ICOM: Nachwuchsgewinnung einmal anders

In den Jahren 2002 bis 2011 veröffentlichte ICOM eine Comicheft-Reihe mit dem Titel “The Adventures of Zack and Max“. Die insgesamt 7 Comichefte wurden in englischer Sprache veröffentlicht.

Hauptprotagonist Max (KD7QEZ) wird durch seinen Vater an den Amateurfunk herangeführt. Hier lernt er auch Mady (KC7JPA) kennen. Gemeinsam mit ihr und seinem Freund Max, dem Schwein (Anspielung auf die Bezeichnung HAM RADIO, übersetzt Schinken Radio, statt AMATEUR RADIO) erleben sie verschiedene Abenteuer, in denen die verschiedenen Facetten des Amateurfunkdienstes erläutert werden. In den unterschiedlichen Folgen kommen auch zahlreiche Amateurfunkgeräte der Firma ICOM zum Einsatz, deren Technologien und Funktionen ebenfalls in den Geschichten erläutert werden.

Die Comichefte entstanden durch das Mitwirken des Lake Washington Ham Clubs (KC7OIO), Schülern der 4. und 5. Klasse der Grundschule Ben Franklin Kirkland WA, der Priory L.S.S.T. Schule in Lincoln England und von vielen weiteren.

Die folgende Tabelle gibt einen kurzen Überblick die veröffentlichten Folgen sowie deren Themenschwerpunkte.

#TitelJahrThemaFeature
1The Odyssey Begins2002Einführung in den Amateurfunk:
Ursprung, Anwendungsbeispiele, Bedeutung
IC-706MKII G
IC-718
IC-756PRO II
IC-R3
IC-T90A
IC-V8
IC-V8000
2Lost In Seattle2003Notfunk: Suche nach vermisstem FreundIC-706MKII G
IC-910H
IC-T90A
IC-V8
ID-1
3Mady goes to England2005Kommunikation: WeltweitIC-706MKII G
IC-910H
IC-T90A
4Fun At Filed Day2006Field Day, Contest, GOTAIC-703
IC-718
IC-910H
5Max in Space2007SatellitenfunkD-STAR
IC-910H
IC-V82 +UT-118
6Let’s Go Island Dxing!2008DXpedition, IOTAIC-2200H
IC-2820H
IC-7000
IC-718
IC-756PRO III
IC-V82
7Ham Radio To The Rescue2011Notfunk: TrainingID-1
D-STAR
D-RATS

Fazit: ICOM schafft es hier auf spielerische aber auch typisch japanische Art und Weise (Comics sind in Japan nicht nur bei Kindern sehr beliebt), Kinder und Jugendliche an das Thema Amateurfunk heran zu führen. In den unterschiedlichen Folgen werden nicht nur Grundlagen vermittelt sondern auch Themen wie Field days, DX-Betrieb, Satelliten- und Notfunk behandelt. Auch wenn ICOM hier natürlich nicht ganz selbstlos handelt (Eigenwerbung), finde ich, dass ICOM einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchsförderung geleistet hat. Es ist aus meiner Sicht Schade, dass die Reihe nicht mit weiteren und ggf. aktuellen Themen wie z.B. dem Funkbetrieb über den geostationären Amateurfunk-Satelliten QO-100 weiter fortgesetzt wurde. Ich jedenfalls werde meinem Sohn diese Comics sicher nicht vorenthalten (auch nicht ganz selbstlos)!

Die Folgen 1-7 könnt ihr hier herunterladen. Es stehen jeweils eine Variante als Comic und eine als Malbuch zur Verfügung.

Wie ist eure Meinung zu den Comics? Glaubt ihr, dass ICOM hier einen guten Beitrag geleistet hat? Habt ihr weitere Ideen, wie wir unseren Nachwuchs an den Amateurfunk heranführen können? Lasst es uns gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag wissen.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS

Funkbetrieb über Crossband-Repeater

Crossband-Repeater funktionieren grundsätzlich wie normale VHF oder UHF Relaisfunkstellen. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass sich die Ein- und Ausgabe des Crossband-Repeaters in unterschiedlichen Bändern befindet, also dessen Eingabe z.b. im 2 m-Band (VHF) und dessen Ausgabe im 70 cm-Band (UHF). Ein Vorteil darin liegt, dass dadurch keine zusätzlichen Filter mehr benötigt werden. Crossband-Repeater eignen sich damit besonders für temporäre Einsätze wie z.B. im Notfunk oder auf Field days. Einige Mobilfunktransceiver die über zwei getrennte TRX verfügen, habe eine entsprechende Funktion oft schon integriert, so dass die externe Beschaltung mit einer Relaissteuerung entfallen kann. In diesem Artikel erklären wir euch, wie ihr mit eurem Funkgerät über einen Crossband-Repeater funken könnt.

