Wieder mal ein neues Spielzeug – Ein Erfahrungsbericht
NanoVNA heißt das Teil und kostet aus China kommend zwischen 30,- und 50,- Euro, je nachdem was an Zubehör dabei ist. Low Cost nennen es die einen, die anderen sagen Billig Schrott aus China. Man sollte sich einfach bewusst sein, dass man für dieses Geld kein professionelles Gerät bekommt. Aber zumindest für einen Überblick für welche Frequenzbereiche eine gemessene Antenne geeignet ist sollte es reichen.
Nano – wie der Name schon sagt ist sehr klein – hier ein wenig mehr als eine Kredit Karte.
54mm x 85,5mm x 11mm (Ohne Stecker und Schalter) sind die offiziellen Maße für diese kleine Wundertüte.
VNA – Vector Network Analyzer – klingt vielversprechend, mal sehen was es wirklich kann.
Lieferung erfolgte nach gut 2 Wochen aus China und die erste Überraschung, gekauft als Bausatz, war das Gerät komplett fertig zusammen gebaut. Wahrscheinlich wegen der EUSt. (Zoll) als Bausatz deklariert.
Die erste Begutachtung von meinem Exemplar fiel sehr positiv aus, alles war gerade und sauber verarbeitet. Später habe ich dann andere gesehen bei denen auch mal eine Antennenbuchse krumm war oder der mitgelieferte Dummyload nicht funktionierte. Ist wohl ein wenig Glück dabei was man für einen erwischt.
Zur Technik: Vorne ist ein sehr empfindliches 2,8 Zoll großes Touch-Display verbaut über das die komplette Steuerung und Kalibrierung funktioniert.
Der, ursprünglich für einen Frequenzbereich von 50 KHz bis 300 MHz konzipierte NanoVNA deckt dank eines messtechnischen Tricks in der aktuellen Firmware 50 KHz bis 900 MHz ab. Es gibt grundsätzlich 2 Firmware Versionen: Reiner Antennenanalyser und VNA. Ich wollte ihn hauptsächlich für Antennen im VHF/UHF Bereich – also HotSpot und Handfunkgeräte-Antennen.
Das Kalibrierungs-Kit wird übrigens mitgeliefert.
Um das ganze etwas genauer zu machen habe ich zunächst den Bereich 100 MHz bis 500 MHz kalibriert. Zunächst habe ich eine X-200 angeschlossen und mit einem Diamond SX-400 SWR-Meter verglichen. Die Messergebnisse der beiden waren nahezu identisch. Das beste SWR wurde an beiden gleich angezeigt. Somit ein klarer Punkt für den NanoVNA.
Das hier nicht die Genauigkeit von sehr hochwertigen und teuren Geräten erreicht werden kann sollte klar sein. (zumindest nicht in dem Bereich 300 – 900 MHz, wo die Messdynamik deutlich nachlässt.)
Das Display zeigt gestochen scharf an und kann nach eigenen Wünschen konfiguriert werden. Also z.B. nur das SWR ohne Smith Diagramm und ähnliches. (Menü Trace)
Was leider bei meinem Gerät fehlt ist eine Abschirmung über den Antennenbuchsen. Hier sollte man auf jeden Fall selbst nachbessern (Abschirmblech). Wenn man eine Antenne direkt auf das kleine Gerät steckt, zeigt es natürlich andere Werte an, sobald man die Hand am Nano hat.
Der Nano hat übrigens einen eingebauten Akku der über USB geladen wird. Ich habe ihn im Standby Betrieb laufen lassen und dann hat er sich nach etwa 2,5 Stunden abgeschaltet. Also für den normalen Gebrauch durchaus ausreichend. Mit Netzteil, einem kleinen Akkupack oder am Notebook läuft er natürlich viel länger.
Wer bei einer Suchmaschine oder bei Youtube sucht, der wird viele Informationen zu diesem Thema finden. Mein persönliches Fazit ist durchaus positiv, im Preis/Leistungs Verhältnis ist das Teil wirklich super, auch wenn das Display für den dauerhaften Gebrauch doch sehr klein ist, aber dann kann man das Windows Programm nutzen.
Übrigens die Lagerung in dem originalen Pappkarton fand ich nicht so berauschend, bei manchen wurde immerhin in einer kleinen Blechkiste geliefert. Ich habe mich für eine Tasche für ein 2,5 Zoll HDD Laufwerk entschieden. Hier passt er wunderbar rein und auch das Zubehör ist gut unter gebracht.
