Vom 20. bis 22. Juni 2025 fand auf dem Gelände des Auecamp-Campingplatzes in Wildeshausen das erste OV-übergreifende Sommerfest der Funkamateure statt.
Beteiligt waren die Ortsverbände I-20 Vechta, I-18 Delmenhorst und I-50 Goldenstedt. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Für Familie, Freunde, Kinder, Oma und Opa sowie alle Funkinteressierten“ und wurde diesem Leitspruch in jeder Hinsicht gerecht.
Die Teilnehmer reisten mit Wohnmobil oder Anhänger, Dachzelten oder Zelten an.
Neben den mitgebrachten mobilen Antennen konnten die spektakulären fest installierten Antennen auf dem Auecamp sowie die stationäre Funkanlage im Funkcontainer genutzt werden. Mithilfe der professionellen QO-100-Anlage des Ortsverbandes Delmenhorst war es möglich, über den Amateurfunksatelliten weltweite Verbindungen herzustellen.
Im Funkcontainer herrscht reger Funkbetrieb
Auch junge Interessierte kamen auf ihre Kosten. In einem Einsteiger-Workshop konnten Kinder und Jugendliche erste Erfahrungen mit dem Handfunkgerät sammeln und ihre Namen in Morsezeichen übermitteln.
Der ausfahrbare Mast aus ehemaligen Bundeswehrbeständen ragt hoch hinaus
Ein besonderes Augenmerk lag in diesem Jahr auf dem Thema Krisenkommunikation. In einem Vortrag erläuterte Thomas DF2TH, Referent für Not- und Katastrophenschutz Distrikt Nordsee, wie Funkamateure im Katastrophenfall wertvolle Hilfe leisten können – etwa bei Stromausfällen oder Ausfällen des Mobilfunknetzes.
Thomas DF2TH hält einen Vortrag zum Thema Krisenkommunikation
Es wurde viel über Antennen, Funkgeräte, Bastelprojekte, Digitalfunk, 3D-Drucker und Computersoftware gefachsimpelt. Neben den technischen Aspekten kam auch der soziale Austausch nicht zu kurz: Beim gemeinsamen Frühstück, bei Kaffee und Kuchen sowie bei einem Spanferkel-Buffet wurde diskutiert, gelacht und in Erinnerungen geschwelgt.
Auf dem Gelände gab es reichlich Platz für Antennen
Zudem wurde ein gemeinsamer Amateurfunkkurs zur Vorbereitung auf die Lizenzprüfung bei der Bundesnetzagentur im Auecamp Wildeshausen vereinbart. Der Kurs bereitet nicht nur auf die Prüfung vor, sondern vermittelt auch praktische Elektronikkenntnisse sowie Wissen über digitale Kommunikation. Er ist eine gute Ergänzung zu MINT-Fächern und kann sich somit positiv auf das Berufsleben auswirken. Mit einem einfachen Funkgerät kannst du mit Menschen auf der ganzen Welt sprechen, und das ohne Internet oder Handy.
Es werden keine Kursgebühren erhoben. Interessierte können sich gerne an die Ortsverbände wenden oder an einem der monatlich stattfindenden OV-Abende teilnehmen, um sich weiter zu informieren. Bitte wenden Sie sich gerne an Hans-Gerd Bruns (bruns.hg@gmail.com).
Wildeshausen, 25. Juni 2025 Hans-Gerd Bruns DL9HG
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In diesem Beitrag erhaltet ihr eine Übersicht über verschiedene Möglichkeiten, eure Station bequem von überall fernzusteuern.
Am kommenden Wochenende findet Europas größtes Amateurfunk-Event statt: die Ham Radio in Friedrichshafen am Bodensee. In diesem Jahr steht die Veranstaltung unter dem Motto „Remote Radio – Connecting the World“. Ein passender Anlass also, um einen genaueren Blick auf die verschiedenen Möglichkeiten zur hardwaretechnischen Realisierung einer Remote-Station zu werfen.
Motivation und rechtlicher Rahmen für den Remote-Betrieb
Es gibt viele Gründe, die Überlegung anzustellen, eine Remote-Station zu betreiben. Oft ist es der immer dichter werdende Störnebel am heimischen QTH, der den Funkbetrieb vor Ort zunehmend erschwert. In anderen Fällen erlaubt der eigene Wohnort, z.B. eine Mietwohnung, gar nicht erst die Errichtung geeigneter Antennenanlagen – sei es aus Platzgründen oder wegen baurechtlicher Einschränkungen. Umgekehrt kann das eigene QTH oder z.B. die Clubstation auch der ideale Standort für Funkbetrieb sein, den man gerne auch von unterwegs aus – etwa im Urlaub oder während einer Geschäftsreise – nutzen möchte.
Mit der Aktualisierung der Amateurfunkverordnung (AFuV) im Juni 2024 wurde der unbesetzte, fernbediente Betrieb ortsfester Amateurfunkstellen für Inhaber einer Zulassung der Klasse A nun eindeutig geregelt. Damit wurde nicht nur Rechtsklarheit geschaffen, sondern auch ein zukunftsweisender Schritt für moderne Betriebskonzepte im Amateurfunk getan.
Remote-Funk ohne eigene Station
Nur Empfang: WebSDR und Co.
Wer zunächst einfach nur herausfinden möchte, was empfangstechnisch an anderen Standorten möglich ist, findet in der folgenden Linkliste zahlreiche Möglichkeiten für den kostenlosen Online-Empfang. Die Stationen unterscheiden sich unter anderem in der genutzten Hardware, den verfügbaren Bändern, den unterstützten Betriebsarten sowie dem jeweils bereitgestellten Webinterface.
www.receiverbook.de: OpenWebRX, WebSDR und KiwiSDr mit Filtermöglichkeiten nach Frequenzbereich
websdr.org: Weltweite WebSDR mit Angaben zu möglichen Frequenzbereichen, verwendeter Hardware und Antennen
rx-tx.info: Mehr als 1900 gelistete SDR-Empfänger mit umfangreichen Filtermöglichkeiten
Receiverbook listet OpenWebRX, WebSDR und KiwiSDR auf
Sendebetrieb über fremde Remote-Stationen
Wer nicht nur empfangen, sondern auch senden möchte, jedoch (noch) nicht über eine eigene Remote-Station verfügt, kann auf die Infrastruktur anderer zurückgreifen. Einige Funkvereine und kommerzielle Anbieter stellen ihre Remote-Stationen zur Mitnutzung bereit – entweder exklusiv für Mitglieder oder gegen eine Gebühr auch für externe Nutzer.
Die Kostenmodelle variieren: Üblich sind monatliche oder jährliche Grundgebühren mit unterschiedlich großem Funktionsumfang, ergänzt durch Airtime-Gebühren je nach Nutzungsdauer. Wichtig: Um eine solche Station legal zu nutzen, benötigt man eine gültige Amateurfunkgenehmigung – entweder aus dem betreffenden Land oder eine anerkannte Gastlizenz, abhängig vom Standort der Remote-Station. Remote-Stationen finden sich u.a. hier:
Momentaufnahme deutscher Remote-Stationen laut www.remotehams.com am 15.06.2025
Hinweis: Wer Links zu weiteren in Deutschland betriebenen oder öffentlich zugänglichen Remote-Stationen kennt, ist herzlich eingeladen, diese in den Kommentaren zu teilen – wir ergänzen den Beitrag dann gerne.
Der Weg zur eigenen Remote-Station
Wer eine eigene Remote-Station betreiben möchte, sollte das Vorhaben sorgfältig planen und sich zunächst über einige grundlegende Punkte im Klaren sein. Folgende Fragen helfen bei der Strukturierung und technischen Umsetzung:
Welche Betriebsarten sollen unterstützt werden? Nur klassische Sprach-QSOs oder auch digitale Betriebsarten wie CW oder FT8?
Wie soll die Bedienung erfolgen? Über die Bedieneinheit des Funkgerätes, die originale Gerätesoftware per Fernzugriff, eine Weboberfläche oder per App?
Welche Komponenten sollen fernbedient werden? Nur der Transceiver oder zusätzlich Antennenschalter, Rotorsteuerung, PA, Filtereinheiten, Relais usw.?
Wie wird die Sicherheit gewährleistet? Überwachung von Betriebszuständen wie Temperatur, VSWR, Stromaufnahme; automatische Abschaltungen bei Fehlerzuständen; ggf. Kameras zur visuellen Kontrolle.
Wer soll die Station nutzen dürfen? Nur man selbst oder auch ausgewählte befreundete Funkamateure – z. B. über Benutzerkonten mit Zugriffsbeschränkung?
