Nach über 100.000 verkauften Geräten präsentiert Icom nun eine überarbeitete Version seines Erfolgsmodells IC-7300.
Auf der Tokyo Ham Fair 2025 stellte Icom den Nachfolger des kompakten und beliebten Kurzwellen-Transceivers IC-7300 vor: den IC-7300MK2 (Mark 2). Hier ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen:
Eingebauter LAN-Port mit integriertem Webserver: Ideal für Remote-Betrieb – ein externer Server mit der RS-BA1-Software ist nicht mehr erforderlich.
Integrierter Telegrafie-Decoder: Empfangene Morsezeichen werden automatisch erkannt und direkt auf dem Display angezeigt.
HDMI-Anschluss: Ermöglicht den direkten Betrieb mit einem externen Monitor für eine größere und übersichtlichere Darstellung.
USB Typ C-Anschluss: Zur Übertragung von Audiosignalen. Zusätzlich können zwei Anwendungen parallel mit dem Transceiver kommunizieren, etwa FT8- und Logbuch-Software.
Zusätzliche SMA-Buchsen: Für den Anschluss einer separaten Empfangsantenne oder zum Einschleifen externer Bandpassfilter.
Optimierte Empfänger-Performance: Verbesserte RMDR- (Reziproker Mischdynamikbereich) und Phasenrausch-Werte reduzieren Störungen durch benachbarte Signale.
Reduzierte Wärmeentwicklung: Durch optimierte Komponenten und Gleichspannungszweige arbeitet das Gerät kühler und zuverlässiger.
Energieeffizienz: Um 23 % geringerer Stromverbrauch im Empfangsbetrieb.
Bedienseite des neuen Icom IC-7300MK2
Anschlussseite des Icom IC-7300MK2
Die genannten Neuerungen werden auch in dem folgenden Videoclip anschaulich zusammengefasst.
Zudem steht ein englischsprachiger Flyer mit allen Details unter folgendem Link zum Download bereit: Produktflyer IC-7300MK2 (PDF)
Der Transceiver soll in Japan noch Ende 2025 auf den Markt kommen und dürfte damit spätestens Anfang 2026 auch hierzulande erhältlich sein. Sobald weitere Details vorliegen, informieren wir euch selbstverständlich hier auf DL-Nordwest.
Betreibt ihr bereits einen IC-7300? Was haltet ihr von den neuen Erweiterungen des IC-7300MK2? Meint ihr, ein Update lohnt sich? Schreibt es gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unsererTelegram- oder WhatsApp-Gruppe.
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ICOM sorgt auf der Tokio Ham Fair für Aufmerksamkeit: Ein Mockup des Nachfolgers des ID-5100 wurde enthüllt. Was ist bislang über das neue Modell bekannt?
Update vom 24.08.2025
In einem offiziellen Beitrag hat Icom UK weitere Details zum ID-5200 veröffentlicht:
Simultanen Empfang von FM-FM, FM-DV und DV-DV Signalen
Beim LCD-Display handelt es sich um ein Touchscreen
VHF- und UHF-Breitbandempfang sowie Empfang von AM-Flugfunk
Auf der diesjährigen Tokio Ham Fair präsentierte Icom erstmals einen Nachfolger des bereits seit 2014 erhältlichen ID-5100 144/430-MHz D-Star-Mobilfunktransceivers. Bei dem ausgestellten Gerät handelt es sich um ein Mockup. Das Design könnte also noch einmal überarbeitet werden, und die auf dem Display gezeigten Symbole bzw. Funktionen sind möglicherweise noch nicht implementiert. Dennoch bietet das Mockup ausreichend Anhaltspunkte für erste Spekulationen.
Mockup des Icom ID-5200 in der Vitrine, Quelle: hamlife.jp
Im ersten Moment könnte man meinen, einen Blick auf das neue Kenwood-Mobilgerät TM-D750 zu werfen. Durch das große LCD-Farbdisplay wirkt er ihm tatsächlich verblüffend ähnlich. Gleichzeitig ist die Verwandtschaft zu seinem Vorgänger, dem inzwischen etwas in die Jahre gekommenen ID-5100, unverkennbar – besonders bei der HF-Einheit.
Auf der Vorderseite der HF-Einheit des ID-5200 sind die modularen Buchsen für den Anschluss der Kontrolleinheit und des Mikrofons sowie eine USB-Typ-C-Buchse und ein Mikro-SD Kartenslot deutlich zu erkennen.
Vorderseite des Icom ID-5200, Quelle: hamlife.jp
Die Bedieneinheit verfügt über separate Regler für Lautstärke und Rauschsperre für Band A und B sowie Encoder zum Einstellen des VFO oder zum Wechseln der Speicherkanäle. Unterhalb des farbigen LCD-Displays befinden sich fünf Tasten, von denen vier doppelt belegt sind. Anders als beim Kenwood TM-D750 verzichtet Icom offenbar darauf, die aktuelle Funktion der Tasten direkt im Display anzuzeigen, sodass sich diese je nach Menü oder gewählter Funktion nicht automatisch ändern. Links neben dem Bildschirm gibt es einen Ein-/Ausschalter, rechts zwei weitere Taster.
Im Unterschied zum Kenwood-Gerät besitzt die Bedieneinheit keinen eingebauten Lautsprecher und scheint ansonsten nur einen Anschluss für die Verbindung mit der HF-Einheit bereitzustellen.
Rückseite des Icom ID-5200, Quelle: hamlife.jp
Auf der Rückseite befinden sich die bei Icom-Mobiltransceivern standardmäßig verwendete PL-Buchse, ein Lüfter sowie drei Klinkenbuchsen. Vermutlich dienen zwei davon dem Anschluss getrennter Lautsprecher für Band A und B, die dritte ist vermutlich für die CI-V-Schnittstelle vorgesehen.
Die Symbole auf dem Display geben Raum zu Spekulationen, Quelle: hamlife.jp
Besonders interessant wird es bei der Deutung der Symbole auf dem Display: Das GPS-Symbol deutet darauf hin, dass das Gerät über einen integrierten GPS-Empfänger verfügen wird. Außerdem sind Symbole für Bluetooth® und WLAN zu sehen, was hoffen lässt, dass sich der Transceiver im Terminalmodus direkt über Bluetooth® oder WLAN mit einem Reflektor verbinden lässt.
Aufmerksamkeitswert hat auch das „KISS 96“-Symbol: KISS steht für „Keep It Simple, Stupid“, die 96 für die Baudrate von 9600 Baud (9k6). Bisher hatte Icom in seinen Mobilfunktransceivern weder analoge APRS- noch Packet-Radio-Unterstützung implementiert. Sollte sich dies nun tatsächlich ändern, wäre das eine bemerkenswerte Neuerung.
Konkrete Details wie technische Spezifikationen, Erscheinungsdatum oder Preis nannte der Hersteller jedoch nicht.
Fazit
Als der Icom ID-5100 2014 erstmals präsentiert wurde, wusste ich sofort: Das wird mein nächster Mobilfunktransceiver. Und tatsächlich hatte ich ihn nicht nur im Auto, sondern auch lange im Shack im Einsatz. Technologisch ist er inzwischen allerdings etwas in die Jahre gekommen – kein Wunder also, dass er jetzt mit dem ID-5200 einen würdigen Nachfolger bekommt. Dieser sollte unter anderem den Terminalmodus beherrschen und vermutlich auch das direkte Anzeigen und Versenden von Bildern via D-Star sowie eine Wasserfallanzeige auf dem aktuellen Band ermöglichen.
Bisher habe ich bei allen Icom-Geräten analoges APRS sowie ein echtes KISS-Protokoll vermisst – doch das könnte sich nun tatsächlich ändern. Oder etwa doch nicht?
Ich persönlich rechne damit, dass das Gerät kein voller Duobander sein wird, also für den Satellitenfunk ungeeignet ist. AMSAT führt den ID-5200 – ebenso wie bereits seinen Vorgänger – als voll duplexfähig auf (Quelle:amsat.se). Preislich dürfte es sich jedoch unter dem neuen Kenwood TM-D750 einordnen.
Wir halten euch auf DL-Nordwest auf dem Laufenden, sobald weitere Details bekannt werden. Bis dahin könnt ihr hier in den Kommentaren gerne fleißig spekulieren.
Abschließend ein Dankeschön an hamlife.jp für die Berichterstattung direkt von der Tokio Ham Fair 2025.
Eure Einschätzung zum neuen ID-5200: Lohnt sich der Nachfolger? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unsererTelegram- oder WhatsApp-Gruppe.
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Im zweiten Teil unserer Beitrags-Serie schauen wir uns konkret an, in welchen Amateurfunk- und Elektronikläden ihr in Tokios Stadtteil Akihabara fündig werdet. Von Funktechnik bis Zubehör – wir zeigen euch, wo sich ein Besuch lohnt.
In dieser Beitragsserie nehmen wir euch mit auf eine Reise in ferne Länder. Wir besuchen Amateurfunkläden vor Ort und zeigen, worauf ihr beim Kauf und Import achten solltet.
Während wir euch im ersten Teil unseres Beitrags über Tokio, Japan darüber informiert haben, was ihr beim Kauf von Amateurfunkgeräten vor Ort beachten solltet, geht es heute ganz konkret um die relevanten Geschäfte in Akihabara. Wenn ihr mit dem Gedanken spielt, dort einzukaufen, empfehlen wir euch dringend, zuerst Teil 1 zu lesen – er enthält wichtige Hinweise zu Gerätemodellen, steuerfreiem Einkauf und der Einfuhr in die EU.
