255 bereits einen I/Q-basierten Hotspot.

MMDVM Transcoder und Hotspot, Quelle: YouTube, Ham Radio Crash Course

TNC-Projekt: Ein neues KISS-TNC mit Forward Error Correction (FEC) ist in Entwicklung. Es basiert auf der gleichen Modulationsart wie DMR und verspricht robustere Datenübertragung.

MQTT-Implementierung: Eine innovative Demo zeigt, wie ein MMDVM-Hotspot im D-Star-Betrieb Informationen über einen MQTT-Server auf einem Raspberry Pi verteilt. Statt wie bisher Logdateien auszulesen (z. B. über Pi-Star oder WPSD), werden die Daten effizient an beliebig viele MQTT-Abonnenten übertragen. In der Vorführung wurde beispielsweise ein WLAN-Display genutzt, das die aktuell gehörte Station live anzeigte.

Einen ausführlichen Beitrag zu den kommenden MMDVM-Funktionalitäten findet ihr im folgendem Beitrag.

Mobile Kommunikationseinheiten für den Notfall

Im Außenbereich der Hamvention gab es zahlreiche mobile Kommunikationseinheiten zu sehen – von umgebauten Feuerwehr- und Fernsehübertragungsfahrzeugen bis hin zu komplett selbstgebauten Funkanhängern.

K8YR EmComm-Trailer, Quelle: YouTube, Ham Radio Tube

Hier gibt es den kompletten Rundgang von Ham Radio Tube.

Portables Shack

Auch in diesem Jahr präsentierte Shack-in-a-Box.com wieder seine Lösungen. Dabei werden Transceiver- und Zubehör wie Soundkarten transportsicher in einem 19″-Rack mit meist bis zu 4 Höheneinheiten untergebracht. Neben fertig konfigurierten Boxen bietet der Hersteller auch maßgeschneiderte Lösungen auf Basis kundeneigener Komponenten an.
Nähere Informationen gibt es unter shack-in-a-box.com.

Vom gleichen Hersteller gibt es unter dem Namen Tactical Signal Solutions ebenfalls Systeme für zur Luftraumüberwachung und Kommunikationsunterstützung.
Mehr Informationen dazu unter www.tacticalsignal.solutions.

Ein Import aus den USA dürfte aufgrund von Größe und Gewicht allerdings mit hohen Kosten verbunden sein. Wer den kompletten Selbstbau nicht scheut, findet im folgenden Beitrag von Bernd DK5BS, wertvolle Inspirationen für eine eigene Umsetzung.

N6ARA Electronics präsentierte eine Vielzahl kompakter Produkte, die sich speziell an QRP-Enthusiasten richten. Zu sehen (und zu kaufen) gab es unter anderem das TinyPaddle – ein Morsetasten-Paddle mit Klinkenstecker oder -buchse, sowie das TinyMIDI, ein Paddle mit USB-C-Anschluss zum direkten Betrieb an Smartphone oder Tablet. Ebenfalls im Sortiment war das MiniSWR, ein kleines SWR-Meter, das sich einfach zwischen Transceiver und Antenne einschleifen lässt. Ergänzt wurde das Angebot durch Common Mode Chokes – also Mantelstromfilter, die Störungen auf der Koaxleitung unterdrücken. Alle Produkte sind, wie der Name bereits andeutet, im praktischen Miniaturformat gehalten – ideal für den portablen Einsatz.

N6ARA MiniSWR für 20-80 m, Quelle: n6ara.com

Gleich nebenan bot K6ARK Portable Radio praktisches Zubehör an – darunter Bausätze für Antennenanpassgeräte sowie Staubschutzkappen für Antennenanschlüsse, ideal etwa für den POTA-Einsatz (Parks on the Air).

Darüber hinaus waren auf der Hamvention zahlreiche Anbieter von Morsetasten und Paddles vertreten. Stellvertretend sei hier Palm Radio genannt: Hannes DL9SCO, hatte den weiten Weg auf sich genommen und bot eine limitierte Auflage von Paddles mit transparentem Gehäuse an – ein besonderes Highlight für CW-Fans und Sammler. Palm Radio wird sicher auch auf der diesjährigen Ham Radio in Friedrichshafen vertreten sein.

Leuchtende Paddle am Stand von Palm Radio / QRP-Lab, Quelle: YouTube, Ham Radio Crash Course

Auch unser deutscher Dachverband, der Deutsche Amateur-Radio-Club (DARC), war mit einem eigenen Stand vertreten.

Stand des DARC auf der Hamvention 2025, Quelle: YouTube, KM4ACK
Fast richtig…, Quelle: Discord, KC1AWV

Vollständige Rundgänge über die Hamvention 2025 gibt es unter anderem auf den englischsprachigen YouTube-Kanälen Ham Radio Crash Course und KM4ACK.

Fazit

Auch wenn Hersteller wie Yaesu und FlexRadio ihre neuesten Innovationen bereits vor der Messe präsentiert haben, sorgten andere wie Ten-Tec noch für echte Überraschungen vor Ort. Einige der auf der Hamvention vertretenen Aussteller wird man auf der Ham Radio in Friedrichshafen vom 27. bis 29. Juni vermutlich nicht antreffen, doch die großen Namen der Branche werden auch dort vertreten sein und die Möglichkeit bieten, Geräte wie die Yaesu FTX-1 Serie selbst zu testen. Und wer weiß, vielleicht gibt es auch dort wieder Schirmmützen oder Lippenbalsam zum Mitnehmen.

Nicht zuletzt sind Veranstaltungen wie die Hamvention oder Ham Radio ideale Gelegenheiten, um alte Bekannte zu treffen oder neue Funkfreunde kennenzulernen. Menschen, die man sonst vielleicht nur über das Band kennt. Darüber hinaus lädt ein vielfältiges Vortragsprogramm zur Weiterbildung und Inspiration ein. Das vollständige Rahmenprogramm findet ihr unter:
www.hamradio-friedrichshafen.de/messe-programm/rahmenprogramm

Welche Trends oder Produkte findet ihr besonders spannend? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert darüber mit uns in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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Kenwood TM-D750: Neue Informationen zur Hamvention 2025

Kenwood gab auf der Hamvention 2025 weitere Details zum erwarteten Mobilfunk-Transceiver TM-D750 bekannt.

Auf der diesjährigen Hamvention präsentierte Kenwood, ebenfalls in einer Glasvitrine, einen teilweise funktionsfähigen Prototyp des seit Langem erwarteten neuen Mobilfunk-Transceivers TM-D750. Während es sich bei zuvor gezeigten Modellen lediglich um Mock-ups handelte, ist das Hardware-Design inzwischen deutlich weiter fortgeschritten, und die Ingenieure konzentrieren sich nun auf die Entwicklung der Firmware. Bereits einige Tage zuvor kursierten aktuelle Bilder des Displays im Internet, die Raum für weitere Spekulationen ließen.

