Modifikation eines TYT MD380 / Retevis RT3 für M17 – Erfahrungsbericht

Lohnt sich die Modifikation für alle, die M17 ausprobieren möchten? Wir teilen unsere Erfahrungen, zeigen die Herausforderungen auf und geben einen Einblick in den Prozess.

Viele von euch haben sicher noch ein TYT MD380 oder das baugleiche Retevis RT3 aus euren ersten DMR-Experimenten in der Schublade liegen. Diese Geräte erfreuten sich großer Beliebtheit, da sie einen günstigen Einstieg in DMR ermöglichten. Ein weiterer Grund für ihre Verbreitung war die Arbeit von OM Travis Goodspeed KK4VCZ, dem es durch Reverse Engineering gelang, die Firmware zu modifizieren. Um ihn und das Gerät herum entstand eine aktive Community, die alternative Firmwares und hilfreiche Tools entwickelte – etwa für die Erstellung von Codeplugs, das Einpflegen von Kontaktdaten und vieles mehr.

Was wäre, wenn man dem Gerät durch eine Hardware-Modifikation und eine neue Firmware eine weitere digitale Betriebsart hinzufügen könnte? Genau das haben wir ausprobiert! Im Folgenden teilen wir unsere Erfahrungen.

Vorbereitungen

Auf der Website von OpenRTX sind die Modifikation sowie die benötigten Komponenten und Werkzeuge detailliert beschrieben.

Screenshot von openrtx.org

OpenRTX Webseite – Bebilderte Anleitung der Hardware-Modifikation

Es empfiehlt sich auf jeden Fall, vor dem Zerlegen des Funkgeräts sicherzustellen, dass alle benötigten Komponenten und Werkzeuge griffbereit sind. In meinem Fall musste ich zumindest den SMD-Widerstand mit einem möglichst nahe an 50 kOhm liegenden Wert erst bestellen.

Hier ist eine Liste der Dinge, die ich für die Modifikation verwendet habe:

Um die Wartezeit zu überbrücken und sicherzugehen, dass es später nicht am Aufspielen der OpenRTX-Firmware scheitert, habe ich mich zunächst darum gekümmert.

Aufspielen der Firmware

Die wohl einfachste Möglichkeit, die OpenRTX-Firmware mit M17-Support aufzuspielen, findet ihr unter dmr.tools/#/flashfirmware. Mit einem kompatiblen Webbrowser wie Chrome könnt ihr dort das Funkgerät über die Weboberfläche verbinden, die gewünschte Firmware auswählen und den Flash-Vorgang starten. In unserem Fall wählen wir die neueste verfügbare OpenRTX-Version. Unterstützt werden die Betriebssysteme Linux, macOS und Android.

Screenshot von dmr.tools

Komfortables Aufspielen der OpenRTX Software im Webbrowser

Wer die Firmware unter Windows aufspielen möchte oder muss, kann sie zunächst unter github.com/OpenRTX/OpenRTX/releases herunterladen und dann gemäß der Anleitung unter github.com/travisgoodspeed/md380tools/blob/master/docs/windows.md auf das Gerät übertragen.

Denkt daran, das Funkgerät in den Bootloader-Modus zu versetzen, bevor ihr die Firmware aufspielt. Dazu haltet ihr beim Einschalten gleichzeitig die PTT-Taste und die darüber liegende Taste gedrückt. Wenn der Bootloader aktiv ist, blinkt die LED oben abwechselnd rot und grün.

Verbinden des Funkgerätes im flash-tool
Auswahl der Firmware im flash-tool
Der Flashvorgang wurde erfolgreich abgeschlossen

War der Flashvorgang erfolgreich, könnt ihr das Gerät zunächst ausschalten und dann wieder einschalten. Beim Start solltet ihr nun vom OpenRTX-Logo begrüßt werden.

Info-Anzeige der OpenRTX-Firmware nach erfolgreichem Aufspielen

Um den M17-Modus zu aktivieren, haltet die seitliche Taste unter der PTT-Taste gedrückt und drückt anschließend die Taste 5. Auf diese Weise könnt ihr auch künftig bequem zwischen FM und M17 wechseln.

Nach Betätigung der grünen Taste (oben links unter dem Display) wechselt ihr in das Menü M17, um euer Rufzeichen zu konfigurieren.

Konfiguration eures Rufzeichens unter Settings -> M17 -> Callsign

Das war’s! Nun geht es weiter mit der Hardware-Modifikation.

Hardware-Modifikation für M17

Wer eine Video-Anleitung bevorzugt, findet beim YouTuber turbo2ltr ein hilfreiches Video, in dem die einzelnen Schritte übersichtlich in Kapitel unterteilt sind.

Auch TechMinds hat bereits ein Video zur Modifikation veröffentlicht.

Das Zerlegen des Funkgerätes verlief zunächst problemlos. Eine erste Hürde stellte jedoch das Lösen des Flachbandkabels der Bedienelementeseite dar. Seid dabei sehr vorsichtig, um weder das Kabel noch – im schlimmsten Fall – den Verbinder auf der Leiterplatte zu beschädigen. Mit etwas Geduld und einer nicht zu spitzen Pinzette gelang es jedoch trotzdem.

Leider besitze ich kein Digitalmikroskop, sodass mir eine Lupenbrille mit 3-facher Vergrößerung genügen musste. Mit einer Hakko FM-202 Lötstation und dem FM-2002 Parallel-Remover Tool ließ sich das Entfernen der SMD-Komponenten sehr einfach bewerkstelligen. Auch das Auflöten neuer SMD-Bauteile gelingt mit etwas Übung im Umgang mit SMD-Komponenten.

Der Arbeitsplatz: Die Lötpinzette FM-2002 von Hakko macht das Entlöten von SMD-Bauteilen besonders einfach.

Allerdings stellte ich fest, dass ich in meiner Bestellkiste scheinbar keinen geeigneten Draht für die erforderlichen Drahtbrücken hatte. Dies zeigte sich beim Herstellen der Drahtbrücke zur Verbindung des FM-Demodulators mit dem Prozessor. Der bereits auf das Lötpad des entfernten 10 kOhm Widerstandes R150 aufgelötete starre Draht riss bei einer unvorsichtigen Bewegung das Lötpad ab.

Dieses Lötpad ist besonders fragil, da es auf der Platinenoberseite nicht mit einer Leiterbahn verbunden ist. Die Signalführung erfolgt stattdessen auf einem Innenlayer der Leiterplatte. Daher konnte ich zum Anlöten des Drahtes auch nicht einfach ein Stück Leiterbahn freilegen.

Nun war guter Rat teuer: Ein Blick in den Schalt- und Bestückungsplan offenbarte, dass die einzig mögliche Stelle für die Verbindung das direkte Anlöten an einen Pin des Prozessors war. Dieser liegt jedoch ausgerechnet zwischen Versorgungsspannung und Masse. Eine Frage in die Discord-Community bestätigte meine Befürchtung und verriet mir, dass ich scheinbar nicht der Einzige war, dem dieses Missgeschick passiert ist.

Einige Versuche mit dem von mir verwendeten Draht brachten keine erfolgsversprechenden Ergebnisse, da sich der Draht trotz Fixierung mit Heißkleber immer wieder löste. Ich entschied mich daher, das Thema zunächst ruhen zu lassen und mir einen geeigneten Draht zu bestellen (siehe oben).

Bei Aliexpress fand ich schließlich einen Kupferlackdraht mit 0,1 mm Durchmesser, den ich mir bestellte. Im Nachhinein wäre ein Draht mit 0,2 mm Durchmesser vielleicht noch besser geeignet gewesen, da der dünnere Draht natürlich einen höheren elektrischen Widerstand hat. Dennoch brachte der Draht den gewünschten Erfolg.

Statt Heißkleber habe ich zur Fixierung nun Kapton-Klebeband verwendet, was sich als deutlich praktikabler erwies.

Hier findet ihr einige Bilder der Modifikation.

Zunächst werden der Akku und die Antenne entfernt
Entfernen der Poti/Drehencoder Kappen, deren Befestigungsmuttern und der oberen Abdeckung
Entfernen der Kühl- und Schirmabdeckung durch vorheriges Ablöten des SMA Antennen-Verbinders
Lösen des Flachbandkabels der Bedienelemente sowie dem Lautsprecherkabel zur Trennung der Gehäusehälften
Auf der HF-Seite muss lediglich ein Kondensator entfernt werden

Zusätzliche Modifikation

Bevor ihr das Gerät wieder vollständig zusammenbaut, empfiehlt es sich, eine weitere Modifikation vorzunehmen. Diese betrifft sowohl die Lautstärkeregelung der Bedienungstöne – die ohne Anpassung eine konstante Lautstärke haben und sich nicht über den Lautstärkeregler des Geräts ändern lassen – als auch die Lautstärke des decodierten M17-Signals.

Eine Erklärung sowie eine Anleitung zu dieser Modifikation findet ihr hier.