Wie erfolgt der Zugang zur Station? VPN, dynamisches DNS, feste IP? Wie wird der Zugang abgesichert (z. B. mit 2-Faktor-Authentifizierung)?
Wie ist die Internetverbindung am Standort? Reicht die Bandbreite für Audio-/Datenströme? Gibt es ausreichend Upload-Speed und stabile Verbindung ohne große Latenz?
Welche Stromversorgung steht zur Verfügung? Absicherung gegen Spannungsausfall (USV), Überspannungsschutz, eventuell sogar Notstromversorgung? Abschaltung der Geräte wie Transceiver, PA oder Antennenumschalter bei Nichtnutzung per Fernzugriff – z. B. über WLAN-Steckdosen, Relaismodule oder intelligente Stromverteiler.
Welche gesetzlichen Vorgaben sind zu beachten? Einhaltung der AFuV, EMV-Grenzwerte, Standortmeldung, ggf. Genehmigung von Dritten (z. B. bei Mietobjekten)?
Remote-Station Blockschaltbild nach W3YJ, Quelle: http://www.w1hkj.com/W3YJ/Remote_Article.pdf
Im Folgenden zeigen wir euch einige Möglichkeiten auf, wie ihr euren Transceiver remotefähig machen könnt.
Transceiver mit eingebauter Remote-Funktion (z. B. Icom, FlexRadio, Elecraft)
Moderne Transceiver der Marken Icom, FlexRadio und Elecraft bieten bereits integrierte Fernsteuermöglichkeiten, teilweise sogar ohne zusätzlich benötigten Server. Die Geräte lassen sich direkt über ihre LAN-Schnittstelle ins heimische Netzwerk einbinden und dort von jedem Gerät mit passender Software fernsteuern. Das ist besonders praktisch, wenn man z. B. im Sommer lieber aus dem Garten funkt, statt in der Funkbude zu sitzen.
Möchte man auch außerhalb des eigenen Netzwerks auf die Station zugreifen, gibt es zwei Möglichkeiten:
Für den privaten Zugriff (z. B. vom Urlaubsort aus) empfiehlt sich ein VPN-Tunnel, der sicheren Fernzugriff erlaubt.
Für den Zugriff durch andere Funkamateure muss der Router entsprechend konfiguriert werden – es sind Portfreigaben notwendig, und die Station sollte über Dienste wie DynDNS unter einer festen Adresse erreichbar sein.
Bei Icom kommt die kostenpflichtige Software RS-BA1 zum Einsatz. Die Fernsteuerung kann mit dem optionalen Remote Encoder RC-28 erweitert werden, der per USB mit dem Steuer-PC verbunden wird. Er bietet ein großes VFO-Rad, zwei Funktionstasten und eine integrierte PTT-Taste.
Remote-Betrieb mit Transceivern der Marke Icom, Quelle: www.icomjapan.com
Für Apple-Nutzer gibt es mit SDR-Control Mobile von Marcus DL8MRE, eine ebenfalls kostenpflichtige, aber leistungsstarke App für iPhone und iPad, mit der sich Icom-Transceiver steuern lassen.
Hardwarebasierte Remote-Lösungen (Remoterig, RigPi, Station Controller)
Einen etwas anderen Ansatz verfolgt RemoteRig: Hier wird die Steuereinheit des Transceivers physisch abgesetzt betrieben – das sorgt für echtes Funkfeeling, fast wie im heimischen Shack. Voraussetzung dafür ist, dass der jeweilige Transceiver über ein absetzbares Bedienteil verfügt und die Kommunikation zwischen HF-Teil und Bedienteil seriell erfolgt.
Remote-Betrieb eines Kenwood TS-480 mit Remote-Rig, Quelle: www.remoterig.com
Ein Nachteil dieser Lösung: Die Fernbedienung durch Drittpersonen ist nur möglich, wenn auch sie über ein kompatibles Bedienteil und RemoteRig-Hardware verfügen.
RemoteRig bietet neben dem Hauptsystem auch weitere fernsteuerbare Komponenten an – darunter Antennenumschalter, Rotorsteuerungen, PA-Steuerungen und vieles mehr. Eine Übersicht kompatibler Geräte sowie technische Details finden sich auf der offiziellen Website: www.remoterig.com
Eine ausführliche Videoreihe zu RemoteRig bietet Michael DD0UL, auf seinem YouTube-Kanal DD0UL QTC.
Wie der Name schon vermuten lässt, basiert RigPi™ auf einem Raspberry Pi, auf dem eine speziell entwickelte Server-Software läuft. Durch verschiedene Hardware-Erweiterungen, die sich einfach auf den Pi aufstecken lassen, kann das System individuell an die Anforderungen des verwendeten Transceivers angepasst werden – beispielsweise durch ein Audio-Board, einen CW-Keyer und weitere Module.
RigPi Station Server, Quelle: rigpi.net
Das kostenpflichtige Software-Image liegt aktuell in Version 3 vor, ein umfangreiches Update auf Version 4 ist bereits angekündigt. Derzeit kann das Image noch über den MFJ-Webshop erworben werden. Auch nach Abschaltung des Shops soll es weiterhin verfügbar bleiben. Der passende CW-Keyer kann hier bezogen werden.
RigPi im Web-Browser, Quelle: rigpi.net
Weitere Informationen zu RigPi™ findet ihr unter rigpi.net.
Bei umfangreichen Remote-Stationen, z.B. mit mehreren Antennensystemen an exponierten Standorten, bietet der Sierra Radio Systems Station Controller von George KJ6VU eine modulare und robuste Lösung. Die Hardware-Module sind für die Montage auf Hutschienen konzipiert und kommunizieren über ein gemeinsames Bussystem. Je nach Bedarf lässt sich das System flexibel erweitern.
Flexible Erweiterung des Station Controller über Hardware-Module, Quelle: www.packtenna.com
Zur Verfügung stehen unter anderem Relais- und GPIO-Module, koaxiale Antennenumschalter, Module zur Spannungs- und Leistungsüberwachung, sowie ein zentrales Kontrollboard auf Raspberry-Pi-Basis.
Die Überwachung und Fernsteuerung erfolgt bequem im Webbrowser über eine grafische Oberfläche auf Basis von Node-RED.
Bedienoberfläche des Station Controller, Quelle: www.packtenna.com
Im Folgenden listen wir euch vier softwarebasierte Lösungen auf, mit denen sich Funkstationen bequem über das Internet per Webbrowser fernsteuern lassen – teils kostenlos, teils kostenpflichtig. Je nach Lösung lassen sich Audio, CW und Digimodes sowie teilweise auch Rotoren und die Stromversorgung steuern.
SimpleHRR auf einem RaspberryPi mit Icom IC-7300, Quelle: simplehrr.com
Universal_HamRadio_Remote_HTML5: Webinterface zur TRX-Steuerung – Sprache und CW direkt über Mikrofon und Lautsprecher des PCs.
Bedienoberfläche von Universal_HamRadio_Remote_HTML5, Quelle: github.com/F4HTB
RemoteTX®: Kostenpflichtige Komplettlösung für TRX (Icom, Yaesu, Elecraft), Rotor (Yaesu) und Stromversorgung – Sprache, CW und Digimodes per Browser über Smartphone, Tablet oder PC.
Bedienoberfläche von RemoteTX®, Quelle: remotetx.net
Web Radio Control (WRC): Kostenpflichtige Weblösung zur Steuerung kompatibler Icom-Transceiver – inklusive Audio, CW-Keying und CAT-Funktionen direkt im Browser, ohne zusätzliche Software.
Fazit
Es gibt bereits zahlreiche Lösungen, teils kostenlos, teils kostenpflichtig, mit denen sich die eigene Amateurfunkstation remote betreiben lässt. Moderne Transceiver von Herstellern wie Icom, FlexRadio oder Elecraft benötigen meist nur eine Verbindung zum Internet-Router und einige Konfigurationen für den Remote-Betrieb. Aber auch ältere Geräte lassen sich durch den Einsatz kleiner Computer wie dem Raspberry Pi, kombiniert mit Soundkarte und CAT-Steuerung, für den Remote-Betrieb nachrüsten. Wer das volle Funkerlebnis erhalten möchte, kann mit RemoteRig™ sogar über die originale Bedieneinheit seines Transceivers funken.
Dieser Beitrag gibt einen ersten Überblick und stellt nur eine kleine Auswahl verfügbarer Lösungen vor. In kommenden Beiträgen werden wir einzelne Systeme detaillierter vorstellen.
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Du möchtest M17-Signale direkt im OpenWebRX+ empfangen und dekodieren? Wir zeigen dir, wie du die fehlende Unterstützung ganz einfach selbst nachrüstest.