Teilweiser funktionaler Prototyp des Kenwood TM-D750

Im Folgenden listen wir euch einige der neuen, von Kenwood bestätigten Informationen auf:

  • Simultaner Empfang und Aufnahme auf VHF und UHF, zum Beispiel für Satellitenfunk, sowie Crossband-Repeater-Funktion
  • Empfangsbereich von 108 MHz bis 1,2 GHz, somit kein HF-Empfang wie beim TH-D74 bzw. TH-D75
  • APRS-Aktivierung auf Knopfdruck inklusive automatischer Frequenzeinstellung
  • Integriertes WLAN und Bluetooth
  • Integriertes KISS-TNC für 1200 und 9600 Baud Packet Radio sowie ein integriertes APRS iGate
  • D-Star Betrieb entweder direkt über Funk oder im Terminal- und Reflektormodus über Bluetooth, USB und WLAN
  • USB Typ-C Anschlussport und SD-Kartenslot, sowohl an der Bedieneinheit als auch am HF-Teil
  • 6-Pin Mini-DIN Dataport, beispielsweise zum Anschluss eines externen TNC, MMDVM-Modems oder M17-Moduls
  • Anschlussmöglichkeit für einen externen GPS-Receiver, ansonsten wird der interne GPS-Empfänger verwendet

Der Transceiver soll voraussichtlich erst im letzten Quartal dieses Jahres in die Massenproduktion gehen. Das englischsprachige Präsentation von Don W6GPS haben wir euch hier eingebettet.

Weitere aktuelle Informationen sowie ein Feature-Video des Kenwood TM-D750 findet ihr in der offiziellen englischsprachigen Facebook-Gruppe Kenwood TM-D750A.

Wir sind gespannt auf eure Meinung zum Kenwood TM-D750! Schreibt eure Meinung gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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Antennen auf der großen Höhe – 2025

Antennentest mit Leidenschaft: Ein Rückblick auf das 15. AntennentestWochenende in Delmenhorst.

In seinem Gastbeitrag nimmt uns Hans-Gerd (DL9HG) mit auf das 15. Antennentest-Wochenende in Delmenhorst – mit spannenden Eindrücken, technischer Raffinesse und echter Gemeinschaft unter Funkfreunden.

Warum stehen plötzlich so viele Antennen auf dem Bundeswehrübungsgelände „Große Höhe“ in Ganderkesee, mag sich mancher Spaziergänger am Wochenende gefragt haben. Dort übte nicht die Bundeswehr, sondern von Freitag bis Sonntag fand zum 15. Mal das Antennentestwochenende des Deutschen Amateur Radio Clubs (DARC), Ortsverband Delmenhorst statt.

Überall auf dem weiten Feld ragten Antennen gen Himmel

Die Veranstalter konnten über 100 Funkfreunde aus dem gesamten norddeutschen Raum begrüßen. Sie reisten mit Wohnmobilen und Zelten an und brachten ca. 25 zum Teil spektakuläre Antennen in die Luft. Hier konnten die Teilnehmer ungestört ihre Antennen vergleichen und Messungen durchführen. Aber auch innovative Bastelprojekte und eigenen technische Entwicklungen waren zu sehen.

Antennenmast mit Big Wheel Antennen

Der ausrichtende Ortsverband Delmenhorst präsentierte die Satellitenantenne für den QO 100, dem ersten geostationären Satelliten mit Amateurfunk-Nutzlast.

Auch Verbindungen über den geostationären Amateurfunksatelliten QO-100 wurden erfolgreich aufgebaut

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, bis in die späten Abendstunden auf den unterschiedlichsten UKW- und Kurzwellenbändern zu funken und konnten gefüllte Logbücher mit nach Hause nehmen. Neben einer seltenen Funkverbindung mit der Neumeyer-Station III in der Antarktis wurde auch mit Skandinavien, Asien, Neuseeland, Nord- und Südamerika gefunkt.

Funkverbindung mit der Neumeyer-Station III in der Antarktis

Jüngste Teilnehmerin war die elfjährige Maja (DN9YL) aus dem Ortsverband Petersdorf. Sie besitzt eine Amateurfunkzulassung der neuen Einsteigerklasse N.

Am Samstagabend referierte Prof. Dr. Michael Hartje (DK5HH) von der Hochschule Bremen über seine Tätigkeit als Gastwissenschaftler auf der Neumayer-Station III des Alfred-Wegener-Instituts in der Antarktis. Der Vortrag trug den Titel „Funken bei den Pinguinen – ein Elektroingenieur im Eis“. Neben spannenden technischen Themen wurden auch die extreme Kälte, stürmische Wetterbedingungen, Pinguine und eine scheinbar endlose Polarnacht thematisiert.

Prof. Dr. Michael Hartje DK5HH referiert über seine Tätigkeit als Gastwissenschaftler auf der Neumayer-Station III

Ein besonderer Dank geht an Dieter Markowiak (DK1IJ), der mit seinen fleißigen Helfern für das leibliche Wohl sorgte. Auch die vielen Kuchen- und Salatspenden kamen sehr gut an. Das Organisationsteam konnte auf eine gelungene und von allen Seiten gelobte Veranstaltung zurückblicken.

Hans-Gerd Bruns (DL9HG)

Danke an Hans-Gerd (DL9HG) für den Beitrag!

Wärt ihr gerne dabei gewesen, habt den Termin aber verpasst? Tipp: Mit unserem Jahreskalender verpasst ihr kein Amateurfunkevent mehr! Die für euch relevanten Termine könnt ihr per Mausklick ganz einfach in euren privaten Kalender übernehmen.

Screenshot von dl-nordwest.com

Terminkalender DL-Nordwest

Wart ihr auch dabei? Wie habt ihr das Wochenende erlebt? Schreibt eure Erfahrungen gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Bernd DK5BS


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Die Reise geht weiter – Von Klasse N zu Klasse E

Claudia, ehemals DN9OC, erzählt uns in ihrem Gastbeitrag, wie sie in nur einem halben Jahr den Sprung von der Klasse N zur Klasse E geschafft hat.

In ihrem ersten Gastbeitrag schilderte uns Claudia, ehemals DN9OC, wie sie erfolgreich die Prüfung zur Klasse N abgelegt hat. Damals nahm sie uns mit auf ihre spannende Reise.

Nun, nur ein halbes Jahr später, geht Claudia den nächsten Schritt: Sie erweitert ihre Amateurfunkgenehmigung auf die Klasse E – und erzählt uns im folgenden Beitrag, wie sie diese erreicht hat.