Alle Angaben in diesem Beitrag wurden nach bestem Wissen zusammengestellt und basieren auf eigenen Erfahrungen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Bitte beachtet, dass sich rechtliche Rahmenbedingungen, technische Spezifikationen und Einfuhrbestimmungen jederzeit ändern können.
Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Probleme beim Import (z. B. aufgrund fehlender CE-Kennzeichnung), Einschränkungen in der Funktionalität oder rechtliche Konsequenzen infolge fehlerhafter Deklaration. Bitte informiert euch im Zweifel bei den zuständigen Behörden oder Fachstellen vor dem Kauf.
Amateurfunk- und Elektronikläden in Akihabara
Wer in Akihabara nach Funktechnik sucht, sollte sich die folgenden Geschäfte genauer anschauen. Alle Shops lassen sich bequem zu Fuß erreichen – sie liegen nur wenige Minuten voneinander entfernt.
Rocket Radio
Rocket Radio ist der geräumigste Laden, den ich in Akihabara besucht habe. Er liegt ebenerdig und ist dadurch bequem zugänglich. Im Inneren findet man Neuware: von Fachzeitschriften über Kurzwellen- und Mobilfunk-Transceiver bis hin zu Handfunkgeräten, Scannern und Technik für den Jedermannfunk. Auch Zubehör ist reichlich vorhanden – etwa Antennenanalysatoren, eine ganze Batterie an Morsetasten (die man direkt vor Ort testen kann) sowie alles, was man für den Antennenaufbau benötigt, inklusive der passenden Antennen.
Viele der ausgestellten Funkgeräte sind eingeschaltet und können ausgiebig ausprobiert werden. Bei meinen Besuchen waren stets mindestens drei freundliche Mitarbeiter anwesend. Sie sprechen allerdings nur eingeschränkt Englisch. Der Laden wirkt sehr gut frequentiert – offenbar auch unter den Einheimischen ein beliebter Anlaufpunkt.
Rocket Radio betreibt zudem unter dem Rufzeichen JA1ZJS eine eigene WIRES-X-Node mit der ID 15102. Geöffnet ist täglich außer mittwochs. Die aktuellen Öffnungszeiten findet ihr auf der offiziellen Website unter www.rocket-co.jp/ham oder über Google.
Fuji Musen Denki
Fuji Musen bietet neben Neuware auch eine Auswahl an Gebrauchtgeräten, die im Obergeschoss ausgestellt sind. Die meisten Geräte – insbesondere Mobil- und Kurzwellen-Transceiver – sind eingeschaltet und können vor Ort getestet werden.
Der Laden ist auch funktechnisch aktiv: Er trägt das Rufzeichen JJ1ZAC und ist über WIRES-X erreichbar – im Untergeschoss im Raum ALLJA-CQ-ROOM-D (ID 20610) sowie im Obergeschoss im Raum ALLJA-CQ-ROOM (ID 20510). Zusätzlich betreibt der Shop eine eigene APRS-Bake unter dem Rufzeichen JQ1YTF-2 auf 144.640 MHz (9600 Baud).
Auch hier waren bei meinen Besuchen stets mindestens drei Mitarbeiter anwesend. Preislich lag Fuji Musen bei meinen Vergleichen oft etwas günstiger als andere Shops. Der Laden hat täglich geöffnet. Die aktuellen Öffnungszeiten findet ihr auf der offiziellen Website unter www.fujimusen.co.jp oder über Google.
Akihabara Radio Center
Das Akihabara Radio Center liegt direkt unter einer Eisenbahnbrücke – und ist kaum zu übersehen: Über dem Eingang prangt ein riesiges ICOM-Logo, das sich direkt unterhalb der Trasse der JR-Linie befindet. Im Inneren erwartet euch ein dichtes Netz aus kleinen Compartment-Stores, die sich auf Elektronikzubehör spezialisiert haben.
Im Erdgeschoss findet ihr im hinteren Bereich eine Sektion eines Amateurfunkladens – mit einem Fokus auf Mobilfunk- und Handfunkgeräte sowie passendem Zubehör. Der größere Teil dieses Geschäfts befindet sich im Obergeschoss. Gleich nebenan liegt ein riesiger Bereich für gebrauchtes Elektronik-Equipment: von Kameras und Audiozubehör bis hin zu gebrauchten Amateurfunk- und Jedermannfunk-Geräten.
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich zudem ein Shop, der sich ganz auf Steckverbinder spezialisiert hat.
Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Das Radio Center selbst hat täglich geöffnet, die Öffnungszeiten der einzelnen Shops können jedoch variieren. Weitere Informationen findet ihr unter: www.radiocenter.jp
Tokyo Radio Department Store
Der Tokyo Radio Department Store führt zwar keine Funktechnik, ist für Elektronikbastler aber dennoch äußerst interessant. Hier findet ihr eine große Auswahl an Elektronikkomponenten, einen Laden für Gehäuse, Shops mit Elektronikbausätzen sowie ein Geschäft für Röhren aller Art. Auch Retro-Gaming-Fans kommen auf ihre Kosten.
Eine weitere Bezugsquelle für Amateurfunktechnik mit teils besonders attraktiven Preisen ist die Tokyo Ham Fair – die größte Amateurfunkmesse Asiens. Neben den großen japanischen Herstellern wie Kenwood, Icom, Yaesu und Alinco, die hier regelmäßig ihre neuesten Produkte präsentieren, sind auch zahlreiche kommerzielle Händler vertreten. Besonders lohnenswert ist jedoch der Besuch der vielen Interessengruppen und Clubs: Sie bieten nicht nur spannende Einblicke und Fachgespräche, sondern häufig auch interessante Bausätze, die man so im Handel nicht findet.
Die Tokyo Ham Fair 2025 findet unter dem Motto „Take off to the World of Amateur Radio at Ariake“ vom 23. bis 24. August im Stadtteil Ariake, im GYM-EX, statt. Weitere Termine und Veranstaltungen rund um das Thema Amateurfunk findet ihr auf unserer Terminseite.
In der folgenden Bildergalerie zeigen wir euch einige Impressionen von meinem Besuch der Messe im Jahr 2018.
Eine Rückschau auf die Ham Fair 2024 findet ihr zudem in diesem Beitrag.
Alles rund um Raspberry Pi, Arduino, ESP-Module und Add-on-Boards findet ihr bei Akizuki Electronic Commerce. Der Laden bietet außerdem eine riesige Auswahl an integrierten Schaltungen und Elektronikkomponenten – ideal für Maker, Bastler und Entwickler.
Toyo Keisokuki ist auf elektronische Messgeräte spezialisiert. Neben dem Verkauf bietet das Unternehmen auch Kalibrierung und Reparatur von Messgeräten an. Außerdem gibt es eine große Auswahl an geprüften Gebrauchtgeräten sowie Beratung bei Produktauswahl und Anwendungen. Weitere Informationen findet ihr unter: www.keisokuki-land.co.jp
Modellbau, Modelleisenbahn und mehr
In Akihabara findet sich für nahezu jedes Hobby etwas – und man trifft fast immer auf Gleichgesinnte. Neben der bekannten Technik- und Elektronikwelt gibt es hier eine beeindruckende Vielfalt an Spezialgeschäften: mehrstöckige Läden mit hochwertigem Audioequipment und Lautsprechern, Shops für Komponenten zum Bau eigener E-Gitarren, unzählige Modellbauläden mit allem von Figuren, Autos bis Landschaftsbau – und natürlich eine große Auswahl an Modelleisenbahnen, teils mit eindrucksvollen Ausstellungen.
Auch ungewöhnlichere Interessen finden ihren Platz: etwa Läden mit Zubehör für den Puppenbau oder Sammlerstücke aller Art. Daneben prägen die typischen Akihabara-Themen das Straßenbild: mehrstöckige Fachgeschäfte für PC- und Gaming-Zubehör, Sammelkarten, Comics und nicht zuletzt die zahlreichen Maid-Cafés, die mittlerweile fest zur Otaku-Kultur gehören.
Akihabara Menya Musashi Iwatora
So ein Einkaufsbummel in Akihabara kann ganz schön hungrig machen – gut, dass es ganz in der Nähe bei Akihabara Menya Musashi Iwatora das wohl beste Ramen der Welt gibt (oder zumindest in Akihabara 😉).
Und wer es lieber etwas ruhiger mag: Nur eine Station entfernt liegt Ueno – ein weitläufiger Park mit traditionellen japanischen Tempeln, einem Open-Air-Konzertsaal und Streetfood-Ständen am Wochenende. Sogar ein Zoo gehört dazu. Perfekt, um nach dem Trubel in Akihabara etwas durchzuatmen.
Interaktive Karte
Zur besseren Orientierung haben wir außerdem eine interaktive Karte für euch erstellt, auf der ihr alle erwähnten Läden bequem wiederfindet.
Interaktive Karte zum Beitrag
Und wer jetzt Lust auf Akihabara bekommen hat und schon einmal virtuell durch die Einkaufsgassen schlendern möchte – dem sei ein Besuch via Google Street View wärmstens empfohlen.
Fazit
Wer im Urlaub oder auf Geschäftsreise die Möglichkeit hat, nach Japan zu reisen, sollte unbedingt einen Abstecher nach Tokio Akihabara einplanen. Neben der großen Auswahl an Amateurfunk- und Elektronikgeschäften bietet das Viertel auch für andere Hobbys und Interessen ein spannendes Umfeld – von Modellbau über Retro-Gaming bis hin zu außergewöhnlicher Streetfood-Kultur.