Screenshot von github.com

Modifikation der Lautstärkeregelung

Der Zusammenbau

Achtet beim Zusammenbau darauf, dass ihr die Dichtung richtig einsetzt und sowohl den Stecker des Lautsprechers als auch das Flachbandkabel wieder einsteckt. Letzteres erwies sich auch nun wieder als problematisch. Aber habt ihr es erst einmal geschafft, das Kabel gerade und vollständig in den Verbinder einzuführen, lässt sich dessen Verriegelung problemlos schließen.

Vor dem vollständigen Zuschrauben habe ich noch die Antenne aufgeschraubt und die Batterie an die entsprechenden Kontakte gehalten, um das Gerät einzuschalten. Zu meiner großen Überraschung blieb mir der magische Rauch erspart, und meine Erleichterung war entsprechend groß, als ich den Startbildschirm sah.

Erster Test

Ein erster Test mit meinem bereits für M17 vorbereiteten Hotspot zeigte, dass das Gerät grundsätzlich funktioniert. Allerdings wird beim Senden ein starkes Rauschen mitübertragen. Beim Empfang muss ich den Lautstärkeregler vollständig aufdrehen und das Gerät trotzdem dicht ans Ohr halten, um überhaupt etwas hören zu können.

Die Community machte mich darauf aufmerksam, dass letzteres Problem bereits bekannt ist. Es handelt sich um ein Hardware-Problem: Der Ton wird über ein gefiltertes PWM erzeugt, und der Signalweg weist eine hohe Dämpfung auf. Um dies zu optimieren, müssten die Firmware-Entwickler entweder den HR_C5000 für den Audio-Ausgang verwenden oder eine AGC (Automatische Verstärkungsregelung) implementieren. Ersteres ist jedoch schlecht dokumentiert, und es ist fraglich, ob sich überhaupt jemand die Zeit dafür aufbringen wird.

Fazit und persönliche Empfehlung

Am Ende sei gesagt, dass ich das Gerät durch mein Missgeschick bei der Modifikation fast zum Briefbeschwerer gemacht hätte. Trotz allem habe ich nun ein Gerät, das mir wegen der geringen Lautstärke trotzdem keinen M17-Betrieb ermöglicht.

War die Modifikation und der damit verbundene Zeitaufwand also für die Tonne? Und würde ich es wieder tun? Nein und ja: Erstens, das Gerät ist sehr günstig, und selbst der Verlust wäre durch eine Neuanschaffung verschmerzbar gewesen. Zweitens, wächst man mit seinen Herausforderungen, und die bei der Modifikation gemachten Erfahrungen werden mir bei einem zukünftigen Projekt sicher zugutekommen.

Würde ich die Modifikation weiterempfehlen? Selbst wenn ihr über die nötige Ausrüstung und das handwerkliche Geschick verfügt, aktuell nein, da der M17-Betrieb so nicht störungsfrei möglich ist. Es bleibt zu hoffen, dass sich jemand der Sache mit der Firmware noch einmal annimmt, wodurch eine deutliche Verbesserung der Lautstärke möglich wäre.

Habt ihr die Modifikation selbst schon durchgeführt und ähnliche Erfahrungen gemacht? Gibt es etwas, auf das ihr zusätzlich hinweisen würdet? Schreibt eure Erfahrungen gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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Neue Generation von Digitalfunk-Hotspots kündigt sich an

CC1200 vs. ADF7021: Wir zeigen, welche Vorteile der neue CC1200 für Digitalfunk-Hotspots bietet.

Hotspots für den Digitalfunk, die Betriebsarten wie DMR, C4FM, D‑Star, NXDN, P25, M17, aber auch APRS und POCSAG unterstützen, sind äußerst praktisch und in fast jedem modernen Amateurfunk-Shack zu finden. Bisher dominierte der HF-Transceiver-Chip ADF7021 von Analog Devices die Szene digitaler Hotspots – und damit auch die Mehrheit der in unserer Übersicht digitaler Hotspots mit integriertem TRX aufgeführten Lösungen.

Screenshot von dl-nordwest.com

Übersicht digitaler Hotspots mit integriertem TRX

Das Projektteam M17 um Chef-Entwickler Wojciech Kaczmarski, SP5WWP, testet nun einen neuen Ansatz mit dem HF-Transceiver-Chip CC1200 von Texas Instruments. Nach eigenen Messungen bietet dieser, insbesondere bei größerem Abstand zur Antenne, eine deutlich bessere Performance als der weit verbreitete ADF7021. Dies dürfte sich besonders in der Übertragungsqualität bemerkbar machen und könnte künftig allen digitalen Übertragungsarten zugutekommen.

Ein erster Raspberry Pi-Hat, in dem der CC1200 zum Einsatz kommt, wurde bereits entwickelt. Eine noch im frühen Beta-Status befindliche Firmware liegt ebenfalls vor, die aktuell allerdings ausschließlich den M17-Modus für Sprach- und Textübertragungen unterstützt.

Experimentierfreudige Anwender können das Platinenlayout des Pi-Hats hier herunterladen und über Dienstleister wie JLCPCB oder PCBWay fertigen lassen. Die Firmware steht zudem hier zur Verfügung.

Auch der Hersteller selbst, Texas Instruments, bietet mit dem CC1200EMK-420-470 ein Entwicklungsboard für eigene Experimente an

Entwicklungsboard CC1200EMK-420-470 des Herstellers Texas Instruments für den Frequenzbereich 420 – 470 MHz

Obwohl die Messungen klare Vorteile des CC1200 zeigen, wird es vermutlich noch einige Zeit dauern, bis Hotspot-Platinen (Pi-Hats) mit diesem Chip verbreitet sind. Entscheidend wird zudem sein, ob der neue Chip vollständig von MMDVM in Verbindung mit Pi‑Star bzw. WPSD unterstützt wird.

Wir vom Team DL-Nordwest beobachten die Entwicklungen aufmerksam und informieren euch über alle Fortschritte.

Was haltet ihr von dieser Entwicklung? Schreibt uns eure Meinung dazu gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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M17: So werdet ihr QRV – Teil 1 (Funkgerät)

Was M17 bietet und wie ihr den Einstieg findet

M17 ist ein digitales Verfahren im Amateurfunk, das sowohl die Übertragung von Sprache als auch von Daten ermöglicht. Im Gegensatz zu den bereits verbreiteten Modi wie DMR, C4FM oder D-Star sind bei M17 sowohl der verwendete Sprachcodec, Codec2, als auch das Protokoll quelloffen.

Das bedeutet für uns Funkamateure zum einen, dass es uns eine Basis für Experimente bietet und wir es mit den im Amateurfunk gewünschten Funktionen frei gestalten können. Zum anderen gibt es bisher jedoch nur wenige kommerziell gefertigte Lösungen.

M17 wurde von Wojciech Kaczmarski, SP5WWP, und weiteren Funkamateuren ins Leben gerufen. Die Entwicklung begann im Jahr 2019 und hat sich mittlerweile zu einem weltweiten Projekt mit einigen hundert Aktiven entwickelt, die an der Programmierung und Umsetzung dieser Betriebsart arbeiten.

Screenshot von m17project.org

Offizielle M17 Projektseite

Auch der Multimode-Sprachraum DL-Nordwest erlaubt über den URF421 den Einstieg in M17. Wie ihr euch mit WPSD in M17 mit em URF421 verbindet könnt, erklären wir euch hier:

In diesem Beitrag geben wir euch einen Status quo über M17 und zeigen, welche Möglichkeiten es aktuell gibt, in M17 QRV zu werden.

M17 Funkgerät

Um ganz klassisch mit einem Funkgerät in M17 Betrieb zu machen benötigt ihr zunächst einmal ein Funkgerät, welches M17 Aussenden und Empfangen kann. Folgende Lösungen gibt es bisher:

  • CSI Connect Systems CS7000_M17 und CS7000_M17_PLUS UHF-Handfunkgerät: Letzteres besitzt einen schnelleren Prozessor und mehr Speicher und erlaubt damit das Umschalten zwischen M17, DMR und FM sowie künftig ggf. noch weitere Protokolle. Die Firmware wird vom OpenRTX-Team entwickelt. Im Funkgerät müssen lediglich die Frequenz sowie, vergleichbar mit C4FM, das eigene Rufzeichen eingestellt werden. Damit bieten die hier genannten Geräte aktuell den einfachsten Einstieg in M17.
CSI Connect Systems CS7000_M17_PLUS UHF-Handfunkgerät
  • Kommerzielles Funkgerät mit Micro17 OpenRTX-Modul, z.B. Icom IC-F3x6x/4x6x/5x6x/6x6x Serien, ausstatten: Damit erhalten ihr ein robustes Mobil- oder Handfunkgerät in VHF- oder UHF-Ausführung. Zum Einbau muss das Funkgerät geöffnet und das Modul auf den vorgesehenen Steckplatz gesteckt werden. Dieses gestaltet sich ähnlich einfach wie die Nachrüstung der Bluetooth-Unit in Icom-Geräten. Grundsätzlich ließen sich damit auch anderen Funkgeräte ausstatten, die die benötigten Signale wie ungefilterte NF, Mikrofon, Lautsprecher, PTT (Sende-Empfangsumschaltung) und eine Betriebsspannung, im besten Fall auf einer internen Schnittstelle, bereitstellen. Dieses betrifft im Normalfall besonders Funkgeräte mit Option zur Installation eines Scrambling-Moduls. Eine Beschreibung kompatibler Geräte erhaltet ihr hier: github.com/M17-Project/Micro17/blob/main/icom_ICF3_4_5_6XXX/general_info.md
Das ICOM Mobilgerät IC-F5063 (VHF) / 6063 (UHF) lässt sich mit einem Micro17-Modul nachrüsten
Das Micro17-Board wird im Funkgerät auf den vorgesehenen Steckplatz gesteckt
  • Retevis RT3(S) / TYT MD-380/MD-390 UHF und TYT MD-UV380 / MD-UV390 nach Hardware-Modifikation: Wer eines der hier genannten Geräte besitzt und kein Problem damit hat, es auf eigene Gefahr hin zu zerlegen und einige SMD-Komponenten zu Entlöten, sowie SMD Komponenten und Drähte hinzuzufügen, der kann auch damit QRV werden. Eine detaillierte Anleitung gibt es unter openrtx.org/#/M17/m17 sowie auf YouTube:
  • NiceRF SA868 / Lilygo T-TWR Plus: Aktuell laufen weitere Experimente mit einer OpenRTX-Firmware für das Funkmodul NiceRF SA868S. Von Lilygo gibt es dazu das Experimentier-Board T-TWR Plus v2.1 auf ESP32-S3 Basis, welches auch WiFi, Bluetooth und GPS bietet. Dieses könnte, eine entsprechende Firmware vorausgesetzt, auch M17 unterstützen. Aktuell gibt es diese Firmware jedoch noch nicht! Weitere Informationen findet ihr hier: openrtx.org/#/hardware/ttwrplus.

NiceRF SA868S im Dopplepack auf Aliexpress (Affiliate Link)

Das Lilygo T-TWR-Plus Version 2.1 könnte künftig auch M17 unterstützen

Ob und wann weitere Hersteller wie CSI geeignete Hardware herausbringen, die M17 bereits implementiert haben, ohne das erst eine Modifikation und damit ein Eingriff in das Gerät erforderlich ist, bleibt abzuwarten. Wünschenswert wäre, wenn Hersteller eine für uns geeignete Hardware-Plattform in großer Stückzahl und damit günstig produzieren würden, die Firmware für eigene Implementierungen aber quelloffen gestalten würde. So passiert u.a. beim QuanSheng UV-K5.

M17 Modem (Module17)

Module17 ist ein M17-Modem mit Mikrofon- und Lautsprecheranschluss, Display und Bedienelementen. Es wird über ein Kabel mit einem Funkgerät verbunden. Wichtig dabei ist, dass das Funkgerät das ungefilterte Empfangssignal (Flat-Audio) bereitstellt und auch die Übertragung eines ungefiltertem NF-Signals erlaubt. Dieses sind vor allem Mobilgeräte mit Datenbuchse, wie sie damals auch beim Packet-Radio Betrieb mit 9600 Baud zum Einsatz kamen.

Heute bieten außer Yaesu kaum noch Hersteller Geräte mit Datenbuchse. In der Bucht werdet ihr hier aber sicher fündig. Die meisten Betriebsfunkgeräte wie z.B. Motorola GM340 erlauben zudem, ungefiltertes Audio auf die Datenbuchse zu legen. Beachtet, dass das Funkgerät lediglich zur Übertragung und zum Empfang des HF-Signals verwendet wird, alles andere passiert im Modem. Lilygo bietet aktuell die Hardware-Version v0.1e mit oder ohne OLED-Display aber ohne Gehäuse an.

Lilygo Module17 auf Aliexpress (Affiliate Link)

Das Module17 wird an ein Funkgerät mit entsprechender Datenbuchse angeschlossen

Wer stattdessen die hier abgebildete Version 1 haben möchte, muss sie sich z.B. bei JLCPCB oder PCBWay fertigen lassen. Die Versionen unterscheiden sich lediglich in der Platzierung der Anschlüsse und Positionen der Bedienelemente. Mehr Informationen zum Module17 erhaltet ihr hier: github.com/M17-Project/Module_17.

Aktuell laufen zudem Experimente mit dem QuanSheng UV-K5 und Talkpod A36plus, die Pre- und Deemphasis durch Veränderung der Registerbits sowie Vorverzerrung des vom Module17 generierten M17-Signals so zu modifizieren, dass diese, trotzt fehlender Datenbuchse, trotzdem als günstiger Sende-Empfänger am Module17 funktionieren können.

Passende Infrastruktur

Wenn ihr M17 aber nicht nur im Direkt-QSO durchführen möchtet , sondern z.B. bei uns im Raum DL-Nordwest, benötigt ihr jetzt noch ein Relais mit M17-Unterstützung in eurer Nähe oder einen geeigneten Hotspot.

Grundsätzlich können alle Digitalrelais mit MMDVM, auf moderner STM32-Prozessor Architektur, M17 unterstützen. Vorausgesetzt, der Sysop verwendet die aktuelle Firmware und hat M17 auf seinem Relais aktiviert.

Es geht aber auch mit einem MMDVM-Hotspot, wenn dieser ebenfalls eine STM32-Architektur besitzt sowie eine aktuelle Firmware 1.6.1 oder neuer. Dazu gehört u.a. der Duplex-Hotspot von BI7JTA. Eine Auflistung von den am Markt erhältlichen Hotspots erhaltet ihr hier:

Screenshot von dl-nordwest.com

Übersicht digitaler Hotspots

Um M17 auf eurem Hotspot im vollen Umfang nutzen zu können empfehlen wir die Verwendung von WPSD (siehe oben).

Wie ihr seht gibt es bereits einige Möglichkeiten mit einem Funkgerät in M17 qrv zu werden. Im zweiten Teil dieser Beitragsserie schauen wir uns dann an, welche weiteren Möglichkeiten und ganz ohne Funkgerät es gibt.

Was haltet ihr von M17? Kann M17 sich im Amateurfunk gegenüber anderen Verfahren durchsetzen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesen Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Euer Team DL-Nordwest


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M17: URF421 unter WPSD als Host eintragen

Wie ihr den URF421 unter WPSD in eurer M17-Hostliste eintragt

Der Multimode-Sprachraum DL-Nordwest erlaubt über den URF421 auch den Einstieg in M17. Da die URF-Reflektoren in der Liste der verfügbaren M17-Server aber bei Veröffentlichung dieses Artikels noch nicht in der Auswahlliste zur Auswahl angeboten werden, zeigen wir euch in diesem Artikel, wie ihr den URF421 unter WPSD einfach selbst nachtragen könnt.

  1. Klickt dazu in der Menüleiste eures Dashboards zunächst auf Admin und gebt als Benutzernamen pi-star und dann euer Passwort ein (raspberry, falls ihr dieses nicht geändert habt).
  1. Ebenfalls in der Menüleiste klickt ihr nun auf Advanced
  1. Ruft unter Host File EditorsM17 Hosts auf
  1. Fügt hier die folgende Zeile ein wie abgebildet und klickt anschließend auf Speichern:
URF-421    152.53.85.93    17000
  1. Führt nun einen Neustart eures Hotspots durch (AdminPowerReboot) und loggt euch, nachdem dieser erfolgt ist, im Dashboard wieder als Admin ein (siehe Schritt 1)
  2. Klickt jetzt in der Menüleiste auf Konfiguration.
  1. Im Abschnitt M17 Configuration könnt ihr den URF421 mit Startmodul D, wie hier gezeigt, jetzt als Startreflektor wählen. Speichert nun die Einstellung indem ihr auf Apply Changes klickt.

Nach dem automatisch durchgeführten Neustart prüft nun in der linken Statusleiste unter M17 Status, ob bei Reflector der URF-421 D angezeigt wird.

Erfolgreiches Einloggen auf dem URF421

Auch auf dem Dashboard des URF421 sollte euer Hotspot nun in der Liste der verbunden Stationen aufgeführt werden.

Screenshot von dl-nordwest.com

Aktuell auf dem URF421 verbundenen Stationen

Habt ihr weitere Fragen oder Anregungen? Dann schreibt sie uns gerne in die Kommentare unter diesen Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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DLNW Rückblick 2024, Ausblick 2025

In diesem Beitrag werfen wir einen Blick zurück auf das DL-Nordwest-Jahr 2024 und geben einen Ausblick auf die geplanten Highlights und Entwicklungen für 2025.