Nach einigen Wochen intensiver Nutzung meines Amateurfunkrufzeichens der Klasse N mit einigen eingetragenen Logs wuchs in mir der Wunsch, noch mehr zu lernen und den nächsten Schritt zu gehen: die Prüfung zur Klasse E.

Am 1. April 2025 war es dann soweit. Bereits um 4 Uhr morgens fuhren wir los nach Hamburg. Kurz bevor wir in dem Stadtteil ankamen, in dem die Prüfung stattfinden sollte, nahmen wir bereits wenige Minuten zuvor einen beißenden Geruch nach verschmortem Kabel wahr. Dank dieses Warnsignals konnten wir noch rechtzeitig auf den Parkplatz eines bekannten Fastfood-Restaurants fahren, wo wir feststellten, dass die Autobatterie unter dem Sitz bereits überhitzt war. Das heiße Gas war bereits hinten ausgeschwemmt und das Kabel hatte angefangen zu schmoren. Zum Glück gelang es uns, die Batterie gerade noch rechtzeitig auszubauen, bevor Schlimmeres passieren konnte.
Trotzdem war die Fahrt nicht ohne weitere Hindernisse: Zahlreiche Baustellen rund um das Gebäude der Bundesnetzagentur verzögerten unsere Ankunft zusätzlich. Fast hätten wir es nicht rechtzeitig geschafft, aber gerade noch pünktlich kamen wir an.

Um 9 Uhr morgens begann schließlich die Prüfung. Im Raum waren etwa 10-12 Prüflinge versammelt, die ebenfalls aufgeregt und angespannt auf ihren großen Moment warteten. Die Stimmung war konzentriert und erwartungsvoll – alle warteten gespannt auf den Beginn der Prüfung.
Nachdem die Prüfung abgelegt war, waren viele erleichtert, und auch ich fühlte, dass ich die Prüfung bestanden hatte, was vom Prüfer nur wenige Minuten später bestätigt wurde.

Nach der Prüfung machten wir uns auf den Rückweg. Erschöpft, aber glücklich – jedoch hatte unser Auto ein weiteres Problem: Die Blinker waren technisch ausgefallen und konnten nicht mehr genutzt werden. Also fuhren wir zunächst in eine Werkstatt, wo der Defekt behoben wurde, bevor wir endgültig die Heimfahrt antraten.

Da ich mein neues Rufzeichen DO2TX erst beantragt hatte, musste ich mich noch eine Woche gedulden. Doch dann war es endlich so weit: Mit meinem neuen Rufzeichen durfte ich auf Sendung gehen – ein weiterer Meilenstein auf meiner faszinierenden Reise in die Welt des Amateurfunks. Und ich weiß: Diese Reise ist noch lange nicht zu Ende. Fortsetzung folgt…

Claudia, ehemals DN9OC, hört nun auf das Rufzeichen DO2TX

Ein herzliches Dankeschön an Claudia für diesen großartigen Beitrag – und Glückwunsch vom gesamten Team DL-Nordwest zum neuen Rufzeichen! Wir sind gespannt, wann das nächste folgt – allzu lange wird es sicher nicht auf sich warten lassen.

Claudias Beitrag verstehen wir natürlich auch als Motivation für alle, die noch auf ihre erste Amateurfunkgenehmigung hinarbeiten – oder bereits den nächsten Schritt zur Aufstockung planen.

Habt ihr auch kürzlich eine Amateurfunkprüfung abgelegt? Schreibt eure Erfahrungen gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Bernd DK5BS


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Yaesu FTX-1F Update: Field und Optima

Neuigkeiten zum Yaesu SDR-Allmode Transceiver (HF/50/144/430 MHz) – mehr dazu im Beitrag!

Noch vor Beginn der Ham Fair in Tokio im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass Yaesu an einem neuen Allmode SDR-Transceiver arbeitet – dem Nachfolger ihres FT-818. Das neue Modell soll den Namen FTX-1F tragen. Weitere Details findet ihr in unserem vorherigen Beitrag.

Noch vor der diesjährigen Hamvention, nämlich am 1. Mai, wurden weitere Details bekannt: Der neue Allrounder wird gleich als Serie erscheinen.

FTX-1F (Field)

Der FTX-1 Field (kurz FTX-1F) bietet einen Breitbandempfänger von 300 kHz bis 174 MHz sowie von 400 MHz bis 470 MHz – inklusive FM-Rundfunk und AM-Flugfunk. Unterstützte Betriebsarten sind SSB, CW, AM, FM (schmal und breit) sowie C4FM. Im Akkubetrieb liefert das Gerät eine Ausgangsleistung von bis zu 6 W, im QRP-Modus bis zu 5 W. Der integrierte Lithium-Ionen-Akku mit 6400 mAh ermöglicht bis zu 9 Stunden Betrieb auf Kurzwelle in SSB sowie bis zu 8 Stunden im FM-Betrieb auf 2 m.

Wird eine externe Gleichspannungsquelle mit 13,8 V angeschlossen, kann die Ausgangsleistung auf bis zu 10 W gesteigert werden. Der Akku lässt sich sowohl intern laden als auch extern über ein USB-Typ-C-Schnellladegerät (PD) mit mindestens 45 W.

Der FTX-1F ist derzeit bei Online-Versandhändlern für 1.848 € gelistet.

Yaesu FTX-1F (Field) mit bis zu 6 W im Portabelbetrieb

FTX-1O (Optima)

Im heimischen Shack lässt sich der FTX-1F bequem über eine Dockingstation anschließen – ganz ohne zusätzliche Kabelverbindungen. In dieser Konfiguration stehen dem Funkamateur bis zu 100 W Ausgangsleistung zur Verfügung. Der FTX-1 Optima (kurz FTX-1O) besteht aus dem FTX-1F und der 100-Watt-Endstufe SPA-1.

Bei Online-Versandhändlern ist das Komplettsystem derzeit für 2.398 € gelistet.

Yaesu FTX-1O (Optima) als Basisstation mit bis zu 100 W

Beide Geräte sollen ab Mitte Mai – hierzulande voraussichtlich ab Mitte Juni – im Handel erhältlich sein.

Was meint ihr: Ist Yaesu mit dem neuen Konzept – einem portablen Allmode-SDR-Transceiver samt 100 W Endstufe als Dockingstation fürs Shack – ein großer Wurf gelungen? Wie bewertet ihr den Funktionsumfang, und findet ihr den Preis gerechtfertigt?