Hinweis:
Die folgende Anleitung bezieht sich auf ein System mit OpenWebRX+ v1.2.85, laufend auf einem Raspberry Pi 5B mit Debian 12 Bookworm (64 Bit, aarch64). Bei anderen Versionen oder Architekturen können einzelne Schritte abweichen.
OpenWebRX+ ist eine vielseitige Web-SDR-Software, die ideal geeignet ist, um Funkverkehr auch digital bequem über den Browser mitzuhören. Besonders im VHF- und UHF-Bereich lassen sich damit digitale Relais und Betriebsarten wie D-STAR, DMR, C4FM und NXDN direkt empfangen und dekodieren und das ganz ohne zusätzliche Software.
Ein Modus ist bislang allerdings nicht integriert: M17. Dabei handelt es sich um einen noch nicht so weit verbreiteten, offenen Standard für digitalen Sprachfunk, der zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die gute Nachricht: Du kannst die Unterstützung für M17 selbst hinzufügen. Dafür sind allerdings ein paar grundlegende Linux-Kenntnisse und etwas Erfahrung mit der Konsole nötig. In dieser Anleitung zeigen wir dir, wie du Schritt für Schritt vorgehst.
Vorbereitungen
Bevor wir mit dem eigentlichen Nachrüsten des M17-Dekoders beginnen, solltest du dich zunächst per SSH auf dem Rechner einloggen, auf dem OpenWebRX+ installiert ist. Anschließend sorgen wir dafür, dass dein System auf dem aktuellen Stand ist und alle nötigen Werkzeuge zur Verfügung stehen.
Ich habe mir angewöhnt, den Sourcecode selbst zu kompilierender Programme im Verzeichnis /usr/local/src abzulegen und dort zu kompilieren. Dafür sind allerdings sudo-Rechte erforderlich. Ganz ohne sudo-Rechte kannst du die Kompilierung auch im Home-Verzeichnis deines Nutzers durchführen. Ersetze dazu im Folgenden einfach die Zeile
cd /usr/local/src
durch
cd ~
Codec2 installieren
M17 verwendet den offenen Codec2 zur effizienten Sprachcodierung und -dekodierung. Damit der M17-Dekoder richtig funktioniert, muss Codec2 auf deinem System installiert sein.
cd /usr/local/src/
sudo git clone https://github.com/drowe67/codec2.git
cd codec2/
sudo mkdir build && cd build
sudo cmake ..
sudo make -j$(nproc)
sudo make install
echo "/usr/local/lib" | sudo tee /etc/ld.so.conf.d/codec2.conf
sudo ldconfig
M17-Dekoder installieren
Wenn bis hierhin alles fehlerfrei gelaufen ist, können wir nun mit der eigentlichen Installation des M17-Dekoders beginnen.
cd /usr/local/src/
sudo git clone https://github.com/mobilinkd/m17-cxx-demod.git
cd m17-cxx-demod/
sudo mkdir build && cd build/
sudo cmake ..
sudo make -j$(nproc)
sudo make test
sudo make install
sudo ln -s /usr/local/bin/m17-demod /usr/bin/m17-demod
Test
Nach der Installation prüfen wir, ob der M17-Dekoder korrekt funktioniert und OpenWebRX+ die M17-Signale erfolgreich dekodieren kann. Dazu müssen wir den OpenWebRX+ Service zunächst neu starten.
sudo service openwebrx restart
Auf der Weboberfläche deines OpenWebRX+ solltest du jetzt im Fenster „Receiver“ unter „Modes“ eine neue Schaltfläche mit der Beschriftung M17 sehen. Aktiviere diese, um den M17-Dekoder einzuschalten.
Nach erfolgreicher Installation erscheint eine weitere Schaltfläche zur Aktivierung des M17-Dekoders
Mit etwas Vorbereitung und ein paar Kommandos in der Konsole lässt sich OpenWebRX+ um die Unterstützung für den digitalen Betriebsmodus M17 erweitern.
Die hier beschriebene Vorgehensweise sollte sich grundsätzlich auch auf OpenWebRX (ohne Plus) und andere Linux-basierte Systeme übertragen lassen, eventuell mit kleinen Anpassungen.
Viel Erfolg und Spaß beim Ausprobieren und Experimentieren mit M17!
Betreibt ihr bereits einen OpenWebRX und habt diesen erfolgreich um weitere Funktionen erweitert? Habt ihr Ergänzungen oder Hinweise, die wir in diese Anleitung aufnehmen sollten? Dann schreibt es gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unsererTelegram- oder WhatsApp-Gruppe.
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Wie ihr in M17 mit einer Kombination aus Hardware und Software, oder sogar rein softwarebasiert, QRV werdet, zeigen wir in diesem Beitrag.
Im ersten Teil unserer Beitragsreihe über M17 haben wir euch bereits einige Möglichkeiten vorgestellt, wie ihr mit einem Funkgerät im M17-Modus QRV werden könnt. Falls ihr den Beitrag noch einmal nachlesen möchtet, findet ihr ihn hier.
Im zweiten Teil soll es nun um eine Kombination aus Hardware und Software gehen. Außerdem betrachten wir reine Softwarelösungen, mit denen ihr ebenfalls in M17 QRV werden könnt. Grundsätzlich unterscheiden wir dabei zwischen:
Ist nur M17-Empfang (RX) möglich, auch Sendebetrieb (TX) oder sogar beides (TRX)?
Wird nur Sprache im Stream Mode unterstützt, nur Daten wie Textnachrichten oder APRS im Packet Mode oder beides?
Für welches oder welche Betriebssysteme ist die Lösung geeignet?
Handelt es sich um eine Kombination aus Hardware und Software oder um eine reine Softwarelösung?
Das Mobilinkd TNC4 unterstützt das Senden und Empfangen von M17 über eine iOS- oder Android-App, die sich per Bluetooth Low Energy (BLE) mit dem TNC verbindet. Das TNC selbst wird an die Datenbuchse eines Funkgeräts angeschlossen. Wichtig ist dabei, dass diese Buchse ein direkt vom Demodulator des Empfängers stammendes Audiosignal – sogenanntes „Flat Audio“, auch als „Baseband Audio“ oder „Diskriminator-Ausgang“ bekannt – bereitstellt.
Auch für das NucleoTNC ist eine experimentelle Firmware verfügbar, die M17 unterstützt. Beide Lösungen richten sich an Funkamateure, die kompakte und portable Möglichkeiten zur digitalen Betriebsart suchen.
DroidStar (TRX, Sprache und Daten: Android, iOS, Windows, Linux und Mac)
DroidStar von Rohith VU3LVO ist eine reine Softwarelösung, die auf einer Vielzahl von Plattformen läuft. Unterstützt werden Android, iOS, Windows, Linux und macOS. Die Anwendung ermöglicht die Verbindung zu M17-Netzwerken über MREF- oder URF-Räume und unterstützt Sprachübertragung (Senden und Empfangen) und neuerdings sogar auch den Versand und Empfang von Textnachrichten über M17.
DroidStar in M17, verbunden mit URF421 Modul D
Wenn ihr Interesse an einer Installationsanleitung speziell für iOS-Geräte habt, lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!
Mehr Informationen und den Download findet ihr auf der offiziellen Projektseite bei GitHub: github.com/nostar/DroidStar
mvoice (TRX, Sprache: Linux)
mvoice von Thomas N7TAE ist eine grafische, rein softwarebasierte M17-Anwendung für Linux. Die Software kann sich mit M17-Reflektoren verbinden und unterstützt auch Routing. Am besten funktioniert mvoice mit einem USB-Headset mit Mikrofon, das direkt an einem Linux-Rechner wie zum Beispiel einem Raspberry Pi angeschlossen wird. Die Audio-Ein- und Ausgabe erfolgt über die Standardgeräte von Pulseaudio oder ALSA.
m17-texting ist eine grafische Anwendung zum Senden von Textnachrichten über M17 im Packet Mode. Die Software ist in C geschrieben und erzeugt M17-Basisbandsignale, die anschließend über ein geeignetes Interface wie dem Digirig Mobile in Verbindung mit einem analogen Funkgerät mit entsprechendem Datenport wie dem Yaesu FTM-6000 übertragen werden können.
m17-fme ist eine eigenständige Softwarelösung zum Kodieren und Dekodieren von M17-Sprach- und Datenpaketen. Sie eignet sich sowohl zum Erzeugen als auch zum Analysieren von M17-Signalen und kann in bestehende Anwendungen integriert oder als eigenständiges Werkzeug genutzt werden.