Beim Kauf japanischer Funkgeräte ist jedoch Vorsicht geboten: Einschränkungen beim Frequenzbereich, der Relaisablage, der Schrittweite sowie das Fehlen einer CE-Kennzeichnung können im Heimatland zum Problem werden. Dank steuerfreiem Einkauf und attraktiven Preisen lohnt sich der Kauf vor allem bei Zubehörteilen, Antennen und Ersatzakkus.
Wer zeitlich flexibel ist, sollte seinen Aufenthalt idealerweise mit der Tokyo Ham Fair kombinieren, die jedes Jahr Ende August stattfindet.
Wir hoffen, euch hat der kleine Abstecher nach Japan gefallen. Im nächsten Teil bleiben wir zunächst in Asien und werfen einen Blick nach Singapur, bevor es dann mit einem Long Skip weiter in die USA geht.
Habt ihr schon einmal Amateurfunkgeräte oder Zubehör im Ausland gekauft? Schreibt eure Erfahrungen gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unsererTelegram- oder WhatsApp-Gruppe.
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In dieser Beitragsserie nehmen wir euch mit auf eine Reise in ferne Länder. Wir besuchen Amateurfunkläden vor Ort und zeigen, worauf ihr beim Kauf und Import achten solltet.
Neulich führte mich eine Dienstreise erneut nach Tokio, Japan. Und wie so oft, wenn ich dort bin, nutze ich die Gelegenheit, die Arbeit mit meinem Hobby zu verbinden. Mein Hotel buche ich stets in Akihabara – der Stadtteil liegt zentral und ist hervorragend an das Schienennetz angebunden. Aber warum ausgerechnet Akihabara?
Akihabara ist sowohl mit der Bahn als auch mit der U-Bahn hervorragend an das Tokyoter Schienennetz angebunden.
Akihabara – Tokios Technikviertel im Wandel
Akihabara ist ein Stadtteil im Zentrum Tokios. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte er sich zu einem Umschlagplatz für elektronische Geräte, zunächst als Schwarzmarkt für Radios und Haushaltsgeräte – daher der Spitzname „Electric Town“. In den 1950er und 60er Jahren wurde Akihabara zunehmend zum offiziellen Zentrum des Elektronikhandels in Japan. Besonders in den engen Gassen entstanden zahlreiche Spezialgeschäfte für Bauteile, Kabel und Computerzubehör.
Eine Bilderaustellung im Akihabara Radio Center erinnert an die Anfänge
In den 1980er und 90er Jahren verlagerte sich der Fokus hin zu PCs, Videospielen und der aufkommenden Otaku-Kultur rund um Anime, Manga und Cosplay. Zwar hat der Anteil klassischer Elektronikläden in den letzten Jahren abgenommen, doch Akihabara lebt weiterhin von seiner Technik-Tradition – und beherbergt auch noch heute einige Fachhändler für Amateurfunktechnik.
Die Otaku-Kultur übernimmt das Stadtbild
Vor dem Kauf: Das solltet ihr wissen
Bevor wir uns die Amateurfunk-Shops im Detail anschauen, hier zunächst das, was ihr wissen und beachten solltet.
Hinweis:
Alle Angaben in diesem Beitrag wurden nach bestem Wissen zusammengestellt und basieren auf eigenen Erfahrungen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Bitte beachtet, dass sich rechtliche Rahmenbedingungen, technische Spezifikationen und Einfuhrbestimmungen jederzeit ändern können.
Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Probleme beim Import (z. B. aufgrund fehlender CE-Kennzeichnung), Einschränkungen in der Funktionalität oder rechtliche Konsequenzen infolge fehlerhafter Deklaration. Bitte informiert euch im Zweifel bei den zuständigen Behörden oder Fachstellen vor dem Kauf.
Zollfreies einkaufen
Alle in diesem Beitrag aufgeführten Amateurfunk-Shops erlauben ausländischen Reisenden – Reisepass unbedingt vorlegen – steuerfreie Einkäufe. Voraussetzung: der Reisepass mit einem gültigen Einreisestempel des Immigration-Office am Flughafen. Diesen müsst ihr beim Kauf im Original vorzeigen. Ebenfalls wichtig: Kaufbeleg und Geräte beim Rückflug griffbereit halten. Dafür müsst ihr sie im Handgepäck mitführen. Die Akkupacks, z.B. von Handfunkgeräten, gehören eh immer ins Handgepäck.
Aktuell wird das Verfahren umgestellt: Zukünftig reicht der QR-Code, den ihr über die „Japan Visit Web App“ generiert. Diese App scannt euren Einreisestempel digital und erleichtert damit den steuerfreien Einkauf. Ideal ist, die App bereits vor der Reise zu nutzen – zum Ausfüllen sämtlicher Einreisefragen und Beschleunigung des Prozesses: services.digital.go.jp/en/visit-japan-web
Auch wenn ihr in Japan steuerfrei einkauft, gelten Einfuhrgrenzen in der EU:
Warenwert bis 430 € bei Flugreisen sind zoll- und steuerfrei, sofern privat genutzt.
Darüber hinaus: Mehrwertsteuer 19 % sowie ggf. Zollgebühren. Für Waren zwischen 45 – 700 € kann der Zoll Pauschaltarife anwenden.
Wenn ihr also Funkgeräte oder Zubehör im Wert von mehr als 430 € mitbringt, müsst ihr sie bei der Einreise deklarieren und versteuern!
Ein offizielles Label auf der Verpackung – hier am Kenwood TH-D75 – kennzeichnet den steuerfreien Einkauf für Reisende.
Japanische GErätemodelle
In den japanischen Amateurfunkgeschäften sind ausschließlich die Funkgerätemodelle für den lokalen Markt erhältlich. Exportmodelle, also z.B. die bei uns erhältliche E-Varianten, werden dort also nicht verkauft.
Ein japanisches Gesetz verbietet, dass in Japan verkaufte Funkgeräte im Sendebereich erweitert oder durch Hardware-Modifikationen „freigeschaltet“ werden können. Deshalb sind die Hersteller hier gezwungen, ein anderes Mainboard einzubauen, bei denen etwa die bei Export-Geräten bekannten MARS-Mods (z. B. durch Umlöten von Dioden-Brücken) nicht funktionieren! Auch die Installation einer Export-Firmware ist nicht möglich – Firmware-Upgrades müssen stets über die japanischen Herstellerseiten bezogen werden (immer die mit JPN bezeichnete Firmware installieren).
Im VHF- und UHF-Bereich sind japanische Geräte grundsätzlich mit dem deutschen Bandplan kompatibel. Die Sendebereiche liegen bei 144–146 MHz sowie 430–440 MHz und entsprechen damit den in Deutschland zugelassenen Bereichen. In Ländern wie den USA oder Malaysia, wo beispielsweise im 2‑Meter-Band auch der Bereich von 146–148 MHz genutzt wird, können japanische Geräte diesen Teil nicht abdecken.
Ein Unterschied zeigt sich jedoch im 70‑cm-Band bei der Ablage der Relaisfrequenzen. Während in Deutschland eine Ablage von 7,6 MHz (bzw. 9,4 MHz) üblich ist, beträgt diese in Japan lediglich 5 MHz. Die automatische Ablagefunktion für Relaisbetrieb ist daher in Deutschland nicht nutzbar und sollte im Menü deaktiviert werden. Ebenso unterscheidet sich die Standard-Schrittweite: In Japan beträgt sie 20 kHz, während hierzulande üblicherweise 25 kHz oder 12,5 kHz verwendet werden.
Bei modernen Handfunkgeräten wie dem ICOM ID-52 PLUS wird man nach dem Einschalten zunächst von einem japanischsprachigen Menü (inkl. japanischer Sprachausgabe) begrüßt. Auch das mitgelieferte Handbuch hilft euch bei der Sprachumstellung an dieser Stelle nicht weiter, denn es ist ebenfalls ausschließlich auf Japanisch.
Die Systemsprache lässt sich im Menü einstellen – vorausgesetzt, man weiß, wo man suchen muss.
Hier hilft allerdings ein Blick in die englische oder, sofern verfügbar, deutsche Bedienungsanleitung weiter. Folgt einfach der bebilderten Menüführung. Die Handbücher könnt ihr u.a. bequem von unserer Webseite herunterladen.
Geräte-Downloads DL-Nordwest
Darüber hinaus ist zu beachten, dass in Japan viele Mobilfunkgeräte in zwei Leistungsklassen erhältlich sind. Die Standardversion, oft mit einem „S“ oder ganz ohne Zusatz bezeichnet, liefert eine maximale Ausgangsleistung von (nur) 20 W. Nur die High-Power-Varianten, meist mit einem „H“ hinter der Modellnummer gekennzeichnet, erreichen die in Deutschland üblichen 50 W. Preislich beträgt der Unterschied zwischen der 20 Watt- und der 50 Watt-Version umgerechnet oft nur weniger als 15 Euro. Beim Kauf solltet ihr also unbedingt beachten, dass ihr das von euch gewünschte Modell auswählt.
Box mit Label eines Yaesu FTM-6000S (20 W-Version)
Fehlende CE-Kennzeichnung
Japanische Funkgeräte-Modelle verfügen weder über eine CE- noch eine FCC-Kennzeichnung, obwohl sie technisch problemlos damit ausgestattet werden könnten. Für den japanischen Markt ist das jedoch nicht erforderlich. Als Funkamateur dürft ihr diese Geräte grundsätzlich in Deutschland betreiben. Beim Import nach Deutschland gilt allerdings: Elektronische Geräte ohne CE-Kennzeichnung dürfen nicht in die EU eingeführt oder in Verkehr gebracht werden. Auf den Labels gibt es zusätzlich oft Angaben wie „FOR USE ONLY IN JAPAN“, siehe Bild oben. Damit besteht bei einer Zollkontrolle grundsätzlich die Möglichkeit, dass sie beschlagnahmt oder zurückgewiesen werden.