Ein weiteres Jahr ist vergangen, und wir fragen uns einmal mehr: Wo ist die Zeit geblieben? Wie gewohnt möchten wir das neue Jahr mit einem Rückblick auf das Vergangene beginnen und einen Ausblick darauf geben, was das Projekt DL-Nordwest im kommenden Jahr für euch bereithält.

Rückblick 2024

Wie in unserem Ausblick für 2024 angekündigt, haben wir intensiv an unserer Serverstruktur gearbeitet, um die Übertragungsqualität im Raum DL-Nordwest weiter zu verbessern. Mitte des Jahres wurden der YSF-Reflektor und der XLX421 miteinander verschmolzen, begleitet von einem Design-Update für die Dashboards.

Das Dashboard des XLX421 präsentiert sich im neuen Design

Zum Jahresende 2024 haben wir einen neuen Server angemietet und die Webseite dl-nordwest.com auf diesen umgezogen. Zusätzlich wurde ein URF eingerichtet. Dieser ermöglicht nicht nur den Einstieg in den Raum DL-Nordwest über die neue Betriebsart M17, sondern ersetzt auch die bestehenden NXDN- und P25-Reflektoren sowie deren Brücken durch die neue Infrastruktur.

Zudem wurde die Anbindung an PEANUT optimiert, und eine neue Brücke zum FM-Funknetz erfolgreich in Betrieb genommen.

Auch unsere Webseite haben wir für euch weiter optimiert: Neben einem neuen Glossar mit mittlerweile 120 Einträgen, die gebräuchliche Abkürzungen im Amateurfunk erklären, wurde die Menüstruktur überarbeitet. Zudem haben wir die Download-Sektion deutlich erweitert und mit Handbüchern sowie Informationen zu aktuellen digitalen Funkgeräten angereichert.

In insgesamt 69 Beiträgen haben wir euch neue Hardware für den Digitalfunk vorgestellt. Dazu gehörten unter anderem der lang ersehnte Nachfolger des TM-D710G Mobilgerätes, das Connect Systems CS800D Plus, das ICOM ID-52 Plus, der SharkRF openSPOT 4 Pro und M1KE. Aber auch Firmware-Updates haben wir ausführlich thematisiert

Auch im Bereich Software waren wir aktiv: Wir haben uns unter anderem mit MMDVM und BlueDV Connect für das TH-D75 beschäftigt. Zudem haben wir den Datenfunk mit LoRa aufgegriffen und in den Beiträgen ‚Wir bauen uns eine Meshtastic-Node‚ und ‚MeshCom 4.0‚ ausführlich behandelt.

Das AIOC, eine kompakte Soundkarte und Programmieradapter, die direkt an Handfunkgeräte mit Kenwood-Norm angesteckt werden kann, war schließlich das Thema einer gesamten Beitragsreihe.

Zudem waren wir für euch auf dem Antennentestwochenende in Delmenhorst und besuchten die Ham Radio 2024 in Friedrichshafen. Ein Gastbeitrag von Matthias AJ4BB brachte uns sogar zur Hamvention in Xenia, USA. Matt DL1BJL erklärte uns, wie man mit dem Kenwood TH-D74 FT8 und FT4 unter Linux decodieren kann, und Kai DK1TEO berichtete über seinen Handsfree Bausatz v2. Schließlich zeigte uns Christian DO1CML in ‚APRS 2 Go‚ eine weitere Anwendung für das AIOC. An dieser Stelle möchten wir allen Gastautoren herzlich danken, die unsere Gemeinschaft in diesem Jahr mit ihren wertvollen Beiträgen bereichert haben 😘.

Aber welche Beiträge waren 2024 eure meist-aufgerufenen Top 5?

  1. KENWOOD – Neues VHF/UHF Mobilgerät mit D-Star, APRS und Bluetooth, 2.306
  2. ICOM IC-7760 – Neuer 200 W HF 50 MHz Transceiver, 1.885
  3. Kenwood – Neuer APRS D-Star Mobilfunktransceiver, 1.531
  4. AIOC – Der Wunderadapter für Handfunkgeräte – Teil 1 (Einführung und Bestellung), 1.513
  5. Yaesu FTX-1F – HF/50/144/430 MHz Allmode SDR Transceiver, 1.366

Eure größtes Interesse gilt also den Beiträgen über neue Amateurfunk-Geräte. Besonders spannend waren die Artikel zum neuen, noch nicht erhältlichen Kenwood D-Star Mobiltransceiver, der sogar die Plätze 1 und 3 in den Aufrufzahlen belegen konnte.

Bei den meistaufgerufenen Seiten bzw. Unterseiten sieht die Reihenfolge wie folgt aus:

  1. Startseite, 5.337
  2. Aktuelles, 1.740
  3. Übersicht digitaler Hotspots mit integriertem TRX, 1.501
  4. DL-Nordwest Dashboards, 1.013
  5. Projekt DL-Nordwest, 1.004

Bei den Downloads haben euch vor allem die Dateien zum Yaesu FT-5DE, FTM-300DE und FTM-500DE am meisten interessiert.

Im Jahr 2024 konnte unsere Webseite beeindruckende 36.470 Besuche mit 62.836 Seitenaufrufen aus 39 Ländern verzeichnen – ein Wachstum von knapp 214 % im Vergleich zum Vorjahr. Dass 82,6 % der Besuche aus Deutschland stammen, überrascht angesichts der rein deutschsprachigen Inhalte kaum. Bemerkenswert ist jedoch die hohe Anzahl an Aufrufen aus den USA (5,7 %), die sich vermutlich durch die große Bevölkerungszahl gegenüber unseren direkten Nachbarn wie Österreich (1,2 %) und der Schweiz (0,8 %) behaupten konnten.

Besucher weltweit: 82,6% stammen aus Deutschland

Auch unsere WhatsApp-Gruppe, die inzwischen 38 Mitglieder zählt, und unsere Telegram-Gruppe mit stolzen 171 Mitgliedern, haben im Jahr 2024 kräftig Zuwachs bekommen. Hier könnt ihr euch austauschen, Fragen stellen und spannende Themen rund um den Amateurfunk diskutieren. Werdet Teil der DL-Nordwest-Gemeinschaft – wir freuen uns auf euch!

Wie ihr seht, war 2024 ein ereignisreiches Jahr mit vielen spannenden Entwicklungen. Doch was bringt das Jahr 2025? Werfen wir einen Blick auf die geplanten Neuerungen und Ziele.

Ausblick 2025

Im Jahr 2025 wollen wir unsere Serverstruktur weiter verbessern, indem wir die Server XLX421 und URF421 zusammenführen. Auch bei den Brücken arbeiten wir an neuen Lösungen, die eine höhere Übertragungsqualität und geringere Latenzen (Verzögerungen) ermöglichen sollen. Diese Optimierungen sollen nicht nur die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit erhöhen, sondern uns auch den Wartungsaufwand erleichtern.

Darüber hinaus möchten wir euch weiterhin spannende Beiträge zu neuer Hard- und Software sowie zu den vielfältigen Projekten und Aspekten des digitalen Amateurfunks bieten. Besonders im Fokus steht die Betriebsart M17. Wir laden euch schon jetzt herzlich ein, gemeinsam mit uns in dieser neuen digitalen Betriebsart zu experimentieren.

Screenshot von m17web-new.kc1awv.net

M17 Infoseite

Insgesamt sind wir äußerst zufrieden mit der positiven Entwicklung, die das Projekt DL-Nordwest bisher genommen hat. Besonders freuen wir uns über die zahlreichen spannenden Gespräche in unserem Raum DL-Nordwest. Eure Unterstützung – sei es durch viele QSOs, Gastbeiträge oder auch Spenden zur Deckung der gestiegenen Serverkosten – motiviert uns, das Projekt weiter voranzutreiben. Vielen Dank dafür!

Aber jetzt seid ihr dran: Was habt ihr euch für dieses Jahr Funk-technisch vorgenommen und welche Wünsche und Anregungen habt ihr an das Projekt DL-Nordwest? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesen Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Euer Team DL-Nordwest


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URF-Reflektor DL-Nordwest

NXDN, P25, M17 und mehr im URF421

Vor kurzem hat das Team DL-Nordwest einen Universal Multi-protocol Digital Voice Reflector, kurz URF, in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um ein universelles, mehrprotokoll-fähiges Digital Voice Reflektor-System, das die Integration verschiedener digitaler Sprachprotokolle im Amateurfunk ermöglicht. Im Gegensatz zum XLX werden auch NXDN, P25 und M17 direkt unterstützt, und sogar eine Anbindung an AllStar wäre damit möglich.

Übersichtsgrafik Zugangsmöglichkeiten DL-Nordwest

Soweit, so gut, aber was bedeutet das für uns auf DL-Nordwest? Durch die direkte Unterstützung von NXDN und P25, konnten wir deren bisherige Reflektoren und Brücken zu DL-Nordwest abschalten. Hinzu gewonnen haben wir außerdem das offene Sprachprotokoll M17, über das wir im kommenden Jahr noch ausführlich berichten werden. Wer schon jetzt damit experimentieren möchte ist herzlich dazu eingeladen.