Für die folgende Beschreibung gehen wir beispielhaft davon aus, dass der Crossband-Repeater die folgenden Daten aufweist:

  • Eingabe: 145,450 MHz, aktiviert durch CTCSS 123 Hz
  • Ausgabe: 433,450 MHz (CTCSS-Ton von Stationen auf der Eingabe wird durchgereicht)

Methode 1A: Verwendung von zwei VFOs

Dieses stellt bei einigen Funkgeräten wie z.B. dem Kenwood TH-D74 die einzige Möglichkeit dar, über einen Crossband-Repeater zu arbeiten. Wenn ihr ein Funkgerät mit zwei VFOs habt, stellt dazu z.B. im VFO des Band A die Ausgabefrequenz des Crossband-Repeaters ein und, falls der Crossband-Repeater einen CTCSS-Ton mitsendet, optional den Ton-Squelch (die Rauschsperre im Band A öffnet dann nur, wenn genau der eingestellte Ton empfangen wird). Im Band B stellt ihr die Sendefrequenz ein und, falls benötigt, den CTCSS-Ton der zum den Crossband-Repeater aktiviert. Zum Senden aktiviert ihr den VFO im Band B. Bei Geräten, bei denen ihr die Lautstärken der beiden VFOs getrennt einstellen könnt, könnt ihr die Lautstärke des sendenden Bandes komplett abdrehen, da ihr nur im Band 1 empfangt und damit nur dieses hören möchtet.

Methode 1B: Verwendung von zwei Speicherkanälen

Statt den VFOs aus Methode 1A könnt ihr die Einstellungen natürlich auch in zwei separaten Speicherkanälen abspeichern (einen für die Eingabe- und einen für die Ausgabefrequenz). Tipp: Verwendet ihr zwei aufeinanderfolgende Speicherkanäle, wäre es sogar möglich, zwischen dem Sende- und Empfangsbetrieb händisch schnell zwischen den beiden Speicherkanälen hin- und her zu schalten. Dieses ist auch beim Arbeiten über CB-Funk Relais die übliche Praxis. Es wäre sogar denkbar, dass ihr die Empfangsfrequenz als Prioritätskanal speichert bzw. in der Zweikanal-Überwachung (Dual Watch) überwachen lasst. Bei letzterem schaltet das Funkgerät dann automatisch auf die Empfangsfrequenz.

Beispiel 1: Betrieb über Crossband-Repeater unter Verwendung zweier Speicherkanäle

Methode 2: Speicherkanal mit Split-Betrieb (YAESU)

Bei YAESU Funkgeräten lassen sich Ein- und Ausgabefrequenz zweier unterschiedlicher Bänder einfach in einem Speicherkanal ablegen. Wenn ihr dann diesen Speicherkanal auswählt und die PTT betätigt würdet ihr in unserem Beispiel auf der 2 m-Frequenz senden, beim loslassen der PTT aber wieder auf der 70 cm-Frequenz empfangen. Dieses ist besonders praktisch, da einige Gerät wie z.B. das FT-70D nicht über einen zweiten VFO verfügen. Zur Programmierung geht ihr wie folgt vor:

1.Im VFO-Modus Empfangsfrequenz einstellen + Ton-Squelch (optional)
2.Speichertaste (M/MR) lang drücken + freien Speicherkanal einstellen + Speichertaste (M/MR)
3.Kanalnamen vergeben (optional) + Speichertaste (M/MR) lang drücken
4.In den VFO-Modus wechseln + Sendefrequenz einstellen + CTCSS Ton (falls erforderlich)
5.Speichertaste (M/MR) lang drücken + Speicherkanalnummer aus 2 wählen
6.PTT Taste gedrückt halten + Speichertaste (M/MR) betätigen
7.In den Speichermodus wechseln und die Speicherkanalnummer aus 2 bzw. 5 wählen. Im Display wird die Ablage jetzt durch Plus und Minus gekennzeichnet.
Crossband Empfangsbetrieb
Crossband Empfangsbetrieb
Crossband Sendebetrieb
Crossband Sendebetrieb

Hinweis: Methode 2 funktioniert übrigens nicht nur für analoge Crossband-Repeater. Im Fall eines C4FM-Funkgerätes könnt ihr den Speicherkanal statt im FM-Modus auch im DN oder VW Modus abspeichern. Dazu in Schritt 1 und 4 die gewünschte Sendeart entsprechend einstellen.

Kennt ihr weitere Geräte oder Gerätehersteller, die einen Split-Betrieb ermöglichen, sich also die Ein- und Ausgabefrequenzen zweier unterschiedlicher Bänder in einem Speicherkanal abspeichern lassen? Habt ihr vielleicht schon Erfahrungen mit dem Funkbetrieb über Corssband-Repeater? Teilt uns eure Erfahrung gerne in den Kommentaren zu diesem Artikel mit.

Team DL-Nordwest, Stephan 9V1LH/(9M2/)DG1BGS