Preise
Die steuerfreien Preise in Japan wirken im direkten Vergleich oft sehr attraktiv. Bei meinem letzten Besuch lag der Nettopreis für ein ICOM IC-9700 bei umgerechnet etwa 1.065 Euro – also vor Deklarierung. Ein ICOM IC-7300 war für rund 604 Euro zu haben, das Handfunkgerät ICOM ID-52 PLUS kostete etwa 430 Euro, und das Kenwood TH-D75 schlug mit rund 522 Euro zu Buche. Weitere Preisbeispiele findet ihr in den zahlreichen Fotos im zweiten Teil dieses Beitrages. Beachtet dabei unbedingt die zuvor beschriebenen Besonderheiten und entscheidet selbst, ob sich ein Kauf – auch unter Berücksichtigung möglicher Einschränkungen – für euch wirklich lohnt.
Das ICOM ID-52 PLUS kostet umgerechnet knapp 430 Euro
Uneingeschränkt empfehlen kann ich hingegen den Kauf von Zubehör wie Akkupacks, Antennen oder Mikrofonen. Diese sind in der Regel voll kompatibel mit den europäischen Modellen. So war etwa ein originaler Akkupack für das YAESU FT-70 bereits für rund 10 Euro weniger erhältlich als der aktuell in Deutschland übliche Straßenpreis.
Fazit: Lohnt sich der Kauf?
Wie an den Beispielen gezeigt, wirken die Preise in Japan – gerade durch den steuerfreien Einkauf – äußerst attraktiv. Doch Vorsicht: Japanische Gerätemodelle bringen Einschränkungen mit sich, etwa bei Firmware, Frequenzbereichen oder der fehlenden CE-Kennzeichnung. Wer die zulässige Freimenge überschreitet, muss zudem in Deutschland Einfuhrumsatzsteuer und ggf. Zoll zahlen – das vermeintliche Schnäppchen kann so schnell teuer werden. Uneingeschränkt lohnenswert ist der Kauf hingegen bei Zubehör wie Akkupacks, Bluetooth-Modulen, Mikrofonen, Headsets oder Antennen.
Nächste Woche werfen wir dann einen konkreten Blick auf die Amateurfunkgeschäfte in Akihabara.
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Du möchtest mehr aus OpenWebRX+ herausholen? – Wir zeigen dir, wie’s geht.
OpenWebRX+ ist eine vielseitige Web-SDR-Software zur Fernsteuerung und Visualisierung von SDR-Empfängern. In einem früheren Beitrag haben wir euch gezeigt, wie ihr euren OpenWebRX+ um den Digital-Mode M17 erweitern könnt. Den entsprechenden Beitrag findet ihr hier.
OpenWebRX+ lässt sich außerdem durch sogenannte Plugins erweitern. In einem Gemeinschaftsprojekt ist so bereits eine Sammlung nützlicher Plugins entstanden, die auf der GitHub-Seite github.com/0xAF/openwebrxplus-plugins zusammengestellt ist.
Die Plugins werden in drei Kategorien unterteilt:
Receiver: Erweiterungen für den Empfängerbereich (Weboberfläche)
Map: Zusätze für die Kartendarstellung
Thirdparty: Externe Erweiterungen mit spezifischen Zusatzfunktionen
Es gibt bereits eine beachtliche Anzahl an Plugins, mit denen sich der Funktionsumfang von OpenWebRX+ individuell erweitern lässt.
In der dritten Kategorie findet sich zum Beispiel das Plugin owrxantswitcher, mit dem über zusätzliche Buttons in der Weboberfläche zwischen verschiedenen Antennen umgeschaltet werden kann.
In diesem Beitrag beschreiben wir euch die Installation am Beispiel des Receiver-Plugins tune_precise. Dieses fügt der Weboberfläche unterhalb der Frequenzeingabe sechs Buttons hinzu, mit denen ihr die Frequenz in positiver oder negativer Richtung in frei konfigurierbaren Schritten verändern könnt.
Liste verfügbarer Receiver-Plugins, Stand 18.07.2025
Installation
Hinweis:
Die folgende Anleitung bezieht sich auf ein System mit OpenWebRX+ v1.2.89, laufend auf einem Raspberry Pi 5B mit Debian 12 Bookworm (64 Bit, aarch64). Bei anderen Versionen oder Architekturen können einzelne Schritte abweichen.
Zunächst müsst ihr wissen, in welchem Verzeichnis die Plugins abgelegt, aktiviert und konfiguriert werden. Dieses Verzeichnis kann je nach Betriebssystem und gewählter Installationsmethode unterschiedlich sein.
Führt daher zunächst den folgenden Befehl aus:
find / -name openwebrx.js 2>/dev/null
Alternativ könnt ihr dem Befehl ein sudo voranstellen – so verhindert ihr, dass Meldungen über fehlende Berechtigungen unterdrückt oder verworfen werden. In meinem Fall befindet sich die Datei openwebrx.js im Verzeichnis /usr/lib/python3/dist-packages/htdocs/.
Wechselt nun mit cd in dieses Verzeichnis.
cd /usr/lib/python3/dist-packages/htdocs/
Nun prüfen wir, ob bereits der Ordner plugins und darin der Unterordner receiver vorhanden sind:
cd plugins/receiver/
Solltet ihr eine Fehlermeldung erhalten haben, weil einer der Ordner nicht existiert, dann erstellt ihr die beiden Verzeichnisse einfach händisch mit:
sudo mkdir -p plugins/receiver
Hier erstellen wir nun mit einem Texteditor die Datei init.js. In meinem Fall verwende ich den Nano-Editor:
sudo nano init.js
Kopiert nun den folgenden Inhalt in die Datei init.js:
In der Konstanten rp_url wird der Pfad zum Repository gespeichert. Dieser wird verwendet, um das Plugin beim Start direkt von GitHub zu laden. Der große Vorteil: Ihr müsst das Plugin nicht lokal herunterladen und profitiert automatisch immer von der neuesten Version.
In Zeile 6 könnt ihr in den eckigen Klammern die von euch gewünschten Schrittweiten angeben. Da ich meinen OpenWebRX+ ausschließlich im UKW-Bereich nutze, habe ich mich für die Schrittweiten 25 kHz, 12,5 kHz und 6,25 kHz entschieden.
Speichert die Datei nun ab und schließt den Editor.
Nach dem Aktualisieren der Weboberfläche von OpenWebRX+ in eurem Browser solltet ihr die zusätzlichen Buttons direkt unterhalb der Frequenzeingabe im Receiver-Fenster sehen.
Das Plugin fügt sechs zusätzliche Buttons zur Feinabstimmung der Frequenz hinzu.
Tipp: Weitere Receiver-Plugins installieren
Um eurem OpenWebRX+ weitere Receiver-Plugins hinzuzufügen, fügt einfach die entsprechenden Zeilen in die von euch zuvor erstellte Datei init.js ein und speichert sie ab.
Im folgenden Beispiel lade ich das Plugin mouse_freq, das die Frequenz an der Cursorposition direkt neben dem Mauszeiger anzeigt (Zeile 8).
OpenWebRX+ lässt sich auf einfache Weise an individuelle Bedürfnisse anpassen. Wer Spaß am Programmieren hat, kann sogar eigene Plugins entwickeln und diese der Gemeinschaft zur Verfügung stellen.
Kennt ihr weitere Plugins, die wir testen sollten? Dann schreibt sie uns in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unsererTelegram- oder WhatsApp-Gruppe.
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Benjamin K1PDX stellt auf seiner GitHub-Seite pdxlocations eine Reihe interessanter Projekte rund um Meshtastic vor, die alle in Python realisiert wurden. Eines davon ist Connect – ein Chat-Client für Meshtastic-Netzwerke. Im Gegensatz zu anderen Anwendungen wie MeshSense, die eine direkte Verbindung zu einer Meshtastic-Node erfordern, kommt Connect vollständig ohne eigene Node aus. Eine oder mehrere Nodes des Netzwerks dienen dabei als Gateway, um Nachrichten via Funk auszusenden und zu empfangen.
Connect-Clients kommunizieren über MQTT Broker, Quelle: github.com/pdxlocations/connect
Installation
Die Installation unter macOS und Linux-basierten Betriebssystemen ist auf der GitHub-Seite des Projekts dokumentiert. Unter Linux können die Befehle einfach in ein Terminalfenster kopiert und ausgeführt werden. Wechselt zuvor mit dem Befehl cd in das gewünschte Installationsverzeichnis, z. B. cd ~ für euer Homeverzeichnis. Achtet darauf, dass euer Benutzer in diesem Verzeichnis über Schreibrechte verfügt. Falls nötig, können diese mit dem Befehl sudo chown angepasst werden.
Für einen komfortablen Start der Software empfiehlt es sich, eine entsprechende Verknüpfung auf dem Desktop abzulegen. Auf Raspbian-basierten Systemen kann dies im Verzeichnis /home/pi/Desktop erfolgen. Ein automatischer Start beim Systemstart ist ebenfalls möglich, indem man einen symbolischen Link der erstellten Desktop-Datei im Verzeichnis /home/pi/.config/autostart ablegt.