Ob dieses Teil jetzt ein unbedingtes „must have“ ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich denke es ist ein sehr nützliches Tool um mal auf die schnelle etwas zu prüfen und das zu einem unschlagbaren Preis.
Doch halt, ganz so einfach war das nicht — aber eins nach dem anderen
Das ganze hier soll keine Bauanleitung sein sondern mehr ein Erfahrungsbericht und die bei mir entstandenen Probleme. Quellenangaben zum Selbstbau schreibe ich unten trotzdem dazu, aber natürlich kann/soll jeder beim basteln auch eigene Ideen mit einbringen.
Der Raspberry PI 3
Modell B+ oder auch ein Raspberry Zero WH sind fertige Einplatinen
Computer an denen wir später die Software installieren, aber sonst
nichts machen müssen.
Die MMDVM (Multi
Mode Digital Voice Modem) Platine habe ich im Bundle mit dem Display
(2,4 Zoll) bei Ebay gefunden. Natürlich könnt ihr auch andere
Display Größen für euch auswählen.
Das Gehäuse hat mir
von der Größe sehr gut gefallen, ist auch in anderen Farben
erhältlich. Die kleineren Probleme sollten erst beim Bau auftauchen.
Die vorhanden
Abstandshalter im Gehäuse passen natürlich nicht zu den Löchern im
Raspberry PI. Also habe ich aus der Bastelkiste ein paar zusätzliche
Abstandshalter eingeklebt und schon passte das.
Also gleich mal die MMDVM Platine auf den Raspi gesteckt, die kleine beiliegende Antenne, zeigt nach oben da hätte ich nach oben ein Loch bohren müssen. Deswegen habe ich an eine kleine Antenne mit Winkel von einem SharkRF openSPOT gedacht. Die ist bestimmt super dachte ich mir. Also drauf damit – den Deckel auf das Gehäuse und das nächste Problem erkannt.
Auch wenn es nur ein paar Millimeter sind. Das wird zu hoch, der Deckel passt nicht mehr drauf !!
Grrrr….. was nun?
Nach einigen
verworfenen Ideen (Schleifenantenne rundum ins Gehäuse kleben usw.)
bin ich zu folgender sehr platzsparenden Methode gelangt.
Der Draht der nach links führt ist 34cm lang und ist auf Seele gelötet, der rechte ist 17cm lang und ich habe die jeweils auf einem Schraubenzieher aufgewickelt. (Kupferlackdraht 1mm)
Als nächstes habe ich mir noch eine Image Datei von Pi-Star aus dem
Internet geholt (www.pi-star.uk)
und aktuelle Treiber für das Display. Wer richtig kreativ werden
möchte findet hier sogar den Nextion Editor und kann selbst das
Gestalten anfangen. Hierzu gibt es reichlich Informationen im
Internet, deswegen werde ich hier nicht weiter darauf eingehen.
Das Display wollte ich eigentlich hinter die Blende schrauben oder kleben. Beim zusammen stecke merkte ich allerdings, das passt hervorragend in die umlaufende Nut der Blende. Also konnte ich es wunderbar fixieren ohne was zu schrauben. Die Blende selbst habe ich dann nur noch links und rechts bündig geschnitten und ein wenig mit der Feile passend gemacht.
Mit der Installation der Software und dem Einstellen der Parameter könnte man ein abendfüllendes Programm bringen, obwohl es alles kein Hexenwerk ist. Auf kleine USB Winkelstecker damit das Stromkabel ins Gehäuse passt, evtl. einzubauende Lüfter und was man sonst noch zum verbessern oder verschönern brauchen könnte bin ich hier bewusst nicht eingegangen.
Eventuell wäre das
auch mal ein Bastelprojekt für einen OV um den Digitalfunk bisher
weniger Interessierten näher zu bringen. Kosten die mir dabei
entstanden sind habe ich unten mal aufgeführt. Viel Spaß beim
Basteln.
Mit der aktuellen Firmware (v 1.77) und dem aktuellen Control Panel (2020-03-03) kann der DV4mini neben dem Brandmeister Netz auch die YSF Reflektoren erreichen. Leider haben die Programmierer den Bug nicht beseitigt, das bei Gateway nichts und bei Callsign nur Fragezeichen auf dem Dashboard angezeigt werden.
Bitte bei C4FM Gateway unbedingt euer Rufzeichen eintragen dann sollte sich das mit den Fragezeichen erledigen.
In unserem XLX Reflector kann man mit Hotspots auch via C4FM einloggen. Leider beherrscht der DV4mini diese Disziplin ebenfalls nicht. Er zeigt den Reflector an, aber connectet nicht.