Bewertung Yaesu FTX-1 Serie
76 votes · 143 answers
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Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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Vorschau HAM RADIO 2025: „Remote Radio – Connecting the World“

Vom 27. bis 29. Juni öffnet Europas größte und internationale Amateurfunk-Ausstellung nun schon zum 48. Mal ihre Tore. Aber was erwartet uns 2025 konkret?

Zahlen und Fakten

Noch 61 Tage, dann startet in Friedrichshafen die HAM RADIO, das wichtigste Treffen der Funkamateure in Europa und darüber hinaus. Auf einer Fläche von 27.400 m² werden in diesem Jahr über 390 Aussteller aus 30 Ländern erwartet. Neben kommerziellen Anbietern mit neuen und innovativen Produkten zeigen auch zahlreiche Amateurfunkverbände ihre Arbeit. Und natürlich darf auch der traditionelle Flohmarkt nicht fehlen. Insgesamt rechnet man mit über 11.100 Besucherinnen und Besucher aus rund 60 Ländern.

Letztes Jahr waren wir für euch vor Ort und haben unsere Eindrücke in diesem Beitrag festgehalten.

Das diesjährige Motto: „Remote Radio – Connecting the World“

Mit der neuen Amateurfunkverordnung (AFuV), die am 24. Juni 2024 in Kraft trat, hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) klare Regeln für den Remote-Betrieb von Amateurfunkstationen festgelegt. Laut § 13a ist der sogenannte „unbesetzte, fernbediente Betrieb“ ortsfester Stationen ausschließlich Funkamateuren der Klasse A erlaubt. Bei Klubstationen darf der Zugriff zudem nur einem definierten Kreis zugelassener Mitglieder eingeräumt werden.

Bereits im vergangenen Jahr wurde das Thema auf der HAM RADIO aufgegriffen: Michael DF4WX referierte dazu in einem vielbeachteten Vortrag. Der voll besetzte Saal und die rege Beteiligung aus dem Publikum zeigten deutlich, wie groß das Interesse am Remote-Betrieb ist.

Dafür gibt es sicher viele Gründe: Etwa der Wunsch, auch im Urlaub oder auf Geschäftsreise QRV zu sein, oder der Betrieb von einem Zweitstandort, an dem der Aufbau einer Antenne nicht möglich ist oder starke Störungen den Funkverkehr erschweren.

Technisch gibt es mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten, eine Remote-Station aufzubauen und zu betreiben. Wir von DL-Nordwest werden uns diesem Thema demnächst in einer eigenen Beitragsreihe widmen und verschiedene Ansätze vorstellen. Wer nicht so lange warten möchte, dem empfehlen wir die Videoreihe von Michael DD0UL auf seinem YouTube-Kanal DD0UL QTC.

Fachvorträge

Die Besucher erwartet erneut ein umfangreiches Vortragsprogramm mit über 100 Fachbeiträgen. Teilweise finden bis zu drei Vorträge parallel statt. Das bedeutet eine große Themenvielfalt, aber auch die Qual der Wahl, wenn gleich mehrere spannende Beiträge gleichzeitig laufen.

Die Themen reichen von Antennenbau, Hardware-Entwicklung über Messtechnik bis hin zu packenden Berichten von DXpeditionen und SOTA/IOTA/POTA Aktivitäten. Für Freunde des Digitalfunks dürfte die von Jochen DL1YBL moderierte Session wieder interessante Einblicke in aktuelle Entwicklungen bieten. Ein fester Bestandteil ist auch die Software Defined Radio Academy (SDRA), die sich am Samstag ganz dem Thema SDR widmet

Das vollständige Vortragsprogramm der HAM RADIO 2025 wird voraussichtlich ab Mai auf der offiziellen Messe-Website veröffentlicht.

Vortrag über das TetraPack TMO-System auf der Ham Radio 2024

Technische Neuheiten und Innovation

Eine hervorragende Gelegenheit, die neuesten Funkgeräte aus nächster Nähe zu erleben und selbst zu testen, bieten traditionell die großen japanischen Hersteller in der Halle A1: ICOM, JVC-Kenwood und YAESU.

💡 Tipp: Um euch die Wartezeit bis zur HAM RADIO zu verkürzen, schaut gerne in unsere bisherigen Beiträge. Dort findet ihr jede Menge Infos und Lesestoff zu den aktuellen Geräten.

Bei ICOM darf man sich auf das Flaggschiff IC-7760 freuen, das zusammen mit dem passenden Meinungsverstärker IC-PW2 ausgestellt sein dürfte. ICOM hatte den Kurzwellen-Transceiver im vergangenen Jahr zu seinem 60-jähriger Firmenjubiläum präsentiert und zuvor unter dem Codenamen X60 angeteasert. Für D-STAR-Enthusiasten wird ICOM zusätzlich sicher das Handfunkgerät ID-52 Plus im Gepäck haben.

KENWOOD wiederum wird voraussichtlich den heiß erwarteten Mobilfunktransceiver TM-D750 zeigen. Ob es sich dabei endlich um einen funktionsfähigen Prototypen handelt oder erneut nur ein Mockup hinter Glas zu sehen ist, wird sich vermutlich schon Mitte Mai auf der Hamvention in Xenia, Ohio, zeigen. Zusätzlich dürfte das neue Handfunkgerät TH-D75 mehrfach, auch in Kombination mit BlueDV Connect von PA7LIM, ausgestellt sein.

Bei YAESU wird das komplette neue Line-up analoger und digitaler Mobilgeräte wie dem FTM-510DE ASP mit der neuen ASP-Technologie (Advanced Signal Processing) präsentiert. Diese lassen sich vor Ort am Stand ausgiebig testen. Besonderes Interesse dürfte sich auf den neuen Allmode-SDR-Transceiver FTX-1F richten, um den sich sicher eine Menschentraube bilden wird.

DL-Nordwest Umfrage zur HAM RADIO 2025

Mach mit bei unserer kurzen Umfrage und sag uns, ob wir dich auf der HAM RADIO in Friedrichshafen treffen werden!

Wie sieht’s bei dir aus, bist du dieses Jahr auf der HAM RADIO in Friedrichshafen dabei?
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Weitere Amateurfunk-Events in 2025

Neben der HAM RADIO, die als größtes Amateurfunkevent Europas gilt, lohnt sich auch ein Blick nach Westen und Osten. Was bei uns die HAM RADIO ist, ist in den USA die Hamvention, die dieses Jahr vom 16.-18. Mai in Xenia Ohio stattfindet. Wir berichteten im vergangenen Jahr bereits ausführlich über dieses Event. Erfahrungsgemäß zeigt sich dort schon, was bei den japanischen Herstellern nur einen Monat später auch in Friedrichshafen zu sehen sein wird. Wer sich die Überraschung nicht vorwegnehmen lassen möchte, meidet in der Zeit zwischen Hamvention und HAM RADIO besser YouTube und soziale Medien.