Beispielhafter Empfang eines M17-Sprachsignal unter m17-fme, Quelle: github.com/lwvmobile/m17-fme
Auch im Bereich der SDR-Software gibt es spannende Möglichkeiten, M17 zu empfangen, zu dekodieren oder sogar zu senden. Nachfolgend nennen wir drei Beispiele, die entweder von Haus aus oder durch Erweiterungen für M17-Sprache und -Daten geeignet sind. In künftigen Beiträgen werden wir diese Softwarelösungen noch genauer vorstellen.
SDRangel (TRX, Sprache und Daten: Windows, Linux und Mac)
SDR++ mit M17 Decoder (RX, Sprache: Windows, Linux, Mac, BSD)
SDRangel erlaubt das Senden und Empfangen von M17 Sprache und DatenSDR++ beim Empfang eines M17-Signals mit aktiviertem M17 Decoder
GNU Radio mit gr-m17 (TRX: Linux)
gr-m17 ist eine Sammlung von GNU Radio-Modulen zur Modulation und Demodulation von M17-Basisbandsignalen. Die Bausteine können direkt in GNU Radio eingebunden werden und ermöglichen so die Verarbeitung von M17-Signalen innerhalb eigener Signalflussdiagramme.
Im Repository sind auch mehrere Beispielprojekte enthalten, darunter ein einfacher „Papagei“, der empfangene Signale wiederholt. Außerdem wird gezeigt, wie sich ein RTL-SDR-Stick zum Empfang und ein PLUTO-SDR für den Sendebetrieb nutzen lassen.
Hinweis: gr-m17 wurde für GNU Radio Version 3.10 entwickelt. In neueren Versionen kann es zu Einschränkungen oder Inkompatibilitäten kommen. Zudem verwendet gr-m17 noch nicht die neue libm17-Bibliothek.
Beispiel eines M17-Papagei, Quelle: github.com/M17-Project/gr-m17
rpitx ist ein Softwareprojekt, das es ermöglicht, HF-Signale direkt über den GPIO-Pin eines Raspberry Pi zu erzeugen. Es nutzt dabei keine klassische Funkhardware, sondern wandelt digitale Daten direkt in ein HF-Signal um, das über eine einfache Drahtantenne abgestrahlt werden kann.
Tomasz SP5LOT demonstriert in einem Video, wie sich mit rpitx Texte im M17-Format aussenden lassen. Die ausgesendeten Daten werden anschließend mit einem SDR-Stick empfangen, in GNU Radio dekodiert und in der Konsole angezeigt.
Wer noch eines der legendären Nokia 3310 oder 3330 in der Schublade hat und gerne bastelt, kann es durch Austausch des Mainboards in einen M17-Daten-Sender und -Empfänger verwandeln. Die Nachrichten werden direkt über die originale Tastatur des Nokia-Handys eingegeben und mithilfe eines SA868S-Funkmoduls im 70 cm-Amateurfunkband ausgesendet. Empfangene und dekodierte Datenpakete erscheinen auf dem Display des Geräts.
Versenden einer Nachricht mit einem modifizierten Nokia 3310, Quelle: m17project.org
Wer selbst eine Anwendung für M17 programmieren möchte, findet mit libm17 eine Software-Bibliothek. Sie ist in C geschrieben und enthält alle Komponenten wie Faltungs- und Golay-Kodierer, Bit-Interleaver, Fehlerkorrektur und Rufzeichenkodierung, die im Protokoll für Stream- und Packet Modi beschrieben sind.
Ein ungewöhnliches, aber spannendes Beispiel für die Verwendung der libm17-Softwarebibliothek ist gba_m17. Dabei handelt es sich um einen M17-Datenkodierer und -dekodierer, der auf einem Game Boy Advance oder in einem entsprechenden Emulator läuft. Auch wenn der GBA längst nicht mehr hergestellt wird und der praktische Nutzen begrenzt ist, demonstriert dieses Projekt eindrucksvoll, wie vielseitig libm17 einsetzbar ist. Es soll dazu inspirieren, ältere Elektronikgeräte, die vielleicht noch in der ein oder anderen Schublade liegen, kreativ neu zu nutzen.
libm17 auf einem GameBoy Advance, Quelle: github.com/sp5wwp/gba_m17
m17-cxx-demod ist ein in C++ geschriebener Software-Modulator und Demodulator für M17-Signale. Er ermöglicht das Dekodieren von M17-Audio-Streams, beispielsweise aus einem Diskriminator-Ausgang oder einer SDR-Quelle. Die Software kann als eigenständiges Kommandozeilenwerkzeug verwendet oder in andere Anwendungen eingebunden werden und ist besonders für Embedded- und Low-Power-Systeme wie dem Mobilinkd TNC4 oder NucleoTNC interessant.
Im ersten und zweiten Beitrag haben wir euch bereits einige Möglichkeiten aufgezeigt, wie ihr in M17 QRV werden könnt – von (fast) schlüsselfertigen Lösungen bis hin zu spannenden, experimentellen Ansätzen für Bastler und Entwickler.
Uns interessiert nun, wo ihr steht: Habt ihr M17 schon ausprobiert? Nutzt ihr bereits Hardware, Software oder SDR-Lösungen? Oder beobachtet ihr die Entwicklung noch mit Interesse von außen?
Wenn ihr M17 selbst ausprobieren möchtet, findet ihr im URF421 unser speziell dafür vorgesehenes Modul T.
Seid ihr an einer der Lösungen genauer interessiert und wüsstet gerne mehr darüber? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert mit uns in unsererTelegram- oder WhatsApp-Gruppe darüber.
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Wir blicken auf die wichtigsten Neuheiten, Trends und Highlights der Hamvention 2025.
Vom 16. bis 18. Mai 2025 fand in Xenia, Ohio, erneut die Hamvention statt, die größte und bedeutendste Amateurfunkveranstaltung in den USA. Als erste der drei weltweit wichtigsten Messen des Jahres gilt sie traditionell als Vorschau auf das, was Hersteller im laufenden Jahr zu bieten haben. Während bei Kenwood der neue Mobilfunktransceiver TM-D750 im Mittelpunkt stand, sorgte Yaesu mit dem FTX-1 Field und dem Optima für Aufsehen. Bei Icom drehte sich vieles um die Jubiläumsmodelle, die bereits im Vorjahr zum 60-jährigen Bestehen präsentiert worden waren.
Aber der Reihe nach …
Kenwood TM-D750
Unseren ausführlichen Beitrag zur Präsentation des Kenwood TM-D750 auf der Hamvention 2025 findet ihr hier.
Wie zu erwarten, stand bei Yaesu alles im Zeichen des neuen SDR-Transceivers FTX-1 Field und FTX-1 Optima. Daneben präsentierte der Hersteller auch seine neuen analogen Mobilfunktransceiver mit integriertem Audio-Signalprozessor sowie das vollständige C4FM-Line-up. Weniger erfreulich: Aufgrund eines Diebstahls auf der Hamvention sah sich Yaesu in diesem Jahr offenbar gezwungen, seine Handfunkgeräte in einer Glasvitrine zu präsentieren. Für Freude sorgten hingegen die Schirmmützen als Gratisbeigabe, dieses Jahr im braun-schwarzen Design mit weißem Yaesu-Schriftzug und rotem Unterstrich.
Als kommerzieller Anbieter von Funktechnik bot Ham Radio Outlet (HRO) bereits erste Exemplare der neuen Geräte Yaesu FTX-1 Field und FTX-1 Optima zum Verkauf an.
Während im vergangenen Jahr lediglich einzelne Komponenten unter dem Codenamen X60 als Teaser in einer Glasvitrine zu sehen waren, konnte man in diesem Jahr erstmals das Jubiläumsmodell IC-7760 in Aktion erleben. Die Kontrolleinheit, das HF-Deck und eine angeschlossene Endstufe IC-PW2 waren an verschiedenen Stationen des großzügig gestalteten Icom-Stands aufgebaut, unter anderem, um die Möglichkeit der Fernbedienung z.B. über WLAN zu demonstrieren. Besonders beeindruckend: Die Endstufe lässt sich vollständig über eine PC-Software steuern, die direkt im Microsoft Store verfügbar ist.
Übrigens gab es bei Icom in diesem Jahr ein etwas ungewöhnliches, aber praktisches Giveaway: Lippenbalsam als kostenloses Geschenk für die Besucher.
Auch sonst bleibt Icom innovativ, allerdings ohne konkrete Hinweise: In diesem Jahr gab es keine Teaser auf kommende Entwicklungen. Wer gespannt ist, was als Nächstes kommt, muss sich wohl bis zur Ham Fair in Tokio gedulden, die in diesem Jahr vom 23. bis 24. August stattfindet.