Anleitung auf der Projektseite von Connect
Konfiguration
Wie bei einer „echten“ Node wird auch hier zunächst eine im Netzwerk eindeutige Node-ID im hexadezimalen Format vergeben, z. B. !dcdcdcdc. Zusätzlich müssen ein Long- und Short-Name, eine statische Position (Breiten- und Längengrad) sowie die Höhe angegeben werden. Diese Angaben – ebenso wie die Konfiguration des zu verwendenden MQTT-Servers und die Login-Daten – lassen sich bequem über die grafische Benutzeroberfläche der Software eintragen und als Profile speichern. Nach dem Start kann eines der zuvor angelegten Profile ausgewählt und verwendet werden.
Hauptfenster der Anwendung Connect
Nachrichtenversand
Nach erfolgreicher Verbindung zum konfigurierten MQTT-Server sendet die Software in regelmäßigen Abständen automatisch die eigene Node-Info samt Position. Kurz darauf erscheinen im rechten Bereich der Benutzeroberfläche die ersten über MQTT empfangenen Nodes – inklusive ihrer ID sowie ihres Short- und Long-Names. Statusmeldungen der Software sowie empfangene Kanal- und Direktnachrichten werden in einem Fenster unterhalb der Konfiguration angezeigt.
Darunter befindet sich ein Texteingabefeld und ein mit „Broadcast“ beschrifteter Button, über den eigene Nachrichten an den unter „Channel“ definierten Kanal gesendet werden können. Klickt man auf eine Node in der Liste, wird deren ID automatisch in das Feld „DM to“ übernommen. Mit dem Button „Direct Message“ lässt sich anschließend gezielt eine Nachricht an diese Node senden.
Kartendarstellung
Um die empfangenen Nodes übersichtlich auf einer Karte darzustellen, muss zunächst ein zusätzliches Paket installiert und eine Variable im Quellcode auf „True“ gesetzt werden. Auch diese Schritte sind auf der GitHub-Seite des Projekts ausführlich beschrieben. Anschließend generiert eine weitere Python-Anwendung die Karte als HTML-Datei, die im Browser geöffnet werden kann.
Wer eine kontinuierlich aktualisierte Karte wünscht, kann diesen Vorgang etwa unter Linux mit einem Cronjob automatisieren und die Karte dann auf einer Webseite mit automatischer Aktualisierung einbinden.
Interaktive html-Karte der empfangenen Nodes
Fazit
Die Python-Software Connect bietet eine einfache Möglichkeit, auch ohne eigene Meshtastic-Node aktiv am Netzwerkgeschehen teilzunehmen. Voraussetzung dafür ist ein Gateway, das die Funkdaten an einen MQTT-Server weiterleitet, auf den man selbst Zugriff hat. Zusätzlich müssen die verbundenen Meshtastic-Clients in ihrer Konfiguration der Weiterleitung an einen öffentlichen MQTT-Server zustimmen (Option „OK to MQTT“ aktiviert) und dürfen nicht die Option „Ignore MQTT“ aktiviert haben – nur dann wird man selbst im Netzwerk sichtbar.
Wünschenswerte Erweiterungen wären etwa die Unterstützung mehrerer Kanäle mit separaten Tabs im Nachrichtenfenster, eine stärkere Hervorhebung privater Nachrichten sowie die Möglichkeit, Statusmeldungen per Checkbox ein- oder auszublenden. Da der Quellcode offen zugänglich ist und in Python vorliegt, steht eigenen Anpassungen und Erweiterungen nichts im Weg.
Kennt ihr weitere Meshtastic-Software, die nicht unerwähnt bleiben sollte? Dann schreibt sie uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unsererTelegram- oder WhatsApp-Gruppe.
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M17 ist mit sofortiger Wirkung nicht mehr Teil von MMDVM. Die Gründe und Konsequenzen.
Update vom 16.07.2025
Inzwischen ist auf m17foundation.org ein offizielles Statement der M17 Foundation auf Englisch verfügbar.
Kopien der MMDVMHost-Software, die M17 noch enthalten, sind unter anderem auf der GitHub-Seite des M17-Projekts verfügbar: github.com/M17-Project/MMDVMHost.
Jonathan G4KLX, der Hauptentwickler von MMDVM, hat bekannt gegeben, dass der digitale Sprachmodus M17 aus dem MMDVMHost entfernt wurde. Die Entfernung aus der Firmware soll in den kommenden Tagen folgen. Da MMDVM-basierte Systeme wie WPSD sich täglich automatisch aktualisieren und dabei die neuesten Änderungen aus dem offiziellen Repository übernehmen, bedeutete dies für Relaisbetreiber, die WPSD nutzen: Der M17-Modus funktionierte über Nacht plötzlich nicht mehr.
Quasi über Nacht sind der Modus M17 sowie der M17 Manager aus WPSD verschwunden
Die Entscheidung basiert laut Jonathan nicht nur auf technischen Gründen, sondern auch auf anhaltenden Differenzen mit Teilen der M17-Community sowie mit der kürzlich gegründeten M17-Stiftung.
Was steckt hinter der Entscheidung?
In einem öffentlichen Beitrag auf der OpenDV-Mailingliste nennt Jonathan mehrere Beweggründe für die Streichung von M17 aus MMDVM. Diese lassen sich in zwei Hauptbereiche unterteilen: zwischenmenschliche Konflikte und technische Kritik.
Konflikte mit der M17-Community und Stiftung
Jonathan beschreibt eine zunehmend schwierige Zusammenarbeit mit Teilen der M17-Community. Insbesondere stört ihn der Umgangston in öffentlichen Diskussionen, teils persönliche Angriffe und eine fehlende Wertschätzung für seine Beiträge. Auch mit der neu gegründeten M17-Stiftung zeigt er sich unzufrieden:
Wichtige Personen, die zur Entwicklung von M17 beigetragen haben, seien bei der Gründung der Stiftung außen vor geblieben.
Es gebe laut ihm Hinweise darauf, dass die Stiftung in Zukunft möglicherweise Lizenzgebühren oder kommerzielle Interessen verfolgen könnte – was seiner Auffassung nach dem ursprünglichen Open-Source-Gedanken widerspricht.
Zudem äußert er Kritik an der Transparenz im Umgang mit Fördergeldern, etwa im Zusammenhang mit einem ARDC-Zuschuss in Höhe von rund 478.900 US-Dollar.
Die offizielle Webseite der M17-Foundation enthält in der Suche keine Treffer zu MMDVM oder G4KLX, Stand 14.07.2025
Technische Einwände gegen M17
Neben den sozialen Aspekten nennt Jonathan auch inhaltlich-technische Gründe für seine Entscheidung. Aus seiner Sicht weist das M17-Protokoll gravierende Schwächen auf:
Synchronisation: Die gewählten Synchronisationsmuster seien problematisch.
Ende-Kennung: Es fehle eine saubere End-of-Transmission-Markierung.
Fehlerkorrektur (FEC): Die eingesetzten Mechanismen seien seiner Meinung nach ineffektiv.
Vocoder: Der verwendete Codec sei qualitativ schwach und für den Amateurfunk ungeeignet.
Verschlüsselung: Die gewählte Implementierung werfe technische und ethische Fragen auf. In Deutschland ist gemäß § 16 Abs. 8 der Amateurfunkverordnung (AFuV) die Verschlüsselung des Amateurfunkverkehrs grundsätzlich verboten, mit Ausnahme von Steuer- oder Fernsteuerfunk.
Zusammengefasst: Jonathan hat das Vertrauen in das Projekt M17 verloren – sowohl auf sozialer als auch auf technischer Ebene – und möchte keine weitere Energie in dessen Unterstützung innerhalb von MMDVM investieren.
Ich kann Jonathans Beweggründe für diese Entscheidung gut nachvollziehen. Nun bleibt offen, welche Auswirkungen das auf M17 haben wird. Aktuell ist mit dem CS7000-M17 von CSI (Connect Systems) lediglich ein einziges kommerziell verfügbares Funkgerät auf dem Markt, das sich ohne Modifikationen für den M17-Betrieb nutzen lässt. Außerdem fehlt es an passender Infrastruktur.
Das bis dato einzige kommerzielle Funkgerät für M17, CSI Connect Systems CS7000_M17_PLUS
Dennoch begrüße ich den Ansatz von M17: Ein digitales Verfahren für Sprach- und Datenkommunikation im Amateurfunk, das vom Codec bis zum Protokoll vollständig Open-Source ist. Wichtig ist, dass es auch so bleibt. M17 hätte nur dann eine realistische Chance, sich zu etablieren, wenn es mehr und günstigere schlüsselfertige Funkgeräte mit M17-Unterstützung gibt – ebenso wie geeignete Relais und Hotspots. Und nicht zuletzt darf die Sprachqualität dabei keinen Rückschritt darstellen.
Experimenteller M17-Hotspot CC1200
Wir werden M17 weiterhin für euch beobachten und an dieser Stelle informieren, wie sich die Lage entwickelt. Wer weiß, vielleicht entstehen bald weitere digitale Sprachverfahren auf Open-Source-Basis, die einige der Schwächen von M17 besser adressieren.
Wie denkt ihr über das Thema? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unsererTelegram- oder WhatsApp-Gruppe.
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In diesem Beitrag zeigen wir euch, welche Möglichkeiten D-Star über die digitale Sprachübertragung hinaus bietet.
Neulich wurde ich vom singapurischen Amateurfunkverband SARTS (Singapore Amateur Radio Transmitting Society) eingeladen, einen Vortrag über den Bilderaustausch mit D-Star zu halten. Da viele Funkamateure dort – anders als bei uns in der DL-Nordwest-Gemeinschaft – bislang kaum Berührungspunkte mit D-Star hatten oder das System gar nicht kannten, entschied ich mich, das Thema etwas breiter aufzurollen. Die spannenden Möglichkeiten, die D-Star über die reine Sprachkommunikation hinaus bietet, möchte ich auch hier mit euch teilen.