Im Osten hingegen findet vom 23.-24. August die Tokyo Ham Fair statt. Auch über dieses Event berichteten wir im vergangenen Jahr bereits. Da Japan das Ursprungsland vieler innovativer Amateurfunktechnologien ist, lassen es sich die Hersteller nicht nehmen, ihre neuesten Entwicklungen und Geräte zuerst dort der Öffentlichkeit vorzustellen.

💡 Tipp: Mit unserer Terminübersicht behaltet ihr den Überblick und verpasst garantiert kein Event mehr. Praktisch: Einzelne Programmpunkte lassen sich direkt per Mausklick in euren Kalender übernehmen.

Screenshot von dl-nordwest.com

Terminübersicht von DL-Nordwest

Alle Informationen zum Event

Alle Informationen zur HAM RADIO 2025, inklusive Programm, Ausstellerübersicht und Online-Ticketshop, findet ihr auf der offiziellen Website: www.hamradio-friedrichshafen.de. Dort könnt ihr auch eure Tickets vorab kaufen. Dieses ist sehr zu empfehlen, da ihr euch so das teils lange Anstehen an den Kassen vor Ort erspart. Außerdem sind dort praktische Kombi-Tickets erhältlich, etwa für die Anreise mit dem Katamaran ab Konstanz inklusive Bustransfer zum Messegelände und zurück.

Screenshot von www.hamradio-friedrichshafen.de

www.hamradio-friedrichshafen.de

Schreibt uns gern, wenn ihr selbst auf der Messe unterwegs seid! Wir freuen uns auf eure Eindrücke, Erlebnisse und Bilder. Teilt sie gerne in den Kommentare unter diesem Beitrag oder in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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YAESU FTM-510DE ASP

Der Nachfolger des FTM-500D „Big Head“ ist da – jetzt mit ASP! Was sonst noch neu ist und warum auch der FTM-500D vom Update profitiert, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Mit dem FTM-510DE ASP bringt YAESU jetzt einen Nachfolger für den FTM-500D „Big Head“ auf den Markt. Das neue Modell verfügt über die digitale Audio-Signal-Prozessor (ASP) Technologie. Diese wurde kürzlich bereits bei den rein analogen Mobilfunkgeräten FTM-150E ASP, FT-3185E ASP und FT-3165E ASP eingeführt – darüber haben wir bereits ausführlich berichtet. Wer unseren Beitrag dazu noch einmal nachlesen möchte, findet ihn hier.

ASP: (Digital) Audio Signal Prozessor

Laut YAESU soll die ASP-Technologie das empfangene Audiosignal digital aufbereiten. Störendes Rauschen wird dabei gezielt unterdrückt, während Sprachanteile deutlich hervorgehoben werden. Besonders in schwierigen Empfangssituationen – etwa im Simplex- oder Satellitenbetrieb – soll dies die Verständlichkeit schwacher Signale spürbar verbessern.

Der neuen Mobilfunktransceiver YAESU FTM-510DE ASP sieht seinem Vorgänger zum Verwechseln ähnlich

Weitere Neuerungen

Doch ASP ist nicht das einzige neue Feature. Darüber hinaus hat YAESU auch mehrere bestehende Funktionen optimiert und sinnvoll erweitert:

  • M-GRP: Die M-GRP-Funktion (Memory Group) erlaubt es, Speicherkanäle in benutzerdefinierte Gruppen einzuteilen. So lassen sich zum Beispiel Relais oder Simplex-Frequenzen jeweils in eigene Gruppen sortieren und scannen. Besonders im Mobilbetrieb erweist sich die M-GRP-Funktion als äußerst praktisch. Um den M-GRP-Modus zu aktivieren, wechselt man zunächst mit der V/M [MW]-Taste in den Memory-Mode. Anschließend drückt man drei Mal die BAND [M>V]-Taste – und schon ist die Gruppenauswahl aktiv.
  • Super-DX und ASP Kombination: Ein zweites Betätigen der S-DX-Taste aktiviert nun den ASP, ein drittes schaltet Super-DX und ASP gemeinsam ein. In dieser Kombination wird zunächst die Empfindlichkeit des Empfängers auf HF-Ebene erhöht (Super-DX), wodurch auch schwache Signale empfangen werden können. Anschließend wird das empfangene Audiosignal auf NF-Ebene digital durch den Audio Signal Prozessor (ASP) weiterverarbeitet. Diese Art der Signalverarbeitung soll die Verständlichkeit deutlich, besonders bei schwierigen Empfangsbedingungen, verbessern.
  • PMG-Modus mit Parallel-Empfang: Die Primary Memory Group erlaubt es, ausgewählte Speicherkanäle als Favoriten zu markieren und in einer eigenen Übersicht darzustellen. Beim FTM-510DE ASP können zwei der maximal fünf abgelegten Favoriten gleichzeitig empfangen werden.

Wer das FTM-510DE ASP einmal live testen möchte, hat dazu auf der kommenden HAM RADIO in Friedrichshafen Gelegenheit. Die Messe findet vom 27. bis 29. Juni statt, und YAESU wird wieder mit einem eigenen Stand vertreten sein.

FTM-500D Firmware Update

YAESU hat Anfang März dieses Jahres ein Firmware-Update zur Verfügung gestellt, das die oben beschriebene M-GRP-Funktion implementiert, sowie den PMG-Modus und die APRS-Bedienung verbessert. Auch wenn Hersteller bei neuen Modellen gerne die älteren Geräte etwas vernachlässigen, ist davon auszugehen, dass YAESU weiterhin Optimierungen und Fehlerbehebungen in Form von Firmware-Updates für das FTM-500D herausbringen wird – zumindest für solche Anpassungen, die keine Hardware-Veränderungen erfordern, wie es beim ASP der Fall ist.

Das jeweils neuste Firmware-Update könnt ihr bequem über die Links auf unserer FTM-500DE Download-Seite herunterladen.

Screenshot von dl-nordwest.com

DL-Nordwest Download Seite

Für wen lohnt sich der Umstieg auf ein FTM-510DE ASP Mobilgerät?

Wer bereits im Besitz eines YAESU FTM-500D ist, diesen aber hauptsächlich in der heimischen Funkbude oder auf nahegelegenen Relaisfrequenzen betreibt, wird durch das neue Modell keinen merklichen Vorteil spüren. Um in den Genuss neuer oder erweiterter Funktionen zu kommen, reicht es in diesem Fall völlig aus, die jeweils aktuelle Firmware aufzuspielen.