Mit der Aurora Serie bringt FlexRadio neue leistungsstarke SDR Transceiver für HF und 6 m auf den Markt. Im Gegensatz zum FLEX AU-510 beziehungsweise AU-510M ermöglicht der FLEX AU-520 beziehungsweise AU 520M den SO2R Betrieb, also Single Operator Two Radios, was besonders für den Contestbetrieb interessant sein kann. Das M steht jeweils für die integrierte Maestro™ Console mit vollständiger Bedieneinheit inklusive hochauflösendem IPS Touchscreen. Die Modelle ohne M kommen als Blackbox und sind ideal für den Remote Betrieb.
Auf den Kurzwellenbändern liefert das Gerät bis zu 500 W Ausgangsleistung, auf 6 m bis zu 200 W PEP bei einer Effizienz von 80 bis 90 %. Möglich wird dies durch eine Kombination aus Polar Modulation und schaltender Endstufe anstelle klassischer Linearverstärkung. Dadurch bleibt das Gerät auch bei längerer Sendetätigkeit erstaunlich kühl und überzeugt durch kompakte Bauweise. Ein integrierter Antennentuner sowie ein Netzteil sind ebenfalls bereits an Bord.
Alle Infos über die FlexRadio Aurora Serie erhaltet ihr auf der Seite des Herstellers unter: www.flexradio.com/aurora
Nach Jahren der Stille meldet sich Ten-Tec mit einem neuen Transceiver zurück, der „aus der Asche auferstanden“ ist. Phoenix Modell 594 ist ein hochmoderner SDR-Transceiver für Kurzwelle (HF) und 6 m. Das Gerät basiert auf einer eigens entwickelten Signalverarbeitungseinheit mit Quad-Core-ARM-Prozessor, integriertem DSP und ermöglicht Dualempfang, Fernsteuerung über Webbrowser, eingebaute digitale Betriebsarten wie FT8 und RTTY sowie adaptive Vorverzerrung. Durch das vollständige Client-Server-Design lässt sich der Transceiver einfach remote betreiben.
Weitere Informationen sollen in Kürze auf der offiziellen Ten-Tec-Webseite unter www.tentec.com veröffentlicht werden.
Ten-Tec Phoenix 594, Quelle: Facebook, Ken Mak
Was es sonst noch zu sehen gab
MMDVM (Multi MOde Digital Voice Modem)
All-Mode-Projekt: Ein USB-Transcoder-Dongle mit leistungsstarkem ARM-Prozessor und einem AMBE-Chip ermöglicht die Umwandlung eines beliebigen digitalen Sprachmodus in einen anderen beliebigen – ohne den Umweg über einen PCM-Stream. Dieses erhöht die Qualität der Umwandlung spürbar.
Neue MMDVM-Hotspots: Auf Basis moderner HF-Chips wie dem STPro oder Semtech SX mit I/Q-Unterstützung sollen künftig die bislang genutzten ADF7021-Chips abgelöst werden. Diese neuen Chips eröffnen die Möglichkeit, neben den bekannten digitalen Betriebsarten auch FM analog, dPMR und TETRA zu unterstützen. Auch das M17-Projekt nutzt mit dem SX1255 bereits einen I/Q-basierten Hotspot.
MMDVM Transcoder und Hotspot, Quelle: YouTube, Ham Radio Crash Course
TNC-Projekt: Ein neues KISS-TNC mit Forward Error Correction (FEC) ist in Entwicklung. Es basiert auf der gleichen Modulationsart wie DMR und verspricht robustere Datenübertragung.
MQTT-Implementierung: Eine innovative Demo zeigt, wie ein MMDVM-Hotspot im D-Star-Betrieb Informationen über einen MQTT-Server auf einem Raspberry Pi verteilt. Statt wie bisher Logdateien auszulesen (z. B. über Pi-Star oder WPSD), werden die Daten effizient an beliebig viele MQTT-Abonnenten übertragen. In der Vorführung wurde beispielsweise ein WLAN-Display genutzt, das die aktuell gehörte Station live anzeigte.
Einen ausführlichen Beitrag zu den kommenden MMDVM-Funktionalitäten findet ihr im folgendem Beitrag.
Im Außenbereich der Hamvention gab es zahlreiche mobile Kommunikationseinheiten zu sehen – von umgebauten Feuerwehr- und Fernsehübertragungsfahrzeugen bis hin zu komplett selbstgebauten Funkanhängern.
K8YR EmComm-Trailer, Quelle: YouTube, Ham Radio Tube
Hier gibt es den kompletten Rundgang von Ham Radio Tube.
Portables Shack
Auch in diesem Jahr präsentierte Shack-in-a-Box.com wieder seine Lösungen. Dabei werden Transceiver- und Zubehör wie Soundkarten transportsicher in einem 19″-Rack mit meist bis zu 4 Höheneinheiten untergebracht. Neben fertig konfigurierten Boxen bietet der Hersteller auch maßgeschneiderte Lösungen auf Basis kundeneigener Komponenten an. Nähere Informationen gibt es unter shack-in-a-box.com.
Vom gleichen Hersteller gibt es unter dem Namen Tactical Signal Solutions ebenfalls Systeme für zur Luftraumüberwachung und Kommunikationsunterstützung. Mehr Informationen dazu unter www.tacticalsignal.solutions.
Ein Import aus den USA dürfte aufgrund von Größe und Gewicht allerdings mit hohen Kosten verbunden sein. Wer den kompletten Selbstbau nicht scheut, findet im folgenden Beitrag von Bernd DK5BS, wertvolle Inspirationen für eine eigene Umsetzung.
N6ARA Electronics präsentierte eine Vielzahl kompakter Produkte, die sich speziell an QRP-Enthusiasten richten. Zu sehen (und zu kaufen) gab es unter anderem das TinyPaddle – ein Morsetasten-Paddle mit Klinkenstecker oder -buchse, sowie das TinyMIDI, ein Paddle mit USB-C-Anschluss zum direkten Betrieb an Smartphone oder Tablet. Ebenfalls im Sortiment war das MiniSWR, ein kleines SWR-Meter, das sich einfach zwischen Transceiver und Antenne einschleifen lässt. Ergänzt wurde das Angebot durch Common Mode Chokes – also Mantelstromfilter, die Störungen auf der Koaxleitung unterdrücken. Alle Produkte sind, wie der Name bereits andeutet, im praktischen Miniaturformat gehalten – ideal für den portablen Einsatz.
N6ARA MiniSWR für 20-80 m, Quelle: n6ara.com
Gleich nebenan bot K6ARK Portable Radio praktisches Zubehör an – darunter Bausätze für Antennenanpassgeräte sowie Staubschutzkappen für Antennenanschlüsse, ideal etwa für den POTA-Einsatz (Parks on the Air).
Darüber hinaus waren auf der Hamvention zahlreiche Anbieter von Morsetasten und Paddles vertreten. Stellvertretend sei hier Palm Radio genannt: Hannes DL9SCO, hatte den weiten Weg auf sich genommen und bot eine limitierte Auflage von Paddles mit transparentem Gehäuse an – ein besonderes Highlight für CW-Fans und Sammler. Palm Radio wird sicher auch auf der diesjährigen Ham Radio in Friedrichshafen vertreten sein.
Leuchtende Paddle am Stand von Palm Radio / QRP-Lab, Quelle: YouTube, Ham Radio Crash Course
Auch unser deutscher Dachverband, der Deutsche Amateur-Radio-Club (DARC), war mit einem eigenen Stand vertreten.
Stand des DARC auf der Hamvention 2025, Quelle: YouTube, KM4ACKFast richtig…, Quelle: Discord, KC1AWV
Vollständige Rundgänge über die Hamvention 2025 gibt es unter anderem auf den englischsprachigen YouTube-Kanälen Ham Radio Crash Course und KM4ACK.
Fazit
Auch wenn Hersteller wie Yaesu und FlexRadio ihre neuesten Innovationen bereits vor der Messe präsentiert haben, sorgten andere wie Ten-Tec noch für echte Überraschungen vor Ort. Einige der auf der Hamvention vertretenen Aussteller wird man auf der Ham Radio in Friedrichshafen vom 27. bis 29. Juni vermutlich nicht antreffen, doch die großen Namen der Branche werden auch dort vertreten sein und die Möglichkeit bieten, Geräte wie die Yaesu FTX-1 Serie selbst zu testen. Und wer weiß, vielleicht gibt es auch dort wieder Schirmmützen oder Lippenbalsam zum Mitnehmen.
