Es begann damit, dass bei unserem letzten kleinen Treffen auf unserer Fieldday Wiese ein OM mit seinem Funkgerät in einer Munitionskiste ankam.
Dann hörte ich von zwei weiteren OV Mitgliedern, dass Sie sich auch so etwas in Pilotenkoffern bauen wollten. Also weniger für Notfunk mit Akkumulator, sondern eben nur für den Portabel Betrieb um nicht so viele Einzelteile mitnehmen zu müssen.
Sowas will ich natürlich auch haben, Geräte, Netzteile und diverse Kleinteile sollte ich da haben…. So dachte ich zumindest.
Ich möchte hier keine detaillierte Bauanleitung liefern, sondern mehr einen Erfahrungsbericht.
Einen alten Pilotenkoffer hatte ich auf dem Dachboden stehen, stellte aber sehr schnell fest, dass für meine Ideen und was ich da einbauen wollte doch etwas Stabileres her musste. Ich wurde dann fündig bei einem 19“ Rackkoffer der sonst zum Transportieren von professionellem Audioequipment verwendet wird. Dieser hat den großen Vorteil einen Deckel vorne und hinten zu haben, was für die Lüftung der Geräte ja auch ganz wichtig ist.
Nach dem ich mir die Innenmaße rausgesucht hatte, begann ich meine Planung:
So also meine Vorstellung – Der FT-857 links kann ja HF/VHF/UHF, sollte also das eigentliche Funkgerät für den Betrieb werden. Das FTM400 ist bekanntlich Crossband fähig. Meine Idee ist das am Fielddayplatz als kleinen Umsetzer laufen zu lassen, so dass jeder Teilnehmer mit einem Handfunkgerät über eine große Antenne senden kann um zum Beispiel eine Einweisung machen zu können. Bei den meisten Veranstaltungen wird irgendwo extra dafür eine Station aufgestellt und wenn dann jemand kommt und eine Einweisung braucht, sitzt da gerade keiner und hört was, weil alle mit dem Aufbau beschäftigt sind.
Natürlich gehören noch ein paar Anschlüsse wie Zigarettenanzünder, USB-Ladebuchsen und eine Anzeige zur Kontrolle der Spannung mit in die Front. Stromzuführung und Antennenbuchsen wollte ich auch nach vorne führen, damit der hintere Deckel auch bei Betrieb drauf bleiben kann, wenn ich den Koffer einfach ins Gras stellen möchte.
Soweit die Theorie – einige Probleme tauchen natürlich immer erst auf wenn die bestellten Teile nicht da rein passen wo sie eingeplant sind oder sich die Aufteilung in der Praxis als nicht zweckmäßig darstellt.
Zunächst habe ich mir also die ganzen Zubehörteile wie die Buchsen, Schrauben usw. besorgt. SWR Meter und Tuner, die ich angedacht hatte passten aus verschiedenen Gründen nicht zu meinem Projekt. Nach meiner etwa vierten geänderten Planung und schon etlichen gebohrten Löchern nahm das ganze Projekt so langsam die Form und Gestaltung an wie ich mir das vorgestellt hatte.
Die Geräte waren in meiner Planung zunächst ganz oben im Koffer, was sich nach dem ersten Einbau als unpraktisch raus stellte, weil man bei der Bedienung immer mit dem oberen Rand kollidierte. Das Schöne an dieser Art von Koffern ist, das man die einzelnen Bleche und Einschübe sehr flexibel variieren kann und sich so nicht an starre Vorgaben und Planungen halten muss.
Natürlich musste das Ganze auch noch halbwegs ordentlich verkabelt werden. Die Geräte und Anbauteile wollen ja auch noch mit ausreichend Strom versorgt werden. Das verwendete Netzteil liefert übrigens bis zu 60 A was in der Praxis etwas „overdressed“ ist, aber zu viel kann ja nie schaden. Selbstverständlich habe ich das alles auch noch über Sicherungen laufen, man weiß ja nie und sicher ist sicher.
So sieht mein Köfferchen dann fertig ausgestattet aus. Ein paar LED´s habe ich auch noch eingeklebt, damit man auch zu fortgeschrittener Stunde noch Betrieb machen kann.
Hoffentlich hat dieser Bericht dem einen oder anderen Lust gemacht ein eigenes Projekt in Angriff zu nehmen. Weitere Berichte oder Anleitungen zu eigenen Basteleien sind immer willkommen.
73 de Bernd DK5BS