Für UKW-FM-DX-Jäger und Satellitenfunk-Freunde hingegen mag der zusätzliche Audio Signal Prozessor (ASP) durchaus reizvoll sein: Gerade bei schwachen Signalen lässt sich mit der digitalen Nachbearbeitung oft noch das letzte Quäntchen herausholen, um ein Signal lesbar – oder zumindest lesbarer – zu machen.

💡 Tipp: Im Handel sind auch externe aktive Lautsprecher mit eingebautem Signal-Prozessor (DSP) erhältlich. Diese bieten ähnliche Vorteile wie der integrierte Prozessor im FTM-510DE ASP und erweisen sich gerade im mobilen Betrieb als äußerst nützlich. Der große Vorteil: Sie lassen sich mit allen Funkgeräten, die über einen externen Lautsprecheranschluss verfügen, kombinieren.

Seid ihr Besitzer eines FTM-500D und plant den Umstieg? Was haltet ihr generell vom FTM-510DE ASP? Schreibt eure Erfahrungen gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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MeshDash-SQL: Die Web-App für volle Kontrolle über deine MeshCom-Nachrichten

MeshDash-SQL ist ein neuer MeshCom-Client für den Browser – wir stellen ihn euch vor.

Wir haben euch mit dem MeshCom-Client bereits eine Anwendung vorgestellt, mit der ihr eure MeshCom-Nachrichten nicht nur per Bluetooth auf dem Smartphone, sondern auch bequem über das Netzwerk am PC verwalten könnt. Wer den Artikel noch einmal nachlesen möchte, findet ihn hier.

MeshDash-SQL: Plattformunabhängiger Zugriff über das Netzwerk

Im Gegensatz zur Python-Anwendung MeshCom-Client handelt es sich bei MeshDash-SQL um eine PHP-basierte Webanwendung, die ihre Daten in einer SQLite3-Datenbank speichert. Der große Vorteil dieser Lösung: Der Client ist nicht mehr an einen bestimmten Rechner gebunden – die Weboberfläche kann von jedem Gerät im Netzwerk aufgerufen werden, völlig unabhängig von Betriebssystem oder Browser.

MeshDash-SQL basiert ursprünglich auf einem Projekt von Andre DL4QB und wurde von Christian DH5DAN weiterentwickelt und in PHP umgesetzt.

Funktionsumfang von MeshDash-SQL

Mit Stand der Version 1.10.06-SQL bietet MeshDash-SQL bereits eine Vielzahl nützlicher Funktionen, die den Umgang mit MeshCom-Nachrichten deutlich komfortabler machen. Dazu gehören unter anderem:

  • Eigene Filtergruppen anlegen – zur gezielten Anzeige bestimmter Nachrichten
  • Steuerung von Skripten via Keywords – ermöglicht automatisierte Aktionen
  • Remote MHeard-Abfragen – Abfragen von empfangenen MeshCom-Nodes über das Netzwerk
  • Soundbenachrichtigungen – akustische Hinweise bei eingehenden (eigenen) Nachrichten
  • Updates direkt über die Weboberfläche – einfache Aktualisierung ohne manuelles Eingreifen
  • Senden von Befehlen an das LoRa-Modul – zur Fernsteuerung und Konfiguration

Installation

Die Installation von MeshDash-SQL kann grundsätzlich auf allen Geräten erfolgen, die einen Webserver mit PHP sowie eine SQLite3-Datenbank hosten können. Eine ausführliche Anleitung in deutscher Sprache findet ihr auf der GitHub-Projektseite. Diese deckt alle Aspekte ab: von der Einrichtung über die Konfiguration einer MeshCom-Node oder eines Gateways bis hin zur Bedienung von MeshDash-SQL.

Für Raspbian, das auf Debian basiert, steht sogar ein Installations-Script bereit, das den gesamten Prozess automatisiert. Updates der Software lassen sich später bequem über die Weboberfläche durchführen.

Wichtig: MeshDash-SQL installiert standardmäßig den Lighttpd-Webserver und hostet die Weboberfläche im Verzeichnis /var/www/html/5d/. Falls auf eurem System bereits ein anderer Webserver wie z. B. Apache2 läuft, kann es hier zu Konflikten kommen.

So verbindet sich MeshDash-SQL mit eurer Node

Die Kommunikation zwischen eurer LoRa-Node bzw. eurem Gateway und MeshDash-SQL erfolgt über das Netzwerk per UDP-Pakete.
Dafür muss eure MeshCom-Node mit dem Netzwerk verbunden sein, zum Beispiel über WLAN, und die IP-Adresse des Rechners kennen, auf dem MeshDash-SQL läuft.

Falls ihr den Webserver auf eurer Node oder eurem Gateway aktiviert habt, könnt ihr die nötigen Befehle ganz bequem direkt aus MeshDash-SQL heraus senden:
Unter dem Menüpunkt „Sende Befehl“ stehen euch die Kommandos ‑‑extudp on und ‑‑extudpip 192.168.xxx.xxx (mit der IP-Adresse des Rechners, der MeshDash-SQL hostet) zur Verfügung.

Hinweis zu MeshCom GRC-Gruppen

Mit Gruppenmeldungen (GRC) lässt sich der Nachrichtenversand im MeshCom-Netz gezielt steuern. Der MeshCom-Server leitet Nachrichten an Gruppen nur an Gateways weiter, bei denen zumindest ein Node die jeweilige Gruppe gebucht hat. Wer welche Gruppen abonniert hat, lässt sich bequem im MeshCom-Dashboard unter meshcom.oevsv.at einsehen. Eigene Gruppen, wie zum Beispiel 8421 für DL-Nordwest, können ebenfalls frei definiert werden.

Wie auch im DMR-Netz hat die Gruppe 9 eine Sonderrolle: Nachrichten an diese Gruppe werden ausschließlich lokal über Funk (HF) verteilt und nicht über den MeshCom-Server an andere Gateways weitergeleitet.

Eine Übersicht standardisierter GRC-Gruppen findet ihr hier.

Screenshot von icssw.org

MeshCom GRC-Gruppen

Fazit

MeshDash-SQL bietet eine übersichtliche Darstellung von Nachrichten über eine Weboberfläche und ermöglicht bequeme Kommunikation im MeshCom-Netzwerk. Ideal für den Betrieb einer eigenen Node oder eines Gateways zu Hause und dank der Speicherung in einer Datenbank verpasst man keine wichtigen Nachrichten mehr.

Wer MeshDash-SQL selbst ausprobieren möchte, findet alle benötigten Informationen auf der GitHub-Seite von DH5DAN unter github.com/dh5dan/meshdash.