Einführung
D-Star wurde in den späten 1990er-Jahren von der Japan Amateur Radio League (JARL) entwickelt. Es war das erste offene digitale Sprach- und Datenprotokoll, das speziell für den Amateurfunk konzipiert wurde. Anfang der 2000er-Jahre war Icom der erste Hersteller, der D-Star in seinen Geräten integrierte.
Das System ermöglicht nicht nur digitale Sprachübertragung, sondern auch den Austausch von Textnachrichten, Bildern und Positionsdaten. D-Star funktioniert dabei sowohl über einfache Direktverbindungen (Simplex) als auch über Repeater und Internet-Gateways.
Das Icom IC-V82, erhältlich von 2004 bis 2014, war eines der ersten Handfunkgeräte, das sich mit dem optionalen UT-118-Modul für D-Star nachrüsten ließ.
Auch wenn die in dem folgenden, frühen Werbevideo gezeigten Geräte inzwischen nicht mehr auf dem Markt sind, zeigt es anschaulich, welche Möglichkeiten D-Star zu bieten hat. Für alle, die von Anfang an dabei waren, dürfte das Video außerdem zum Schwelgen in Erinnerungen einladen.
Mehr als nur Sprachübertragung
D-PRS (Digital-Position Reporting System)
Mit dem sogenannten D-PRS (Digital Position Reporting System) können – ähnlich wie beim klassischen APRS – auch über D-Star Positionsdaten übertragen werden. Die aktuelle Position wird dabei entweder durch einen integrierten GPS-Empfänger ermittelt, wie er in modernen Funkgeräten häufig vorhanden ist, oder es wird eine feste Position manuell im Gerät hinterlegt. Zusätzlich zur Positionsangabe lassen sich auch ein Symbol und ein kurzer Statustext übermitteln. Die von anderen Stationen gesendeten Positionsdaten können entweder direkt auf dem Display des Funkgeräts angezeigt oder an eine externe Anwendung übergeben und dort auf einer übersichtlichen Karte dargestellt werden.
Übertragung von Positionsdaten in D-Star, Quelle: www.icomjapan.com
Kurznachrichten über D-Star
Auch Textnachrichten lassen sich – ähnlich wie bei APRS – über D-Star versenden. In Kombination mit einer externen Anwendung wie RS-MS1I (für iOS) oder RS-MS1A (für Android) können Nachrichten bequem vom Smartphone aus gesendet und empfangen werden.
Nachrichtenversand mit der RS-MS1I App, hier im Test mit DL2UL
Bilderübertragung
Auch Bilder lassen sich über D-Star übertragen – vergleichbar mit dem analogen Verfahren über SSTV. Die Übertragungsdauer hängt dabei von der gewählten Auflösung ab: Zur Auswahl stehen 160 × 120, 320 × 240 oder 640 × 480 Pixel, wobei höhere Auflösungen entsprechend mehr Zeit bei der Übertragung in Anspruch nehmen. Abhängig vom verwendeten Funkgerät können Bilder entweder direkt am Gerät gesendet und angezeigt werden oder über die bereits erwähnten Apps RS-MS1I (für iOS) und RS-MS1A (für Android).
Übertragung von Bildern in D-Star, Quelle: www.icomjapan.com
Der große Unterschied zur analogen Übertragung liegt darin, dass Daten bei D-Star parallel zur Sprache übertragen werden können. So könnt ihr ein ganz normales QSO führen und eurem Funkpartner gleichzeitig Positionsdaten oder Bilder senden. Die Bildübertragung muss dabei nicht vollständig abgeschlossen sein, wenn ihr das Mikrofon wieder übergebt. Stattdessen lässt sich die Übertragung so konfigurieren, dass sie beim nächsten Durchgang einfach fortgesetzt wird. Auch auf der Empfangsseite wird das Bild an genau der Stelle weiter aufgebaut, an der zuvor unterbrochen wurde – bis es vollständig ist.
Die folgende Galerie zeigt eine Auswahl von Bildern, die ich bei früheren Tests über das Modul E des XLX421 empfangen habe.
Auf diese Weise hatte ich ein besonders interessantes QSO mit Ehrhart aka Sido DF3XZ, der mir parallel zur laufenden Sprachverbindung einige Bilder von seiner Reise nach Namibia übertrug und dabei seine Erlebnisse schilderte. Gleichzeitig sendete ich ihm Aufnahmen aus Singapur und erzählte, wie sich das Leben dort gestaltet. Die Bilder waren eine echte Bereicherung für unser Gespräch.
Verlauf empfangener Bilder in der App RS-MS1I
Benötigte Hard- und Software
Wenn ihr D-Star selbst einmal ausprobieren möchtet, benötigt ihr zunächst ein Digitalfunkgerät, das D-Star unterstützt. Viele Handfunkgeräte und Mobiltransceiver von Icom und Kenwood verfügen serienmäßig über diese Funktion.
Icom
Das Line-up an Digitalfunkgeräten bei Icom ist breit aufgestellt. Während beim ID-5100 das Bluetooth-Modul UT-133A optional nachgerüstet werden muss, verfügen die Handfunkgeräte ID-50 und ID-52 PLUS sowie der kompakte Allmode-Transceiver IC-705 bereits über integriertes Bluetooth.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal betrifft die Bildübertragung: Der ID-52 PLUS, IC-705, IC-905 und IC-9700 ermöglichen das Senden und Anzeigen empfangener Bilder direkt auf dem Gerätebildschirm – ganz ohne zusätzliche App.
Mit dem IC-9700 von Icom können empfangene Bilder direkt am Gerät angezeigt werden
Kenwood
Kenwood hat mit dem Handfunkgerät TH-D75 derzeit nur ein einziges D-Star-taugliches Digitalfunkgerät im Sortiment. Eigene Apps für den Bilderaustausch stellt Kenwood nicht zur Verfügung. Das Gerät lässt sich jedoch per Bluetooth mit den zuvor genannten Icom-Apps koppeln, sodass auch damit ein Bildversand möglich ist.
Auch der für Ende diesen Jahres erwartete Mobilfunktransceiver TM-D750 wird D-Star vollumfänglich unterstützen.
Teilweiser funktionaler Prototyp des Kenwood TM-D750
D-STAR BEacon von OK1CHP
Wer noch kein D-Star-Gerät besitzt, aber zumindest den Austausch von Bildern und Texten ausprobieren möchte, findet mit dem Projekt D-Star Beacon von Libor OK1CHP eine spannende Möglichkeit. Es basiert auf dem kostengünstigen LilyGO® T-Beam, der für das 70-cm-Amateurfunkband geeignet ist und meist schon für rund 30 Euro inklusive Versand erhältlich ist. Das Gerät verfügt über integriertes Bluetooth sowie einen GPS-Empfänger.
Libor stellt den Quellcode auf GitHub unter github.com/yeckel/D-StarBeacon frei zur Verfügung. In einem YouTube-Video demonstriert er zudem anschaulich die Funktionsweise.
Weitere Anwendungen
Breitbandübertragung im DD-Mode
Die Geräte Icom IC-905 und IC-9700 unterstützen D-Star auch im 23 cm-Band (1,2 GHz) – und zwar im sogenannten DD-Mode (Digital Data Mode). In diesem Betriebsmodus lassen sich mit 300 kHz Bandbreite Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 128 kbps übertragen. Damit wird beispielsweise der Austausch von Dateien oder das Versenden von E-Mails über D-Star möglich. Das Verfahren unterstützt sowohl Punkt-zu-Punkt Verbindungen als auch den Multinutzer-Zugang z.B. über Relaisfunkstellen.
Übertragung von Daten im DD-Mode, Quelle: www.icomjapan.com
Einen Vortrag zu diesem Thema hat Kurt OE1KBC auf der HAM Radio 2023 am Stand des ÖVSV gehalten. Darin zeigt er die nötigen Einstellungen am IC-9700 und demonstriert verschiedene Anwendungsmöglichkeiten des DD-Modes.
Externe Programme
Der Icom-Datenmodus lässt sich nicht nur mit den offiziellen Icom-Programmen nutzen, sondern auch mit externer Software. Über die Jahre ist so eine Vielzahl von Anwendungen entstanden, die von engagierten Funkamateuren entwickelt wurden. Im Folgenden stellen wir exemplarisch drei dieser Lösungen vor.
D-RATS ermöglicht beispielsweise den Austausch von Nachrichten, E-Mails und Dateien. In Notfunk-Szenarien lassen sich damit auch vorgefertigte Formulare – etwa für einen Krankentransport – ausfüllen und an eine Leitstelle übermitteln.
d*Chat von NJ6N sowie DStar Comms von M0DQW – vielen bekannt durch seinen YouTube-Kanal TechMinds – erlauben komfortables Chatten über D-Star direkt am Windows-PC. Beide Programme bieten darüber hinaus die Möglichkeit, Statustexte in konfigurierbaren Intervallen auszusenden – etwa um andere Stationen darauf aufmerksam zu machen, dass man QRV ist.
Viele dieser Programme entstanden bereits in den frühen 2000er-Jahren, als D-Star vor allem in den USA stark an Bedeutung gewann. Auch wenn viele der Anwendungen heute nicht mehr aktiv weiterentwickelt werden, sind sie auf modernen Systemen in der Regel weiterhin lauffähig.
Auf dem YouTube-Kanal von W7NWH finden sich mehrere Videos zum Thema Datenfunk über D-Star – unter anderem zu Notfunk-Anwendungen und zur Nutzung von d*Chat.