Noch ein kurzer Hinweis: Beim Testen mit M17 ist uns aufgefallen, das über Pi-Star die M17-Reflectoren erst ab Version 4.1.8 richtig angezeigt werden. Wer noch eine ältere Version verwendet sollte daher bitte vorher ein Update durchführen.

Aktuell haben wir im URF nur das Modul D aktiviert, welches eine Verbindung zu allen anderen Räumen auf DL-Nordwest besitzt, so dass weiterhin Verbindungen zu allen Betriebsarten möglich sind.

Da im Moment technisch-bedingt keine sogenannten „Peers“, also direkte Links zwischen dem XLX und URF, möglich sind, werden der XLX421 und URF421 parallel betrieben. C4FM-, DMR- und D-Star-Nutzer loggen bitte wie bisher auf dem XLX421 ein, NXDN-, P25- und M17-Nutzer hingegen auf dem URF421.

Das Dashboard für den neuen Reflektor findet ihr wie immer auf der linken Seite unserer Homepage oder direkt unter urf.dl-nordwest.com.

Unsere Bitte zum Schluss: Wie immer ausgiebig testen, ausprobieren und natürlich Rückmeldung geben

Seid ihr schon in P25, NXDN oder M17 qrv? Gibt es andere Dinge, die wir für euch umsetzen sollen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesen Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Bernd DK5BS


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MMDVM: Aktuelle Entwicklungen und Ausblick für 2025

Erfahrt alles über die neuesten Entwicklungen bei MMDVM und was uns in Zukunft erwartet.

Im globalen Brandmeister-Netzwerk sind im Oktober 2024 fast 18.500 Hotspots und rund 6.600 Relaisfunkstellen aktiv. Besonders auffällig: Gut 82 % dieser Systeme basieren auf MMDVM – ein Anstieg von etwa 2 % im Vergleich zum Vorjahr. MMDVM, kurz für „Multi-Mode Digital Voice Modem“, wurde von Jonathan G4KLX entwickelt. Diese vielseitige Firmware und Software ermöglicht es, verschiedene digitale Kommunikationsmodi zu nutzen. Dazu gehören aktuell D-Star, DMR, C4FM, P25, NXDN, M17, Analog FM, AX.25 und POCSAG.

Den entscheidenden Durchbruch erzielte MMDVM mit der Verbreitung kostengünstiger Hotspots und dem von Andy MW0MWZ entwickelten Pi-Star Image. Dieses ermöglicht eine einfache Konfiguration über ein benutzerfreundliches Dashboard, ohne dass tiefgehende Linux-Kenntnisse erforderlich sind. Inzwischen sind weitere Pi-Star-Derivate wie WPSD, entwickelt von Chip W0CHO, erhältlich. Diese bieten einen noch größeren Funktionsumfang und erweitern die Einsatzmöglichkeiten für Nutzer deutlich. Übrigens: Wer die Entwicklung von WPSD gerne verfolgen oder Fragen dazu stellen möchte, findet hilfreiche Infos und Unterstützung in der deutschsprachigen Telegram-Gruppe.

Wie auch im vergangenen Jahr gab es auf der diesjährigen Pacificon ein Update zum Fortschritt der MMDVM-Entwicklung, das wir euch an dieser Stelle nicht vorenthalten möchten. Für diejenigen, die unseren vorherigen Beitrag dazu noch einmal lesen möchten, steht er hier zur Verfügung:

MMDVM-TNC

Es dient der Datenübertragung über Funk und erinnert stark an das klassische Packet Radio, bei dem Informationen in Paketen gesendet und empfangen werden. Die Kommunikation zwischen dem Host und dem TNC erfolgt über KISS-Kommandos, die eine unkomplizierte Steuerung ermöglichen. Es unterstützt vier verschiedene Betriebsmodi: Im Modus 1 werden Daten mit 1k2 Baud und AFSK-Modulation über das AX.25-Protokoll übertragen, der bereits in MMDVM implementiert ist. Für die höheren Datenraten von 9k6 Baud, 19k2 Baud und 38k4 Baud in den Modi 2 bis 4 wird hingegen C4FSK als Modulationsart verwendet – ähnlich wie bei DMR, jedoch nicht kompatibel. Hier kommt ein modernes IL2P-Protokoll zum Einsatz, eine Weiterentwicklung von AX.25, das zusätzlich eine Fehlerkorrektur (FEC) integriert. Diese „aufgebohrte“ Version von AX.25 ermöglicht einen höheren Datendurchsatz und ist besonders geeignet für 9k6 Baud-fähige Funkgeräte mit Diskriminator-Anschluss (ungefiltertes Audio) an der Datenbuchse. Die Modi 2 und 3 werden zudem vom TARPN NinoTNC unterstützt.

NinoTNC N9600A, Quelle: https://tarpn.net/t/nino-tnc/n9600a/n9600a_info.html

MQTT und Anzeigetreiber

MQTT ist ein Protokoll, das speziell für die Übertragung von Nachrichten in Netzwerken mit geringer Bandbreite entwickelt wurde. Dabei sendet eine Datenquelle, wie beispielsweise ein Temperatursensor, seine Informationen an einen zentralen Verteiler, ohne dabei zu wissen, wer die Empfänger dieser Daten sind. Die Empfänger, etwa eine Anzeigeeinheit, abonnieren die für sie relevanten Daten bei diesem Verteiler und stellen sie entsprechend dar.

Auch im MMDVM-System soll das MQTT-Verfahren künftig eingesetzt werden, unter anderem zur Bereitstellung von Log-Daten. Ereignisdaten, wie etwa das Empfangen einer Station, könnten so für Dashboards und Displays wie NEXTION und OLED im JSON-Format zur Verfügung gestellt werden. Dies erfordert zwar eine Anpassung der Anzeigetreiber, bietet jedoch den großen Vorteil, dass zur Unterstützung zusätzlicher Displays keine Änderungen am Quellcode des Hosts mehr nötig sind.

Zukünftig soll MQTT auch zur Fernsteuerung von Hotspots und Relais genutzt werden, um eine einfachere Bedienung zu ermöglichen. Zudem könnten empfangene APRS-Daten über MQTT an das entsprechende Gateway weitergeleitet werden. Für die direkte Kommunikation zwischen dem Host und den Gateways ist der Einsatz von MQTT allerdings nicht vorgesehen.

AllStar Anbindung

AllStar ist eine moderne Variante von EchoLink und ermöglicht die Vernetzung von analogen FM Amateurfunk-Relaisstationen sowie -Benutzern. Dabei wird die Sprache über das Internet oder das Hamnet übertragen.

In einer zukünftigen Version des FM Gateways soll die Anbindung an AllStar-Netzwerke ermöglicht werden. Dies würde auch der analogen Seite eines Multimode-Relais neue Vernetzungsmöglichkeiten bieten, die bislang vor allem den digitalen Betriebsarten vorbehalten waren.

Analoger FM-Hotspot SHARI mit AllStar-Anbindung

Neuer Digitalmodus: dPMR

Der Digitalmodus dPMR wird voraussichtlich das letzte digitale Verfahren sein, das von der aktuellen Generation der MMDVM-Hardware unterstützt wird, bevor die Entwicklung der nächsten Generation beginnt (siehe letzter Abschnitt). dPMR basiert, wie auch NXDN, auf C4FSK und ist diesem sehr ähnlich. Aufgrund der begrenzten Speicherkapazitäten für weiteren Quellcode bei existierenden Duplex-MMDVM-Hotspots wird dPMR wahrscheinlich nur auf Simplex-Hotspots verfügbar sein.

dPMR wird von vielen günstigen Funkgeräten aus Fernost unterstützt. Da diese jedoch oft keinen standardisierten AMBE-Vocoder verwenden, sind sie untereinander häufig nicht kompatibel. Die Implementierung von dPMR in MMDVM wird daher nur mit professionellen dPMR-Geräten, wie denen von ICOM, kompatibel sein.

dPMR kompatible Mobilfunktransceiver von ICOM, Quelle: https://dpmrassociation.org/dpmr-icom.html

Cross Mode und MMDVM Transcoder

Die MMDVM_CM Suite (CM steht für CrossMode) ermöglicht es Hotspots, HF-seitig in einem anderen Modus zu arbeiten als netzwerkseitig. So könnt ihr beispielsweise mit eurem DMR-Handfunkgerät in YSF-Netzen aktiv sein oder umgekehrt. In Zukunft soll die MMDVM_CM Suite vollständig durch eine neue Lösung ersetzt werden: die Transkodierung des Audiosignals wird dann über einen speziell entwickelten MMDVM-Transcoder erfolgen.

Dieser Transcoder wird in Form eines USB-Sticks ausgeführt und soll die Transkodierung zwischen verschiedenen digitalen Verfahren übernehmen. Während die Transkodierung für IMBE (P25 Phase 1) und Codec2 (M17) auf einem STM-Prozessor (STM32H723) erfolgt, wird die Transkodierung von D-Star zu DMR, C4FM und NXDN von einem AMBE3003-Vocoder durchgeführt.