Nicht zuletzt sind Veranstaltungen wie die Hamvention oder Ham Radio ideale Gelegenheiten, um alte Bekannte zu treffen oder neue Funkfreunde kennenzulernen. Menschen, die man sonst vielleicht nur über das Band kennt. Darüber hinaus lädt ein vielfältiges Vortragsprogramm zur Weiterbildung und Inspiration ein. Das vollständige Rahmenprogramm findet ihr unter: www.hamradio-friedrichshafen.de/messe-programm/rahmenprogramm
Welche Trends oder Produkte findet ihr besonders spannend? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert darüber mit uns in unsererTelegram- oder WhatsApp-Gruppe.
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Kenwood gab auf der Hamvention 2025 weitere Details zum erwarteten Mobilfunk-Transceiver TM-D750 bekannt.
Auf der diesjährigen Hamvention präsentierte Kenwood, ebenfalls in einer Glasvitrine, einen teilweise funktionsfähigen Prototyp des seit Langem erwarteten neuen Mobilfunk-Transceivers TM-D750. Während es sich bei zuvor gezeigten Modellen lediglich um Mock-ups handelte, ist das Hardware-Design inzwischen deutlich weiter fortgeschritten, und die Ingenieure konzentrieren sich nun auf die Entwicklung der Firmware. Bereits einige Tage zuvor kursierten aktuelle Bilder des Displays im Internet, die Raum für weitere Spekulationen ließen.
Teilweiser funktionaler Prototyp des Kenwood TM-D750
Im Folgenden listen wir euch einige der neuen, von Kenwood bestätigten Informationen auf:
Simultaner Empfang und Aufnahme auf VHF und UHF, zum Beispiel für Satellitenfunk, sowie Crossband-Repeater-Funktion
Empfangsbereich von 108 MHz bis 1,2 GHz, somit kein HF-Empfang wie beim TH-D74 bzw. TH-D75
APRS-Aktivierung auf Knopfdruck inklusive automatischer Frequenzeinstellung
Integriertes WLAN und Bluetooth
Integriertes KISS-TNC für 1200 und 9600 Baud Packet Radio sowie ein integriertes APRS iGate
D-Star Betrieb entweder direkt über Funk oder im Terminal- und Reflektormodus über Bluetooth, USB und WLAN
USB Typ-C Anschlussport und SD-Kartenslot, sowohl an der Bedieneinheit als auch am HF-Teil
6-Pin Mini-DIN Dataport, beispielsweise zum Anschluss eines externen TNC, MMDVM-Modems oder M17-Moduls
Anschlussmöglichkeit für einen externen GPS-Receiver, ansonsten wird der interne GPS-Empfänger verwendet
Der Transceiver soll voraussichtlich erst im letzten Quartal dieses Jahres in die Massenproduktion gehen. Das englischsprachige Präsentation von Don W6GPS haben wir euch hier eingebettet.
Weitere aktuelle Informationen sowie ein Feature-Video des Kenwood TM-D750 findet ihr in der offiziellen englischsprachigen Facebook-Gruppe Kenwood TM-D750A.
Wir sind gespannt auf eure Meinung zum Kenwood TM-D750! Schreibt eure Meinung gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unsererTelegram- oder WhatsApp-Gruppe.
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Neuigkeiten zum Yaesu SDR-Allmode Transceiver (HF/50/144/430 MHz) – mehr dazu im Beitrag!
Noch vor Beginn der Ham Fair in Tokio im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass Yaesu an einem neuen Allmode SDR-Transceiver arbeitet – dem Nachfolger ihres FT-818. Das neue Modell soll den Namen FTX-1F tragen. Weitere Details findet ihr in unserem vorherigen Beitrag.
Noch vor der diesjährigen Hamvention, nämlich am 1. Mai, wurden weitere Details bekannt: Der neue Allrounder wird gleich als Serie erscheinen.
FTX-1F (Field)
Der FTX-1 Field (kurz FTX-1F) bietet einen Breitbandempfänger von 300 kHz bis 174 MHz sowie von 400 MHz bis 470 MHz – inklusive FM-Rundfunk und AM-Flugfunk. Unterstützte Betriebsarten sind SSB, CW, AM, FM (schmal und breit) sowie C4FM. Im Akkubetrieb liefert das Gerät eine Ausgangsleistung von bis zu 6 W, im QRP-Modus bis zu 5 W. Der integrierte Lithium-Ionen-Akku mit 6400 mAh ermöglicht bis zu 9 Stunden Betrieb auf Kurzwelle in SSB sowie bis zu 8 Stunden im FM-Betrieb auf 2 m.
Wird eine externe Gleichspannungsquelle mit 13,8 V angeschlossen, kann die Ausgangsleistung auf bis zu 10 W gesteigert werden. Der Akku lässt sich sowohl intern laden als auch extern über ein USB-Typ-C-Schnellladegerät (PD) mit mindestens 45 W.
Der FTX-1F ist derzeit bei Online-Versandhändlern für 1.848 € gelistet.
Yaesu FTX-1F (Field) mit bis zu 6 W im Portabelbetrieb
FTX-1O (Optima)
Im heimischen Shack lässt sich der FTX-1F bequem über eine Dockingstation anschließen – ganz ohne zusätzliche Kabelverbindungen. In dieser Konfiguration stehen dem Funkamateur bis zu 100 W Ausgangsleistung zur Verfügung. Der FTX-1 Optima (kurz FTX-1O) besteht aus dem FTX-1F und der 100-Watt-Endstufe SPA-1.
Bei Online-Versandhändlern ist das Komplettsystem derzeit für 2.398 € gelistet.
Yaesu FTX-1O (Optima) als Basisstation mit bis zu 100 W
Beide Geräte sollen ab Mitte Mai – hierzulande voraussichtlich ab Mitte Juni – im Handel erhältlich sein.
Was meint ihr: Ist Yaesu mit dem neuen Konzept – einem portablen Allmode-SDR-Transceiver samt 100 W Endstufe als Dockingstation fürs Shack – ein großer Wurf gelungen? Wie bewertet ihr den Funktionsumfang, und findet ihr den Preis gerechtfertigt?
Schreibt eure ausführliche Meinung auch gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unsererTelegram- oder WhatsApp-Gruppe.
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Vom 27. bis 29. Juni öffnet Europas größte und internationale Amateurfunk-Ausstellung nun schon zum 48. Mal ihre Tore. Aber was erwartet uns 2025 konkret?
Zahlen und Fakten
Noch 61 Tage, dann startet in Friedrichshafen die HAM RADIO, das wichtigste Treffen der Funkamateure in Europa und darüber hinaus. Auf einer Fläche von 27.400 m² werden in diesem Jahr über 390 Aussteller aus 30 Ländern erwartet. Neben kommerziellen Anbietern mit neuen und innovativen Produkten zeigen auch zahlreiche Amateurfunkverbände ihre Arbeit. Und natürlich darf auch der traditionelle Flohmarkt nicht fehlen. Insgesamt rechnet man mit über 11.100Besucherinnen und Besucher aus rund 60 Ländern.
Letztes Jahr waren wir für euch vor Ort und haben unsere Eindrücke in diesem Beitrag festgehalten.
Das diesjährige Motto: „Remote Radio – Connecting the World“
Mit der neuen Amateurfunkverordnung (AFuV), die am 24. Juni 2024 in Kraft trat, hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) klare Regeln für den Remote-Betrieb von Amateurfunkstationen festgelegt. Laut § 13a ist der sogenannte „unbesetzte, fernbediente Betrieb“ ortsfester Stationen ausschließlich Funkamateuren der Klasse A erlaubt. Bei Klubstationen darf der Zugriff zudem nur einem definierten Kreis zugelassener Mitglieder eingeräumt werden.
Bereits im vergangenen Jahr wurde das Thema auf der HAM RADIO aufgegriffen: Michael DF4WX referierte dazu in einem vielbeachteten Vortrag. Der voll besetzte Saal und die rege Beteiligung aus dem Publikum zeigten deutlich, wie groß das Interesse am Remote-Betrieb ist.
Dafür gibt es sicher viele Gründe: Etwa der Wunsch, auch im Urlaub oder auf Geschäftsreise QRV zu sein, oder der Betrieb von einem Zweitstandort, an dem der Aufbau einer Antenne nicht möglich ist oder starke Störungen den Funkverkehr erschweren.
Technisch gibt es mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten, eine Remote-Station aufzubauen und zu betreiben. Wir von DL-Nordwest werden uns diesem Thema demnächst in einer eigenen Beitragsreihe widmen und verschiedene Ansätze vorstellen. Wer nicht so lange warten möchte, dem empfehlen wir die Videoreihe von Michael DD0UL auf seinem YouTube-Kanal DD0UL QTC.