Screenshot von github.com

MeshDash-SQL auf Github

Seid ihr bereits im MeshCom-Netz QRV? Wenn ja, nutzt ihr einen Client wie MeshCom-Client oder MeshDash-SQL? Und welcher ist euer Favorit? Schreibt eure Erfahrungen gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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Digitalfunk mit dem iPhone (und Android) – Verfügbaren Lösungen

Digitalfunk auf Apple-Geräten? Ja, das geht! Wir zeigen euch, welche Lösungen es gibt (auch für Android).

In der Vergangenheit standen Nutzer von Apple-Geräten oft vor Herausforderungen, wenn es darum ging, reinen Digitalfunkbetrieb mit ihrem iPhone oder iPad zu realisieren. Laut aktuellen Statistiken von StatCounter aus dem Zeitraum März 2024 bis März 2025 dominiert Android den globalen Markt mit einem Anteil von fast 72 %, während iOS „nur“ bei 27,6 % liegt. Diese Marktverteilung hat dazu geführt, dass viele Digitalfunk-Anwendungen primär für Android entwickelt wurden, was iOS-Nutzer benachteiligt.

Zusätzlich erschweren Apples strenge Sicherheitsrichtlinien für den App Store sowie die eingeschränkte Kommunikation mit externer Hardware, beispielsweise über Bluetooth, die Entwicklung und Bereitstellung von Digitalfunk-Apps für iOS. Dennoch gibt es mittlerweile einige Anwendungen, die es ermöglichen, mit iPhone oder iPad in digitalen Betriebsarten wie DMR, D-Star, C4FM, NXDN, P25, M17 und weiteren aktiv zu werden. In diesem Beitrag stellen wir euch diese Lösungen vor.

SharkRF Link mit openSPOT 4 Pro

Der openSPOT4 Pro von SharkRF ist mit einem integrierten AMBE-Hardware-Transcoder ausgestattet, der in Kombination mit der App SharkRF Link den vollständigen Betrieb über das Smartphone ermöglicht. Damit könnt ihr in allen digitalen Betriebsarten und Protokollen QRV sein, die vom openSPOT4 Pro unterstützt werden – zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags sind das DMR, D-Star, C4FM, NXDN, P25 und POCSAG.

Ein Nachteil bleibt allerdings: Trotz der kompakten Bauweise müsst ihr die zusätzliche Hardware stets dabeihaben – auch wenn sie problemlos in die Hosentasche passt. Auf der anderen Seite punktet der openSPOT4 Pro durch seinen Hardware-Transcoder mit einer exzellenten Übertragungsqualität, die viele „reine“ Softwarelösungen nicht erreichen.

Mehr über den openSPOT4 Pro erfahrt ihr in unserem Beitrag hier.

SharkRF M1KE

Der M1KE, ebenfalls von SharkRF, wurde gezielt dafür entwickelt, ganz ohne HF-Modul auszukommen. Stattdessen verfügt er über ein integriertes Mikrofon, einen Lautsprecher, eine PTT-Taste sowie ein Display – damit wird er quasi zur eigenständigen „Funkgerät“. Euer Smartphone kann währenddessen bequem in der Hosentasche bleiben und dient dem M1KE lediglich als Internetzugang per WiFi-Hotspot.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags unterstützt der M1KE unter anderem DMR, D-Star, C4FM, NXDN, APRS und POCSAG, aber auch eigene IP-basierte Netzwerke auf Basis verschiedener Protokolle.

Der M1KE von SharkRF benötigt für den Funkbetrieb nur eine Internetverbindung. Quelle: www.sharkrf.com/products/m1ke/

Alle Infos zum SharkRF M1KE gibt’s in unserem Beitrag hier.

DroidStar von VU3LVO

DroidStar wurde – wie der Name bereits vermuten lässt – ursprünglich für Android entwickelt. Aufgrund der hohen Nachfrage ist die App mittlerweile jedoch auch für iOS-Geräte verfügbar.

Da Apple, wie bereits in der Einleitung erwähnt, sehr restriktiv bei der Zulassung von Apps im offiziellen App Store ist, entschied sich der Entwickler zunächst, DroidStar über das TestFlight-Programm bereitzustellen. TestFlight ist ein offizieller Dienst von Apple, der es ermöglicht, Beta-Versionen von Apps für eine begrenzte Anzahl an Testnutzern freizugeben, bevor sie im App Store erscheinen.

Aufgrund der dort ebenfalls geltenden Richtlinien sowie der Notwendigkeit, einen kostenpflichtigen Entwickler-Account zu unterhalten, wechselte der Entwickler schließlich zur Verteilung über Sideloadly – eine Methode, mit der sich Apps manuell auf iOS-Geräten installieren lassen, ohne den App Store zu nutzen.

Aktuell unterstützt DroidStar die digitalen Betriebsarten DMR, D-Star, C4FM, NXDN, P25, M17 sowie IAX.

Infos zu DroidStar unter iOS gibt es hier: github.com/nostar/DroidStar. In einem kommenden Beitrag gehen wir zudem detailliert auf die Installation ein.

PEANUT von PA7LIM

Bei PEANUT handelt es sich um ein Projekt, das es lizenzierten Funkamateuren ermöglicht, weltweit mit anderen OM über (Android-)Geräte, Network Radios (POC) oder den Windows-PC zu kommunizieren. Inzwischen ist PEANUT auch in einer Testversion für iOS-Geräte über TestFlight verfügbar.

Unterstützt werden sowohl lokale Räume in HD-Qualität (also reine PEANUT-zu-PEANUT-Verbindungen) als auch angebundene Räume über D-Star (REF, XRF und XLX), DMR-Master (z. B. DMR, TGIF, FreeNet und HBLink) sowie YSF-Räume. So könnt ihr beispielsweise DL-Nordwest bequem über YSF-DLNW erreichen. Das Transcoding übernehmen wir in diesem Fall für euch auf einem unserer eigenen Transcoding-Server.

Ein Nachteil von PEANUT ist, dass ihr nicht beliebige Räume oder Sprechgruppen (Talkgroups) ansteuern könnt, sondern nur solche, die explizit an PEANUT angebunden wurden.

Mehr Informationen zu PEANUT für iOS findet ihr hier: www.pa7lim.nl/peanut-apple

BlueDV von PA7LIM

BlueDV dürfte den meisten von euch bereits ein Begriff sein – auf DL-Nordwest haben wir bereits zahlreiche Beiträge rund um diese Anwendung veröffentlicht. BlueDV unterstützt unter anderem DMR, D-Star, C4FM und NXDN.

Aktuell arbeitet David PA7LIM an einer (neuen) iOS-Version seiner App. Zwar ist die iOS-Version derzeit noch nicht öffentlich verfügbar, bei David selbst läuft sie seinem Blog nach jedoch bereits stabil – unter anderem im Zusammenspiel mit XLX-Reflektoren.