Durch diese Kombination aus neuer Software und Hardware wird es möglich sein, nahezu jeden Digitalmodus in einen anderen zu konvertieren. Die Konfiguration des Audio-Routings erfolgt über eine umfangreiche Konfigurationsdatei. Es ist jedoch zu beachten, dass immer nur ein Modus HF-seitig in einen anderen netzwerkseitig konvertiert werden kann – Mehrfachkonvertierungen gleichzeitig sind nicht möglich.

Prototyp der MMDVM Transcoder Hardware mit einem AMBE3000R auf einem Nucleo-H723, Quelle: https://github.com/ZUM-Radio/MMDVM_transcoder_hw?tab=readme-ov-file

MMDVM v2: Die nächste Generation

Die nächste Generation von MMDVM wird anstelle der bisher verwendeten Modems auf einen I/Q-basierten Transceiver setzen. Diese arbeiten mit sogenannten In-Phase (I) und Quadratur (Q) Signalen, um Informationen über Funk zu übertragen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Modems ermöglichen sie eine flexiblere Signalverarbeitung und unterstützen dadurch eine Vielzahl von Betriebsarten. Das Signal wird direkt als I/Q-Daten verarbeitet und ermöglicht dadurch eine effizientere Modulation und Demodulation.

Dies eröffnet Hotspots die Möglichkeit, nicht nur alle digitalen Sprachmodi zu unterstützen, sondern auch den Betrieb in FM, was bisher nur mit Modems möglich war. Derzeit befindet sich das Entwicklerteam auf der Suche nach passenden und kostengünstigen ICs, um Hotspots auf dieser Basis zu realisieren. Ob diese Technologie auch für Relaisfunkstellen geeignet sein wird, bleibt abzuwarten.

Jonathan und das Entwicklerteam möchten zunächst sicherstellen, dass die gesamte Funktionalität der aktuellen MMDVM-Version in der neuen Generation vollständig integriert ist, bevor sie weitere digitale Betriebsarten wie TETRA oder P25 Phase 2 implementieren. Die Software wird außerdem so flexibel gestaltet, dass unterschiedliche I/Q-Transceiver verwendet werden können.

Frühe Experimente mit einem CMX991 I/Q-Radio Chip von KD2BMH

Wer den Vortrag von Jim KI6ZUM und Jonathan G4KLX/W4KLX in englischer Sprache ansehen möchte, findet ihn hier:

Weitere Informationen zu MMDVM findet ihr außerdem auf der MMDVM Groups.io Seite:

Screenshot von groups.io

MMDVM@groups.io

Als Team DL-Nordwest finden wir die Entwicklungen rund um MMDVM äußerst spannend. Die stetige Erweiterung der Funktionen und die neuen Technologien, die sowohl digitale als auch analoge Modi vereinen, bieten zahlreiche Möglichkeiten für die Zukunft des Amateurfunks. Wir werden die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen und freuen uns darauf, die neuen Fortschritte und Innovationen mit euch zu teilen.

Welche Funktionen oder Neuerungen findet ihr am spannendsten? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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Hier sind Sie – eure Hotspots

In diesem Beitrag präsentieren wir die Einreichungen eurer Hotspots, mit denen ihr u.a. in DL-Nordwest qrv seid.

Um es mal gleich zu sagen, nicht jeder muss gleich 10 oder mehr Hotspots in seinem Besitz haben, um auf DL-Nordwest Betrieb zu machen, aber es erleichtert die Sache natürlich, wenn man nicht immer hin- und herschalten will. Wir wollen euch mal die zahlreichen Bilder und Kommentare präsentieren, die uns hier erreicht haben.

Reihenfolge übrigens Alphabetisch nach Call und vollkommen ohne Wertung.

Matt(hias) AJ4BB/DL6ZM/DU3ZM/EI7JFB hat uns ein Bild von seinem kleinen Jumbospot geschickt und seiner Clearnode geschickt:

Hier noch ein weiterer Hotspot Clearnode von NodeVentures, vorne rechts. https://www.node-ventures.com
Eigentlich eher analog, da für Echolink/Allstarlink was ja auf FM ist, aber es gibt in der neusten Firmware auch eine “digital bridge”. Zudem klasse App für iOS, Android – läuft auch prima auf GrapheneOS (= entgoogletes Android).

Im Hintergrund was digitales aber kein Hotspot, sondern ein P25 Phase II Scanner.
P25 wird hierzulande (USA) bei den BOS verwendet, statt Tetra (Deutschland).

Das folgende Bild von Sascha DB9NFB ist wohl selbsterklärend:

Karsten DC7OS hat gleich zwei Jumbospots in Betrieb:

Optisch eine der besonderen Lösungen, so finden wir erreichte, uns von Hans-Jörg DD8XX:

Ein signalfarbiger Hotspot wird uns von Thomas DF2TH präsentiert:

Folgendes erreichte uns von Uwe DG1KK:

Hallo Bernd, ich betreibe zwei MMDVM Hot-Spots, beide mit Pi-Star. Der Dual-Hat läuft in der Regel für DMR oder D-Star und der Single-Hat für YSF.
Und dann gibt es noch einen alten DV4-Mini 😊. 73 aus Herzogenrath bei Aachen, Uwe DG1KK

Von Jochen DG3FBL erreichten uns folgende Ansichten seines Hotspots:

Günter DK3GZ ist auch im Urlaub qrv:

Das ist meine kleine Ausrüstung wenn ich im Urlaub unterwegs bin 😃. Zu Hause hab ich noch einen Euronode und nen Yaesu Ftm-300.
73 DK3GZ Günter 👋🏻

Udo DG8DQ betreibt seine Hotspots mit extra langen Antennen:

Peter DG9FFM betreibt einen von sieben existierenden DV4Repeater sowie einen DVMega:

Heinz DG9KAF hat seinen openSPOT als Dachbox für den VW-Bulli umfunktioniert:

„Der Bulli mit der schicken Dachbox 😀“

„Gibts auch in der Weihnachtszeit-Edition. 👍“

Peter DH8BAT betreibt einen UP4DAR:

Dieter DK6OC schrieb uns folgendes:

Hallo in den hohen Norden,

da mache ich bei der Aktion doch gleich mal mit du schicke Euch zwei Bilder von meinem Hotspot.

Als Display habe ich einen Nextion 3.5“ TFT Touch Screen gegönnt, das Dashboard davon gefiel mir ganz gut.

Ansonsten habe ich einen Raspi3 im Einsatz mit Pi-Star von MWØMWZ im Einsatz.

Jochen DL1JNW ist in Wires-X qrv:

Franz Josef DL5FJW schreibt:

„Provisorien halten länger. Kein Acrylglas sondern Cutter und Flambierbrenner zum Biegen des „Gehäuses“ mmdvm + RPi Zero + Nextion Display läuft mit der WPSD Software“

Von Heiko DL6HW kam die folgende Einreichung:

Hallo,

hier möchte ich euch mal einen von meinen Hotspots zeigen.
Den Hotspot setze ich immer ein wenn ich zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs bin.

Der Hotspot besteht aus folgenden Komponenten:

  • Raspberry Pi Zero W
  • Bewinner MMDVM Dual Hotsport Board
  • Geekworm X306 UPS
  • 18650 Li-Ion Akku

Das Gehäuse wurde von mir selbst konstruiert und 3d gedruckt. Der Schriftzug wurde mit einer zweiten Farbe in das Gehäuse gedruckt.
Ich verwende Pi-Star und nutze den Hotspot für DMR (Brandmeister).

Vy 73 de DL6HW Heiko

Von Jochen DL7JW erreichte uns folgendes (wohl ein echter OSP Fan):

Andy DO1ABL hat ebenfalls ein Arsenal aus digitalen und analogen Hotspots:

Auch Julian DO1GJF hat uns einige nette Sachen gesendet:

Hallo Zusammen,

hier noch ein Beitrag von mir bzgl der „Zeigt her eure Hotspots“-Aktion.
Mein selbstbau Hotspot hier basiert auf einer BI7JTA Duplex Platine und einem 7 Zoll TJC Display. Als Software wird WPSD eingesetzt.
Alle Digimodes werden unterstützt inkl. M17. Das Nextion Design ist zusammen erstellt mit meinem Funkfreund DD5MD.
Per Touch kann der Raspberry runtergefahren bzw. neu gestartet werden und man kann sich Daten anzeigen lassen,
z.B. wann das letzte mal die DMR ID’s geupdated wurden. Auf der IDLE Seite werden die LH’s beider DMR Zeitschlitze angezeigt (scrollt horizontal als rollendes Band durch).