Fachvorträge
Die Besucher erwartet erneut ein umfangreiches Vortragsprogramm mit über 100 Fachbeiträgen. Teilweise finden bis zu drei Vorträge parallel statt. Das bedeutet eine große Themenvielfalt, aber auch die Qual der Wahl, wenn gleich mehrere spannende Beiträge gleichzeitig laufen.
Die Themen reichen von Antennenbau, Hardware-Entwicklung über Messtechnik bis hin zu packenden Berichten von DXpeditionen und SOTA/IOTA/POTA Aktivitäten. Für Freunde des Digitalfunks dürfte die von Jochen DL1YBL moderierte Session wieder interessante Einblicke in aktuelle Entwicklungen bieten. Ein fester Bestandteil ist auch die Software Defined Radio Academy (SDRA), die sich am Samstag ganz dem Thema SDR widmet
Das vollständige Vortragsprogramm der HAM RADIO 2025 wird voraussichtlich ab Mai auf der offiziellen Messe-Website veröffentlicht.
Vortrag über das TetraPack TMO-System auf der Ham Radio 2024
Technische Neuheiten und Innovation
Eine hervorragende Gelegenheit, die neuesten Funkgeräte aus nächster Nähe zu erleben und selbst zu testen, bieten traditionell die großen japanischen Hersteller in der Halle A1: ICOM, JVC-Kenwood und YAESU.
💡Tipp: Um euch die Wartezeit bis zur HAM RADIO zu verkürzen, schaut gerne in unsere bisherigen Beiträge. Dort findet ihr jede Menge Infos und Lesestoff zu den aktuellen Geräten.
Bei ICOM darf man sich auf das Flaggschiff IC-7760 freuen, das zusammen mit dem passenden Meinungsverstärker IC-PW2 ausgestellt sein dürfte. ICOM hatte den Kurzwellen-Transceiver im vergangenen Jahr zu seinem 60-jähriger Firmenjubiläum präsentiert und zuvor unter dem Codenamen X60 angeteasert. Für D-STAR-Enthusiasten wird ICOM zusätzlich sicher das Handfunkgerät ID-52 Plus im Gepäck haben.
KENWOOD wiederum wird voraussichtlich den heiß erwarteten Mobilfunktransceiver TM-D750 zeigen. Ob es sich dabei endlich um einen funktionsfähigen Prototypen handelt oder erneut nur ein Mockup hinter Glas zu sehen ist, wird sich vermutlich schon Mitte Mai auf der Hamvention in Xenia, Ohio, zeigen. Zusätzlich dürfte das neue Handfunkgerät TH-D75 mehrfach, auch in Kombination mit BlueDV Connect von PA7LIM, ausgestellt sein.
Bei YAESU wird das komplette neue Line-up analoger und digitaler Mobilgeräte wie dem FTM-510DE ASP mit der neuen ASP-Technologie (Advanced Signal Processing) präsentiert. Diese lassen sich vor Ort am Stand ausgiebig testen. Besonderes Interesse dürfte sich auf den neuen Allmode-SDR-Transceiver FTX-1F richten, um den sich sicher eine Menschentraube bilden wird.
Neben der HAM RADIO, die als größtes Amateurfunkevent Europas gilt, lohnt sich auch ein Blick nach Westen und Osten. Was bei uns die HAM RADIO ist, ist in den USA die Hamvention, die dieses Jahr vom 16.-18. Mai in Xenia Ohio stattfindet. Wir berichteten im vergangenen Jahr bereits ausführlich über dieses Event. Erfahrungsgemäß zeigt sich dort schon, was bei den japanischen Herstellern nur einen Monat später auch in Friedrichshafen zu sehen sein wird. Wer sich die Überraschung nicht vorwegnehmen lassen möchte, meidet in der Zeit zwischen Hamvention und HAM RADIO besser YouTube und soziale Medien.
Im Osten hingegen findet vom 23.-24. August die Tokyo Ham Fair statt. Auch über dieses Event berichteten wir im vergangenen Jahr bereits. Da Japan das Ursprungsland vieler innovativer Amateurfunktechnologien ist, lassen es sich die Hersteller nicht nehmen, ihre neuesten Entwicklungen und Geräte zuerst dort der Öffentlichkeit vorzustellen.
💡 Tipp: Mit unserer Terminübersicht behaltet ihr den Überblick und verpasst garantiert kein Event mehr. Praktisch: Einzelne Programmpunkte lassen sich direkt per Mausklick in euren Kalender übernehmen.
Terminübersicht von DL-Nordwest
Alle Informationen zum Event
Alle Informationen zur HAM RADIO 2025, inklusive Programm, Ausstellerübersicht und Online-Ticketshop, findet ihr auf der offiziellen Website: www.hamradio-friedrichshafen.de. Dort könnt ihr auch eure Tickets vorab kaufen. Dieses ist sehr zu empfehlen, da ihr euch so das teils lange Anstehen an den Kassen vor Ort erspart. Außerdem sind dort praktische Kombi-Tickets erhältlich, etwa für die Anreise mit dem Katamaran ab Konstanz inklusive Bustransfer zum Messegelände und zurück.
www.hamradio-friedrichshafen.de
Schreibt uns gern, wenn ihr selbst auf der Messe unterwegs seid! Wir freuen uns auf eure Eindrücke, Erlebnisse und Bilder. Teilt sie gerne in den Kommentare unter diesem Beitrag oder in unsererTelegram- oder WhatsApp-Gruppe.
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Der Nachfolger des FTM-500D „Big Head“ ist da – jetzt mit ASP! Was sonst noch neu ist und warum auch der FTM-500D vom Update profitiert, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Mit dem FTM-510DE ASP bringt YAESU jetzt einen Nachfolger für den FTM-500D „Big Head“ auf den Markt. Das neue Modell verfügt über die digitale Audio-Signal-Prozessor (ASP) Technologie. Diese wurde kürzlich bereits bei den rein analogen Mobilfunkgeräten FTM-150E ASP, FT-3185E ASP und FT-3165E ASP eingeführt – darüber haben wir bereits ausführlich berichtet. Wer unseren Beitrag dazu noch einmal nachlesen möchte, findet ihn hier.
Laut YAESU soll die ASP-Technologie das empfangene Audiosignal digital aufbereiten. Störendes Rauschen wird dabei gezielt unterdrückt, während Sprachanteile deutlich hervorgehoben werden. Besonders in schwierigen Empfangssituationen – etwa im Simplex- oder Satellitenbetrieb – soll dies die Verständlichkeit schwacher Signale spürbar verbessern.
Der neuen Mobilfunktransceiver YAESU FTM-510DE ASP sieht seinem Vorgänger zum Verwechseln ähnlich
Weitere Neuerungen
Doch ASP ist nicht das einzige neue Feature. Darüber hinaus hat YAESU auch mehrere bestehende Funktionen optimiert und sinnvoll erweitert:
M-GRP: Die M-GRP-Funktion (Memory Group) erlaubt es, Speicherkanäle in benutzerdefinierte Gruppen einzuteilen. So lassen sich zum Beispiel Relais oder Simplex-Frequenzen jeweils in eigene Gruppen sortieren und scannen. Besonders im Mobilbetrieb erweist sich die M-GRP-Funktion als äußerst praktisch. Um den M-GRP-Modus zu aktivieren, wechselt man zunächst mit der V/M [MW]-Taste in den Memory-Mode. Anschließend drückt man drei Mal die BAND [M>V]-Taste – und schon ist die Gruppenauswahl aktiv.
Super-DX und ASP Kombination: Ein zweites Betätigen der S-DX-Taste aktiviert nun den ASP, ein drittes schaltet Super-DX und ASP gemeinsam ein. In dieser Kombination wird zunächst die Empfindlichkeit des Empfängers auf HF-Ebene erhöht (Super-DX), wodurch auch schwache Signale empfangen werden können. Anschließend wird das empfangene Audiosignal auf NF-Ebene digital durch den Audio Signal Prozessor (ASP) weiterverarbeitet. Diese Art der Signalverarbeitung soll die Verständlichkeit deutlich, besonders bei schwierigen Empfangsbedingungen, verbessern.
PMG-Modus mit Parallel-Empfang: Die Primary Memory Group erlaubt es, ausgewählte Speicherkanäle als Favoriten zu markieren und in einer eigenen Übersicht darzustellen. Beim FTM-510DE ASP können zwei der maximal fünf abgelegten Favoriten gleichzeitig empfangen werden.