Mehr zum Thema D-Star
Der originale Vortrag in englischer Sprache sowie eine Präsentation über D-Star von Bernd DK5BS stehen euch hier zum Herunterladen bereit.
Wie der Beitrag zeigt, bietet D-Star weit mehr als nur reine Sprachübertragung. Im Gegensatz zu analogen Verfahren lassen sich viele dieser Funktionen sogar parallel zur Sprache nutzen.
Und das Beste: Wenn die passende Hardware bereits vorhanden ist, entstehen für die Nutzung keine zusätzlichen Kosten.
Habt ihr Interesse bekommen? Dann seid herzlich eingeladen, mit uns zu experimentieren – in unserer Community findet sich bestimmt der eine oder andere Testpartner!
XLX421 Modul E
Wenn ihr Lust habt, die Datenübertragung in D-Star selbst auszuprobieren, schaut doch mal im XLX421 auf Modul E vorbei.
Wie sind eure bisherigen Erfahrungen mit der Datenübertragung in D-Star? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unsererTelegram- oder WhatsApp-Gruppe.
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Vom 20. bis 22. Juni 2025 fand auf dem Gelände des Auecamp-Campingplatzes in Wildeshausen das erste OV-übergreifende Sommerfest der Funkamateure statt.
Beteiligt waren die Ortsverbände I-20 Vechta, I-18 Delmenhorst und I-50 Goldenstedt. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Für Familie, Freunde, Kinder, Oma und Opa sowie alle Funkinteressierten“ und wurde diesem Leitspruch in jeder Hinsicht gerecht.
Die Teilnehmer reisten mit Wohnmobil oder Anhänger, Dachzelten oder Zelten an.
Neben den mitgebrachten mobilen Antennen konnten die spektakulären fest installierten Antennen auf dem Auecamp sowie die stationäre Funkanlage im Funkcontainer genutzt werden. Mithilfe der professionellen QO-100-Anlage des Ortsverbandes Delmenhorst war es möglich, über den Amateurfunksatelliten weltweite Verbindungen herzustellen.
Im Funkcontainer herrscht reger Funkbetrieb
Auch junge Interessierte kamen auf ihre Kosten. In einem Einsteiger-Workshop konnten Kinder und Jugendliche erste Erfahrungen mit dem Handfunkgerät sammeln und ihre Namen in Morsezeichen übermitteln.
Der ausfahrbare Mast aus ehemaligen Bundeswehrbeständen ragt hoch hinaus
Ein besonderes Augenmerk lag in diesem Jahr auf dem Thema Krisenkommunikation. In einem Vortrag erläuterte Thomas DF2TH, Referent für Not- und Katastrophenschutz Distrikt Nordsee, wie Funkamateure im Katastrophenfall wertvolle Hilfe leisten können – etwa bei Stromausfällen oder Ausfällen des Mobilfunknetzes.
Thomas DF2TH hält einen Vortrag zum Thema Krisenkommunikation
Es wurde viel über Antennen, Funkgeräte, Bastelprojekte, Digitalfunk, 3D-Drucker und Computersoftware gefachsimpelt. Neben den technischen Aspekten kam auch der soziale Austausch nicht zu kurz: Beim gemeinsamen Frühstück, bei Kaffee und Kuchen sowie bei einem Spanferkel-Buffet wurde diskutiert, gelacht und in Erinnerungen geschwelgt.
Auf dem Gelände gab es reichlich Platz für Antennen
Zudem wurde ein gemeinsamer Amateurfunkkurs zur Vorbereitung auf die Lizenzprüfung bei der Bundesnetzagentur im Auecamp Wildeshausen vereinbart. Der Kurs bereitet nicht nur auf die Prüfung vor, sondern vermittelt auch praktische Elektronikkenntnisse sowie Wissen über digitale Kommunikation. Er ist eine gute Ergänzung zu MINT-Fächern und kann sich somit positiv auf das Berufsleben auswirken. Mit einem einfachen Funkgerät kannst du mit Menschen auf der ganzen Welt sprechen, und das ohne Internet oder Handy.
Es werden keine Kursgebühren erhoben. Interessierte können sich gerne an die Ortsverbände wenden oder an einem der monatlich stattfindenden OV-Abende teilnehmen, um sich weiter zu informieren. Bitte wenden Sie sich gerne an Hans-Gerd Bruns (bruns.hg@gmail.com).
Wildeshausen, 25. Juni 2025 Hans-Gerd Bruns DL9HG
🎙️ Gastautoren gesucht
Möchtest auch du über deine Erfahrungen, ein Projekt oder den Besuch einer Amateurfunk-Veranstaltung berichten? Dann schreibe uns gerne eine E-Mail an redaktion@dl-nordwest.com.
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In diesem Beitrag erhaltet ihr eine Übersicht über verschiedene Möglichkeiten, eure Station bequem von überall fernzusteuern.
Am kommenden Wochenende findet Europas größtes Amateurfunk-Event statt: die Ham Radio in Friedrichshafen am Bodensee. In diesem Jahr steht die Veranstaltung unter dem Motto „Remote Radio – Connecting the World“. Ein passender Anlass also, um einen genaueren Blick auf die verschiedenen Möglichkeiten zur hardwaretechnischen Realisierung einer Remote-Station zu werfen.
Motivation und rechtlicher Rahmen für den Remote-Betrieb
Es gibt viele Gründe, die Überlegung anzustellen, eine Remote-Station zu betreiben. Oft ist es der immer dichter werdende Störnebel am heimischen QTH, der den Funkbetrieb vor Ort zunehmend erschwert. In anderen Fällen erlaubt der eigene Wohnort, z.B. eine Mietwohnung, gar nicht erst die Errichtung geeigneter Antennenanlagen – sei es aus Platzgründen oder wegen baurechtlicher Einschränkungen. Umgekehrt kann das eigene QTH oder z.B. die Clubstation auch der ideale Standort für Funkbetrieb sein, den man gerne auch von unterwegs aus – etwa im Urlaub oder während einer Geschäftsreise – nutzen möchte.
Mit der Aktualisierung der Amateurfunkverordnung (AFuV) im Juni 2024 wurde der unbesetzte, fernbediente Betrieb ortsfester Amateurfunkstellen für Inhaber einer Zulassung der Klasse A nun eindeutig geregelt. Damit wurde nicht nur Rechtsklarheit geschaffen, sondern auch ein zukunftsweisender Schritt für moderne Betriebskonzepte im Amateurfunk getan.
Remote-Funk ohne eigene Station
Nur Empfang: WebSDR und Co.
Wer zunächst einfach nur herausfinden möchte, was empfangstechnisch an anderen Standorten möglich ist, findet in der folgenden Linkliste zahlreiche Möglichkeiten für den kostenlosen Online-Empfang. Die Stationen unterscheiden sich unter anderem in der genutzten Hardware, den verfügbaren Bändern, den unterstützten Betriebsarten sowie dem jeweils bereitgestellten Webinterface.
www.receiverbook.de: OpenWebRX, WebSDR und KiwiSDr mit Filtermöglichkeiten nach Frequenzbereich
websdr.org: Weltweite WebSDR mit Angaben zu möglichen Frequenzbereichen, verwendeter Hardware und Antennen
rx-tx.info: Mehr als 1900 gelistete SDR-Empfänger mit umfangreichen Filtermöglichkeiten
Receiverbook listet OpenWebRX, WebSDR und KiwiSDR auf
Sendebetrieb über fremde Remote-Stationen
Wer nicht nur empfangen, sondern auch senden möchte, jedoch (noch) nicht über eine eigene Remote-Station verfügt, kann auf die Infrastruktur anderer zurückgreifen. Einige Funkvereine und kommerzielle Anbieter stellen ihre Remote-Stationen zur Mitnutzung bereit – entweder exklusiv für Mitglieder oder gegen eine Gebühr auch für externe Nutzer.
Die Kostenmodelle variieren: Üblich sind monatliche oder jährliche Grundgebühren mit unterschiedlich großem Funktionsumfang, ergänzt durch Airtime-Gebühren je nach Nutzungsdauer. Wichtig: Um eine solche Station legal zu nutzen, benötigt man eine gültige Amateurfunkgenehmigung – entweder aus dem betreffenden Land oder eine anerkannte Gastlizenz, abhängig vom Standort der Remote-Station. Remote-Stationen finden sich u.a. hier:
Momentaufnahme deutscher Remote-Stationen laut www.remotehams.com am 15.06.2025
Hinweis: Wer Links zu weiteren in Deutschland betriebenen oder öffentlich zugänglichen Remote-Stationen kennt, ist herzlich eingeladen, diese in den Kommentaren zu teilen – wir ergänzen den Beitrag dann gerne.
Der Weg zur eigenen Remote-Station
Wer eine eigene Remote-Station betreiben möchte, sollte das Vorhaben sorgfältig planen und sich zunächst über einige grundlegende Punkte im Klaren sein. Folgende Fragen helfen bei der Strukturierung und technischen Umsetzung:
Welche Betriebsarten sollen unterstützt werden? Nur klassische Sprach-QSOs oder auch digitale Betriebsarten wie CW oder FT8?
Wie soll die Bedienung erfolgen? Über die Bedieneinheit des Funkgerätes, die originale Gerätesoftware per Fernzugriff, eine Weboberfläche oder per App?
Welche Komponenten sollen fernbedient werden? Nur der Transceiver oder zusätzlich Antennenschalter, Rotorsteuerung, PA, Filtereinheiten, Relais usw.?
Wie wird die Sicherheit gewährleistet? Überwachung von Betriebszuständen wie Temperatur, VSWR, Stromaufnahme; automatische Abschaltungen bei Fehlerzuständen; ggf. Kameras zur visuellen Kontrolle.
Wer soll die Station nutzen dürfen? Nur man selbst oder auch ausgewählte befreundete Funkamateure – z. B. über Benutzerkonten mit Zugriffsbeschränkung?
Wie erfolgt der Zugang zur Station? VPN, dynamisches DNS, feste IP? Wie wird der Zugang abgesichert (z. B. mit 2-Faktor-Authentifizierung)?
Wie ist die Internetverbindung am Standort? Reicht die Bandbreite für Audio-/Datenströme? Gibt es ausreichend Upload-Speed und stabile Verbindung ohne große Latenz?
Welche Stromversorgung steht zur Verfügung? Absicherung gegen Spannungsausfall (USV), Überspannungsschutz, eventuell sogar Notstromversorgung? Abschaltung der Geräte wie Transceiver, PA oder Antennenumschalter bei Nichtnutzung per Fernzugriff – z. B. über WLAN-Steckdosen, Relaismodule oder intelligente Stromverteiler.
Welche gesetzlichen Vorgaben sind zu beachten? Einhaltung der AFuV, EMV-Grenzwerte, Standortmeldung, ggf. Genehmigung von Dritten (z. B. bei Mietobjekten)?
Remote-Station Blockschaltbild nach W3YJ, Quelle: http://www.w1hkj.com/W3YJ/Remote_Article.pdf
Im Folgenden zeigen wir euch einige Möglichkeiten auf, wie ihr euren Transceiver remotefähig machen könnt.
Transceiver mit eingebauter Remote-Funktion (z. B. Icom, FlexRadio, Elecraft)
Moderne Transceiver der Marken Icom, FlexRadio und Elecraft bieten bereits integrierte Fernsteuermöglichkeiten, teilweise sogar ohne zusätzlich benötigten Server. Die Geräte lassen sich direkt über ihre LAN-Schnittstelle ins heimische Netzwerk einbinden und dort von jedem Gerät mit passender Software fernsteuern. Das ist besonders praktisch, wenn man z. B. im Sommer lieber aus dem Garten funkt, statt in der Funkbude zu sitzen.
Möchte man auch außerhalb des eigenen Netzwerks auf die Station zugreifen, gibt es zwei Möglichkeiten:
Für den privaten Zugriff (z. B. vom Urlaubsort aus) empfiehlt sich ein VPN-Tunnel, der sicheren Fernzugriff erlaubt.
Für den Zugriff durch andere Funkamateure muss der Router entsprechend konfiguriert werden – es sind Portfreigaben notwendig, und die Station sollte über Dienste wie DynDNS unter einer festen Adresse erreichbar sein.
Bei Icom kommt die kostenpflichtige Software RS-BA1 zum Einsatz. Die Fernsteuerung kann mit dem optionalen Remote Encoder RC-28 erweitert werden, der per USB mit dem Steuer-PC verbunden wird. Er bietet ein großes VFO-Rad, zwei Funktionstasten und eine integrierte PTT-Taste.
Remote-Betrieb mit Transceivern der Marke Icom, Quelle: www.icomjapan.com
Für Apple-Nutzer gibt es mit SDR-Control Mobile von Marcus DL8MRE, eine ebenfalls kostenpflichtige, aber leistungsstarke App für iPhone und iPad, mit der sich Icom-Transceiver steuern lassen.
Hardwarebasierte Remote-Lösungen (Remoterig, RigPi, Station Controller)
Einen etwas anderen Ansatz verfolgt RemoteRig: Hier wird die Steuereinheit des Transceivers physisch abgesetzt betrieben – das sorgt für echtes Funkfeeling, fast wie im heimischen Shack. Voraussetzung dafür ist, dass der jeweilige Transceiver über ein absetzbares Bedienteil verfügt und die Kommunikation zwischen HF-Teil und Bedienteil seriell erfolgt.
Remote-Betrieb eines Kenwood TS-480 mit Remote-Rig, Quelle: www.remoterig.com
Ein Nachteil dieser Lösung: Die Fernbedienung durch Drittpersonen ist nur möglich, wenn auch sie über ein kompatibles Bedienteil und RemoteRig-Hardware verfügen.
RemoteRig bietet neben dem Hauptsystem auch weitere fernsteuerbare Komponenten an – darunter Antennenumschalter, Rotorsteuerungen, PA-Steuerungen und vieles mehr. Eine Übersicht kompatibler Geräte sowie technische Details finden sich auf der offiziellen Website: www.remoterig.com
Eine ausführliche Videoreihe zu RemoteRig bietet Michael DD0UL, auf seinem YouTube-Kanal DD0UL QTC.
Wie der Name schon vermuten lässt, basiert RigPi™ auf einem Raspberry Pi, auf dem eine speziell entwickelte Server-Software läuft. Durch verschiedene Hardware-Erweiterungen, die sich einfach auf den Pi aufstecken lassen, kann das System individuell an die Anforderungen des verwendeten Transceivers angepasst werden – beispielsweise durch ein Audio-Board, einen CW-Keyer und weitere Module.
RigPi Station Server, Quelle: rigpi.net
Das kostenpflichtige Software-Image liegt aktuell in Version 3 vor, ein umfangreiches Update auf Version 4 ist bereits angekündigt. Derzeit kann das Image noch über den MFJ-Webshop erworben werden. Auch nach Abschaltung des Shops soll es weiterhin verfügbar bleiben. Der passende CW-Keyer kann hier bezogen werden.
RigPi im Web-Browser, Quelle: rigpi.net
Weitere Informationen zu RigPi™ findet ihr unter rigpi.net.
Bei umfangreichen Remote-Stationen, z.B. mit mehreren Antennensystemen an exponierten Standorten, bietet der Sierra Radio Systems Station Controller von George KJ6VU eine modulare und robuste Lösung. Die Hardware-Module sind für die Montage auf Hutschienen konzipiert und kommunizieren über ein gemeinsames Bussystem. Je nach Bedarf lässt sich das System flexibel erweitern.
Flexible Erweiterung des Station Controller über Hardware-Module, Quelle: www.packtenna.com
Zur Verfügung stehen unter anderem Relais- und GPIO-Module, koaxiale Antennenumschalter, Module zur Spannungs- und Leistungsüberwachung, sowie ein zentrales Kontrollboard auf Raspberry-Pi-Basis.
Die Überwachung und Fernsteuerung erfolgt bequem im Webbrowser über eine grafische Oberfläche auf Basis von Node-RED.
Bedienoberfläche des Station Controller, Quelle: www.packtenna.com
Im Folgenden listen wir euch vier softwarebasierte Lösungen auf, mit denen sich Funkstationen bequem über das Internet per Webbrowser fernsteuern lassen – teils kostenlos, teils kostenpflichtig. Je nach Lösung lassen sich Audio, CW und Digimodes sowie teilweise auch Rotoren und die Stromversorgung steuern.
SimpleHRR auf einem RaspberryPi mit Icom IC-7300, Quelle: simplehrr.com
Universal_HamRadio_Remote_HTML5: Webinterface zur TRX-Steuerung – Sprache und CW direkt über Mikrofon und Lautsprecher des PCs.
Bedienoberfläche von Universal_HamRadio_Remote_HTML5, Quelle: github.com/F4HTB
RemoteTX®: Kostenpflichtige Komplettlösung für TRX (Icom, Yaesu, Elecraft), Rotor (Yaesu) und Stromversorgung – Sprache, CW und Digimodes per Browser über Smartphone, Tablet oder PC.
Bedienoberfläche von RemoteTX®, Quelle: remotetx.net
Web Radio Control (WRC): Kostenpflichtige Weblösung zur Steuerung kompatibler Icom-Transceiver – inklusive Audio, CW-Keying und CAT-Funktionen direkt im Browser, ohne zusätzliche Software.
Fazit
Es gibt bereits zahlreiche Lösungen, teils kostenlos, teils kostenpflichtig, mit denen sich die eigene Amateurfunkstation remote betreiben lässt. Moderne Transceiver von Herstellern wie Icom, FlexRadio oder Elecraft benötigen meist nur eine Verbindung zum Internet-Router und einige Konfigurationen für den Remote-Betrieb. Aber auch ältere Geräte lassen sich durch den Einsatz kleiner Computer wie dem Raspberry Pi, kombiniert mit Soundkarte und CAT-Steuerung, für den Remote-Betrieb nachrüsten. Wer das volle Funkerlebnis erhalten möchte, kann mit RemoteRig™ sogar über die originale Bedieneinheit seines Transceivers funken.
Dieser Beitrag gibt einen ersten Überblick und stellt nur eine kleine Auswahl verfügbarer Lösungen vor. In kommenden Beiträgen werden wir einzelne Systeme detaillierter vorstellen.
📡 Schon remote aktiv?
Betreibt ihr bereits eine eigene Remote-Station oder habt ihr schon einmal die Station eines anderen per Remote genutzt? Dann teilt eure Erfahrungen mit der Community! Ob technische Umsetzung, Learnings, Tipps oder Hürden – wir freuen uns über euren Gastbeitrag. So helft ihr anderen Funkamateuren beim Einstieg in den Remote-Betrieb und gebt wertvolle Einblicke in die Praxis.
👉 Schreibt uns einfach – wir unterstützen euch gern bei der Aufbereitung!
Kennt ihr weitere Möglichkeiten des Remote-Betriebes, die wir in diesem Beitrag noch nicht erwähnt haben? Dann schreibt sie gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unsererTelegram- oder WhatsApp-Gruppe.
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