Vy 73, Julian DO1GJF

Von Jörg DO1JJB betreibt seinen Hotspot in einem DIY-Gehäuse aus Lochblech:

Stefan DO5SB ist mit einem MMDVM HS_HAT qrv, aktuell jedoch noch ohne OLED-Display. Wir arbeiten aber schon daran 😉

Da war doch jetzt bestimmt die ein oder andere Anregung für euch dabei und es packt euch die Bastelwut? Sollten weitere Bilder mit euren „Neubauten“ kommen, ergänzen wir die oder machen später einen weiteren Artikel. Sollten wir eine Einreichung vergessen haben lasst es uns ebenfalls gerne wissen und wir reichen sie gerne nach.

Wer bisher noch keinen Hotspot besitzt oder sich einen weiteren zulegen möchte dem sei unsere Liste mit aktuell verfügbaren Produkten ans Herz gelegt. Diese findet ihr hier:

Welche Hotspot gefallen euch am besten? Und hat der Beitrag eure Bastellust geweckt? Schreibt es uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert es mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Bernd DK5BS


Hier findet ihr weitere Beiträge zum Thema Hotspots:

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Unser Besuch auf der Ham Radio 2024

Lest in diesem Beitrag über unseren Impressionen vom Besuch der diesjährigen Ham Radio.

Am 29. Juni machten wir, Otmar DJ1OF, und ich, Stephan DG1BGS/9V1LH, uns bei strahlendem Sonnenschein mit dem Katamaran von Konstanz auf den Weg zur Ham Radio 2024 in Friedrichshafen. Im Shuttle-Bus trafen wir bereits viele Funkamateure, darunter den bekannten DXpeditionär Mac JA3USA.

Mit dem Katamaran ging es von Konstanz nach Friedrichshafen

An der Pinnwand war ich überrascht, dass Singapur bereits mit zwei Pins vertreten war. Eine Rückfrage in der Singapur Ham-Telegram-Gruppe ergab, dass tatsächlich zwei meiner Funkkollegen aus meiner neuen Heimat vor Ort waren.

Die erste Flohmarkthalle (Halle A2) war im Vergleich zu meinem letzten Ham Radio-Besuch deutlich luftiger. Wir machten am Flohmarktstand vom OV A48 Pfullendorf halt. Dessen OVV Thomas DL2GTS feierte einen runden Geburtstag und gab Gratulanten ein Bier aus. An dieser Stelle noch einmal alles Gute vom Team DL-Nordwest. Der Flohmarkt war wie gewohnt: alte Funktechnik, Röhren und Bücher, Bausätze, kommerzielle Funktechnik, PCs und PC-Komponenten, Mess- und Löttechnik usw.

Der Flohmarkt in Halle A2 war eher luftig

Leider schafften wir es zeitlich nur bis zur Hälfte der ersten der beiden Flohmarkthallen, denn nun war es Zeit für ein paar Vorträge. Zunächst nahmen wir an der Session „KI Applikationen für DV – Übersicht, Diskussion und Zukunftsaussichten“ teil, geleitet von Jochen DL1YBL. Das TetraPack-Team sprach über die neuen Möglichkeiten der Vernetzung von Tetra TMO. Die Präsentation erfolgte auf Englisch durch Elliott 2E0YCA und wurde von Ralph DK5RAS ins Deutsche übersetzt. Die Präsentation kann hier heruntergeladen werden. Mehr Informationen über das Projekt gibt es zudem hier.

Vortrag über das TetraPack TMO-System

Der Hauptprogrammierer Artöm (Artem) R3ABM/DL5ABM verkündete Freibier am BrandMeister-Stand zum Anlass ihres zehnjährigen Jubiläums, was mit großem Applaus gewürdigt wurde. Schließlich referierte Jochen DL1YBL über seine Experimente mit Künstlicher Intelligenz im Amateurfunk und rief zur Bildung einer Arbeitsgruppe auf. Interessenten können sich per Email bei ihm melden.

Vortrag über Künstliche Intelligenz im Amateurfunk

Michael DF4WX referierte über „Remotebetrieb nach der neuen Amateurfunkverordnung – rechtliche und technische Grundlagen„. Der voll besetzte Vortragsraum und die zahlreichen Wortmeldungen der Zuhörer zeugten vom großen Interesse. Es wurden die neue Gesetzgebung und technische Tipps zur Umsetzung einer eigenen Station besprochen.

Danach besuchten wir die Halle A1 mit den kommerziellen Ausstellern. ICOM zeigte die bereits auf der Dayton präsentierten Komponenten des kommenden Konzeptmodells zum 60. Jahrestag sowie eine Ausstellung der Funktechnik der vergangenen 60 Jahre. Der Kenwood-Stand fiel eher mickrig aus und es gab keine neuen Informationen zum kommenden Mobilfunktransceiver (Tribander). Yaesu präsentierte ihr komplettes Spektrum an aktuellen Hand- und Mobilfunkgeräten, Zubehör, Wires-X sowie Digitalrelais DR-2X.

WIRES-X Setup am Stand von YAESU

Am Stand von Funk24 aus Aachen herrschte reger Betrieb. Hier konnte man aktuelle Funktechnik sowie Raspberry Pis, Anderson PowerPoles und Zubehör erwerben. Der Mitbegründer von SDRplay Jon (Jo) G4ABQ beantwortete Fragen der interessierten Käufer. Kai DK1TEO erklärte Interessenten seinen Bausatz, der Funkgeräte mit einer Freisprecheinrichtung ausstattet. Mehr Informationen darüber sind hier zu finden.

Reger Betrieb am Stand von Funk24

Sehr interessant waren auch die technischen Aufbauten der Interessengemeinschaften. Hier wurde u.a. das M17-Projekt sowie die Prototypen der Hardware vor- und ausgestellt. Am Stand des ÖVSV wurden aktuelle Projekte wie LoRaWAN und MeshCom 4.0 präsentiert. Aber auch digitales Amateurfunk-Fernsehen, SDR-Transceiver Charly25, Amateurfunk-Satelliten und der Notfunk kamen nicht zu kurz.

M17-Hardware

Weitere Impressionen bietet unsere Bildergalerie:

Fazit: Auch wenn wir an einem Tag nicht alles in Ruhe anschauen konnten, hatten wir einen fantastischen Tag mit vielen guten Gesprächen mit OMs, die man sonst nur vom Funkgerät kennt. Solche Veranstaltungen sind sehr wichtig und sollten nicht an Bedeutung verlieren. Die Karte zeigte außerdem, wie international die Veranstaltung besucht wurde.

Seid ihr auch auf der Ham Radio gewesen? Und was waren eure persönlichen Highlights? Schreibt sie uns gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder diskutiert sie mit uns in unserer Telegram- und oder WhatsApp-Gruppe.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS


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CS800D Plus – Eierlegende Wollmilchsau des Digitalfunks?

Ein Dualband Mobilfunkgerät mit abnehmbarem Bedienteil, das sowohl analoges FM, DMR, C4FM, P25, NXDN und D-STAR kann? Du träumst wohl! …Oder etwa nicht?

Nicht wenn es nach Jerry Wanger KK6LFS von Connect Systems Inc. geht: Mit dem CS800D Plus soll der Traum endlich in Erfüllung gehen.

Einführung und Historie

Aber der Reihe nach: Ich selbst hörte von Connect Systems das erste mal in 2014, als mit dem CS7000 ein Gerät angekündigt wurde, dass neben D‐STAR, DMR, C4FM, NXDN, P25 und analogem FM auch andere Betriebsarten wie SSTV und APRS können sollte. Zudem sollte es Funkamateuren möglich sein, eine eigene Firmware für das Gerät zu programmieren, um es auf seine eigenen Bedürfnisse anzupassen. Leider wurde es dann wieder still um das CS7000 und ich verlor es aus den Augen.

Dann kam 2016 die Ankündigung zum DV4mobile und für mich stand sofort fest: Das muss ich haben! Ein 20 W Dualband (bzw. Tri-band in Amerika) Mobilfunkgerät, welches DMR, C4FM, D-STAR, P25 und analoges FM beherrscht in nur einem Gerät? Welches zusätzlich über GPS und eine LAN-Schnittstelle verfügt und sich die Repeaterlisten zudem über ein integriertes LTE-Modem ziehen kann und im Falle einer Funklücke eben auch diese oder die Netzwerkschnittstelle nutzen kann, um am Digitalfunk über das Internet teilzunehmen? Dazu noch in einem äußerst kompakten und äußerlich ansprechenden Formfaktor? Das klang wirklich zu schön um wahr zu sein! Auf der Ham-Radio im gleichen Jahr konnte ich dann einen ersten Prototyp am Stand des ÖVSV bestaunen. Leider ist das Gerät jedoch nie in die Serienproduktion und den Handel gegangen, so dass außer dem Traum nur zwei, mir bekannte und funktionierende, Prototypen verbleiben.