Wer das FTM-510DE ASP einmal live testen möchte, hat dazu auf der kommenden HAM RADIO in Friedrichshafen Gelegenheit. Die Messe findet vom 27. bis 29. Juni statt, und YAESU wird wieder mit einem eigenen Stand vertreten sein.
FTM-500D Firmware Update
YAESU hat Anfang März dieses Jahres ein Firmware-Update zur Verfügung gestellt, das die oben beschriebene M-GRP-Funktion implementiert, sowie den PMG-Modus und die APRS-Bedienung verbessert. Auch wenn Hersteller bei neuen Modellen gerne die älteren Geräte etwas vernachlässigen, ist davon auszugehen, dass YAESU weiterhin Optimierungen und Fehlerbehebungen in Form von Firmware-Updates für das FTM-500D herausbringen wird – zumindest für solche Anpassungen, die keine Hardware-Veränderungen erfordern, wie es beim ASP der Fall ist.
Das jeweils neuste Firmware-Update könnt ihr bequem über die Links auf unserer FTM-500DE Download-Seite herunterladen.
DL-Nordwest Download Seite
Für wen lohnt sich der Umstieg auf ein FTM-510DE ASP Mobilgerät?
Wer bereits im Besitz eines YAESU FTM-500D ist, diesen aber hauptsächlich in der heimischen Funkbude oder auf nahegelegenen Relaisfrequenzen betreibt, wird durch das neue Modell keinen merklichen Vorteil spüren. Um in den Genuss neuer oder erweiterter Funktionen zu kommen, reicht es in diesem Fall völlig aus, die jeweils aktuelle Firmware aufzuspielen.
Für UKW-FM-DX-Jäger und Satellitenfunk-Freunde hingegen mag der zusätzliche Audio Signal Prozessor (ASP) durchaus reizvoll sein: Gerade bei schwachen Signalen lässt sich mit der digitalen Nachbearbeitung oft noch das letzte Quäntchen herausholen, um ein Signal lesbar – oder zumindest lesbarer – zu machen.
💡 Tipp: Im Handel sind auch externe aktive Lautsprecher mit eingebautem Signal-Prozessor (DSP) erhältlich. Diese bieten ähnliche Vorteile wie der integrierte Prozessor im FTM-510DE ASP und erweisen sich gerade im mobilen Betrieb als äußerst nützlich. Der große Vorteil: Sie lassen sich mit allen Funkgeräten, die über einen externen Lautsprecheranschluss verfügen, kombinieren.
Seid ihr Besitzer eines FTM-500D und plant den Umstieg? Was haltet ihr generell vom FTM-510DE ASP? Schreibt eure Erfahrungen gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unsererTelegram- oder WhatsApp-Gruppe.
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MeshDash-SQL ist ein neuer MeshCom-Client für den Browser – wir stellen ihn euch vor.
Wir haben euch mit dem MeshCom-Client bereits eine Anwendung vorgestellt, mit der ihr eure MeshCom-Nachrichten nicht nur per Bluetooth auf dem Smartphone, sondern auch bequem über das Netzwerk am PC verwalten könnt. Wer den Artikel noch einmal nachlesen möchte, findet ihn hier.
MeshDash-SQL: Plattformunabhängiger Zugriff über das Netzwerk
Im Gegensatz zur Python-Anwendung MeshCom-Client handelt es sich bei MeshDash-SQL um eine PHP-basierte Webanwendung, die ihre Daten in einer SQLite3-Datenbank speichert. Der große Vorteil dieser Lösung: Der Client ist nicht mehr an einen bestimmten Rechner gebunden – die Weboberfläche kann von jedem Gerät im Netzwerk aufgerufen werden, völlig unabhängig von Betriebssystem oder Browser.
MeshDash-SQL basiert ursprünglich auf einem Projekt von Andre DL4QB und wurde von Christian DH5DAN weiterentwickelt und in PHP umgesetzt.
Nachrichten an Gruppe 9 bleiben in der HF-Wolke – sie werden nicht an andere Gateways verteilt
Funktionsumfang von MeshDash-SQL
Mit Stand der Version 1.10.06-SQL bietet MeshDash-SQL bereits eine Vielzahl nützlicher Funktionen, die den Umgang mit MeshCom-Nachrichten deutlich komfortabler machen. Dazu gehören unter anderem:
Eigene Filtergruppen anlegen – zur gezielten Anzeige bestimmter Nachrichten
Steuerung von Skripten via Keywords – ermöglicht automatisierte Aktionen
Remote MHeard-Abfragen – Abfragen von empfangenen MeshCom-Nodes über das Netzwerk
Soundbenachrichtigungen – akustische Hinweise bei eingehenden (eigenen) Nachrichten
Updates direkt über die Weboberfläche – einfache Aktualisierung ohne manuelles Eingreifen
Senden von Befehlen an das LoRa-Modul – zur Fernsteuerung und Konfiguration
Die Konfiguration von MeshDash-SQL erfolgt ganz einfach über das Webmenü im Browser
Installation
Die Installation von MeshDash-SQL kann grundsätzlich auf allen Geräten erfolgen, die einen Webserver mit PHP sowie eine SQLite3-Datenbank hosten können. Eine ausführliche Anleitung in deutscher Sprache findet ihr auf der GitHub-Projektseite. Diese deckt alle Aspekte ab: von der Einrichtung über die Konfiguration einer MeshCom-Node oder eines Gateways bis hin zur Bedienung von MeshDash-SQL.
Für Raspbian, das auf Debian basiert, steht sogar ein Installations-Script bereit, das den gesamten Prozess automatisiert. Updates der Software lassen sich später bequem über die Weboberfläche durchführen.
Wichtig: MeshDash-SQL installiert standardmäßig den Lighttpd-Webserver und hostet die Weboberfläche im Verzeichnis /var/www/html/5d/. Falls auf eurem System bereits ein anderer Webserver wie z. B. Apache2 läuft, kann es hier zu Konflikten kommen.
So verbindet sich MeshDash-SQL mit eurer Node
Die Kommunikation zwischen eurer LoRa-Node bzw. eurem Gateway und MeshDash-SQL erfolgt über das Netzwerk per UDP-Pakete. Dafür muss eure MeshCom-Node mit dem Netzwerk verbunden sein, zum Beispiel über WLAN, und die IP-Adresse des Rechners kennen, auf dem MeshDash-SQL läuft.
Falls ihr den Webserver auf eurer Node oder eurem Gateway aktiviert habt, könnt ihr die nötigen Befehle ganz bequem direkt aus MeshDash-SQL heraus senden: Unter dem Menüpunkt „Sende Befehl“ stehen euch die Kommandos ‑‑extudp on und ‑‑extudpip 192.168.xxx.xxx (mit der IP-Adresse des Rechners, der MeshDash-SQL hostet) zur Verfügung.
Das Senden von Befehlen an eure Node funktioniert ganz einfach über die Weboberfläche
Hinweis zu MeshCom GRC-Gruppen
Mit Gruppenmeldungen (GRC) lässt sich der Nachrichtenversand im MeshCom-Netz gezielt steuern. Der MeshCom-Server leitet Nachrichten an Gruppen nur an Gateways weiter, bei denen zumindest ein Node die jeweilige Gruppe gebucht hat. Wer welche Gruppen abonniert hat, lässt sich bequem im MeshCom-Dashboard unter meshcom.oevsv.at einsehen. Eigene Gruppen, wie zum Beispiel 8421 für DL-Nordwest, können ebenfalls frei definiert werden.
Wie auch im DMR-Netz hat die Gruppe 9 eine Sonderrolle: Nachrichten an diese Gruppe werden ausschließlich lokal über Funk (HF) verteilt und nicht über den MeshCom-Server an andere Gateways weitergeleitet.
Eine Übersicht standardisierter GRC-Gruppen findet ihr hier.
MeshCom GRC-Gruppen
Fazit
MeshDash-SQL bietet eine übersichtliche Darstellung von Nachrichten über eine Weboberfläche und ermöglicht bequeme Kommunikation im MeshCom-Netzwerk. Ideal für den Betrieb einer eigenen Node oder eines Gateways zu Hause und dank der Speicherung in einer Datenbank verpasst man keine wichtigen Nachrichten mehr.
Wer MeshDash-SQL selbst ausprobieren möchte, findet alle benötigten Informationen auf der GitHub-Seite von DH5DAN unter github.com/dh5dan/meshdash.
MeshDash-SQL auf Github
Seid ihr bereits im MeshCom-Netz QRV? Wenn ja, nutzt ihr einen Client wie MeshCom-Client oder MeshDash-SQL? Und welcher ist euer Favorit? Schreibt eure Erfahrungen gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unsererTelegram- oder WhatsApp-Gruppe.
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