Das Transcoding erfolgt momentan über einen externen AMBE-Server. Künftig könnte aber auch ein AMBE3000-Modul, das direkt per serieller Schnittstelle am iPhone angeschlossen wird, diese Aufgabe übernehmen.

Sobald BlueDV für iOS zum Testen verfügbar ist, werden wir es ausgiebig unter die Lupe nehmen und ausführlich darüber berichten.

Fazit

Auch wenn Nutzer von iOS-Geräten im Bereich Digitalfunk lange Zeit benachteiligt waren, gibt es mittlerweile eine wachsende Zahl an Anwendungen, die den Betrieb mit dem iPhone (oder iPad) ermöglichen. Lösungen wie openSPOT4 Pro, M1KE, DroidStar, PEANUT und bald auch BlueDV zeigen, dass Digitalfunk auf Apple-Geräten längst kein Wunschdenken mehr ist. Zwar bringen einige dieser Lösungen Einschränkungen oder zusätzliche Hardwareanforderungen mit sich, doch die Entwicklung schreitet stetig voran – und wir halten euch dabei auf dem Laufenden.

Aber jetzt bist du dran: Welche der vorgestellten Apps hast du bereits ausprobiert? Kennst du noch andere iOS-Apps, die wir ausprobieren sollten? Schreibt eure Erfahrungen gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

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Meshtastic UI – Mesh-Kommunikation ohne Smartphone

Was bietet die Meshtastic UI, und welche Geräte werden Stand März 2025 unterstützt?

Meshtastic ermöglicht Off-Grid-Kommunikation per Funk im LoRa-Verfahren. Bisher war dafür neben einer Meshtastic-kompatiblen LoRa-Hardware – etwa den weit verbreiteten Modulen von LilyGo oder Heltec – auch die Meshtastic-Smartphone-App erforderlich.

Zwar gibt es Geräte wie das LilyGo T-Deck, die bereits über Bildschirm und Tastatur verfügen, doch bis einschließlich Meshtastic Version 2.5 konnten diese nur eingeschränkt zur Eingabe von Nachrichten genutzt werden.

Was ist die Meshtastic UI und was bietet sie?

Mit Version 2.6 wird Meshtastic nun noch flexibler: Die Meshtastic UI bringt eine eigenständige Benutzeroberfläche direkt auf unterstützte Hardware. Damit lassen sich Nachrichten senden, Routen verwalten und Netzwerkinformationen abrufen – und zwar ganz ohne Smartphone!

Die Meshtastic UI bietet unter anderem einen Homescreen, auf dem Informationen wie neue Nachrichten, die Anzahl der online befindlichen Nodes und der verwendete Frequenzbereich angezeigt werden. In der Nodeliste sind alle empfangenen Nodes übersichtlich aufgelistet, und durch langes Drücken auf eine Node können direkt Nachrichten an diese gesendet werden. Im Tab Channels können die Chaträume eingesehen und konfiguriert werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit unter Map, eine Kartenansicht zu nutzen, wobei das Kartenmaterial zuvor auf die SD-Karte des Geräts geladen werden muss. Im Menü Settings lässt sich das Gerät schließlich vollständig konfigurieren.

Zu erwähnen sind auch die Meshtastic Tools, wie der Mesh Detector, der nach kompatiblen Geräten sucht, sowie der Signal Scanner, der das Signal-Rauschverhältnis (SNR) und die Empfangsfeldstärke (RSSI) in Relation zu einer zuvor gewählten Node anzeigt. Weitere nützliche Tools sind Trace Route, mit dem die Verbindung zwischen Nodes nachverfolgt werden kann, sowie die Statistiken und das Logbuch, die detaillierte Informationen über das Netzwerk und die Aktivitäten liefern.

Welche Hardware wird unterstützt?

Mit Stand vom 30.05.2025 werden die folgenden LoRa-Geräte vollständig unterstützt:

Achtet beim Kauf unbedingt darauf, dass die Hardware mit dem von euch verwendeten Frequenzbereich kompatibel ist. Für die Teilnahme an Meshtastic Nordwest wird ein Gerät mit 433 MHz benötigt.

Im Vergleich zum Seeed SenseCAP Indicator bietet das T-Deck Plus von LilyGo zusätzlich einen GPS-Empfänger, wodurch es auch im portablen Einsatz z.B. als Tracker besonders praktisch ist. Achtet darauf, unbedingt die Plus-Version des T-Deck zu kaufen. Nur dieses wird von der Meshtastic UI voll unterstützt und wird zudem gleich in einem passenden Gehäuse geliefert.

Firmware flashen

Um die Firmware mit der Meshtastic UI zu flashen, geht ihr wie folgt vor:

  1. WebFlasher aufrufen: Öffnet den Meshtastic WebFlasher in einem kompatiblen Browser wie Google Chrome oder Microsoft Edge.
Screenshot von flasher.meshtastic.org

Meshtastic Web-Flasher

  1. Tastenkombination eingeben: Gebt die hier abgebildete Tastenkombination auf eurer Tastatur ein. Nach erfolgreicher Eingabe ändert sich der Hintergrund der Webseite auf Schwarz (siehe Screenshot).

⬆️ ⬆️ ⬇️ ⬇️ ⬅️ ➡️ ⬅️ ➡️ b a

Standard WebFlasher
und nach Eingabe der Tastenkombination
  1. Gerät auswählen: Wählt unter Device eure Hardware aus. Unterstützte Geräte sind mit einem zusätzlichen Meshtastic-UI Icon gekennzeichnet – mit Stand vom 30.03.2025 sind das die im vorherigen Abschnitt genannten.
  1. Firmware-Version wählen: Wählt bei Firmware (Stand 30.03.2025) das Pre-Release 2.6.0.f7afa9a Technical Preview aus.
  1. Flashen und UI aktivieren: Klickt auf Flash und aktiviert anschließend den Schiebeschalter „Meshtastic UI“

Fazit

Mit der Meshtastic UI wird die Off-Grid-Kommunikation noch einfacher und unabhängiger. Es ist zu erwarten, dass in Zukunft auch weitere und möglicherweise günstigere Hardware-Plattformen unterstützt werden. Wie ihr geeignetes Kartenmaterial auf die SD-Karte übertragen könnt, werden wir in einem zukünftigen Beitrag näher erläutern.

Weitere Informationen zur Meshtastic UI findet ihr auf der offiziellen Meshtastic-Seite unter meshtastic.org/docs/software/meshtastic-ui/.

Screenshot von meshtastic.org

Meshtastic UI auf meshtastic.org

Besitzt ihr bereits eines der oben genannten Geräte und habt die Meshtastic UI schon ausprobiert? Schreibt eure Erfahrungen gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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