Prototyp des DV4 Mobile Multimode Transceivers

Doch warum haben die uns bekannten kommerziellen Hersteller kein Interesse ein solches Gerät auf den Markt zu bringen, welches sich wie geschnitten Brot verkaufen würde? Zunächst einmal liegt es daran, dass dieses Produkt zu Amateurfunk-spezifisch wäre. Im Kommerziellen Bereich benötigt man keine Dual- oder Tri-bander. Die Geräte werden so programmiert (Codeplug), dass sie nur auf den vorgegebenen Frequenzen arbeiten (kein VFO notwendig) und auch nur in einem vorher definierten Bereich. Zwar hat z.B. KENWOOD mit ihrer NX-5000 Serie Monoband Handfunk- und Mobilgeräte im Angebot, die sowohl FM, NXDN, DMR und P25 unterstützen, es können aber simultan immer nur zwei digitale Betriebsarten + FM betrieben werden. Zudem lässt sich KENWOOD die Aktivierung der zweiten digitalen Betriebsart extra bezahlen.

KENWOOD NX-5000 Serie: Triple-Digital Radio

Auch wenn eine Firma wie KENWOOD bereits vorhandene Hardware für eine Amateurfunk-Version nutzen könnte, die Programmierung einer Amateurfunk-spezifischen Firmware mit dem Funktionsumfang eines DV4mobile würde schlicht zu viel Ressourcen kosten. Also finden wir uns einfach damit ab, der Traum wird nie in Erfüllung gehen.

Connect Systems CS800D Plus

Nicht so schnell und zurück zum CS800D Plus. Nun soll es endlich soweit sein. Connect Systems kündigt nun wieder ein Gerät an, was dem Traum von der Eierlegenden Wollmilchsau schon sehr nahe kommt. Das CS800D Plus ist bereits auf dem Markt, basiert auf dem CS800D, verfügt aber über einen Mikroprozessor mit 4x größerem Speicher (256 MB Flash Memory) und ermöglicht damit eine wesentlich umfangreichere Firmware. Das Gerät ist ein Dualbander (UHF/VHF) mit 45 bzw. 50 W Ausgangsleistung und beherrscht aktuell DMR und analoges FM mit allen gängigen Funktionen. Das abnehmbare Bedienteil verfügt über ein gut ablesbares monochromes LCD-Display mit großen Buchstaben. An der Rückseite des Funkgerätes gibt es einen 15-poligen HD Sub-D Verbinder für künftige Erweiterungen.

Connect Systems CS800D Plus (Quelle: www.connectsystems.com)

Mit einer neuen Firmware und externem Zusatzprozessor (z.B. einem SBC wie dem Raspberry Pi) soll das Gerät aber zukünftig auch weitere digitale Protokolle unterstützen. Zunächst einmal müssen wir verstehen, warum wir überhaupt einen externen Prozessor benötigen, wenn der interne Prozessor doch bereits über einen ausreichend großen Speicher verfügt. Das Funkgerät selbst (Hardware und Firmware) wird nicht von Connect Systems direkt entwickelt und produziert, sondern in deren Auftrag durch den chinesischen Hersteller CoValue. Da dieser befürchtet, man könne das Gerät bei Herausgabe der vollständigen Designunterlagen und dem Quellcode der Firmware einfach bei einem anderen Hersteller fertigen lassen, hält er diese jedoch unter Verschluss. CoValue ist jedoch dazu bereit, mit Connect Systems zusammen zu arbeiten und die interne Firmware des Funkgerätes so zu gestalten, dass sie die von einem externen Prozessor bereitgestellten Daten verarbeiten kann. Wegen aktueller Ressourcenengpässe auf Seite von CoValue haben diese zugestimmt, dass die dazu notwendige Firmware-Routinen durch Connect Systems programmiert werden können und nach ausführlichen Tests dann entsprechend implementiert werden.

Der Unterschied zu anderen Lösungen, wo Funkgeräte mit einer Datenbuchse durch den Anschluss einer externen Hardware z.B. zum M17-Transceiver werden, liegt nun darin, dass beim CS800D Plus weiterhin dessen Bedienpanel, Mikrofon und Lautsprecher verwendet werden. Auch die Programmierung und Einstellungen der anderen digitalen Protokolle (z.B. des bei C4FM benötigten Rufzeichens) erfolgt weiterhin in der Programmiersoftware des CS800D Plus. Der Nutzer des Funkgerätes merkt also quasi nicht, dass um Hintergrund ein weiterer Prozessor die Verarbeitung übernimmt.

C4FM, NXDN und P25 Phase 2 verwenden den gleichen Vocoder wie auch DMR (AMBE+2). Daher kann das Gerät den vorhandenen und bereits mit dem Gerät lizenzierten Vocoder für weitere digitale Protokolle mitnutzen. Für D-STAR, welches den AMBE Codec nutzt, dessen Patent aber schon lange ausgelaufen ist, muss aber auch die Umsetzung des Vocoders extern erfolgen.

Soweit also die Theorie.

Ausblick und Fazit

Connect Systems hat bereits einige Firmware-Routinen programmiert, die derzeit von CoValue getestet werden. Dazu gehören u.a. die Erweiterung von Einstellungen, Monitoring, Scan-Funktionen, GPS-Standortbestimmung und Roaming, VFO-Modus und Erweiterung der möglichen Zonen. Als nächstes kümmert sich Connect Systems um die Programmierung der seriellen Kommunikation mit dem externen Prozessor, dem Aux-Modul, einer Spektrumanzeige, einer Hotspot-Funktion und vielem mehr. Besonders wichtig ist dabei das Aux-Modul, welches die verschiedenen digitalen Protokolle erst ermöglicht. Ein erstes Firmware-Release mit erweitertem Funktionsumfang wird für Ende März diesen Jahres erwartet.

Wir haben das CS800D Plus für euch bestellt und werden über unsere Erfahrungen in einem gesonderten Beitrag berichten. An dieser Stelle sei euch auch unsere Telegram-Gruppe DL-Nordwest noch einmal ans Herz gelegt: Hier erfahrt ihr alle Neuigkeiten zuerst und erhaltet exklusive Einblicke. Fragen beantworten wir auch gerne direkt dort.

Bleibt für uns zu hoffen, dass der Traum dieses mal auch wirklich in Erfüllung geht und die Seifenblase nicht wieder zerplatzt. Eines ist jedenfalls klar: Auch wenn das CS800D Plus die Eierlegende Wolchmilchsau des Digitalfunks wird, aktuell reden wir nur von ungelegten Eiern!


Fragen und Anwtorten (FAQ)

  • Ist das CS800D Plus auch in Europa verfügbar?

Das CS800D Plus verfügt aktuell nicht über die erforderliche CE-Zertifizierung. Als Funkamateure dürfen wir jedoch Geräte auch ohne CE-Zertifizierung importieren. Eine weitere Einschränkung besteht zur Zeit darin, das sich Funktionen wie GPS-Roaming aktuell nicht außerhalb der USA nutzen lassen.

  • Sollte ich mir das CS800D Plus jetzt schon zulegen oder lieber noch etwas warten?

In ferner Zukunft könnte das CS800D Plus durch ein Modell ersetzt werden, welches über einen Prozessor mit noch größerem Speicher verfügt sowie einem Farbdisplay. Für den, der nicht warten möchte, bleibt immer noch das Risiko, dass die von Connect Systems gesteckten und ambitionierten Ziele nicht erreicht werden können. Das Funkgerät ließe sich dann trotzdem weiterhin als Dualband-Mobilgerät für analoges FM und DMR nutzen, ist verglichen mit einem Anytone AT-D578UV II Plus dann aber auch etwas zu teuer für die Funktionen, die es bietet.

  • Wird das Funkgerät künftig auch M17 unterstützen?

Es finden bereits Gespräche mit dem Entwicklerteam von M17 statt. Die Hardware des CS800D Plus ist ähnlich der des MD380. Es gibt noch keine finale Aussage, aber das CS800D Plus könnte das erste Funkgerät auf dem Markt sein, dass M17 out-of-the-box unterstützt.


Über Connect Systems Inc.

Die Firma Connect Systems Inc. wurde 1982 in Kalifornien USA gegründet und entwickelte und vertrieb einen Telefon-Patch für Amateurfunkanwendungen (in den USA erlaubt). 1988 startete die Firma damit mikroprozessorgesteuerte Produkte auf den Markt zu bringen. Sie war auch die erste Firma, die alle CTCSS und DCS Codes zeitgleich auswerten konnte. Während die Firma im Laufe der Zeit diverse Kommunikationsprodukte aber auch z.B. Invertierer für Wohnmobile und Boote auf den Markt gebracht hat, fokussierte man sich seit 2010 auf das Anbieten von günstigen Logic Trunked Radio (LTR) Funkgeräten, seit Ende 2013 auch DMR Funkgeräten, die zu MotoTurbo™ und Hytera kompatibel sind.


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Habt ihr weitere Wünsche, Anregungen oder Fragen zum CS800D Plus? Falls ja, dann schreibt es uns gerne in die Kommentare zu diesem Beitrag.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS